Du kannst ruhig ab und an mal auf deinen Bildern lachen
Reiseberichte international
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Du kannst ruhig ab und an mal auf deinen Bildern lachen
Mein Lachen habe ich nach meiner Kindheit verkauft!
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Anfang Januar kam bei mir mal wieder die Sehnsucht auf, ein Spiel der Laziali im Olimpico anzusehen. Schon seid meiner Kindheit besteht eine große Symphatie dorthin, da mein damaliger bester Grundschulfreund und seine Familie glühende Lazio-Fans waren. Mit Politik hat das bei mir persönlich also rein gar nichts zu tun. Kurzerhand wurde der Spielplan durchforstet und ich suchte mir das Highlight am ersten Märzwochenende heraus. Derby della Capitale , sprich Lazio Rom – AS Roma! Schon immer wollte ich unbedingt einmal dieses Spiel besuchen, doch war in der Vergangenheit immer etwas dazwischen gekommen, sodass ich bei meinen letzten Besuchen in Rom nur Spiele gegen Juve und AC Milan sehen konnte, was wahrlich auch keine schlechten Partien sind. Für 50 Schleifen wurde somit der Flug ab Berlin-Schönefeld gebucht. Um Tickets machte ich mir allgemein keine Probleme da ich ganz gute Kontakte nach Rom habe. In den freien Verkauf kommen meist nur die teuren Haupt- oder Gegentribünenkarten für an die 100€, ich setzte somit meine Kontakte um und bekam schnell signalisiert, dass es kein Problem ist für meinen Kumpel und mich Karten in der Curva Nord zu organisieren. So ging es also in der Nacht von Freitag auf Samstag nach Berlin, um mit dem Rainer-Vogel in die ewige Stadt zu fliegen. In Rom landeten wir auf dem Flughafen Rom-Ciampino, von dort gibt es entweder die Möglichkeit mit einem Shuttlebus zum Bahnhof Termini zu gelangen für knapp 6€ oder man nimmt den lokalen Bus für 1,20€ nach Agnanina um dort mit der Metro in das Stadtgebiet zu gelangen. Ein Metrotagesticket kostet 7€ und gilt im ganzen Stadtgebiet für die Metro und öffentliche Buslinien. Da wir auch etwas Sightseeing auf dem Schirm hatten, entschieden wir uns für die zweite Variante. Als erstes stand das Kolosseum auf dem Plan, das größte je gebaute Amphitheater auf der Welt. Früher fanden dort hauptsächlich zumeist höchst grausame und brutale Veranstaltungen zur Unterhaltung statt. Heute ist die Ruine eines der Wahrzeichen der Stadt und ein Zeugnis für die Baukunst der Römer. Weiter ging es entlang des Piazza Venezia zum Trevi-Brunnen, einen der wohl bekanntestens Brunnen der Welt. Danach folgte noch die spanische Treppe, wo bei wunderbarem Sonnenschein und knapp 20 Grad das kühle Blonde noch besser schmeckte.
02.03.19 20:30 Lazio Rom – AS Roma im Stadio Olimpico (Serie A)
Um 15 Uhr haben wir dann unsere Karten am Piazza Ponte Milvio, dem Treffpunkt der Lazio-Anhänger in Empfang genommen. Wenn also jemand mal Karten für ein Lazio Spiel benötigt, könnte ich eventuell einen Kontakt herstellen, demjenigen sollte aber bewusst sein, dass diese Karten von der Gruppierung Irriducibili sind und er diese vor Ort abholen muss, da diese gerne wissen, wer in Ihre Kurve möchte. Kann ich im Endeffekt gut nachvollziehen. Ich kann jedenfalls nur sagen, dass ich immer sehr freundlich empfangen wurde.Am Ponte Milvio selbst sind Restaurants und Bars die zum verweilen einladen, sodass wir dort noch bei einigen Bieren und einer leckeren Pizza auf das Getümmel der Straße blickten und die Atmosphäre geniessen konnten. Knapp 1,5 Stunden vor Anpfiff machten wir uns auf den Weg zum Stadion. Hier merkte man richtig was heute auf dem Spiel stand, wenn man den Lazio Fans in die Augen guckte. Voller Vorfreude trällerten Sie Ihre Melodien und Schlachtrufe gepaart mit Pyrotechnik von blauweißem Rauch und Bengalen. Am Einlass wurden wie üblich in Italien die Eintrittskarten mit Personalausweisen kontrolliert und wenn der Name auf dem Ticket übereinstimmt geht es sehr zügig ins Stadion. Das Stadio Olimpico, wurde im Jahr 1927 erbaut und hat eine Zuschaukapazität von über 72000 Zuschauer. Seit 1953 teilen sich die beiden Vereine Lazio Rom und AS Roma das Stadion. Die Fans der Laziali stehen im Bereich der Curva Nord und die AS Rom Fans stehen in der Curva Sud. Für uns Deutsche ist das Stadion wohl allgemein in sehr guter Erinnerung, so konnte man hier 1980 den EM-Titel und 1990 den WM-Titel gewinnen. Das Wappentier von Lazio Rom ist ein Adler mit dem Namen Olimpia. Vor den Heimspielen fliegt er für einige Runde über das Stadion und kehrt dann zurück auf den Rasen. Dies soll dem Team Glück bringen, so der allgemeine Glauben. Ins 188. Derby della Capitale waren Lazio (vier Pflichtspielen ohne Sieg) und die Roma (fünf Pflichtspiele ohne Niederlage) mit unterschiedlichen Vorzeichen gestartet, am Ende aber jubelte das zuletzt schwächere Team dank einer insgesamt reiferen wie clevereren Leistung. Denn die Biancocelesti, die zu Spielbeginn auf den leicht angeschlagenen Ex-Dortmunder Stürmer Immobile verzichten mussten, setzten sich in einem sehr gutem Stadtderby verdient mit 3:0 durch. Grundlage des Erfolgs war ein überzeugender Beginn, der bereits in der 12. Minute zum 1:0 führte. Für mich war die Roma erschreckend schwach, gerade im offensiven Bereich waren die Bemühungen nicht zwingend. Somit ging Lazio mit einem verdienten 1:0 in die Pause und die ganze Curva Nord glaubte an den Derbysieg! Lazio schaltete aber in der zweiten Halbzeit mehrere Gänge runter, und die Roma wurde dann auch stärker und konnte sich gute Möglichkeiten erspielen aber auf Seiten der Laziali stand ein klasse Torhüter im Kasten der die Führung beibehielt. In der Drangphase konnte Lazio sich in der 70. Minute einen klaren Elfmeter ergattern, den Joker Immobile verwandelte. Cataldi erhöhte mit einem satten Pfund aufs endgültige 3:0. DERBYSIEG! Stimmungstechnisch kann ich eigentlich nur die Curva Nord beurteilen, diese gefiel mir wirklich an diesem Tag echt klasse. Schöne Melodien mit südländischen Italostyle schallten durch das weite Rund und die zwischenzeitlichen Schlachtrufe gegen Roma kamen für mich auch sehr laut drüber. Ist natürlich immer so eine Sache wenn man mittem in der Kurve steht. Daher habe ich auf Seiten von der Roma auch nicht nwirklich was mitbekommen, das aber halt nicht heissen soll, dass der Support dort schlecht gewesen ist. Auch in der Curva wurden wir natürlich schnell als nicht Italiener ausgemacht, aber im Gegensatz zu anderen Kurven, wo man mal freundlich oder nicht so freundlichen darum gebeten wird die Kurve zu verlassen wurde man hier direkt in die Lazio-Familie aufgenommen. Super freundlich und angenehm. Die Italiener kennen im Grunde auch nicht dass große Groundhopping und sind eher total begeistert, dass man extra aus einem anderen Land kommt um den Verein zu sehen. Ich habe an dem Abend viele neue nette Kontakte schliessen können. Zudem waren noch viele Engländer (West Ham United) sowie Leute aus Sofia (Levski) und Krakau (Wisla) im Stadion, da die Laziali dorthin eine Freundschaft bzw. sehr gute Kontakte hin pflegt. Nach dem Spiel tranken wir noch am Ponte Milvio ein paar Bierchen und verabschiedeten uns dann in Richtung Hotel um noch ein paar Stunden zu schlafen.
