sehr schöne berichte @spock
Reiseberichte international
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Cardiff, Edinburgh, Glasgow 05. - 10.09.2019
Damit auch die Länderspielpause sinnvoll genutzt war, startete ich mit 2 Kumpels einen 6-tägigen Ausflug auf die Insel, um die Städte Cardiff, Edinburgh und Glasgow zu besuchen.
Nachdem ich bereits zum ICC-Spiel ManU gegen AC Milan im August in Cardiff war,
die Stadt mir in den paar Stunden die wir da waren, doch sehr zugesagt hat,
war die Vorfreude riesig, als es am Donnerstagnachmittag endlich losging.Von Stuttgart aus ging der Flieger nach London Heathrow. Von dort aus zunächst nach Paddington (inkl. einstündigem Pub-Aufenthalt) und dann weiter mit der Bahn nach Cardiff.
Die zweistündige Fahrt wurde mit viel Bier und deutschem Schlager überbrückt.
Gegen 22:30 Uhr erreichten wir unser Hotel, schnell eingecheckt und ab in die City.
Obwohl es Donnerstag war, war ordentlich was los in den Pubs und Bars in der Fußgängerzone.
Nach ein paar Runden Bier und Cider ging es dann gegen 3:30 in die Falle.Da am Freitag eigentlich ein wenig Sightseeing angesagt war, uns der Wettergott
aber einen Strich durch die Rechnung machte, begann der Tag wie der Gestrige aufgehört hat, im Pub.
Als es dann gegen Nachmittag so langsam auflockerte, schauten wir an der Burg sowie am Millennium Stadium vorbei. Bereits ab dem frühen Nachmittag fanden sich in den Pubs unzählige walisische Anhänger zur Einstimmung auf das Spiel ein.Eine Stunde vorm Spiel machten wir uns dann auf den 30-minütigen Fußweg zum Cardiff City Stadium.
Gegner von Wales war Aserbaidschan und alles andere als ein Sieg wäre eine Überraschung gewesen.Das Stadion war zu ca. 2/3 gefüllt und im Gästeblock waren ca. 100 Fans aus Aserbaidschan mitgereist.Das Spiel selbst war kein fußballerischer Leckerbissen, dennoch konnte das Heimteam nach 25 Minuten durch ein Eigentor in Führung gehen. Leider wurde das Spiel in den kommenden Minuten noch schlechter als zuvor.
Aus heiterem Himmel erzielte der Underdog in Minute 59, nach einem katastrophalen Abwehrfehler, den 1:1-Ausgleich. Doch Wales hat ihren Superstar in ihren Reihen, auf den sie sich verlassen können. So drücke Gareth Bale kurz vor dem Abpfiff den 2:1-Siegtreffer über die Linie.
Nach dem Spiel wieder zurück in die Stadt, um in einem Pub mit Live-Musik noch 2-3 Pints zu vernichten.Nach einem typischen deutschen Frühstück (Bier, Bier, Bier) machten wir uns gegen 12 Uhr auf an den Cardiff Airport um weiter nach Edinburgh zu fliegen. Nachdem wir in unserem Hotel direkt am Bahnhof eingecheckt hatten, erkundigten wir, bei herrlichem Sonnenschein, Edinburgh und seine unzähligen Sehenswürdigkeiten. Einfach eine Mega-Stadt!
Am Sonntag ging die Reise weiter nach Glasgow. Die Fahrzeit mit der schottischen Bahn beträgt ca. 1:15h. Nachdem wir in Glasgow in unser Hotel eingecheckt hatten, machten wir uns auf die Stadt zu erkundigen. Leider hat Glasgow nicht annähernd so viel zu bieten wie Edinburgh. Als dann noch Regen einsetzte, zog es uns in den nächsten Pub, der mit deutlichen niedrigen Preisen als in Edinburgh zu überzeugen wusste. So zahlte man für ein Pint Carlsberg 2,85£. Nebenher verfolgen wir noch ein wenig NFL, ehe es zum Abschluss des Tages noch auf ein paar Cocktails ins Hard Rock Cafe ging.
Am Montag schauten wir zunächst am George Square und der Modern Art Gallery vorbei.
Anschließend schauten wir zum Lunch in einen Pub, der gut gefüllt mit belgischen Schlachtenbummlern war. Nach jeder Menge Bier machten wir uns gegen 17 Uhr an den Hampden Park, da wir unsere Tickets noch abholen mussten. Das Abholen war kein Problem und die gute Frau wollte nur die Bestätigungsmail sehen. In einem Pub direkt neben dem Stadion, der bereits knappe 3h vor Spielbeginn, sehr sehr gut gefüllt war, stimmten sich sowohl eine Menge Schotten, als auch unzählige Belgier auf das Spiel ein. Die Stimmung war sehr fair und friedlich. Das Highlight waren dann die drei Dudelsackspieler die im Pub mit ihren Liedern für Unterhaltung sorgten.Rund eine halbe Stunde vor Anpfiff machten wir uns dann rüber ins Stadion (LP26 wurde eingesackt). Das Spiel war bei weitem nicht ausverkauft und Stimmung machten nur die belgischen Fans. Der Spielverlauf ist schnell erzählt, Belgien stellte vor der Halbzeit schon auf 3:0 und konnte kurz vor Schluss noch das 4.Tor erzielen.
Am Dienstag ging es nach britischem Frühstück von Glasgow nach Frankfurt und anschließend noch 2h mit der Bahn nach Stuttgart, wo wir dann gegen 22:30 wieder zuhause angekommen sind.
