Angepinnt Premier League Reiseberichte und Fotos :-)

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    • 10.12.2017
      Southampton FC - Arsenal FC 1:1 (1:0)
      St. Mary's Stadium - 31.643 Zuschauer

      Da das Spiel in Southampton bereits zur Mittagszeit angesetzt war, hieß es bereits um 6:30 Uhr aufstehen. Der Weg Richtung Südküste ging ab London Waterloo. Die Fahrt dorthin ist von Wembley Central mit der Bakerloo Line quer durch die Stadt problemlos möglich, dauert aber dennoch knapp vierzig Minuten. Die Tube traf um kurz noch 8:00 Uhr am Bahnhof ein und somit blieb mir noch ein klein wenig Zeit, mein Frühstück für die Fahrt mit dem South Western Railway Service zu organisieren.

      Aufgrund von Bauarbeiten im Bahnhof von Southampton mussten die letzten Kilometer per Bus Replacement Service, so wird der Schienenersatzverkehr hier genannt, zurückgelegt werden. Da der Zug mit vielen Arsenal Anhängern richtiggut gefüllt war, gab es beim Umstieg in die Busse eine ordentliche Schlange. Ich hatte Glück und schaffte den zweiten Bus. Um kurz nach halb elf war der Bus mit einiger Verspätung am Ziel. Das St. Mary‘s Stadium ist vom Bahnhof Southampton Central in gut zwanzig Minuten zu erreichen. Die Wetterverhältnisse waren an diesem Tag jedoch äußerst bescheiden. Kein Vergleich zu meinem ersten Besuch im St. Mary's vor knapp genau einem Jahr. Damals konnte ich meinen Burger im T-Shirt vor dem Stadion genießen. Heute waren die Regenjacke und die Skiunterwäsche die wichtigsten Begleitutensilien.



      Am Stadion angekommen, hole ich am Ticket Office noch schnell meine hinterlegte Eintrittskarte ab und mache ein Foto vom Haupteingang. Danach geht es ziemlich schnell durch das Drehkreuz ins Trockene. Da nur noch knapp dreißig Minuten bis zum Anstoß verbleiben, schaue ich kurz in den Innenraum und kann dabei einen ganz guten Blick auf die aufwärmenden Arsenal Spieler erhaschen. Özil war besonders dick eingepackt. Nachdem ich schnell ein paar Fotos gemacht habe, gehe ich nochmal zurück hinter die Tribüne und gönne mir für sechs Pfund das Meal Deal bestehend aus Chicken Balti Pie, Softdrink und Schokoriegel.



      Das Spiel selbst beginnt mit einem Paukenschlag. Charlie Austin bringt die Saints bereits nach drei Minuten in Führung, was für die Stimmung direkt neben dem Gästeblock natürlich hervorragend war. Die üblichen winkenden Handbewegungen und der ein oder andere nicht jugendfreie Spruch waren natürlich inklusive. Arsenal war erschreckend in dieser Anfangsphase und hätte leicht mit 2:0 zurückliegen können, aber Austin vergab nach nur fünf Minuten aus einer guten Position. Nach der Anfangsviertelstunde beruhigte sich die Szenerie wieder etwas und die Partie plätscherte, genau wie der Regen, so dahin. Auch nach der Pause gab es wenig zwingende Aktionen der Gunners zu bestaunen, was allerdings auch der stark zurückgezogenen Heimelf geschuldet war. Die parkte den Bus am eigenen Strafraum und versuchte immer wieder durch Konter gefährlich zu werden. Dies gelang auch von Zeit zu Zeit, doch verpassten es die Saints das zweite Tor zu machen. Giroud kam nach etwas mehr als siebzig Minuten in die Partie und der Franzose bestrafte die Nachlässigkeit der Chancenverwertung zwei Minuten vor dem Ende, als er eine Flanke von Sanchez mit dem Kopf unhaltbar für Torhüter Forster ins Tor verlängerte. Der Arsenal Anhang gab die freundlichen Grüße vom Spielbeginn mit Kusshand zurück und so trennten sich die beiden Teams am Ende mit einem 1:1 Unentschieden.

      Da ich keine Eile hatte einen bestimmten Zug zu erreichen, schaute ich nach Abpfiff noch am Spielerausgang des Stadions vorbei. Hier stehen einige Fans und warten auf die Stars aus dem Londoner Norden. Lediglich Giroud und Torhüter Cech machen sich die Mühe bei dem Schmuddelwetter ein paar Unterschriften zu geben. Alle anderen Spieler verschwinden in Nullkommanix im Bus. Nachdem der Bus der Gunners abgefahren ist löste sich das Gedränge der Autogrammjäger schlagartig auf. Keiner außer zwei japanischen Journalisten bemerkte Southamptons Verteidiger Maya Yoshida und so nutzte ich noch die Gelegenheit und knipste ein Erinnerungsselfie mit dem groß gewachsenen Japaner.



      Auf dem Rückweg zum Bahnhof drehe ich genau wie im letzten Jahr noch eine Runde über den Weihnachtsmarkt, lasse aber aufgrund des Sauwetters nicht ein einziges Pfund dort, weil ich keinen Bock habe meine Hände aus den Taschen zu nehmen. Zurück am Bahnhof frage ich mich zum Bus nach Eastleigh durch. Der ist wieder prall gefüllt, genauso wie der Zug zurück nach London Waterloo. Dort angekommen schnappe ich mir noch einen Chai Latte to go und nehme dann die halbstündige Fahrt mit der Tube zurück nach Wembley Central in Angriff. Zum Abschluss des Tages gab es dort noch ein Sparmenü im Restaurant „Zum Schachtelwirt“.

      Tooor Cup Sieger 2023 :pokal:
    • 11.12.2017
      Reading FC - Cardiff City 2:2 (2:0)
      Madejski Stadium - 16.670 Zuschauer

      Montag heißt es zunächst einmal ausschlafen, ist ja schließlich Urlaub hier und der Checkout im Best Western Hotel kann bis 11:00 Uhr erfolgen. Ich checke eine halbe Stunde früher aus und hinterlasse meinen Koffer erneut an der Rezeption, schließlich ist Reading, das Ziel meiner heutigen Reise, nur knapp eine Stunde Tube- und Bahnfahrt entfernt. Da ich erst ab 15:00 Uhr dort einchecken kann, beschließe ich die Wembley Stadium Tour zu machen, die zu jeder vollen Stunde beginnt. Bei strömenden Regen nehme ich den knapp zehn minütigen Fußmarsch nochmal in Angriff.