03.03.19 12:00 TeBe II – FC Internationale im Hans-Rosenthal-Sportanlage (Bezirksliga Berlin)
In den frühen Morgenstunden ging es dann zurück nach Berlin, wo wir uns noch um 12 Uhr das Spiel zwischen TeBe II – FC Internationale II in der Hans-Rosenthal-Sportanlage anguckten. Zu empfehlen war dort die Verpflegung, von Buletten , Bratwurst über belegte Brötchen und Kuchen bis hin zu leckeren Getränken wie Pilsbier, Weizen und Bacardi Cola. Das Spiel endete 4:4 und konnte zumindest vom Kampfgeist überzeugen.
03.03.19 14:00 SC Charlottenburg – FSV Berolina Stralau im Mommsenstadion (Berlin-Liga)
In Fußnähe liegt dann noch das alte Mommsenstadion, wo um 14 Uhr die Partie zwischen dem SC Charlottenburg – FSV Berolina Stralau angepfiffen wurde. Das Spiel endete mit einem ziemlich langweiligen 0:0. Überzeugen konnte hier aber das Stadion. Das Mommsenstadion wurde 1930 erbaut und steht aktuell unter Denkmalschutz. Es ist das Heimatstadion vom SC Charlottenburg sowie von Tennis Borussia Berlin. Nach Spielende spulten wir dann noch die letzten 400km ins schöne Ostwestfalen zurück. Klasse Wochenende!
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danke für den bericht vom römer derby.
ich war durchaus überrascht das die abends spielten da es doch häufiger troubles gab.
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Auf deinen Besuch im Mommsenstadion bin ich ja fast neidischer, als auf das Derby Italien . Den Kasten hab ich schon ewig auf dem Zettel aber es hat bisher nicht sollen sein.
Klasse Bericht - immer wieder schön zu lesen!
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danke für den bericht vom römer derby.
ich war durchaus überrascht das die abends spielten da es doch häufiger troubles gab.
Da waren alle überrascht. Stand aber auch bis zum Anfang der letzten Woche wohl auf der Kippe, da die Polizei große Sicherheitsbedenken hatte. Letztendlich hat sich aber das Geld (TV-Rechte) durchgesetzt. Das Sicherheitskonzept ist aber auch ziemlich gut aufgegangen. Die AS Rom Fans wurden komplett abgeschirmt. Ich habe vor dem Spiel in der Stadt und auch in Stadionnähe nicht einen rot-gelben gesehen.
Auf deinen Besuch im Mommsenstadion bin ich ja fast neidischer, als auf das Derby Italien . Den Kasten hab ich schon ewig auf dem Zettel aber es hat bisher nicht sollen sein.
Klasse Bericht - immer wieder schön zu lesen!
Das Ding ist aber auch ein wirkliches Schmuckstück! Schön das solche Stadien uns erhalten bleiben. Nächste Saison zum Derby in Rom kommst dann einfach mit
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Auf deinen Besuch im Mommsenstadion bin ich ja fast neidischer, als auf das Derby Italien . Den Kasten hab ich schon ewig auf dem Zettel aber es hat bisher nicht sollen sein.
Klasse Bericht - immer wieder schön zu lesen!
So geht es mir auch. Eins der letzten Stadien eines (ehemaligen) Bundesligisten, das mir noch fehlt...
Auch klasse Bilder wieder, TipperGT!
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Danke für den Bericht, wie 8mmer toll verfasst und angenehm zu lesen
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Danke für den Bericht, wie 8mmer toll verfasst und angenehm zu lesen
Zustimmung! Aber immer noch ohne Lächeln
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So geht es mir auch. Eins der letzten Stadien eines (ehemaligen) Bundesligisten, das mir noch fehlt...
Auch klasse Bilder wieder, TipperGT!Hab ich mehrfach, können wir tauschen
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Top, Alter. ,
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Hier kommt der zweite Teil meiner kleinen Tour in Schottland im November 2018 mit insgesamt vier Spielen.
Greenock Morton FC- Alloa Athletic 2:0 Cappielow Park, Scottish Championship 10.11.2018
Livingston FC - Celtic FC 0:0 Almondvale Stadium, Scottish Premiership 11.11.2018
https://nebensachefussball.wordpress.com/2019/03/08/sch…r-tagen-teil-2/
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Sonntag, 17. März, 20:30 Uhr, Giuseppe-Meazza-Stadion, Mailand
Serie A, 28. SpieltagAC Mailand vs. Inter Mailand 2:3 (0:1)
Zuschauer: 80.500 (ausverkauft)
Das Mailänder Stadtderby am Sonntagabend bei frühlingshaften, fast sonnigen Temperaturen.
Im Vorfeld des Spiels wurde uns von verschiedenen Seiten gesagt, dass das Mailänder Derby nun zu Beginn des 3. Jhd. kein bahnbrechendes Spiel mehr sei, da die zwei Teams in den letzten Jahren nicht mehr an die Erfolge der vergangenen Jahrzehnte anknüpfen konnten.So viel sei vorweggenommen. Dieser Abend zum Derby della madonnina (benannt nach der goldenen Madonna auf dem Mailänder Dom) hat eindrucksvoll unterstrichen, dass die obige Aussage völlig falsch ist und wir am nächsten Morgen noch von Stadion, Spannung und beeindruckenden Chores überwältigt waren.
