kann valdi polen retten ?
[url=http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,696581,00.html]Flutkatastrophe: Polens Innenminister gibt Bibern Schuld am Hochwasser - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten - Panorama[/url]
Der Pegel der Oder steigt stetig, Brandenburg rüstet sich für Überschwemmungen, in Polen ist die Lage schlimmer als erwartet. Innenminister Jerzy Miller hat nun die Schuldigen an der Flutkatastrophe ausgemacht: Biber sollen das Hochwasser verursacht haben.
Warschau - Die schweren Überschwemmungen in Polen ließen Deiche brechen, überfluteten Dörfer und kosteten 15 Menschen das Leben. Innenminister Miller erklärte dazu: "Der größte Feind der Deiche ist ein Tier, das sich Biber nennt. Biber leben überall an den Weichseldeichen und tragen zu ihrer Zerstörung bei", sagte Miller auf einer Pressekonferenz am Dienstag in Warschau.
Der polnischen Naturschutzbehörde zufolge leben 50.000 Biber im Land, teilweise stehen sie unter Schutz. Nach den Überschwemmungen wurden aber mehr Tiere zur Jagd freigegeben.
Nicht alle Experten geben jedoch alle Schuld den Bibern. "Die Biber graben Tunnel in den Deichen und destabilisieren sie so von innen", sagte Feuerwehrsprecher Pawel Fratczak. "Aber sie sind nicht die einzigen, es gibt auch noch die Wühlmäuse."
In Brandenburg wird voraussichtlich am Wochenende die Hochwasser-Alarmstufe 4 ausgerufen. Das kündigte der Präsident des Landesumweltamtes, Matthias Freude, am Dienstag in Frankfurt an der Oder an. Die Alarmstufen beginnen mit der unteren Kategorie 1. Bei Alarmstufe 4 besteht die Gefahr, dass Deiche und Dämme überflutet werden.
"Es geht am Freitag richtig los, jetzt steigt die Oder noch moderat", sagte Matthias Freude. Gleichzeitig gab der Fachmann Entwarnung: "Wir haben 1997 sechs Wochen Höchstwasserstände gehabt. So lange wird es dieses Mal bestimmt nicht dauern." Die Experten rechnen mit drei Tagen. Auch die Höhe der Wasserstände von 1997 dürfte diesmal nicht erreicht werden.
Viele Menschen müssen mit Hubschraubern in Sicherheit gebracht werden
In Polen kämpfen die Menschen schon seit Tagen gegen die Fluten der Oder und der Weichsel: Nach einem Deichbruch bei Plock, rund hundert Kilometer von Warschau entfernt, wurden bisher 18 Ortschaften überflutet. Rund 200 Warschauer Schulen in Ufernähe waren seit Montag geschlossen. Unter Wasser steht polnischen Medien zufolge ein Gebiet von rund 8000 Hektar.
Um weitere bedrohte Orte zu schützen, wurde am Montag der Deich an mehreren Stellen gesprengt, berichtete der Fernsehsender TVN24. Die Behörden erhoffen sich von dieser Maßnahme, dass die Weichsel in ihr Flussbett zurückfließt.
Aus der Krisenregion müssen etwa 4000 Menschen und Tausende Tiere in Sicherheit gebracht werden. Im schlimmsten Fall könnten sogar zehntausend Einwohner der Gemeinden Gabin und Slubice gefährdet sein.
Polizeisprecher Mariusz Sokolowski appellierte an die Anwohner in den Flutgebieten, die Evakuierungsangebote der Behörden anzunehmen. Zu oft zögerten die Menschen aus Angst vor Einbrüchen bis zum letzten Augenblick. Das sei sehr riskant, warnte er. Nach dem Deichbruch in Swiniary bei Plock müssten viele Menschen, darunter Kinder, mit Hubschraubern in Sicherheit geflogen werden.