      Die Tour kostet umgerechnet knapp 23 Euro, ist aber ziemlich interessant. Sie beginnt an der historischen Querlatte, von jener der Ball 1966 zum 3:2 für England auf die Torlinie abprallte. Die Szene ist auf einen großen Flachbildschirm immer wieder zu sehen. Der Guide behauptet natürlich das der Ball eindeutig hinter der Linie war, was mir ein „Where are your glasses mate?“, über die Lippen rutschen ließ.



      Durch den VIP Bereich gelangen wir dann in den Innenraum der Arena. Der Guide erzählt ein wenig vom Umbau, dass das Stadion das Zweitgrößte in Europa ist und einige andere interessante Dinge über die Konstruktion der Stadions. Anschließend geht es durch die Katakomben, in denen viele Bilderrahmen mit Erinnerungen an vergangene Veranstaltungen bestaunt werden können. Aufgrund der besonderen Situation, dass die Spurs in dieser Saison alle Heimspiele in Wembley austragen, ist fast alles in ihren Farben gehalten. Im Presseraum, dem Kabinengang und den Logen gibt es kein Vorbeikommen am Wappen der Spurs. Arsenal Fans sollten die Tour also besser meiden. Wembley verliert meiner Meinung nach dadurch ein wenig von seinem Mythos, da alle Premier League Teams dieses Jahr mindestens einmal hier spielen werden. Normalerweise sind es Pokalhalbfinale oder -endspiele, Länderspiele oder die berühmten Play-Off Endspiele der Football League.

      Nach dem Presseraum geht es in die Umkleidekabinen. Während die Spurs die Kabine der jeweiligen Gastmannschaft der englischen Nationalmannschaft nutzen, nutzen die Gäste der Spurs die Räumlichkeiten der Three Lions. Der Guide erklärt, dass alles innerhalb weniger Stunden umgebaut werden kann, so dass aus dem Stadion der Spurs, das Stadion der englischen Nationalmannschaft wird. Nichts im Stadion ist fixiert, außer die Büste von Sir Alf Ramsey im Bereich vor dem Spielertunnel, der einzige Trainer dem es je gelang den WM Titel für die Three Lions zu gewinnen.



      Der Gang durch den Spielertunnel nach draußen ist beeindruckend. Absolut unvorstellbar wie sich das anfühlen muss, wenn die Rasenstrahler weg sind und 80.000 Zuschauer von den Rängen beim Einmarsch jubeln und applaudieren. Ich mache noch ein paar Fotos, bevor es die 107 Stufen zur königlichen Loge hinaufgeht. Es ist der Platz an dem sämtliche Trophäen übergeben werden. Dort befinden sich auch sechs türkisfarbene Sitze für die königliche Famile, die Queen selbst war allerdings noch nie zu Gast. Zum Abschluss gibt es noch für alle ein Foto mit dem FA Cup, welches im Anschluss im Merchandising Store für einen Zehner erworben werden kann.

      Nach knapp 90 Minuten mache ich mich zurück auf den Weg zum Hotel. Es regnet nach wie vor, also beschließe ich noch dem London Outlet Center einen kleinen Besuch abzustatten. Kaufen kann ich leider nicht viel, da das Volumen meines Handgepäckskoffer schon ziemlich ausgereizt ist. Die Preise dort sind aber aufgrund des momentan guten Wechselkurses ganz passabel und so wäre das ein oder andere Schnäppchen auf jeden Fall drin gewesen.

      Ich hole meinen Koffer im Hotel ab und nehme die Bakerloo Line nach Paddington, von wo aus es mit der Great Western Railway eine Station zurückzulegen gilt. In Reading angekommen, zeigte die Sonne dann endlich mal wieder ihr Gesicht. Somit konnte ich trockenen Fußes ins Hotel gehen. Da bis zum Anpfiff um 20:00 Uhr noch einige Zeit verbleibt, beschließe ich zunächst noch ein Pint Guiness im Pub unterhalb der Zimmer zu trinken und dann zu Fuß die knapp 5 km zum Madejski Stadion zurückzulegen.



      Der Fußmarsch zieht sich, aber aufgrund der Verkehrssituation in der Rushhour wäre es wohl mit dem Bus auch nicht viel schneller gegangen. Ich brauche knappe fünfzig Minuten und bin etwa eine Stunde vor Anstoß am Stadion. Im Ticket Office hole ich noch mein für mich hinterlegtes Ticket ab. Dieses habe ich von Simeon erhalten, einen der Autoren des Tilehurst End Blogs. Einem Blog von Reading Fans für Reading Fans. Er organisierte mir ein Ticket im Vorverkauf mit seiner Dauerkarte. An diesem Abend gab es eine Aktion, dass alle Dauerkarteninhaber bis zu zwei Freunde für nur je fünf Pfund mitbringen durften. Simeon bestand drauf mich einzuladen, als er von meinen Plänen hörte, quer durch das ganze Land zu reisen und somit war ich nach einer riesigen Portion Fish & Chips und einem weiteren Pint in der Royals Jazz Bar zum Nulltarif beim Montagabendspiel der Championship dabei.



      Das Spiel selbst begann verhalten. Die Cardiff Fans waren die einzigen die sich, im nicht besonders gut gefüllten Madejski Stadium, bemerkbar machten. Heimsupport war überhaupt nicht vorhanden, auch nicht nach der der 2:0 Führung, die Reading durch zwei Ecken in der ersten Halbzeit gelang. Die zwei Tore ließen allerdings das für einen Montagabend gut gefüllte Away End etwas verstummen. Nach 80 Minuten machten sich bereits die ersten Zuschauer auf den Weg einen der begehrten Busse zurück in die Innenstadt zu bekommen. Sie glaubten vermutlich das Spiel sei gelaufen, insbesondere nachdem Cardiffs Manager Neil Warnock mal wieder auf die Tribüne verbannt wurde. Für Cardiff war die Partie allerdings noch nicht beendet. Die kamen tatsächlich nach 82 Minuten zum Anschlusstreffer und erzielten in der Nachspielzeit sogar noch den Ausgleich.