Die Ankunft unsere 4-Mann Reisegruppe konnte kaum verteilter sein. 1 x Bergamo, 1 x Linate und 2 x Malpensa hießen unsere Flug-Destinationen. Wie bekannt, ist der Flughafen Bergamo zwar der am weitesten von der Mailänder Innenstadt entfernte Flughafen, die Anreise von dort war durch den hochfrequentierten und schnellen Busverkehr jedoch unwesentlich länger als von den beiden anderen Flughäfen aus.
Am Spieltag selber sind in der Innerstadt vereinzelnd Fans beider Fanlager zu erkennen. Auf dem Weg zum Stadion nimmt die Anzahl der Fans natürlich zu. Bis hier her ist für niemanden von uns absehbar, dass es ein super Fußball Abend wird. Die Stimmung auf dem Weg zum Stadion ist noch sehr überschaubar. Auf dem Weg von der U-Bahn Station zum Stadion, sind wir erstmalig vom imposanten Stadion Bau beeindruckt. Am Eingang gab es dann die italienisch obligatorische Prüfung der Namen auf den Eintrittskarten. Unsere Plätze befinden sich im 2. Oberrang, Sitzplatz Mitte. An dieser Stelle nochmal herzliche Dank an @stocchi für die Organisation der Tickets. Der heutige Ticketpreis liegt für uns bei 75 EUR. Für den Aufgang zum 2. Oberrang wählen wir den „Rundwanderweg“. Dieser ist etwas länger als die Treppe, gibt uns aber nochmal schöne Überblicke rund ums Stadion. Am Oberrang angekommen, steht uns das bevor, was seit vergangenem Donnerstag auch allen Frankfurtern bekannt ist. Toiletten gibt es lediglich in den zwei Türmen an der Seite der Oberränge. Gleiches gilt für die Bierversorgung.Im Stadion ist auf Grund des Heimspiels ein deutlicher Überschuss an Milan-Fans. Die Inter-Fans bewohnen, wie gewohnt, den gesamten Mittelrang der Curva Nord. Neben der tollen Stimmung der AC-Fans, sorgen auch die Inter-Fans somit für Heimspiel Atmosphäre. Diese hervorragende Atmosphäre wurde mit den Choreos beider Teams eingeleutet. Nach dem Blitztstart sorgten die Inter-Fans nun für tolle Stimmung. Im Folgenden hatten sich die Milan Änhänger von dem Schock erholt, so dass diese in Sachen Stimmung wieder die Oberhand hatten. Neben dem mitreisenden Spiel, welches uns an diesem Abend geboten wurde, konnten beide Fanlager, allen voran das von AC, mit viel Pyrotechnik auf sich aufmerksam machen.
Schön zu sehen waren auch die ersten Sitzreihen hinter dem Tor. Diese saßen immer „brav auf ihren Plätzen“ bis zu dem Augenblick, wo AC nah ans Inter Tor kam bzw. den Ball in diesem unterbrachten. Bei diesen Situationen wurden die Sitzplätze der ersten Reihen katapultartig verlassen und im nächsten Augenblick waren die ersten Sitzreihen leer. Die Zuschauer fanden sich nun am Geländer des Spielfeldrandes wieder.
Alles in Allem war der Abend ein absolut wahnsinniger Fußball Abend mit „doppelter Heimspiel Atmosphäre“. Maßgeblich daran beteiligt war auch der Spielverlauf, den AC Mailand mit zwei Riesen-Chancen in den letzten Minuten noch hätte egalisieren können.
Unser "Rundwanderweg"-Aufgang in den zweiten Oberrang
Pyrotechnick der AC Fans zu Beginn der zweiten Halbzeit
Bislang war uns das Stadion nur aus dem Fernseh bekannt.
In Natura war es für uns doppelt imposant. -
schöner bericht, war ein unglaubliches spiel
ich war 2001 - war auch schön
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Samstag 23.03.2019 20:45 Uhr, Stadion Grbavica, Sarajevo
Aus einer Laune heraus, hatte ich Ende Feburar einen Kurztrip nach Sarajevo gebucht. Abflug Samstag 10 Uhr ab Amsterdam über Belgrad nach Sarajevo.
Um 14:45 Uhr bei strahlendem Sonnenschein in der bosnischen Hauptstadt gelandet. Der geplante Bus am Flughafen fuhr heute nicht also erstmal zu Fuß zum nahegelegenen Vorort Dobrinja wo laut google maps ein Bus zum Zentrum fahren sollte. Die gesuchte Nummer kam aber leider nicht. Ein Busfahrer sagte nur heute würden keine Busse zum Zentrum fahren, "because of the game with Armenia". Ja herzlichen Glückwunsch. Also zurück zum Flughafen und der Taximafia Geld in den Rachen schmeißen. Die ersten 30 Mark (1 Euro sind 1,9558 Konvertible Mark, wo dieser Kurs wohl her kommt) somit weg.
Mein Hotel lag direkt im Zentrum, nur ein Steinwurf der berühmtesten Brücke Sarajevos.">
Nach dem Einchecken direkt wieder raus, Ticketbeschaffung war noch angesagt. Die Karten wurden laut bosnischen Fußballverband in verschiedenen Centrotours Läden verkauft. Der Laden direkt am Hotel hatte natürlich schon zu. Auf dem Weg zum nächsten Laden stand aber ein mobiler Verkaufsstand wo man problemlos Tickets für die abendliche Partie erwerben konnte. Man hatte nur noch die Wahl zwischen den beiden Hintertortribünen, ich wählte die teurere, war am Ende auch die bessere Wahl.
Ticket besorgt, also war nun Stadt erkunden angesagt. Echt eine klasse Stadt mit viel Geschichte und vielen kulturellen Highlights. Ich sag mal so, ein Tag reicht nicht aus. Krass sind auf jeden Fall die immer noch vorhandenen Einschusslöcher in vielen Häusern.
Nach einem leckeren Teller Cevapcici und halben Pivo ging es auch schon los Richtung Stadion. Einfach der Masse hinterher und circa 4 km zu Fuß zum Stadion Grbvica, der Heimat von Fudbalski klub Željezničar. Auch hier war richtig viel Trubel. Die Menschen feierten einfach bei Musik und Bier eine einzige Party.
Circa 30 Minuten vor Anpfiff dann rein ins Stadion. Kein moderner Neubau sondern 4 Tribünen mit unterschiedlichen Bauweisen. Stadion gut besucht und sogar ein kleiner Mob aus Armenien war vor Ort
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Auf der anderen Hintertorseite waren dann zwei Gruppierungen (BHFanaticos und BHLegion) die für organisierte Stimmung im Rund sorgten. Kam leider nicht allzu viel rüber aber Bewegung war immer zu sehen. Auch eine kleine Pyroshow, denke als Zusatz zu einem vorher gezeigten Spruchband, gab es.
Das Spiel ist schnell erzählt, Bosnien die bestimmende Mannschaft und auch mit den besseren Torchancen. Armenien setzte auf Konter.