Fazit der Reise: Edinburgh kann ich jedem mit gutem Gewissen empfehlen und werde auf jeden Fall nicht das letzte Mal dort gewesen sein. Glasgow ist als Tagesausflug zum Besuch des Old Firms angedacht.
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Nach einem typischen deutschen Frühstück (Bier, Bier, Bier)
Beste Passage
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Am Montag schauten wir zunächst am George Square und der Modern Art Gallery vorbei.Nicht rein, nur vorbeigelaufen?
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Nächstes Spiel ein unvergessenes 1:0....
Hammer Berichte!
Meine These mit dem Catenaccio in Argentinien scheint aber dieses Mal leider gepasst zu haben
Freu mich schon auf die Fortsetzung und werd die Tage zu Kolumbien auch mal beginnen hier was zu schreiben -
Transatlantik Tour mit sportlichem Flair
Das wesentliche Ziel der aktuellen Reise war Grönland. Da Grönland nicht als Fußball-Hochburg bekannt ist, hole ich dieses Mal noch etwas mehr aus und beschreibe kurz welche Stadien oder Spiele wir auf dem Weg in den hohen Norden zu sehen bekommen haben. Da Flüge nach Grönland unverhältnismäßig teuer sind, stand für uns die Reise mit dem Schiff von Kiel aus an.
Bergen, Brann Stadion
Erster Halt unserer Reise war das norwegische Bergen. Hier waren wir vor vielen Jahren für das UEFA-Cup Spiel des HSV (schon daran erkennt man, dass es schon eine Weile her ist). Daher war uns das Stadion nicht unbekannt. Die nette Dame im Fanshop gab uns spontan eine Mini-Führung durch das Stadion, so dass wir hier Logen etc., wenn auch ohne Spiel, nochmal sehen konnten.
Eingang am Brann Stadion
Logen Blick bei Brann
Brann Spielfeldblick
Zusätzlich hat Bergen seinem Klischee als regenreicheste Stadt Europas während unseres Aufenthalts alle Ehre gemacht. Es gab keine Minute zu der es nicht geregnet hat.Kirkwall, Orkney Rugby Club vs. Blairgowire 38:0
Unser nächster Halt auf unserem Weg nach Grönland waren die Ornkey Islands mit ihrer Hauptstadt Kirkwall.
Auch hier, am nördlichsten Zipfel Schottlands, Dauerregen. Im nördlichsten Stadion Schottlands stand am heutigen Tag das Rugby Spiel der Orkney Islands gegen Blairgwire auf dem Programm. In einem einseitigen Spiel siegten die Gastgeber vor rund 150 Zuschauer mit 38:0.
Mein KnowHow im Rugby hält sich in Grenzen, aber es sah gut aus, was die Herrn da gemacht haben.
Der Eintritt lag bei 3 Pfund. Als wir diese bezahlen wollten viel am Kassenhäuschen auf, dass wir Deutsche sind und wir wurden vom Personal unentgeltlich durchgewunken. Leider konnten wir uns nicht durch den Kauf von Unmengen an Bier erkenntlich zeigen, da keine alkoholischen Getränke ausgeschenkt wurden. Bei dem Spiel handelte es sich um den Saisonauftakt der Caledonischen Rugby League die oberste Rugbyliga, welche regional unterteilt ist.
Aufgrund des Wetters fanden wir uns nach dem Spiel schnell in einem schottischen Pub wieder. Hier wurde uns dann ausgiebig über das eigentliche Highlight der Orkney Islands erzählt, dem Ba. Über dieses Ereignis hatte ich vorab schonmal gelesen, verortete es aber nicht auf den Kirkwall Islands. Im alljährlichen Ba wird Rugby dorfübergreifend gespielt. Dabei ist es das Ziel das Rugby Ei im eigenen Dorf abzulegen. Das andere Dorf hat genau das gegenteilige Ziel. Früher war die Anzahl der Teilnehmer jeden Dorfes auf 300 beschränkt. Heute können alle Interessenten am Ba teilnehmen. Die zwei Herrn, welche uns über das wichtigste Wochenende der Orkney Island aufklärten, klärten uns auch darüber aus, dass beide schon den Ba mit gebrochener Nase verlassen haben.
Im Folgenden noch ein Bild sowie die offizielle Erklärung des Dorf-Rugby.https://mashable.com/2017/01/24/kirkwall-ba/
Grönland, Qaqortoq
Auf Grönland wir die alljährliche Meisterschaft innerhalb von 10 Tagen Anfang August ausgetragen. Da es Mittlerweile aber Anfang September war, blieb uns ein Spiel in Grönland verwehrt. In Grönland ließen wir uns den Platz in Qaqortoq, der erste von der FIFA in Grönland eingeweihte Kunstraseplatz, aber nicht entgehen. Grönland versucht seit vielen Jahren in die FIFA und/ oder UEFA einzutreten, jedoch bislang ohne den gewünschten Erfolg. Grund hierfür sind neben den Wetterbedingungen auch die Infrastruktur. Bei schönstem sommerlichen Wetter, 3°C, machten wir zusätzlich eine Tour ins nächste Dorf. An dieser Stelle wurde ich einmal mehr überrascht, diese Tour machten wir auf einem Hundeschlitten. Grund dafür war die Tatsache, dass es zwischen den Orten und Städten in Grönland keine Verbindungsstraßen gibt. Generell waren die Einheimischen freundlich und erfreut über uns als Gäste, die Kommunikation gestaltete sich darüberhinaus aber sehr schwierig. Im 3.000 Einwohner Städtchen Qaqortoq bildeten die zwei Supermärkte ein weiteres Highlight. Hier gab es in einem Regal, Mehl, Zement und Waffen allen Kalibers.