      Mein Plan den Rückweg mit dem Bus zurückzulegen wurden allerdings schnell zu Nichte gemacht. Denn nur wer ein Return-Ticket auf dem Hinweg erworben hatte, durfte sich in der Warteschlange anstellen. Somit ging es bei Temperaturen um den Gefrierpunkt die fünf Kilometer ins Stadtzentrum mit dem Fußbus zurück. Immerhin war mir nicht mehr kalt als ich knappe fünfzig Minuten später im Hotel ankam. Schade dass der Pub unterhalb des Hotels schon geschlossen hatte. Ein Elektrolytgetränk hätte mir nach dem gefühlten Marathon wirklich noch gut getan.
      :bier:
      Tooor Cup Sieger 2023 :pokal:
    • 12.12.2017
      Burnley FC - Stoke City 1:0 (0:0)
      Turf Moor - 19.909 Zuschauer

      Am Dienstagmorgen mache ich mich auf den Weg nach Stoke. An Board des Cross Country Zuges bin ich überrascht, dass ich in der ersten Klasse gratis Frühstück und Getränke bekomme. Dessen nicht bewusst, habe ich mir natürlich im Bahnhof von Reading noch ein Frühstück besorgt. Aber doppelt hält ja bekanntlich besser. Die Fahrt führt von Reading aus nach Oxford, durch die Midlands über Coventry und Birmingham hin nach Stoke-on-Trent.

      Am Bahnhof angekommen, holen mich mein Freund Kevin und sein Sohn Matthew gegen 13:00 Uh ab. Matthew wohnt seit vielen Jahren in Westaustralien und ist seit 18 Monaten mal wieder zu Besuch bei seinen Eltern. Die beiden begrüßen mich erstmal mit einem „Roadie“ im Auto. Die Weghalbe, eine gut gekühlte Dose Stella, wird bis nach Hause ohne größere Probleme vertilgt. Kevin sein Haus wird bis Freitag meine Bleibe sein und ich freue mich riesig wieder hier zu sein. Es ist auf den Tag exakt zwei Jahre her, dass wir uns nach dem Auswärtsspiel von Stoke im inzwischen abgerissenen Upton Park von West Ham United kennengelernt haben. Den zweijährigen Jahrestag feiern wir beim leckeren Mittagessen mit einem weiteren Bier.



      Kurze Zeit später machen wir uns auf den Weg zum knapp zwei Kilometer entfernten Bet365 Stadion, der Heimspielstätte von Stoke City. Von hier aus fahren die kostenlos vom Club zur Verfügung gestellten Fanbusse los. Stoke City ist übrigens der einzige Club in der Premier League und der Football League, der einen kostenfreien Service dieser Art anbietet. Klasse Aktion, die auch reichlich an Zuspruch findet. Unser Ziel heute ist Burnley nördlich von Manchester. Um 16:00 Uhr fahren wir vom Stadionvorplatz ab. Aufgrund der Rushhour in und um Manchester kommen wir allerdings erst relativ spät an. Geplant waren knappe zwei Stunden Fahrt. Am Ende waren es sogar mehr als drei Stunden.

      Im Bus herrscht absolutes Alkoholverbot, was auch bedingungslos von jedem Mitfahrer akzeptiert wird. Die Zeit im Bus überbrücken einige mit dem Lesen von Fanzines, andere spielen Karten oder beschäftigen sich mit ihren Smartphones und Tablets. Auch eine Lotterie wird durchgeführt. Ein Zettel mit 57 Mannschaften macht die Runde. Jeder der mitspielen möchte schreibt seinen Namen hinter einem Club. Die- oder derjenige dessen Mannschaft aus dem Pott am Ende gezogen wird gewinnt das eingezahlte Geld. Ich entscheide mich für Millwall, da nicht mehr viele Teams übrig sind, und mir der Club seit meinem ersten Besuch im Den irgendwie sympathisch ist. Gezogen wurde AFC Wimbledon, auch die wären noch in der kleinen Auswahl gewesen. Schade! Kurzer Jubel im Bus in einer der vorderen Reihe, von hinten tönt es: „At least it wasn‘t Vale“. Gemeint ist Port Vale, der Lokalrivale vom nördlichen Stadtrand. Da wir erst knapp nach sieben am Stadion ankommen, lässt uns der Busfahrer direkt am Away End aussteigen. Bei ekelhaftem Schneeregen machen wir uns auf kürzesten Weg ins Stadion und trinken noch zwei Pints, bevor wir unseren Platz einnehmen.



      Das Spiel selber ist nicht der Rede wert. Keines der beiden Teams hätte an diesem Tag einen Sieg verdient. Bei Burnley, die mit einem Sieg über Nacht auf den Champions League Qualifikationsplatz vorrücken hätten können, läuft im Moment alles und bei Stoke so gut wie gar nichts. Und wie es in solchen Spielen dann nun einmal ist, verlierst du das Match natürlich. Ein spätes Tor von Barnes kurz vor Abpfiff, bei dem die Stoke Hintermannschaft nicht besonders glücklich aussah, versetzte die Burnley Fans im Turf Moor in Ekstase. Der Sündenbock war natürlich erneut Manager Mark Hughes, der allerdings auch merkwürdige Entscheidungen von der Seitenlinie aus traf. Auch die Auswechslungen waren nicht wirklich nachvollziehbar. Angepisst von der Niederlage machten wir uns schnell zurück in den warmen Bus. Gegen halb eins waren wir zurück. Bei einem Bier und den Aufzeichnungen der Highlights der anderen Partien an diesem Dienstagabend lassen wir einen nicht ganz so schönen Awayday ausklingen.





      Tooor Cup Sieger 2023 :pokal:
    • SUPER interessante Berichte !! Spitze !!