Beide Tore für Bosnien wurden natürlich lautstark bejubelt und nach dem 2:0 war das Spiel entschieden auch wenn Mkhitaryan noch einmal per Elfer in der Nachspielzeit verkürzen durfte.
Nach Abpfiff ging es dann wieder zu Fuß zurück zur Stadt, wo nach 1-2-3-4 Bierchen im Pub direkt am Hostel irgendwann der Tag auch sein Ende fand.
Am nächsten Morgen kurz nach Neun gings dann los zur Seilbahn , welche seit letztem Jahr nach über 27 Jahren wieder neuerrichtet wurde, auf die Hänge des Hausbergs Trebević. Mein Ziel war die Olympische Bobbahn von 1984, welche hier seit Jahren nur noch verwildert. Die Idee zur Jugendolympiade 2019 diese wieder in Betrieb zu nehmen scheiterte wohl. Hier müsste einiges investiert werden .">
Man kann die Bahn aber von Anfang bis Ende komplett durchlaufen, an manchen Stellen lag noch Schnee aber alles begehbar. Am Ende der Bahn war dann die Wahl einen Weg nach unten oder oben zu nehmen. Runter ist einfacher, also los. Irgendwann kam ich dann endlich wieder am Ausgangspunkt an. Glaube hab circa 1,5 Stunden von ganz oben bis zum Zentrum gebraucht. Aber hat sich gelohnt. Per öffentlichen Nahverkehr ging es dann zurück nach Dobrinja. Also die neuesten Busse fahren hier nicht
Der Flieger brachte mich über Belgrad zurück nach Amsterdam. Landung 20:10, Vouchereintauschstelle 20:40. Dank der wirklich freundlichen Mitarbeiter vom DFB bekam ich meinen Voucher doch noch eingelöst (Rolladen waren bereits unten, nur noch das Fenster neben an war noch geöffnet).
Nach Spielende zum Auto und ab nach Hause. Kurz nach 1 zu Hause und 5 Stunden später klingelte wieder der Wecker. Ein ganz normales Wochenende halt
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Dienstag, 27. März, 20:45 Uhr, St. Jakobs-Park, Basel
EM-Qualifikation, 2. Spieltag
Schweiz vs. Dänemark 3:3 (1:0)Zuschauer: 18.500
Reisebericht International – weniger International als Basel ist fast nicht möglich. Trotzdem im Folgenden ein kurzer Bericht zur großartigen Aufholjagt von Danish Dynamite.Schweiz gegen Dänemark, das einzige Duell in der aktuellen Qualifikationsrunde zwischen zwei Teams aus der Top 10 der FIFA Weltrangliste. Für dieses vermeintliche Topspiel ging es mit dem ICE nach Basel. An dieser Stelle nochmal Dank an @saschku für den Hinweis sein Ticket nicht bis nach Basel SBB zu buchen, sondern nach Basel Bad Bf. Beide Bahnhöfe befinden sich in der Innenstadt, jedoch gilt Basel Bad Bf noch als deutscher Bahnhof, so dass Ticket zu diesem Bahnhof bemerkenswert günstiger ist, als eines bis Basel SBB.
Bei schönem aber kühlem Wetter fanden am Spieltag 550 Dänen den Weg zum Spitzenspiel der Gruppe D nach Basel. Der Austausch der dänischen Voucher in der Warm-Up Bar und wurde mit einem Carlsberg-Bier-Voucher belohnt. Die rot bekleideten Dänen bevölkerten ab den Mittagsstunden die Warm-Up Bar, von denen nicht wenige im Trikot ohne Jack auszumachen waren bei weniger als 10 Grad. Schon in der Bar sagten uns die sich am Nachmittag dazugesellten Schweizer, dass man mit nicht mehr als 20.000 Zuschauern rechnen würde.
Im Stadion angekommen, bot sich beim Blick in das weiten Rund ein entsprechend tristes Bild. Der sonst durchgeführte dänische Fanmarsch zum Stadion blieb an diesem Abend aus, da auf Grund einer Uhren- und Schmuckmesse das Schweizer Personal gebunden war. Die zeitgleich zum Spiel stattfindende Messe schlug sich auch in den Hotelpreisen nieder.Nach recht intensiven Kontrollen am Eingang des Stadions und dem trällern der Schweizer und der Dänischen Hymne legten die Gastgeber kontrolliert offensiv aber überlegen los. Nach der verdienten 1:0 Pausenführung stand es nach 80 Minuten 3:0. Erste Zuschauer verließen bereits das Stadion. Zu diesem Zeitpunkt und auch nach dem 3:1 Treffer in der 84. Minute war die Stimmung im Gästeblock auf dem Nullpunkt. Das änderte sich nach dem Anschlusstreffer zum 3:2. Wie die Jungfrau zum Kinde, plötzlich waren die Dänen wieder da. Nach zwei großen Chancen in der Nachspielzeit fiel der Ball bei Chance Nummer drei irgendwie in das Schweizer Tor.
Phönix aus der Asche, dieser Spielverlauf ab der 85. Minute und die mitgereisten Dänen, die ihr Glück kaum fassen konnten, entschuldigte für die sonst überschaubare Stimmung im Stadion.
Dänisch-Schweizer Warm-Up der der Baseler Altstad
St. Jakobs Park - ein schönes Stadion, aber zum Spitzenspiel der Gruppe B nur särlich besucht
Am heutigen Abend das Highlight - 5 Min + Nachspielzeit = 3 Tore und ungeahnte Extase -
Samstag 23.03.2019 20:45 Uhr, Stadion Grbavica, Sarajevo
Aus einer Laune heraus, hatte ich Ende Feburar einen Kurztrip nach Sarajevo gebucht. Abflug Samstag 10 Uhr ab Amsterdam über Belgrad nach Sarajevo.....
weltklasse, tooor.de wird langsam zum follow my team armenien, du in sarajevo und howie in jerewan
P.S. hättest aber mindestens einen tag länger bleiben sollen ... -
weltklasse, tooor.de wird langsam zum follow my team armenien, du in sarajevo und howie in jerewan P.S. hättest aber mindestens einen tag länger bleiben sollen ...
War ja nicht mein letzter Besuch. Das Olympia Stadion muss auch noch gemacht werden
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War ja nicht mein letzter Besuch. Das Olympia Stadion muss auch noch gemacht werden
schau dass du schönes wetter erwischst, sonst isses megakacke. tickets westtribüne kaufen und eher oben sitzen, so hast zumindest schönen ausblick (fussball wird unerträglich) und melde dich vorher
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Mit etwas Verspätung mein erster Bericht hier von meiner letzten Griechenland-Tour / Teil 1 (von 5, falls gewünscht):
Nach einer längeren Pause nach der WM 2018 in Russland ging es für mich am 22.02. früh morgens per Flieger von München nach Thessaloniki zum ersten Teil meiner zweiteiligen Griechenland-Tour. Bereits die Planung verlief in Griechenland abenteuerlich, da die Spielpläne dort erst kurz vorher feststanden und dann nochmal umgeworfen wurden in der Woche davor. So war plötzlich das für Sonntag terminierte und ursprünglich gewünschte Zweitligaspiel von Doxa Dramas gegen Platanias nun doch auf Samstag gelegt worden und parallel mit meinem ausgewählten Ausweichspiel in Xanthi, für das die Hotelsuche nicht wie gewünscht lief. Aus dem Bauch heraus wurde 3 Tage vor Abflug der Plan also nochmal geändert und statt Xanthi Drama als Auftaktspiel ausgewählt.
