ZitatDrei Spiele? Ein Witz!
München - tz-Redakteur Tobias Altschäffl kommentiert die von der Uefa ausgesprochene Drei-Spiele-Sperre für Bayerns Superstar Franck Ribéry.Mitte in die schöne Final-Euphorie platzte am Mittwoch-Nachmittag diese Meldung: Franck Ribéry fehlt im großen Finale von Madrid. Weil die Uefa entschied, dass der Franzose bestraft werden muss – für ein Einsteigen, dass im Affekt passierte, im Eifer des Gefechts. Dazu von einem Spieler, der im Normalfall selbst getreten wird, nie wegen böser Fouls auffällig wurde.
„Wenn er ihn wirklich verletzen wollte, wäre Lopez nicht mehr aufgestanden“, meinte ein Bayern-Star nach dem Foul zur tz. Der Stürmer wälzte sich zwar am Boden, hüpfte kurz darauf aber munter aufs Spielfeld zurück. Man kann Ribéry vieles unterstellen – aber sicher nicht, dass er Lisandro Lopez böswillig verletzen wollte. Immer wieder setzt sich die Uefa dafür ein, dass die Topstars des Wettbewerbs im Finale dabei sind. Neue Regeln wurde erlassen, damit kein Spieler aufgrund einer Gelbsperre fehlt. So wurden beispielsweise bei der letzten EM vor dem Viertelfinale alle Verwarnungen annulliert. Und nun diese Entscheidung.
Am 22. Mai 2010 blickt die Fußballwelt nach Madrid. Dass Franck Ribéry beim Rückspiel gegen Lyon in seiner Heimat Frankreich fehlen musste, war für ihn hart – aber vertretbar. Wem nützt es aber nun, dass er auch beim Finale zuschauen muss? In der bisherigen Champions-League-Saison gab es vor Ribéry zehnmal die rote Karte. Siebenmal kamen die Sünder mit einem Spiel Sperre davon. Weil weniger Spiele pro Spielzeit ausgetragen werden, sollten auch die Strafen kürzer sein – hieß es jedenfalls irgendwann mal von der Uefa.
Die Bayern legten umgehend Berufung ein. Richtig! Weil diese Entscheidung nicht im Sinne des Fußballsports ist.
Kommentar zur Ribéry-Sperre durch die Uefa - FC Bayern - Sport - tz-online.de