      Ich fliege von 10. - 14.02. mit meinen Sohn (14) erstmalig nach London. Wir sind beide ausgewiesene Fußballfans und wollen natürlich auch die Stadien usw. besichtigen.
      Ein absolutes Highlight wäre natürlich ein Spiel anzuschauen. Optimal wäre Montag 12.02. Chelsea - West Bromwich oder Samstag 16 Uhr müssten wir auch schaffen und da spielt West Ham - Watford.
      Ich hab im Netz gesucht aber es ist anscheinend ziemlich unmöglich hier an Karten zu kommen, und das ganze System mit Mitgliedschaft usw. hab ich nur überflogen und check ich dann auch nicht auf die Schnelle.
      Wäre SUPER wenn mir jemand helfen könnte !!! :surprised:


      Danke vorab

      DANKE nico für die schnelle Antwort per email !! topp :daumen:

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von donfranko () aus folgendem Grund: Danke nico für die schnelle Antwort per mail :-) Topp



    • 13.12.2017
      Manchester United - AFC Bournemouth 1:0 (1:0)
      Old Trafford - 74.798 Zuschauer

      Am Mittwochmorgen gibt es in Stoke Kevin‘s Full English Breakfast. Es ist wieder einmal ein Traum. Nach der Stärkung drehen wir eine Runde durch die Stadt, gehen ins Shopping Centre und holen noch meine Tickets für die Auswärtspartie bei Chelsea Ende Dezember am Bet365 Stadium ab.

      Gegen 16:00 Uhr mache ich mich per Bahn auf den Weg nach Manchester Piccadilly. Tee und Kuchen werden erneut gratis im Zug serviert. In Manchester angekommen geht es mit dem Metrolink weiter Richtung Old Trafford. Das „Theatre of Dreams“, wie die Heimat von Manchester United auch gern genannt wird, ist das Ziel meines heutigen Ausflugs. Gegen 18:00 Uhr komme ich dort an und mache noch ein paar Fotos. Der Fanshop ist im Vergleich zu dem der anderen Clubs deutlich größer und dementsprechend auch deutlich besser besucht. Besonders bei den zahlreichen Asiaten scheint Geld keine Rolle zu spielen. Ein Trikot nach dem anderen wandert über die Ladentheke.





      Ich hole mir noch mein Matchday Programme und mache mich dann auf den Weg zum Eingang des Away Ends. Da es über Manchester United nicht ohne Weiteres möglich war ein Karte im Vorfeld der Partie zu erwerben, nutzte ich den General Sale beim heutigen Gast von der englischen Südküste. Da die Karten für Gästefans nicht teurer als dreißig Pfund sein dürfen, spare ich zudem auch noch ein paar Taler. Zu Essen gibt es kurz vor Anpfiff noch einen United Pie, gefüllt mit Steak und Chili.







      Das für einen Mittwochabend gut gefüllte Away End, sieht einen couragierten Auftritt der Cherries. Bournemouth war keinesfalls unterlegen und hatte selbst den ein oder anderen gefährlichen Moment vor dem Tor von David de Gea. Der Unterschied zum Spitzenteam machte sich dann allerdings in der Effektivität der Chancenverwertung bemerkbar. United nutzte seine erste echte Gelegenheit und ging nach einem Kopfball von Lukaku in Führung. Diese zog den mutigen Gästen den Zahn und stabilisierte die Red Devils mit zunehmender Spieldauer deutlich. Am Ende ging der Sieg für die Heimelf absolut in Ordnung, wenn auch Bournemouth mit etwas Glück kurz vor Schluss noch zum Ausgleich hätte kommen können.

      Nach dem Abpfiff geht es kürzesten Weges zurück zur Tram Station Old Trafford. Von hier fährt eine Bahn nach der anderen zurück Richtung Stadtzentrum. Die Bahn ist prall gefüllt, umfallen schier unmöglich. In Manchester Piccadilly angekommen, muss ich feststellen, dass mein Zug nach Crewe ausfällt. Eigentlich hatte ich von dort aus ein Taxi zurück nach Stoke bestellt, da es deutlich günstiger war als eine Übernachtung in Manchester. Es musste improvisiert werden. Eher zufällig höre ich, dass ein Ehepaar neben mir auch nach Crewe möchte. Ich frage kurz nach wie ihre Pläne sind und erfahre, dass sie nach Stoke-on-Trent müssen. Perfekt denke ich mir und biete den beiden sofort an, mit mir mein bereits bestelltes Taxi von Crewe nach Stoke zu teilen. Sie lehnen dankend ab, da ihr Auto in Crewe steht und bieten mir wiederum umgehend an, mich mit nach Stoke zu nehmen. Da der nächste Zug nach Crewe allerdings erst in einer Stunde fährt, entscheiden wir uns zunächst zum Flughafen Manchester zu fahren. Zusammen mit den beiden und einem Manchester United Fan älteren Semesters aus Wales, dessen Hotel in Crewe ist, machen wir uns auf den Weg zum Manchester International Airport. Dort angekommen, storniere ich erstmal mein Taxi vom Bahnhof in Crewe nach Stoke. Das Taxi vom Flughafen nach Crewe kostet uns jeden zwanzig Pfund. Die drei United Fans sind echt super nett und so erzähle ich von meiner Tour und sie erzählen mir von der glorreichen Vergangenheit der Red Devils. Die Fahrt war echt kurzweilig und in gefühlt Nullkommanix erreichen wir den Bahnhof in Crewe. Hier verabschieden wir den Waliser und machen uns mit dem Auto weiter auf den Weg nach Stoke. Kurz nach Mitternacht bin ich wieder zu Hause.
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    • Nachdem sich mein Freund und Mitfahrer @'Thomas1860 und meine Wenigkeit im Sommer erneut überlegten, welches Ziel wir im Winter 2017 in England ansteuern sollten nach der London Tour (Tottenham und Fulham) in 2016, kamen wir zu der Idee, mal etwas weiter in den Norden zu reisen.
      Dabei entschieden wir uns für den 17. Spieltag unter der Woche mit den Partien in Liverpool und Huddersfield, wobei wir als Zielflughafen und Ort der Unterkunft Manchester auswählten.
      Allerdings wurde bereits samstags angereist - Flüge von München nach Manchester und zurück mit der Lufthansa heutzutage finanziell nicht mehr unbedingt ein Problem bei der richtigen Wahl der Uhrzeit :zwinker: - , sodass bis Dienstag noch die Spiele bei United of Manchester (Broadhurst Park), Manchester City U23 (Academy Stadium) und Widnes Vikings (Select Security Stadium) besucht werden konnten.