Die Waffen im Supermarkt -
Transatlantik Tour mit sportlichem Flair 2/2
Auf dem Weg nach Grönland war uns ein einer Nacht vergönnt Polarlichter zu entdecken. Als kleinen Zusatz muss ich hier allerdings sagen, dass diese auf Fotos mit einem Faktor deutlich größer als 1 dargestellt werden und imposanter aussehen als in Nature, zumindest gilt dieses für Polarlichter Südlich des Polarkreises.
Halifax, Halifax Wanderers
Nach unserem Aufenthalt in Neufundland, eine wunderschöne Gegend aber ohne jegliche nennenswerte Sport-Teams, waren wir für einen Tag in Halifax. Halifax selber ist eine Industriestadt und für kanadische Verhältnisse wenig spannend. Da am Tag unseres Aufenhalts nur ein Spiel der Damenmannschaft statt fand, guckten wir uns diese Spiel an. Von den Rund 500 Zuschauern wurde uns hier jedoch erzählt, dass es populärer ist in dieser Region Kanadas zu einem Frauen-Soccer Spiel zu gehen, als zu einem Spiel der Herren Mannschaft der Halifax Wanderers, welche jedoch in der CPL, der Canada Premier League, spielt.
Ziemlich windige Angelegenheit im Norden KanadasYankees Stadion: New York City FC vs. San Jose Earthquake 2:1 (2:1)
In unserem letzten Aufenthalt in New York verschlug es uns ins Yankees Stadion, heute nicht zum Baseball sondern zum vorletzten Spieltag der MLS.
Offiziell fanden am heutigen Mittag 20.000 Zuschauer den Weg ins Stadion. Physisch war das jedoch bei Weitem nicht der Fall. New York City, der Spitzenreiter der Ost Division geriet zu Beginn unglücklich ins Hintertreffen, ging am Ende aber als hochverdienter Sieger vom Platz. Es ist wenig verwunderlich, dass Zlatan in der MLS Tore am laufenden Band schießt. Das sportliche Niveau von beiden Teams war sehr überschaubar. Im Stadion selber waren im Wesentlichen in New York lebende Südamerikaner aus zu machen. Peru-, Ecuador- und Kolumbien Trikots waren keine Seltenheit. Auch diese konnten jedoch nicht für tolle Stimmung sorgen. Atmosphäre und Stimmung erinnerten deutlich an amerikanische Sportarten, wo man mehr aus soziokulturellen Gründen zum Spiel geht, als für seine Mannschaft mitzufeiern.
Die Verpflegung war wohlbekannt.Ein wichtiger Punkt noch: Ein Bier im Stadion war teurer als unser Eintrittskarte (16 $ vs. 14 $).
Das Ticket gab es dieses mal aus dem Apple Wallet.Die Tickets für das Spiel kauften wir kurz vor Anpfiff auf stubhub, da hier die Tickets bei weniger wichtigen Spielen günstiger sind als auf der Vereins-Homepage oder am Kassenhäuschen.
Der überschaubare Gästeblock im Yankees StadionHier ist auch der Gästeblock zu sehen mit insgesamt 12 Fans aus San Jose. In der Unterhaltung mit einem Teil der Fans erzählten sie, dass sie zu Auswärtsspielen an der Westküste meist mitreisen, an der Ostküste heute aber nur da sind, da sie den Ausflug mit dem Besuch eines Freundes zu verbinden. Bzgl. der Stimmung seien Kansas, Seattle, Atlanta und insbesondere Portland in der MLS eine Reise wert, so der „harte Kern“ der Earthquake-Fans.
Ein Platz in der ersten Reihe war nicht an allen Stellen gleich weit vom Spielfeld entfernt. Zudem wurden wir unterrichtet, dass es sich auf der einen Seite des Spielfeldes schlechter spielen lässt, da hier die Haupt-Base vom Baseball ist und er Rasen für den Fußball nur aufgelegt ist.
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GRÖNLAND
Sehr geiler Bericht!! Weiter so..
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Alle Achtung, nicht grade das, was der normale Pauschalurlauber so macht . Toller Bericht.
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Alle Achtung, nicht grade das, was der normale Pauschalurlauber so macht . Toller Bericht.
Ohne @frechmann vorweg zugreifen, aber die Route kommt mir sehr bekannt vor. Dürfte sich um die AIDA Route handeln.
Super Bericht übrigens! Und falls es tatsächlich AIDA war ne geniale Nutzung der Landgänge.
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Ohne @frechmann vorweg zugreifen, aber die Route kommt mir sehr bekannt vor. Dürfte sich um die AIDA Route handeln.
Super Bericht übrigens! Und falls es tatsächlich AIDA war ne geniale Nutzung der Landgänge.Im Forum wird alles erkannt
Bis Island (hier haben wir uns kein Stafion angeguckt, da wir bei der letzten Quali beim 3:0 gegen die Türkei da waren) sind wir auf eigene Kappe unterwegs gewesen und dann auf AIDA umgestiegen.
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Mal ein kleiner Bericht zu meinem Wochenendausflug in das Mutterland des Fußballs:
Irgendwann im Juli konnte ich Flüge mit Ryanair ab Frankfurt/Main nach Manchester für 30 EUR hin und zurück schießen. Drei weitere Freunde konnte ich von der geplanten Tour überzeugen und so hoben wir am Freitag gegen 15:00 Uhr gen Manchester ab. Am Flughafen in Manchester noch schnell den reservierten Mietwagen abgeholt und schon fuhren wir zum ersten Spiel der Tour nach Derby.