Tickets hingegen stellten sich nur bei einem Verein als problematisch heraus: PAOK. 2 Wochen zuvor hatte PAOK zu Hause das Topspiel gegen Todfeind Olympiakos Piräus und binnen weniger Stunden war das Stadion komplett ausverkauft, was mich beim Beobachten der Verkaufsphase erschrecken ließ. Zudem war von ewigen Online-Warteschlangen berichtet worden. Bis zum 21.01. musste ich obendrein auch noch arbeiten, trotzdem war ich nun gewappnet und wusste was mich erwartet. Daher hatte ich mir bereits alles für den Online-Kauf auf ticketmaster UND der PAOK-Homepage vorbereitet, auch die Zeitverschiebung richtig berechnet und so unterbrach ich am Donnerstag morgen meine Arbeit für ein paar Minuten zum hoffentlichen Ticketkauf für mein Hauptspiel der ersten Reise: PAOK gegen Aris. Bereits am selben Abend sollte mich mein Zug nach München bringen, wo ich die Nacht am Flughafen durchmachen musste, um am nächsten Tag zu fliegen. Doch die Frage, die sich wenige Stunden vor Fahrtantritt nun stellte: mit oder ohne Derbyticket? Einen Schwarzmarkt sollte es angeblich nicht geben und so fieberte ich nervös dem Kartenverkauf entgegen.
Wenige Minuten vor dem offiziellen Start war der Online-Verkauf eröffnet und siehe da: auf der PAOK-Seite war ich sofort in einer endlosen Warteschlange, es ging nichts vorwärts. Parallel versuchte ich mein Glück einige Minuten später bei Ticketmaster und tatsächlich: obwohl ich dort später angefangen hatte, lief der Balken dort deutlich schneller vorwärts und binnen weniger Minuten hatte ich die Möglichkeit zu kaufen, während ich bei PAOK noch immer weit entfernt vom Kartenkauf stand. Die schönsten Plätze waren bereits weg, aber ein ordentlicher Kategorie 2 Platz sprang auf Ticketmaster noch heraus und innerlich setzten die ersten Luftsprünge ein. Zum Spaß wartete ich später noch die Wartezeit bei der PAOK-Homepage ab: 45 Minuten und alle halbwegs pasablen Plätze waren hier bereits vergeben. Egal, MIT Ticket begann also das Abenteuer und nach einer harten Nacht und einem kurzen Flug kam ich in Thessaloniki an, wo ich am Nachmittag mein Hotel und die Stadt für eine erste Erkundung erreichte.Samstag, 23.02.2019 - 18:00 Uhr, Gipedo Doxas Dramas, Drama
Football League, 18. Spieltag
GS Doxa Dramas vs. AO Platanias Chanion 2:2 (1:0)Zuschauer: ca. 800
Da am nächsten Tag bereits eine kleine Reise nach Drama anstand, ging ich auch gleich am ersten Tag zum Busbahnhof in Thessaloniki, um am Samstag früh morgens mit dem ersten Bus Drama anzusteuern, um wiederum möglichst viel Zeit für die Stadt zu haben. Doch dort erzählte man mir, dass es am nächsten Tag wohl schneien könnte und ich einfach früh wieder kommen soll, da noch nicht klar ist, ob der Bus überhaupt fährt? Bei 20 Grad und Sonnenschein kam etwas Verwunderung auf, doch am nächsten Morgen stürmte es heftig in Thessaloniki und zu starken Windböen setzte ein leichter Schneeregen ein, aber eigentlich nichts Wildes. Eigentlich! Denn die Dame am Ticketschalter sagte mir, dass der Bus tatsächlich ausfalle und ich 2 Stunden später (um 10 Uhr statt um 8 Uhr fahren müsse). Um 10 ging es dann aber wirklich los und gegen Mittag erreichte ich Drama und mein Hotel. Drama selbst als Reiseziel löste bei so ziemlich jedem Griechen ungläubiges Staunen aus und meistens die Frage: "Oh man, wieso denn gerade nach Drama?!", aber die Stadt gefiel mir. Aus Tourismus macht man sich in Drama überhaupt nichts, es gibt keine Beschilderung von Sehenswürdigkeiten, gepflegt werden diese (wenn man sie in den verwinkelten Straßen der Altstadt denn findet) auch überhaupt nicht und trotzdem: Drama hatte richtig Charme und erinnerte mich ein bisschen an einige griechische Miniatur-Version von Neapel oder Palermo. Chaotisch, aber absolut authentisch. Was mir zudem gefiel: die Identifikation der Leute mit Doxa war überall zu sehen und aus vielen Häusern hingen Fahnen.
Als ich zweieinhalb Stunden vor Anpfiff am sehr in die Jahre gekommenen Doxa-Stadion ankam, fand ich zunächst einmal verlassene Ticketschalter und keine Leute vor. Ein Passant erklärte mir, ich solle doch so ca. eine Stunde vor Spielbeginn wiederkommen, was ich dann nach einer kleinen Stärkung auch tat. Selbst 45 Minuten vor dem Anstoß hatte ich das Stadion noch fast für mich. Und wie die Stadt, so war auch das Stadion in die Jahre gekommen, doch es hatte definitiv Charme und lag mitten in der Innenstadt, nur 10 Minuten zu Fuß vom Busbahnhof entfernt.
Vor letztendlich ca. 800 Zuschauern übernahmen die Hausherren sofort das Kommando und bereits früh im Spiel versemmelte Doxa einen absoluten Hochkaräter kläglich. Die Gäste aus Kreta versuchten Doxa mit Fouls zu zermürben, das Spiel war ständig unterbrochen und es gab nahezu keinen Spielfluss. Der katastrophal schwache Schiedsrichter versäumte es leider auch, das Ganze rechtzeitig mit Karten zu unterbinden. Doch in der 27. Minute gingen die "Ruhmreichen"
mit 1:0 in Führung und spielten danach beflügelt auf, während die Gäste weiter versuchten deren Spielfreude mit Härte zu unterbinden. Erst in den letzten Minuten vor dem Wechsel wurde Platania offensiver. Doch Doxa brachte die insgesamt verdiente Führung in einem Spiel auf mäßigem Niveau in die Halbzeit.