      12.12.2017 Huddersfield Town AFC - Chelsea Football Club 1:3


      John Smith´s Stadium

      Premier League, Spieltag 17

      In Manchester bei kalten, aber trockenen Witterungsbedingungen in den Zug gestiegen und die nicht mal 45-minütige Fahrt weiter nordwärts aufgenommen, weil es sich sowohl preislich lohnt als auch ein Fußmarsch von ca. 1,5km von Bahnhof in Huddersfield zum Stadion nicht die Welt ist.
      Dort angekommen bereits zweieinhalb Stunden vor Spielbeginn, den Mitarbeitern des Fanshops am Stadion mehr oder weniger beim aufsperren geholfen und mit dem einen oder anderen Souvenir eingedeckt, fragten wir uns ohne ein Restaurant oder Pub in Sichtweite ums Stadion, was wir bis 20Uhr noch anstellen sollten. Beim Spaziergang entlang der Haupttribünenseite bemerkten wir sofort anhand der Absperrgitter, der aufgestellten Kameras und den paar Ordnern direkt vor dem Stadioneingang, dass hier sicher an der Straße die Mannschaftsbusse halten würden, denn in dem noch etwas älteren Ground der Premier League kann man dem Anschein nach per Bus noch nicht unterirdisch verschwinden :surprised:
      So entschieden wir uns, die noch 45 Minuten bis Ankunft der Teams (meine langjährige Erfahrung als Fußballspieler sagt mir, dass man auch als Profi ca. anderthalb Stunden davor im Stadion erscheint) direkt in der ersten zu warten und uns überraschen zu lassen. Weil sich immer mehr Leute hier einfanden und sich Security Leute positionierten, machten wir unsere Handys bereit und nachdem der Bus Huddersfield Towns stoppte, ging der mittlerweile durchaus bekannte Coach David Wagner ganz locker an den Fans vorbei und machte auf kurze Nachfrage ein Foto mit mir. Wenn man solch eine Gelegenheit schon mal hat, warum sollte man diese nicht auch nutzen? Während Christopher Schindler freundlich und dezent abwimmelte, kehrte dieser nach einer sekundenbruchteil Überlegung die paar Meter noch einmal zurück, um uns beiden exklusiv unser Foto noch zu ermöglichen. Klasse Typ! :klatsch:
      Einen 1860 München Fan dabei gehabt zu haben, könnt ihr euch die Ekstase vorstellen. :mrgreen:
      Während das Team von Chelsea mit ein bis zwei Winkgesten direkt im Stadioninneren verschwand, konnte man bei Huddersfield noch etwas mehr Identifikation spüren. Hier merkt man den Unterschied eines jahrelangen europäischen Spitzenklubs und einem Aufsteiger in Englands Eliteklasse.

      Zu Stadionöffnung unsere Plätze eingenommen und die üblichen Erinnerungsfotos geschossen, vertrieben wir uns die Zeit mit dem Staunen darüber, dass im Außenbereich geraucht werden darf!
      Der Spielverlauf war wie erwartet, denn Chelseas Weltklasseensemble um Hazard, Pedro und Co. ließ über 90 Minuten rein gar nichts anbrennen, ging hochverdient mit 2:0 in die Pause und machte direkt danach mit dem 3:0 endgültig den Deckel drauf.
      Mit Depoitres 1:3 Ehrentreffer kam auch bei uns und den Heimfans nochmal ein wenig Enthusiasmus und Freude auf.

      Alles in allem ein Spiel mit sehr vielen Erlebnissen.
      Wer aktuell noch ein wenig Aufstiegseuphorie erleben will und kaum Lust auf langweilige und ferngesteuerte Arroganz eines Topklubs haben will, dem sei ein Besuch bei Sir Patrick Stewarts "Terriers" ans Herz gelegt. :daumen:

      P.S Vielen Dank an @Panthera1909 für das zur Verfügung stellen der Tickets :)







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    • 13.12.2017 Liverpool FC - West Bromwich Albion 0:0
      Anfield
      Premier League, Spieltag 17

      Der Abschluss der 5-tägigen Tour stellte den Hauptgrund dar, warum wir auf die Insel dieses Mal geflogen waren.
      Erzählen dir doch immer wieder einige, dass man als reisender Fußballfan und Experte auf dem Gebiet einmal beim Liverpool Football Club gewesen sein muss, buchten wir eben so, dass ein Heimspiel mit Aussicht auf Tickets möglich ist. Dabei dachten wir, ein Spiel unter der Woche und noch dazu ein Gegner wie West Brom sollten eigentlich perfekt ins Raster passen. Bereits im Sommer um Karten geschaut, vermeldete mein Mitfahrer recht früh Erfolg. Dabei geht auch hier nochmal ein herzliches Dankeschön von uns beiden an @klhosse, der uns zwei Tickets hierfür zur Verfügung stellte.
      Wir einigten uns auf persönliche Abholung, und weil am Sonntag davor das Merseyside Derby gegen Everton stattgefunden hatte, machten wir uns im Laufe des Nachmittags per Zug wieder einmal auf die ca. 45-minütige Fahrt von Manchester nach Liverpool, wo wir uns ein paar Stunden nach dem Spiel im berühmten "The Albert" trafen, und in sehr netter und guter Atmosphäre bei Bier auf den Liverpool Football Club anstaßen und dabei einige Zeit sowohl die bemerkenswerte Inneneinrichtung des Pubs bewunderten, über die weite Welt des Sports plauderten als auch goldwerte Tipps für den Erstbesuch in Anfield entgegennahmen. Danach per Uber-Taxi zurück zum Bahnhof und ab nach Manchester.
      Am Spieltag selbst schnell die Railway UK App (sehr zu empfehlen :zwinker: ) gecheckt, welche Abfahrtszeit der Züge am besten dazu geeignet ist, um vor dem Spiel genügend Zeit für Fanshop, Pub und sonstigen Zeitvertreib am Stadion nutzen zu können.
      Vom Bahnhof in Liverpool per Bus kostengünstig an die Anfield Road transportiert, gingen wir zunächst in den noch sehr neugebauten anmaßenden Fanshop, um das ein oder andere Souvenir mitzunehmen, denn es stand ja unter anderem Weihnachten an. :mrgreen:
      Durch Empfehlung anschließend in das in der Fußballwelt berühmte Pub "The Twelfth Man" geschaut und im ersten Stock noch bei Bier die Zeit vertrieben. Fehlen durfte auch nicht, das Hillsborough Memorial hinter der Haupttribüne zu besuchen und kurz einen Moment innezuhalten.
      Noch ein paar Erinnerungsfotos mit Bill Shankly in Kupfer hinter "The Kop" gemacht :daumen: und schon machten wir uns nach recht moderater Kontrolle auf den Weg zu unseren Plätzen und als wir bemerkten, am Anfield Stand hinter dem Tor in der 12. Reihe zu sitzen, gab es erst einmal Staunen im positiven Sinne, denn anscheinend sind die Sitzplätze in jeder Begegnung an einer anderen Stelle und wir hatten einerseits dieses Glück, aber andererseits Pech, dass die Partie 0:0 endete. Alles in allem aber lassen die Erlebnisse an diesem Tag und zuvor darüber hinwegsehen.
      Zur immer wieder besonderen Stimmung im Stadion kann und möchte ich nicht mehr sagen, denn mit meinen 23 Jahren war ich eben in früheren Tagen noch nicht dort, sodass ich einen Vergleich hätte.
      Das Geschehen auf dem Rasen sah so aus, dass Liverpool von Beginn an Herr im Ring war, aber die wirklich dich gestaffelten Reihen des Gegners wenig bis kaum durchbrechen konnte - selbst die in Weltklasseform aufspielenden Coutinho und Salah - und nur selten Torgefahr aufkam, während sich Ben Foster im Tor der Gäste durch sehr früh beginnendes Zeitspiel reichlich Pfiffe einholte und überwiegend mit langen Bällen auf den bulligen Stoßstürmer Rondon gespielt wurde. Die beste Chanche hatte allerdings WestBrom durch einen Lattenschuss. In der zweiten Hälfte plätscherte das Spiel wirklich nur noch dahin und konnte man kurz über ein Liverpool Tor jubeln, wurde es auch sofort als Hanspiel gewertet und zurückgepfiffen.
      Nach dem Spiel taten wir es wie in England üblich den heimischen Fans gleich, verließen sofort das Stadion und begaben uns geduldig auf Suche eines Sammlertickets. Nachher brav in englischer Manier in die Schlange vor dem Stadion an den wartenden Shuttlebussen eingereiht und rechtzeitig zum Bahnhof gekommen (auch wenn bei uns Deutschen hier sicherlich Hektik aufgekommen wäre, ob man denn rechtzeitig zum Ziel käme), wo wir dann um 23:30 den letzten Zug gen Manchester nahmen. Wer sich an den Saufzug in How i met your Mother erinnert, hat nun einen Eindruck, wie ich mir persönlich irgendwie vorgekommen war. Ganz so schlimm war es aber auch nicht. :mrgreen: :mrgreen:
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    • nico5381 schrieb:

      Coole Berichte @WolfiW :daumen:

      Freu mich auch schon mal wieder mit @Thomas1860 ein Spiel zu besuchen...

      Vielleicht klappt es ja mal in England, oder wo auch immer... :rolleyes:
      kann dich ins GWS mitnehmen :winke:
      Sechzig München - 30 Länder - 527 Grounds / EM 2016 #30 #33 #49 #50
      Dauerkarte beim TSV 1860 München / Verwaltet Watford Ticketthread
      Tooor-Cup Ausrichter 2019
    • 15.12.2017
      Sheffield Wednesday - Wolverhampton Wanderers 0:1 (0:1)
      Hillsborough Stadium - 23.809 Zuschauer

      Am Donnerstag findet ein FA Cup Spiel zwischen Hereford United und Fleetwood Town statt. Das lasse ich aber zu Gunsten des vorgezogenen Christmas Day bei meinen Freunden sausen. Da Sohn Matthew und Enkeltochter Isla am kommenden Sonntag schon wieder zurück nach Australien müssen, wird der Christmas Day und die Bescherung selbstverständlich vorgezogen. Um es vorweg zunehmen das Essen war ein Traum und typisch britisch. Truthahn mit Stuffing, Gemüse und Gravy und Christmas Pudding mit Custard könnten glatt zu meinen Hauptspeisen avancieren. Am Nachmittag werden sämtliche Geschenke zusammen mit den Enkelkindern ausprobiert, Spiele gespielt und pünktlich um 15:00 Uhr spielt Kevin eine aufgenommene Weihnachstansprache der Queen vom letzten Jahr ab. Es war ein großartiges Erlebnis abseits des Fußballplatzes. Am Freitag hieß es dann Goodbye zu sagen und Stoke Richtung South Yorkshire zu verlassen. Die Steel City Sheffield war das vorletzte Ziel meiner Reise durch Großbritannien. Die Fahrt von Stoke dauerte etwa neunzig Minuten, inklusive einmal Umsteigen in Stockport. Bei strahlend blauen Himmel lege ich etwas mehr als einen Kilometer zu meinem Hotel zurück. Vorbei am langen Wasserfall am Bahnhof, dem Crucible Theatre in dem jedes Jahr die Snooker WM stattfindet und dem Weihnachtsmarkt erreiche ich mein Hotel exakt um 14:00 Uhr. Ich checke ein und mache mich mit dem Bus auf den Weg Richtung Hillsborough um noch bei Tageslicht ein paar Aufnahmen des alten Stadions machen zu können.



      Es ist ein toller Anblick und die lange Tradition die an diesem alten Ground mit seinen roten Backsteinen hängt kann man förmlich riechen. Am Hillsborough Memorial halte ich kurz inne und bin in Gedanken bei den Opfern der größten englischen Stadionkatastrophe, die hier am 15. April 1989 während des FA Cup Halbfinales zwischen dem FC Liverpool und Nottingham Forest 96 Menschen das Leben kostete. You‘ll never walk alone! Ich drehe eine Runde um das Stadion und hole meine bestellte Karte im Ticket Office hinter dem North Stand ab. Vor dem Spiel bin ich noch mit Michael verabredet. Er is einer der Mitbegründer der Website the92.net, auf jener Fans ihre englischen Stadionbesuche dokumentieren und bewerten können. Wie gut war der Pie? Wie freundlich waren die Stewards? Oder wie gut war die Stimmung im Stadion? Mehr als 8.000 Leute sind inzwischen dort registriert. Auch wenn es noch Jahre dauern wird und ich die 92 Stadion vermutlich nie alle machen werde, ist es eine tolle Anlaufstelle, nicht nur für britische Groundhopper. Da sein Zug aus Leeds allerdings Verspätung hat beschließe ich noch ein Owls Ale im Stadion Pub zu trinken. Es war ein seltsamer Geschmack und definitiv mein letztes dieser Marke.