Derby County – Cardiff City 1:1 (1:1)
Freitagnachmittags ist auf Englands Straßen genauso viel los wie in Deutschland. Das Navi schickte uns deshalb nicht über die Autobahn, sondern über den Peak District National Park. Bei herrlichem Wetter sind wir durch die Midlands gefahren und erreichten gegen 19:00 Uhr unser Hotel in Derby. Das pentahotel liegt fußläufig ca. 10 Minuten vom Stadion entfernt und erinnert stark an die Motel One-Hotels (sehr empfehlenswert). Nachdem wir eingecheckt haben, sind wir Richtung Stadion gelaufen. Die Tickets habe ich für uns hinterlegen lassen und kurz vor Spielbeginn saßen wir auf unseren Plätzen.
Zum Spiel:
Derby begann sehr offensiv und aggressiv. Verdient gingen die Gastgeber nach 6 Minuten durch Scott Malone in Führung. Es dauerte keine 20 Minuten, da verwandelte Robert Glatzel einen Foulelfmeter für die Mannen aus Cardiff. Zu dem Zeitpunkt hätten wir nicht gedacht, dass das leider der letzte Treffer am heutigen Abend war. Nach der Halbzeit hatte Derby 2-3 gute Chancen, doch entweder war Cardiffs Keeper zur Stelle oder man scheiterte am Querbalken. Kurz vor Ende der Begegnung hatte Cardiff noch eine sehr gute Chance aufs 1:2. Allerdings klärte Malone auf der Linie, sodass schlussendlich ein unter dem Strich gerechtes Unentschieden stand.
Alles in allem ein durchschnittliches Spiel mit viel Leerlauf und zum Teil katastrophalen Aufbauspiel. Mir ist schon klar, dass der Weggang von Frank Lampard, Derby nicht gut getan hat. Aber das die Mannschaft so stark abbaut, hätte ich nicht gedacht. Auch wenn mit Cardiff City kein „Fallobst“ zu Besuch war: Ein wenig mehr von der Heimmannschaft habe ich schon erwartet.
Zum Support:
Ca. 25.000 Tausend Zuschauer fanden am Freitagabend den Weg ins Pride Park Stadium. Davon waren (geschätzt) knapp 1.000 – 1.500 Zuschauer aus Cardiff. Wie in England üblich, war der Support vor allem nach guten Aktionen der Heimmannschaft immer wieder lautstark. Ganz witzig war es, als Mitten in der zweiten Halbzeit Derby Fans die englische Nationalhymne anstimmten und die Gäste aus Cardiff mit der walisischen Hymne konterten. Insgesamt war die Stimmung in Ordnung. Müsste ich eine Note vergeben, wäre es wohl eine glatte 3.
Zum Stadion:
Kurz und knapp: Ein etwas neueres Stadion, welches 1997 gebaut wurde und kein Stadion, in das ich nochmals unbedingt hinmuss.
Nach dem Spiel ging es noch auf einen Absacker an die Hotelbar.
Am nächsten Morgen sind wir (nach einem sehr guten Frühstück im Hotel) gegen 10:00 Uhr in Richtung Manchester gefahren. Noch kurz einen Zwischenstopp im Tesco eingelegt und sich mit dem nötigen „Proviant“ eingedeckt. Gegen 12:00 Uhr erreichten wir unser Hotel in Sale (Brooklands Lodge), Auto abgestellt und mit der Tram, die ca. 300 Meter vom Hotel hält, direkt vors Old Trafford gefahren.
Manchester United – Leicester City 1:0 (1:0)
Eigentlich hatte ich vor, mir das Heimspiel von Preston, Blackburn oder Stockport anzuschauen. Als ich allerdings am Montag noch ein Ticket fürs United Spiel ergattern konnte, entschloss ich mich, wieder das "Theatre of Dreams" zu besuchen. Während es für meine Freunde das erste Mal im Old Trafford war, war es für mich mittlerweile schon das dritte Mal (2014 Sieg gegen Cardiff City 2:0 und 2017 Sieg gegen Crystal Palace 4:0). Nachdem ich die ersten beiden Male auf dem Sir Alex Ferguson Stand relativ weit oben saß, konnte ich dieses mal ein Ticket auf dem Sir Bobby Charlton Stand in Reihe 10 ergattern. So saß ich direkt neben dem Tunnel, aus dem die Spieler raus kamen.
Das Spiel ist kurz zusammengefasst:
United ging früh durch einen Foulelfmeter in Person von Marcus Rashford in Führung. Danach „neutralisierten“ sich beide Mannschaften weitestgehend. Leicester konnte nicht, United (so schien es zumindest) wollte nicht. Zwar gab es die ein oder andere Chance auf beiden Seiten, aber bis auf einen Freistoß kurz vor Ende des Spiels von Rashford, der am Pfosten/an der Latte landete, war leider viel fußballerische Magerkost an der Tagesordnung. Allerdings war das leider abzusehen, da bei United mit Pogba, Martial und Lingard gleich drei Spieler fehlten, die Tempo und Technik mitbringen. Neuzugänge Harry Maguire, Daniel James und Rookie/Einwechselspieler Tahith Chong konnten mich auf Seiten United’s überzeugen. Bei Leicester hat mich vor allem Linksverteidiger Chillwell überzeugt.
Zum Support:
Knapp 74.000 Zuschauer sahen United’s Sieg am Samstagnachmittag. Die Supporters der Red Devils sitzen bzw. stehen im West Stand (direkt neben meinem Platz). Da das Spiel nicht allzu viele Highlights hatte, war die Stimmung – wie schon beim Freitagspiel in Derby – befriedigend. Leicester brachte an die 2.000 – 3.000 Zuschauer mit. Auch von denen habe ich etwas mehr erwartet.
Zum Stadion:
Ich will hier zum Old Trafford eigentlich nicht viel verlieren, denn normalerweise ist dieses Stadion auf jeder Groundhopping – Bucketlist. Mir persönlich gefällt es sehr und Anfang Dezember werde ich es zum vierten Mal im Spiel gegen Aston Villa besuchen.
Nach dem Spiel sind wir in Manchesters Innenstadt und haben dort noch das ein oder andere Bier getrunken. Auch zum Weggehen kann man Manchester definitiv empfehlen:
Viele junge Leute, die an dem Samstagabend unterwegs waren und viele nette Bars, die sehr gut besucht waren, ermöglichten uns einen super Abend!
Am nächsten Morgen ging es (leicht verkatert) mit dem Auto Richtung Huddersfield zum letzten Spiel unserer Tour.
Huddersfield Town – Sheffield Wednesday 0:2 (0:1)
Huddersfield liegt ca. 60 Kilometer nordöstlich von Manchester. Nach einer ca. 50-minütigen Autofahrt haben wir das John Smith’s Stadium erreicht.
Zum Spiel erspare ich mir jeglichen Kommentar, denn das, was wir dort an Fußball geboten haben, verursachte bei uns Augenkrebs. Hier wurde mir mal wieder deutlich, wie schwer es Mannschaften haben, die einmal aus der Premier League absteigen: Die Championship ist sehr ausgeglichen und wenn das Team zum Saisonstart schwach spielt, steht man (erstmal) hinten drin. Huddersfield hat nach aktuell sieben gespielten Spiele, sage und schreibe einen (!!!) Punkt. Und das als Premier League-Absteiger.
Zum Support:
Das John Smith’s Stadium wurde an diesem Sonntagmittag von knapp 23.000 Zuschauern aufgesucht. Circa 500-700 von denen kamen aus Sheffield und unterstützten ihre Mannschaft. Genauso wie das Spiel war auch die Stimmung: Mies! Ab und zu hat man die Auswärtsfans gehört, aber das war es auch schon. Auf jeden Fall waren das Spiel und der Support das schlechteste, was ich bisher auf der Insel besucht habe.
Zum Stadion:
Das Stadion hat mir persönlich sehr gut gefallen, da es sich von den anderen Stadien sehr unterscheidet. Vier einzelne Tribünen mit jeweils einem gebogenen und nicht graden Dach haben was Einzigartiges an sich.
Nach dem Spiel ging es direkt wieder in unser Hotel nach Sale. An dieser Stelle möchte ich eine Empfehlung aussprechen, denn dieses kleine Bed and Breakfast hat alles, was man für einen Ausflug nach Manchester braucht: Kostenloser Parkplatz vor der Tür, Tramstation (samt eigener Bar) direkt vor der Nase (ca. 300m entfernt) und gegenüber ein netter Pub und ein Frühstücksladen, in dem wir am Montagmorgen gut und günstig gespeist haben. Buchen könnt ihr das B&B unter folgendem Link: https://brooklandslodge.co.uk/
Den Abend haben wir noch in Manchesters Innenstadt bei NFL und Bier ausklingen lassen. Hier können wir vor allem das Bunny Jacksons empfehlen.
Der gestrige Montag, inkl. dem Rückflug verlief unspektakulär und so war ich gegen 19:00 Uhr wieder bei mir daheim und konnte mir so noch das Hamburger Stadtderby anschauen.
Fazit der Tour:
England ist immer eine Reise wert! Auch wenn die Spiele nicht der Knaller waren, so fasziniert mich das Stadionhopping auf der Insel immer wieder aufs Neue. Die Fußballkultur ist einfach eine andere als hier in Deutschland. Meiner Meinung nach beschäftigt sich der englische Fan und Stadiongänger viel mehr mit dem Fußball. Deswegen wird es mich in Zukunft immer wieder nach England verschlagen
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Fazit der Tour:England ist immer eine Reise wert! Auch wenn die Spiele nicht der Knaller waren, so fasziniert mich das Stadionhopping auf der Insel immer wieder aufs Neue. Die Fußballkultur ist einfach eine andere als hier in Deutschland. Meiner Meinung nach beschäftigt sich der englische Fan und Stadiongänger viel mehr mit dem Fußball. Deswegen wird es mich in Zukunft immer wieder nach England verschlagen
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10 Tage Fussball Buenos Aires- „El Superclasico y más“- Teil 3
31.08.2019
Argentinos Juniors – Gimnasia y Esgrima La Plata 1:0, Superliga 2019/20 5. Spieltag
Estadio Diego Armando Maradona, Zuschauer: 8.000Es war Samstag, wieder war die Möglichkeit auf 2 Spiele gegeben. Diesmal ganz entspannt, da das Stadion der Argentinos Juniors zentral liegt und von unserer Unterkunft in Palermo das am schnellsten zu erreichende Stadion war. Anfahrt mit dem Bus gleich nach dem Frühstück gegen 11 Uhr, erwies sich als etwas schwierig, weil aufgrund irgendwelcher Baumaßnahmen die Haltestellenpläne und Fahrrouten umgestellt waren. Aber Ok, ein eher kleineres Problem.
Die letzten Meter zu Fuß Richtung Stadion, und sofort war einem klar, dass hier der Name des wohl größten Fußballers aller Zeiten das gesamte Viertel prägte. Statuen auf Dächern, bemalte Häuserwände, Fahnen…Maradona war allgegenwärtig. Hier hatte er 5 Jahre lang erste Liga gespielt (1976-81), hier war er groß geworden.
Das Stadion selbst klein und ziemlich heruntergekommen. In unmittelbarer Nähe angekommen wurden wir von den Ordnungskräften angewiesen, zum Ticketschalter bitte einen Umweg von 2 Blöcken zu machen. Aha! Der Grund war schnell klar: man erwartete Auswärtsfans! Wir hatten Zeit und Lust, die Gegend war angenehm, alles super. An der Kasse gab es Karten für 1000 und 1500 Pesos, je nach Tribünenseite. Die preiswerteren taten es auch, zumal war dann auch die Sonne hinter uns hatten. Wie üblich dann nach paar Fotos rein und auf den Platz, Stadion war relativ leer, auch die Barras, gleich neben unseren Sitzplätzen, nur sehr spärlich besetzt. Die Gästefans waren auf der gegenüberliegenden Seite untergebracht, ein Block, ca. 40-50 Mann. Ohne Fahnen, ohne Instrumente, sehr unauffällig. Kann mir vorstellen, dass das auch explizit so gewollt bzw. Bedingung für die Zulassung von Auswärtsfans war. Sehr gewöhnungsbedürftig, aber man muss den Argentiniern zugestehen, dass sich da genau wissen was sie machen.
Zum Spiel ist nicht viel zu sagen, die Gastgeber zu Beginn der 1. Hz. mit einem Glückstor (abgefälschter Schuss), danach viel Mittelfeldgeplänkel, „unser“ Ex-Cottbuser Tanque Silva noch kurz vor Schluss mit der Riesenchance freistehend aus Nahdistanz den Sack zuzumachen, aber das war´s dann auch. Gimnasia nach diesem Spiel mit dem Trainerwechsel-wir alle wissen, wer jetzt dort das Zepter schwingt.
Nach dem Spiel noch in einen Super-Fanshop, Familienbetrieb, der Chef so jenseits der 80 und hat jedem Kunden, der es hören wollte, Schwanks aus der guten alten Zeit erzählt, als „el Dios“ noch spielte. War schön, so muss das sein. Allerdings besteht zurzeit wohl relativ wenig Aussicht, dass ein Spieler der Argentinos auch nur eine im Ansatz vergleichsweise Karriere hinlegen wird. Es gibt nur einen Maradona!
Mit Souvenirs bepackt ging es Richtung Hotel, noch paar Kaltgetränke eingeworfen und auf nach Avellaneda. Den Weg kannten wir nun schon, Tickets hatten wir einen Tag zuvor im Shop gekauft. Im angeschlossenen Fanshop bekam ich im übrigen den Wimpel, den ich erwerben wollen mit den Worten: „der ist unverkäuflich, haben wir von der Mannschaft nach dem Meisterschaftsgewinn bekommen“ einfach so geschenkt. Sensationell! Bei Thema Racing-Fanshop kamen übrigens wieder die Erinnerungen an 2012 hoch (für Insider) …
31.08.2019
Racing Club-Godoy Cruz 3:1, Superliga 2019/20 5. Spieltag
Estadio Presidente Perón („El Cilindro“), Zuschauer: 25.000Mit dem Bus in Avellaneda angekommen waren wir zunächst darauf bedacht, nicht zu schnell die Av. M. Belgrano zu verlassen, um den abgesperrten Bereich zu betreten-da war ja dann Schluß mit Bier. Also in der Belgrano über die Straße, an einem Kiosk einen Menschenauflauf, Fans saßen gemütlich beim Dosenbier, gutes Wetter…wir gesellten uns auf 2, 3 eisgekühlte (um nicht zu sagen tiefgefrorene) Quilmes aus der Büchse dazu, und beobachteten die Szenerie. Dabei fuhren hier die aus dem TV bekannte Fanbusse vorbei, uralte Kisten wo quasi die Leute an allen Türen und Fenstern halb draußen hingen und lautstark ihre Ankunft verkündeten. Ja, das ist Südamerika, ich hatte es schon verdrängt!
Nach den Bieren dann zum Stadion, war ja nur ein Katzensprung. Einlass und Kontrollen unkompliziert. Wir hatten Sitzplätze im Oberrang, freie Platzwahl. Die Eintrittspreise im Cilindro sind -zumindest was die Kategorie Platea Invitados betrifft, recht gepfeffert im Vergleich zum Rest der Liga (Boca und River mal ausgenommen). Aber OK, man ist ja auch amtierender Meister.
Racing stand unter Druck, als amtierender meister noch ohne Sieg in der neuen Saison und beim letzten Heimspiel gegen River vor 2 Wochen gnadenlos mit 1:6 untergegangen. Entsprechend engagiert trat man auf, aber auch die Gäste aus Mendoza hatten durchaus ihren Anteil an einem über weite Strecken doch attraktiven Spiel. Racing mit der toll herausgespielten Führung, aber ein ebenso sauberer Spielzug der Mendocinos führte zum 1:1. Danach legten die Gastgeber noch mal eine Schippe drauf und führten zur Pause nicht unverdient mit 3:1. Knackpunkt war hier aber der durchaus umstrittenen Elfmeter zum 2:1.
Das Spiel war quasi entschieden, und wir machten uns zum späten Abend per Bus zurück ins Zentrum, um noch bei einigen Bieren die heutigen Partien auszuwerten. Und die Vorfreude auf den Superclasico wuchs.
01.09.2019
CA River Plate-CA Boca Juniors („El Superclasico“) 0:0, Superliga 2019/20, 5. Spieltag
Estadio Antonio Vespuci Liberti („El Monumental“), Zuschauer: 70.074
Endlich-es war Sonntag. Vorletzter Tag und Höhepunkt der Reise. So war es von Anfang an geplant-9 Spiele zur Einstimmung auf das wohl traditionsreichste und emotionalste Spiel im südamerikanischen Vereinsfußball. Obwohl ich schon häufiger in Südamerika und auch in Argentinien war-der Superclasico fehlte mir noch, und der gehört schließlich irgendwie ja dazu.
Als Problem erwies sich erwartungsgemäß das Ticketproblem, zumal nach den Vorfällen beim letzten Duell im November 2018 noch einmal Vorschriften und Kontrollen verschärft wurden. Im Vorfeld hatten wir die üblichen, aus dem Internet bekannten Agenturen angeschrieben, allerdings gab es keine Preisauskunft. Tangol schließlich meldete sich wenige Tage vor dem Match mit der Entschuldigung, die offiziellen Karten für Touristen wurden ihnen zu einem Preis vom Verein angeboten, die ihnen nicht ermöglichte, hier noch mit Gewinn Touren anbieten zu können. Auch die Karten, die über die altbekannten Plattformen im Internet angeboten wurden, lagen preislich über dem, was wir eigentlich ausgeben wollten/konnten. Letztendlich bekamen wir von unserem Hotel 2 Optionen geboten, von denen wir bei der altbekannten Tour vom Boca-Spiel zuschlugen.
Der Anstoß war optimal auf 17 Uhr angesetzt, es blieb vorher für uns noch Zeit zum Shopping, ein paar Mitbringsel für die Heimat mussten ja auch sein. Dann frisch gemacht, in Schale geworfen-20 Grad und Sonnenschein, die letzten Quilmes aus dem Kühlschrank auf dem Balkon vernichtet-es konnte losgehen.
Mit der üblichen Verspätung kam unser Transport. Im Gegensatz zu Boca lag das Monumental weit nördlich und somit waren wir die letzten, die abgeholt wurden. Anders als beim Boca-Spiel bestand diesmal der größte Teil der Touristen aus Asiaten, dazu eine Handvoll Mexikaner und ein Pärchen aus Europa (nehme ich zumindest an). Direkt im Auto erhielten wir vom Guide das begehrte Plastik-Ticket. Sofort Block mit dem Stadionplan abgeglichen, Unterrang hinterm Tor. Freie Sitzplatzwahl. Das Pärchen neben uns checkte dies ebenfalls und war sehr aufgeregt, da diese Seite der Tribüne als „Zona visitante“ gekennzeichnet war. Also sie direkt zum Guide und zwecks Sicherheit nachgefragt. Dieser (ein Venezolaner) beruhigte sie „no guests allowed for that match“. Verwirrt fragte sie wieso. Der offensichtlich topinformierte Guide gab die Frage auf Spanisch an den Busfahrer weiter, der lapidar antwortete, früher hätte es sonst immer Verletzte und Tote gegeben. Damit war das dann wohl geklärt…
Am Stadion angekommen wurde wir an 2 unterschiedlichen Punkten abgesetzt, direkt vor der ersten Absperrung. Inzwischen war es 80-90 Minuten vor Anpfiff, wir also zielgerichtet in die Masse. Alle paar Meter jetzt Kontrollen, zunächst nur Sicherheitskontrolle. Nach der Karte wurde aber zumindest gefragt. An der wohl letzten Kontrolle dann genaues Einlesen der Karte mit Überprüfung der Daten, zumindest stichprobenartig. Bei uns war offensichtlich alles sauber…
Im Stadion dann in den Block-Stichwort „freie Platzwahl“-aber dieser Krieg war schon verloren. Alle Sitzplätze belegt, aber im Gang war noch Platz. Gab natürlich zig durchsagen, die Gänge aus Sicherheitsgründen freizuhalten, aber es gab eh keinen, der das durchsetzen wollte und konnte. Zudem muss man sagen, dass trotz der Sitzplätze im gesamten Block gestanden wurde, so dass der Nachteil des späten Erscheinens dann doch nicht so gravierend war. Die Sonne schien herrlich, die Fans begannen sich einzusingen. Allerdings wurde von den Barras auf Instrumente verzichtet, wohl aus Protest gegen die Vorgehensweise der Polizei bei dem Spiel vor einem Jahr und dem CONMEBOL mit seiner fragwürdigen Entscheidung zugunsten der Austragung nach Madrid. Dennoch, dann halt á capella! Eine Choreo wurde von der Polizei verboten, wegen unzulässiger Provokation. Es sollte wohl eigentlich auf Tausenden Schildern das Datum des Libertadores-Sieges von Madrid gezeigt werden. Wie gesagt, das mag uns allen überempfindlich erscheinen, aber ich gestehe den Argentinier zu, besser beurteilen zu können, was gut und akzeptabel ist als mir.
Beim Einlauf dann der erste Stimmungshöhepunkt. In der Aufstellung bei Boca fehlten aber eine Reihe von Offensivkräften, eine taktische Maßnahme, für die Alfaro nach dem Spiel noch wochenlang von Ex-Spielern und natürlich der Presse hart kritisiert wurde. Bei River fehlte Pinola aufgrund einer Roten Karte im letzten Ligaspiel.
River von Beginn an in der Offensive, allerdings mit wenigen echten Chancen, die zumeist an Schussschwäche und -genauigkeit scheiterten. Dennoch natürlich von Anfang an unheimlich hohe Intensität im Spiel.
In der 25. Minute gab es eine Aktion mit tausenden schwarzen Luftballons, eine weitere Protestaktion gegen Madrid.
Kurz nach der Halbzeit war die Sonne weg und sofort gingen die Temperaturen dramatisch in den Keller. Das Spiel setzte sich so wie in der ersten Halbzeit fort, River bemüht, Boca defensiv sicher. Kurz vor Schluß wurde dann noch „Publikumsliebling“ Tevez eingewechselt, der schon den einen oder anderen Superclasico entschieden hatte. Diesmal jedoch nicht. Unterm Strich blieb für Gastgeber und neutrale Zuschauer ein etwas unbefriedigendes Resultat. Für mich blieben jedoch die vielen Eindrücke im Gedächtnis, die man um das Spiel herum aufgenommen hatte. Ja, Superclasico ist nicht irgendein Spiel. Es ist Teil der argentinischen Kultur, verwurzelt in allen Gesellschaftsschichten! Nicht weniger und nicht mehr.
Danach zum Abholepunkt und zeitnah wieder zurück (wir waren jetzt ja beim Absetzen nun die ersten auf der Route) und nochmal zünftig in unsere Stammsportkneipe um die Ecke, bei Bife, Lomo und Quilmes den letzten Abend beendet, im TV lief natürlich Fußball…
Damit hatte ich für mich jetzt auch das letzte aller aktuell 14 Erstligastadien im Großraum BsAs/LA Plata gesehen (insgesamt 5 für mich neue Plätze) -und als letztes das legendäre Stadion des WM-Finals 1978, und das auch noch mit dem Superclasico. Ich werde sicher nicht so schnell nochmal nach Argentinien zurückkehren, aber vielleicht auch nicht wieder 7 Jahre warten. Es gibt noch viel zu sehen, auch in Liga 2, wie Quilmes, Ferrocarril, Chacaritas, Defensores, dazu auch noch mal den Clasico in Avellaneda. Aber nicht heute und nicht morgen. Ich wünsche den Argentiniern, dass sie ihre tiefgreifenden gesellschaftspolitischen Probleme in den Griff bekommen werden, dass es nach der Wahl im Oktober ruhig bleiben wird. Und vielleicht kehren irgendwann auch wieder die Auswärtsfans komplett in die Stadien zurück-aber das ist wie gesagt noch das geringste Problem.
In diesem Sinne: Nos vemos, Argentina. Cualquier dia!
Ach so…in 10 Tagen ist wieder Superclasico….
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Geile Tour Wie sah es den mit Tickets für den Superclasico aus? Evtl. kannst du mal berichten, wie das bei dir gelaufen ist und was der Spaß gekostet hat
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Wie sah es den mit Tickets für den Superclasico aus? Evtl. kannst du mal berichten, wie das bei dir gelaufen ist und was der Spaß gekostet hat
Also wie es gelaufen ist habe ich beschrieben. Du hast die Varianten über viagogo etc. oder über Agenturen. In unserem Fall hab ich im Hotel nachgefragt, die hatten eine Agentur an der Hand, aber wir wurden quasi eine Woche lang vertröstet, was die Preise anging, aber die Kollegen im Hotel haben sich echt ins Zeug gelegt, dass das alles geklappt hat. Unterm Strich hatten wir 2 Angebote, und haben dann umgerechnet einen Eurobetrag gezahlt, wo noch (knapp) eine 2 vorne stand.
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Danke für die Info. Ich hätte vor ~2,5 Jahren mal fast das Boca - River Spiel gucken können (ging dann nicht weil es kurzfristig verlegt wurde), da hätte ich ~800 hinlegen müssen über die Agenturgeschichte. Im El Monumental geht dann preislich ja fast.
Edit: Es wäre ein normales Saisonspiel gewesen.
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Danke für die Info. Ich hätte vor ~2,5 Jahren mal fast das Boca - River Spiel gucken können (ging dann nicht weil es kurzfristig verlegt wurde), da hätte ich ~800 hinlegen müssen über die Agenturgeschichte. Im El Monumental geht dann preislich ja fast.
Weiß nicht, ob man hier was pauschal sagen kann. Kommt auch immer daruaf an, worum es geht. Bei den Libertadores Finals haben sie wohl das 3fache genommen, und auch für das HF übernächste Woche wirds wohl teurer werden. Ich würde da mich nicht aus dem Fenster legen wollen, letztendlich war das halt die große Unbekannte. Unterm Strich aber auch Tickets, die 100% sauber waren, dh. mit unseren Passangaben gekauft und als Touristenkarten personifiziert (kein Preisaufdruck). Ist nicht ganz unwichtig, denke ich.
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Richtig geile Tour und geiler Bericht, danke dafür
Gabs Schwarzmarkt am Stadion auch? Wie lagen da die Preise circa für den Superclásico?
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Richtig geile Tour und geiler Bericht, danke dafür
Gabs Schwarzmarkt am Stadion auch? Wie lagen da die Preise circa für den Superclásico?
Keine Ahnung wo es was vor dem Stadion gab. Wie beschrieben war es in großem Umkreis abgesperrt, und durch die Absperrungen ist man i.d.R. nicht ohne Karten gekommen. Zumal die Gegend natürlich mit Polizei überfüllt war. Unsereiner sieht ja nun auch nicht wie ein Durchschnittsargentinier aus...
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