Nach dem Seitenwechsel entwickelte sich ein offener Schlagabtausch: die Gäste kamen offensiv aus der Kabine und Doxa ruhte sich nicht auf der Führung aus, spielte weiter mutig mit. Ein weiteres Tor lag definitiv in der Luft und Platanias waren nach einer Stunde die Glücklichen, die zuerst zuschlugen. Nach einer Ecke brachte Doxa den Ball nicht weg und einem am Pfosten postierten Verteidiger fiel nichts Besseres ein, als den Ball Vollspann quer durch den Fünfer zu bolzen, wobei er einen Platanias-Akteur anschoss, von dem aus der Ball ins Tor zum 1:1 prallte. Au Backe, war das dämlich!
Doxa suchte nach einer passenden Antwort und rannte weiter an und die Stimmung im Stadion wurde immer intensiver. Doch nach einem eigenen Freistoß lief Doxa in einen Konter und der starke Miguel Bianconi besorgte trocken die Gästeführung zum 1:2.
Doxa wirkte mitgenommen vom Rückstand, verfiel in Hektik, während Platania "Zeitspiel für Fortgeschrittene" zelebrierte. Absolut jede Gelegenheit irgendwie Sekunden von der Uhr zu nehmen wurde genutzt und auch für absurde Einlagen war man sich nicht zu schade und brachte das Publikum zur Weißglut. Das Niveau verflachte, das Spieltempo war verflacht. Stattdessen bestimmten Rangeleien und Nickligkeiten bei mittlerweile frostigen Minusgraden das Spielgeschehen. 15 Minuten vor dem Ende setzten die Hausherren alles auf eine Karte, nahmen einen Innenverteidiger runter und brachten einen weiteren Stürmer. Doch man wirkte nicht mehr gefährlich.
Stattdessen forderten die Gäste in der 82. Minute vehement Elfmeter, als gegen Bianconi im Strafraum bei dessen Versuch den Ball anzuheben der Fuß draufgehalten wurde. Der Schiedsrichter nahm sofort die Pfeife in den Mund, doch zum Entsetzen der aufgebrachten Gäste blieb die Pfeife stumm. Als dann fast im direkten Gegenzug die Pfeife des Schiedsrichters bei einer strittigen Situation ertönte und auf der Gegenseite Strafstoß angezeigt wurde, schäumten die Kretaner vor Wut. Makros behielt die Nerven und verwandelte zum 2:2, das Publikum stand Kopf. In einem hochdramatischen Spiel (was auch sonst in dieser Stadt) spielte Doxa nun voll auf Sieg, allerdings fehlte die Durchschlagskraft und so kam stattdessen Platania in der Nachspielzeit noch zweimal zu einer dicken Gelegenheit die drei Punkte mitzunehmen. Doch letztendlich blieb es in einem sehr intensiven, kurzweiligen Spiel beim 2:2, das allerdings keinem der beiden wirklich mit Blick auf die Tabelle wirklich half.
Und dieser Tag schien mein Glückstag zu werden: nach einem richtig geilen Auftaktspiel in Griechenlands zweiter Liga, stellte ich, nachdem ich eine kleine Rangelei zwischen Doxa-Hooligans und der Polizei beobachtete, fest, das in der benachbarten Fankneipe tatsächlich mein Glubb gegen Düsseldorf übertragen wurde. Und es wurde immer besser: Nürnberg ging auch noch gegen die Fortuna in Unterzahl in Führung. Ein Einzelner Typ mit Doxa-Schal sprang unter den Karten spielenden Griechen, die dem Spiel keine Beachtung schenkten, begeistert auf und jubelte. Doch wie immer versemmelte es meine Hustentruppe am Ende trotz aufopferungsvollem Kampf noch, aber sei es drum. Dieser Kurzausflug war gelungen. Am nächsten Morgen im Bus zurück nach Thessaloniki überprüfte ich dann noch die restlichen Ergebnisse und blickte mit Spannung auf mein ursprünglich geplantes Spiel Xanthi vs. Levadiakos und fiel fast vom Sitz. Wegen des Wetters wurde die Partie in Xanthi abgesagt! Statt eines frustrierenden Ausflugs nach Xanthi hatte mir mein Bauchgefühl einen richtig geilen Auftakt in Drama beschert. Wie eigentlich fast immer bei meinen bisherigen Reisen war ich scheinbar auch diesmal wieder mit dem Glück im Bunde.Sonntag, 24.02.2019 - 15:00 Uhr, Stadio MGSK Apollona, Kalamaria
Football League, 18. Spieltag
PAE Apollon Pontou vs. Volos NPS 1:0 (1:0)Zuschauer: ca. 200
Gegen 9 Uhr am morgen erreichte ich mein Hotel in Thessaloniki wieder, wo sich an der Rezeption bereits rumgesprochen hatte, dass hier ein gestörter Fanatiker Station macht, der am Abend das Stadtderby besucht (wobei das komplette Hotel mit PAOK fieberte). Von Beginn an hatte ich offen gesagt große Sympathien für PAOK und für Aris und verfolge beide Teams schon länger, was eigentlich aufgrund der starken Rivalität "verboten" ist (während ich in Athen klar Panathinaikos vor Olympiakos und AEK bevorzugte), aber beim Derby drückte ich PAOK zu Hause die Daumen.
Doch vor dem großen Derby holte ich mir Appetit bei einem weiteren Zweitligaspiel zwischen Apollon Pontou (früher Apollon Kalamarias) und dem souveränen Tabellenführer Volos, einem erst vor wenigen Jahren gegründeten Klub, der sportlich momentan die Nummer 1 der Stadt vor den beiden Traditionsklubs Olympiakos und Niki Volos ist. Kalamaria liegt südlich von Thessaloniki, grenzt aber direkt an die Stadt und kann als Vorstadt von Thessaloniki gesehen werden (und gilt dort als relativ gute Gegend in der eher die reicheren Leute wohnen). Da das Stadion von PAOK (ebenso wie das von Aris) ebenfalls südlich liegt, lag auch das Toumbastadion mit 10-20 Minuten Fahrzeit preislich erschwinglich nicht weit entfernt und so stand dem "Zweitligatopspiel" (auch Apollon spielt um den Aufstieg) als Vorspiel nichts mehr im Wege.