      Nachdem ich das Ale mehr oder weniger runtergewürgt habe, mache ich mich auf den Weg in „The Park“. Der Pub ist gerade mal einen Steinwurf von der Leppings Lane Tram Station entfernt. Die gute Auswahl an Speis und Trank weiß zu überzeugen und somit entscheide ich mich die Zeit des Wartens auf Michael mit einem drei Gänge Menü und einem Pint Guiness zu überbrücken. Michael kommt kurz nach sieben und wir sind uns auf Anhieb sympathisch. Er hat mehrere Jahre in Deutschland gelebt und spricht praktisch perfektes Deutsch. Da wir vor dem Anpfiff nicht mehr viel Zeit haben trinken wir noch ein Blitzbier und machen uns auf den Weg. Da Michaels Zug zurück nach Leeds erst um 23:30 Uhr geht, beschließen wir uns nach dem Spiel direkt an der Brücke hinter dem North Stand zu treffen.



      Das Spiel selbst war nicht sonderlich gut gespickt mit Höhepunkten. Für mich gab es im Stadion eigentlich über die neunzig Minuten nur zwei Highlights. Zum einen war es das gut performte „Hi Ho Sheffield Wednesday“ der Heimfans vor dem Anpfiff und zum anderen das einzige Tor des Abends durch Wolverhamptons Ruben Neves. Sein platzierter Fernschuss wurde in der kommenden Woche sogar zum Goal of the Week der SkyBet Championship gekürt. Nach dem Spiel treffe ich Michael wie vereinbart an der Brücke und wir nehmen die Tram zurück in die Stadt. Dort machen wir die Clubs und Bars im Bereich der West Street unsicher. Wir haben soviel Spaß, das Michael kurzer Hand beschließt den Bus nach Leeds um 2:00 Uhr morgens zu nehmen. Es war trotz des dürftigen Fußballspiels ein perferkter Tag in der Steel City, der sicherlich nicht der letzte dieser Art war. Vielleicht das nächste Mal an der Bramall Lane bei Lokalrivale Sheffield United.

      Tooor Cup Sieger 2023 :pokal:
    • Silvester Mittag, 12Uhr Ortszeit, die Premier League bot zum Jahresabschluss nochmal das Spiel Crystal Palace, das nach einem katastrophalem Saisonstart sich nach zuletzt acht Spielen in Folge ohne Niederlage nur Arsenal geschlagen geben musste, gegen Manchester City, das mit dem 19. Liga-Sieg in Folge den ebenfalls von Pep Guardiola aufgestellten Rekord des FCB hätte einstellen können. Es sollte nicht klappen.
      Da wir im Norden der Stadt am Wembley Stadion untergebracht waren, fuhren wir schon früh mit der U-Bahn und mit dem Zug über eine Stunde in den Süden Londons. Bei kühlem Wind folgten wir anderen Stadionbesuchern durch eine Wohnsiedlung bis fast aus dem Nichts die typisch britische Backsteinfassade des Holmesdale Stand auftauchte. Das Stadion liegt an einem kleinen Hang in den 2 Tribünen eingebaut sind. Nach einem kurzen Abstecher in der Fanzone vor dem Main Stand, wo man sich mit den Cheerleadern fotografieren konnte, gingen wir recht zügig durch den engen Eingang in Richtung unserer Plätze auf dem Whitehorse Lane Stand. Nah am Spielfeld, so wie es sein soll, saßen wir in Reihe 5 in Richtung der Eckfahne.

      Das Spiel begann äußerst intensiv, was sich auch nicht änderte, und war zunächst sehr linkslastig. Wilfried „Wilf“ Zaha gegen den maßlos überforderten 51 Millionen Mann Kyle Walker auf der einen und Leroy Sané gegen Timothy Fosu-Mensah auf der anderen Seite. Die Passmaschinen von City versuchten wie erwartet das Spiel früh an sich zu reißen und konnten sich auch durch Bernardo Silva die erste Chance des Spiels erspielen, wirkten im Anschluss jedoch überrascht über das frühe Anlaufen der mutigen Gastgeber, was auch direkt das Publikum auf den Plan rief und zu zwei eher ungefährlichen Crystal Abschlüssen führte. Spätestens nach 20 Minuten fand fast gar kein Spielfluss mehr statt nachdem beide Teams schon ein Mal verletzungsbedingt wechseln mussten. Die Cityzens schoben sich den Ball von rechts nach links zu und die Eagles versuchten nach Ballgewinnen mit langen Pässen den schnellen Zaha oder den körperlich starken Christian Benteke in der Spitze anzuspielen. Für die Chance der ersten Hälfte sorgte dann Kun Aguero, dessen abgefälschter Schuss sich über Wayne Hennessey an den Pfosten senkte und im Anschluss mühevoll geklärt wurde.

      In der Halbzeitpause sorgten ein paar kleine Kinder für Lacher, die nach einem Elfmeterschießen gegen das Crystal Maskottchen „Pete“ ausversehen vor den City Fanblock rannten um zu Jubeln und dann ein maximal 6-jähriges Mädchen eine von Andros Townsend signierte Version von FIFA 18 gewann.

      Nach einem eher laschen Hotdog dann der Wiederanpfiff zur zweiten Halbzeit und City kam deutlich besser ins Spiel, wie im ersten Durchgang hauptsächlich über den meistens sträflich freien Sané, der nun auf seinem Flügel direkt auf uns zustürmte. Crystal verteidigte teilweise Powerplay artige Angriffe im Kollektiv, wobei City immer genau auf den starken Keeper Hennessey abschloss oder ein Verteidiger gerade noch seinen Schlappen reinhalten konnte um ganz große Chancen zu verhindern. Bis 10 Minuten vor Schluss tümpelte das Spiel vor sich hin bis Crystal mit einer unerwarteten Großchance eine ereignisreiche Schlussphase einleitete. Zaha mit einem Querpass im 16er an Freund und Feind vorbei, doch Townsend jagte den Ball aus kurzer Distanz am freien Tor steil in die Tribüne. Als die Palace Fans und wir uns schon auf ein torloses 0:0 einstellten und der Regen einsetzte, sagte ich noch aus Spaß zu meinem Kollegen, dass es wenigstens noch einen skandalösen Handelfmeter geben soll, damit wir noch ein Tor sehen und tatsächlich war es abermals Zaha, der in der 89. Minute in den 16er zog und nach leichtem Kontakt mit Sterling zu Boden ging und den Pfiff des Schiedsrichters bekam. Nach kurzen Diskussionen nahm sich Luka Milivojevic den Ball und schoss einen derart schlechten Elfmeter in die Mitte, dass selbst der bereits abgetauchte Ederson noch mit einem Fuß parieren konnte und den Konter einleitete. Kevin de Bruyne wurde im direkten Gegenstoß von Jason Puncheon mit einem rotwürdigen Foul zu Boden gebracht, beide Spieler wurden nach einer minutenlangen Behandlungspause hintereinander im Konvoi an uns vorbei vom Platz getragen und es gab einen letzten Freistoß für City. Yaya Toure traf nur die Mauer und der Schiedsrichter beendete und tosendem Jubel der Heim-Fans die Partie, was uns doch etwas wunderte, da man keine 5 Minuten zuvor noch 3 Punkte auf dem Fuß hatte. Peps Serie war beendet und Crystal hatte einen nicht eingeplanten Punkt im Kampf gegen den Abstieg gewonnen.

