Run auf KSC- Dauerkarten
Bundesliga-Aufsteiger Karlsruher SC kann den Ansturm seiner Fans nach Dauerkarten kaum mehr unter Kontrolle halten. Am ersten Tag des freien Verkaufs herrschten am Montagnachmittag teilweise chaotische Zustände rund um die Geschäftsstelle im Wildparkstadion. Eine Frau musste nach einem Gedränge mit Krampfanfällen in einem Krankenwagen abtransportiert werden. Bereits am Vormittag hatten etwa 5000 Personen eine 500 Meter lange Schlange gebildet.
Ordnungskräfte überfordert
Nach Augenzeugenberichten hatten Ordnungskräfte wegen des Andrangs das Haupttor zur Geschäftsstelle verschlossen und mit Hilfe eines Megafons den teilweise seit neun Stunden wartenden Anhängern erklärt, sie würden heute keine der begehrten Jahreskarten mehr bekommen. Daraufhin hätten einige Anhänger versucht, sich über ein unverschlossenes Seitentor und durch die Fenster der angrenzenden Vereinsgaststätte doch noch Zugang zu verschaffen. Gleichzeitig öffneten andere Anhänger das bereits geschlossene Tor wieder, so dass weitere 500 Anhänger auf das Geschäftsstellengelände drängen konnten.
Polizei muss die Lage deeskalieren
Mit Hilfe von alarmierten Polizeikräften gelang es schließlich, die Lage wieder unter Kontrolle zu bringen. Spieler des KSC verteilten an die wartende Menge Prioritätskarten, die den Fans eine bevorzugte Behandlung beim Erwerb ihrer Jahreskarte in den nächsten Tagen garantieren sollen. Seit Mitternacht standen Fans für die Dauerkarten an, obwohl die vier Mitarbeiter am Ticketschalter erst um 9.00 Uhr mit ihrer Arbeit anfingen. "Ich war schon zu Europacup-Zeiten hier. Dass die Leute in Zehner-Reihen bis zur Statue 'Der Nackte Mann' stehen, das gab es selbst damals nicht", sagte Vizepräsident Michael Steidl.
Haupttribüne bereits ausverkauft
Der Bundesliga-Aufsteiger hatte als Ziel ausgegeben, 15 000 bis 16 000 Dauerkarten zu verkaufen. Diese Zahl wird nach Ansicht Steidls weit übertroffen. Bereits über 4000 Saisonkarten waren bis zur vergangenen Woche an Mitglieder und bisherige Dauerkarteninhaber gegangen. Die Haupttribüne der insgesamt 33 000 Zuschauer fassenden Arena ist inzwischen für alle 17 Liga-Heimspiele ausverkauft.