Kurz vor Mittag brach ich von meinem Hotel per Taxi zum Stadion von Apollon auf, wobei mir an der Rezeption ein Sympathischer PAOK-Fan im Hotel vorgestellt wurde, der fließend Deutsch sprach, extra aus dem Süden Griechenlands zum Spiel angereist war und nahezu zu jedem Heimspiel extra anreist. Der Typ war mir auf Anhieb sympathisch und so tauschten wir kurzerhand Nummern und verabredeten uns auf ein Bier vor dem Spiel am Toumba. Doch erst einmal gings zu Apollon, wo ich am Stadion nur eine Hand voll Polizisten antraf, die mich ungläubig anstarrten, als ich sie ansprach, wo ich hier ein Ticket kaufen könnte. "Komm 30 Minuten vor Spielbeginn wieder". Schon von außen begutachtete ich das Zweitligastadion etwas ungläubig mit dem Wissen, dass hier viele Jahre Erstligafussball gespielt wurde in den vergangenen Jahrzehnten. Verblüfft stellte ich fest, dass das Stadion nur über eine einzige, völlig marode Tribüne verfügte. Aber erstmal nutzte ich bei erneut sehr kalten Temperaturen die Zeit für eine ausgiebige Besichtigung von Kalamaria und kehrte gegen 14.15 Uhr ans Stadion zurück. Auf dem Weg dorthin fragte ich mich jedoch erneut, ob ich eine falsche Uhrzeit erwischt hatte. Nirgends auf der Straße machte sich jemand auf dem Weg dorthin, keine Fans waren irgendwo, auch wenige Meter vor dem Stadion erkennbar, kein Verkehr, überall auch direkt am Stadion freie Parkplätze. Direkt am Stadion stand ein einziger Fan neben mir am Ticketschalter und wir kamen ins Gespräch. Sofort wurde ich auf ein Bier in die schicke Ultra-Kneipe im Stadion eingeladen und unterhielt mich mit meinem neuen Kumpel über Apollon und den griechischen Fussball. Gemeinsam betraten wir auch eine halbe Stunde vor Spielbeginn das Stadion, in das sich extrem wenig Zuschauer verirrt hatten. Das Stadion war auch vollkommen marode und absolut nicht zweitliga- oder gar erstligatauglich, aber hatte Charme. Generell waren mir die Apollon-Fans sympathisch. Die Hausherren haben zudem einen Bezug zum AC Milan, der sich in Klublogo, Vereinsfarben und auch der Ultraszene stark widerspiegelt. Viele Fans hat der Klub nicht, aber Jeder kennt Jeden persönlich und deren Fanszene fühlte sich an wie eine große Familie. So wie PAOK, hat auch Apollon seine Wurzeln als Flüchtlingsklub, worauf sich auch die Namensänderung von Apollon Kalamarias in Apollon Pontou bezieht, die unter den Fans absolut akzeptiert ist. Dabei wird die historische Region Pontos (die in der türkischen Region um Samsun/Trabzon liegt) einbezogen, aus der ein Großteil der heutigen Einwohner Kalamarias einst geflohen war.
Doch auch der Platz war absolut katastrophal. Den Rasen als Kartoffelacker zu bezeichnen, wäre für einen ebensolchen selbst eine Beschimpfung gewesen. Die Platzverhältnisse konnten getrost als irregulär bezeichnet werden. Somit war klar: dieses Spiel wird kein fussballerischer Leckerbissen, sondern hier geht alles nur über Kampf und Wille.
Und genau so kam es auch. Die Gäste aus Volos, die sich zu Beginn mit Kurzpass versuchten, kamen damit nicht durch und es entwickelte sich zunächst ein furchtbares, zerfahrenes Spiel, in dem lange überhaupt nichts passierte und Apollon den Tabellenführer auch erstmal kommen ließ. Ein Standard musste her, damit Volos zu seinem ersten Hochkaräter nach 26 Minuten kam, doch der Kopfball aus kurzer Distanz schrammte knapp am langen Pfosten vorbei. Direkt danach hatten auch die Hausherren ihre erste Gelegenheit und die Partie wurde in der Folge lebhaft. Es entwickelte sich nun ein offener Schlagabtausch und Apollon hatte in der 38. Minute Pech, als man sich über rechts durchsetzte und die flache Hereingabe Olaitan fand, dessen platzierter Flachschuss jedoch nur an den Innenpfosten klatschte. Auf der Gegenseite fand Volos mit einem tödlichen Pass die Schnittstelle in der Apollon-Abwehr. Doch der Volos-Stürmer, der der Abwehr bereits enteilt war und auf dem Weg ins Eins-gegen-Eins mit dem Keeper war, fand im Strafraum plötzlich einen weiteren Gegenspieler im Kartoffelacker von Kalamaria, wodurch der Stürmer die Kontrolle über den Ball verlor und die beiden Verteidiger ihn wieder einholen und letztendlich stören konnten. Das Spiel wogte hin- und her und die wenigen, aber leidenschaftlichen Apollon-Anhänger bejubelten jeden gewonnenen Zweikampf. In der letzten Aktion der ersten Halbzeit wagte sich der Underdog nochmals nach vorne, doch der Pass der Hausherren auf rechts geriet zu ungenau. Eigentlich! Denn wieder half der Platz den Gastgebern. Ein Gästeverteidiger schlug bei seinem Klärungsversuch vor dem hoppelnden Ball ein Luftloch und plötzlich war Georgiadis einige Meter hinter ihm durch und versenkte die Kugel eiskalt zur 1:0 Führung. Unter tosendem Beifall ertönte der Halbzeitpfiff und die Heimmannschaft wurde auf ihrem Weg in die Kabine gefeiert.
Volos kam wütend aus der Halbzeit und machte sofort Druck, doch auch die Hausherren machten nicht den Fehler sich nun einzuigeln, sondern spielten aus einer sicheren Abwehr weiter mit und versuchten die Gäste so vom eigenen Tor fernzuhalten. In der 57. Minute hätten die Hausherren einen klaren Elfmeter bekommen müssen, jedoch zeigte der Schiedsrichter zur Verwunderung der Heimfans nicht auf den Punkt, wodurch die Partie weiter offen blieb. Doch Apollon gewann auch weiterhin die entscheidenden Zweikämpfe in einer intensiven, aber bis dahin stets fairen Partie. Allerdings mussten die Gäste die Aufholjagd ab der 74. Minute zu zehnt fortsetzen nach einer gelb-roten Karte und die Heimfans witterten nun die "Sensation". Apollon kämpfte aufopferungsvoll um jeden Grashalm und die Partie wurde nun hitzig. Nach einem übermotivierten Einsteigen eines Heimakteurs entstand in der 80. Minute eine Rudelbildung, an deren Ende je ein Spieler beider Mannschaften gelb sah. Dummerweise leistete sich derselbe Gästespieler wenig später ein taktisches Foul und schon war Volos nur noch zu neunt. Volos steckte trotzdem nie auf, doch auch der Heimmannschaft, die nun von Minute zu Minute immer mehr an den Heimsieg glaubte, boten sich nun immer mehr Räume für Konter.
Am Ende reichte mit Hilfe der Platzbedingungen zum letztendlich aber durchaus verdienten Heimsieg für Apollon Pontou. Die Fans feierten auch mit etwas Pyro noch nach Spielende minutenlang ihre Helden und Apollon mischte durch diesen Sieg nun ernsthaft im Aufstiegsrennen mit. Mit meinem neu gewonnen Kumpel bei Apollon tauschte ich nach dem Spiel noch Kontaktdaten aus, verabschiedete mich dann aber auch recht schnell zur Hauptstraße, von wo ich mich mit einem Taxi direkt ins Toumba aufmachte.Sonntag, 24.02.2019 - 19:30 Uhr, Stadio Toumbas, Thessaloniki
Super League, 22. Spieltag
PAOK vs. PAE Aris 1:1 (1:0)Zuschauer: 22.544
Rechtzeitig am Stadion angekommen nahm ich mit dem PAOK-Fan, den ich zuvor im Hotel kennengelernt hatte, Kontakt auf und wir verabredeten uns auf ein Bier an einem Grillstand, wo ich seine Freunde kennenlernte und sofort herzlich in die Clique aufgenommen wurde. Die Jungs waren mir auf Anhieb sympathisch und ich fühlte mich sofort zu Hause bei PAOK, wobei die Tatsache, dass ich am Tag zuvor in Drama und am nächsten Tag die Weiterreise nach Athen und dann nach Tripoli plante, für Belustigung und Kopfschütteln bei den Jungs sorgte. Auch wurde ich gefragt, ob ich am Mittwoch statt dem Pokalmatch Asteras Tripolis vs. Ergotelis, nicht lieber mit ihnen zusammen PAOK vs. Panionios schauen möchte und ein kostenloses Ticket mit ihnen in der Kurve wurde mir angeboten, was mich sehr ehrte und einen Moment zögern ließ, da nach dem 1:2 im Hinspiel die Partie auch noch richtig brisant war, während Asteras gegen Ergotelis nach dem Hinspiel bereits fast entschieden war. Doch letztendlich lehnte ich schweren Herzens ab, was aber deren Herzlichkeit keinerlei Abbruch tat. Gemeinsam machten wir uns dann rechtzeitig auf ins Stadion, wobei mich beim Betreten des gut gefüllten Toumba-Stadions sofort eine Gänsehaut überkam und die Jungs mir sogar noch den Weg zu meiner Tribüne zeigten, bevor sich diese in die Kurve aufmachten.
Die Stimmung putschte sich immer mehr hoch und ich fühlte dasselbe wie einst vor Partizan-Roter Stern oder Roma-Lazio, es lag etwas Besonderes in der Luft und das Ganze putschte sich immer mehr hoch, als vor Spielbeginn die Arme des kompletten Stadions zu den Trommelschlägen am Mittelkreis "PAOK!" "PAOK!" "PAOK!" peitschten. Nach der Hymne, sangen sich die Fans bei Flutlicht auf das Spiel ein, gleich sollte es soweit sein. Hells Bells ertönte aus den Lautsprechern, die Mannschaften kamen unter den Gesängen des ganzen Stadions auf den Platz und die Kurve brannte lichterloh unter nicht verstummenden Gesängen. Sylvester-Feuerwerk erleuchtete den Himmel, während die Mannschaften auf dem Platz ihren Kreis bildeten, Rauchschwaden über den Platz zogen und die Fans nach wie vor aus voller Kehle sangen und zum Anstoß einige erbeutete Aris-Fanartikel präsentierten und abbrannten.
Das Stadion kochte, es konnte losgehen. Doch die Gäste trotzen dem Hexenkessel im Toumba und schienen zu Beginn perfekt auf den Gegner eingestellt zu sein. Nichts geschah, PAOK wirkte nervös, leistete sich ungewohnt viele plumpe Fehler im Spielaufbau und Aris zog sich an jedem gewonnenen Zweikampf immer mehr hoch. Zudem zerstörten die Hausherren viele Angriffe im Ansatz durch ungeschickte Fouls, PAOK kam nicht ins Spiel. So waren es auch die Gäste, die die ersten Torabschlüsse zu verzeichnen hatten, doch insgesamt geschah nahezu nichts. Bereits nach 20 Minuten machte sich immer mehr Unzufriedenheit auf der Haupttribüne bereit und erste Pfiffe waren zu vernehmen. Der Tabellenführer wirkte von Minute zu Minute verunsicherter, nichts gelang. Doch in der 39. Minute erzielte Viereinha durch einen satten Distanzschuss völlig aus dem Nichts die bis dahin eigentlich unverdiente Führung für die Hausherren und das Stadion kochte wieder, 1:0! Endlich übernahmen die Hausherren das Kommando und bis zur Pause spielte PAOK nun mit breiter Brust, ohne dass jedoch noch ein Hochkaräter heraussprang. Mit versöhnlichem Applaus ging es in die Katakomben.
Doch die kurze Phase der Sicherheit war bei den Hausherren nach dem Seitenwechsel wieder wie weggewischt. Völlig verunsichert kam PAOK aus der Kabine und setzte sein Fehlpassfestival, das man vor der Führung zeigte, fort. Die Gäste hatten sich vom Schock zwar zwischenzeitlich erholt und machten mehr nach vorne, allerdings schien auch Aris kein Konzept zu haben, wie man sich hier eine Großchance erspielen könnte. Das Derby drohte völlig einzuschlafen, die Stimmung litt. PAOK spielte unterirdisch, führte aber irgendwie, Aris fiel nichts ein und es schien als würde PAOK das trotzdem irgendwie über die Zeit bekommen. Doch in der 85. Minute trafen die Gäste nach einem Standard (wie auch sonst!) per Kopf völlig überraschend (aus knapper Abseitsposition) zum 1:1 und versetzten das komplette Stadion in Schockstarre. PAOK brauchte nun nochmal eine schnelle Antwort, doch es kam überhaupt nichts mehr von der an diesem Abend furchtbaren Heimmannschaft. Alles war von Beginn an bereit für ein großes Derby, nur die Spieler nicht. Sie ließen das Toumba an diesem Abend leider nicht explodieren, sodass ich mit gemischten Gefühlen das Stadion verließ, da die Stimmung zu Beginn wirklich intensiver als alles, was ich zuvor erlebt hatte war. Bei ein paar Bier ließ ich mit meinem neuen Kumpel den Abend ausklingen und diskutierte über Gott und die Welt und das Spiel, wobei ich auch immer noch keine Antwort finden konnte, warum den Hausherren an diesem Abend so die Nerven flatterten. Trotzdem war ich mir sicher, dass PAOK sich in dieser Saison den Titel, auf den man so lange wartet, nicht mehr nehmen lassen wird und machte meinem Gegenüber Mut, bevor wir uns zurück ins Hotel aufmachten. Die wenigen Stunden Schlaf musste ich diesmal so gut es ging nutzen, denn bereits um 5 Uhr morgens machte ich mich wieder auf dem Weg zum Flughafen, um an mein nächstes Ziel zu gelangen: Athen.So, ich denke bis hierhin ist der Bericht erstmal lange genug und ich weiss ehrlich gesagt auch nicht, ob das hier irgendjemand interessiert oder ob euch der Bericht gefällt. Falls ich die anderen 4 Teile noch schreiben soll, sagt Bescheid
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