      Das vermeintliche Highlight kam dann allerdings erst 10 Minuten nach Abpfiff. Als alle unverletzten Spieler sehr schnell in den Kabinen verschwunden waren standen wir noch für einen Augenblick unter der Tribüne um unser Getränk zu leeren als plötzlich eine grüne Tür auf ging und wir unseren Augen nicht trauen konnten. Hinaus kamen 2 Ordner, 2 Betreuer und Kevin de Bruyne, der keine 2 Meter entfernt an uns vorbei in Richtung City Kabine humpelte. Da hat eine Liga einen Milliarden schweren TV Vertrag, der Unmengen an Geld in die Vereine spült aber einer der besten Spieler der Liga muss sich nach dem Spiel im Abreisverkehr durch die Menge kämpfen um vom Medical Room zu seinem Team zu gelangen. Uns sollte es recht sein. Im strömenden Regen von London gingen wir schließlich am Luxusliner der Cityzens vorbei in Richtung Haltestelle um zurück in die Innenstadt zu fahren.
      Trotz des 0:0 war es ein unterhaltsamer und kurzweiliger Mittag beim zweiten Premier League Spiels meines Lebens, bei dem es wie vor 9 Jahren als Manchester City, damals noch mit Didi Hamann, nur 2:2 bei Newcastle spielte, keinen Sieger gab.

      Riesen Dank nochmal an @rosch92 und @gartenzaun für das organisieren der Tickets :)
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      Pokalfinalist 2022
    • 16.12.2017
      Derby County - Aston Villa 2:0

      Pride Park - 28.118 Zuschauer

      Am letzten Tag meiner diesjährigen Englandreise, fahre ich vin Sheffield in South Yorkshire etwa dreißig Minuten in südliche Richtung. Das Ziel: Derby in den East Midlands. Hier findet heute das Spitzenspiel der zweiten englischen Liga zwischen Derby County und Aston Villa statt. Beide Vereine haben eine lange Tradition und gehörten auch schon der Premier League an. Doch vom Ruhm vergangener Tage kann man sich in der Gegenwart bekanntlich nichts kaufen. Derby versucht bereits seit einigen Jahren den Schritt ins Oberhaus zurück zu machen, ist allerdings immer wieder gescheitert. Für Aston Villa, den Traditionsklub aus Birmingham, ist es das zweite Jahr auf dem steinigen Weg durch das englische Unterhaus.

      In Derby angekommen, mache ich mich zunächst mal auf den Weg mein Reisegepäck abzugeben, denn heute reise ich nach dem Spiel in Derby wieder zurück in die Hauptstadt, von wo morgen mein Rückflug nach Deutschland geht. Die Viertelstunde Fußweg zur Gepäckaufbewahrung führt mich in das Stadtzentrum. Nach der Abgabe meines Koffers laufe ich noch quer durch die Derby Market Hall und das riesige Intu Shopping Centre, was knapp 200 Geschäfte beherbergt. Was hier abgeht ist der absolute Wahnsinn. Es hat den Anschein als ob Weihnachtsgeschenke in den East Midlands ausschließlich in diesem Shopping Centre erworben werden könnnen und gefühlt scheinbar auch erst seit heute 10:00 Uhr. Das wäre zumindest eine plausible Erklärung für diese unnormale Menschenansammlung.



      Anschließend mache ich mich auf den Weg zum Pride Park, der Heimspielstätte der Rams. Dort agekommen mache ich noch ein paar schöne Fotos der mordenen Arena und esse einen Cheeseburger, bevor ich hinein gehe. Die Stimmung auf den South Stand ist mit Abstand die Beste der ganzen Woche, fast ohne Unterbrechung wird hier während des Spieles angefeuert und gesungen, was zum einen an der Nähe zu den Gästefans liegen mag und zum anderen an der wirklich guten Leistung die Derby an diesem Nachmittag seinem Publikum anbietet. Bereits nach wenigen Sekunden hätte es eigentlich 1:0 für die Heimelf stehen müssen, aber David Nugent vergab freistehend allein vor Villa Schlussmann Johnstone. Besser machte es die Rams nach einem katastrophalen Rückpass von Villa’s Routineer Glenn Whelan, der Vydra tief in der Villa Hälfte übersehen haben muss. Der behielt die Nerven, sah den gut positionierten Ex-Villa Spieler Andreas Weimann, der keine Mühe hatte Derby in Führung zu schießen.



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      Die Stimmung wurde jetzt noch besser. Nach der Pause kam Villa etwas besser ins Spiel und hätte mit etwas Glück auch zum Ausgleich kommen können, doch das Abwehrbollwerk der Rams hielt Stand. Doch als ob das nicht schon genug war, setzte Johnny Russel in der Nachspielzeit dem Spaß noch die Krone auf und vollendete direkt vor den Heimfans zum vielumjubelten 2:0. Der Gästeblock leerte sich daraufhin in Windeseile und ich machte mich nach dem Abpfiff im gleichen Tempo zurück auf den Weg mein Gepäck abzuholen und zu meiner letzten Bahnreise der Woche anzutreten. Gegen 21:00 Uhr erreichte ich mein Flughafenhotel am Stansted Airport und ließ die Woche im Zimmer mit den Highlights des Spieltags und einem Bier gemütlich ausklingen.



      Tooor Cup Sieger 2023 :pokal: