ZitatDer argentinische Fußball wird von einem weiteren Skandal um gewalttätige Fangruppen erschüttert.
Spieler des Erstligaclubs Gimnasia seien von eigenen Fans mit einem «Schuss in jedes Bein» bedroht worden, falls sie ein wichtiges Spiel gegen Boca Juniors gewinnen sollten, berichtete «Olé», die größte Sportzeitung des Landes.
«Gegen Boca müsst ihr auf jeden Fall verlieren», hätten etwa 20 der gut organisierten und besonders aggressiven Fans in den Umkleideräumen der Spieler befohlen. Das Spiel war prompt mit einem 4:1 Erfolg Bocas zu Ende gegangen.
Grund der ungewöhnlichen Drohung der so genannten Barrabrava gegen die eigenen Spieler war laut «Olé», dass eine Niederlage Bocas dem Erzfeind von Gimnasia, dem Club Estudiantes, gute Chancen auf den Titelgewinn verschafft hätte. Der frühere Fußballstar Diego Maradona forderte, «irgendjemand muss etwas unternehmen oder der Staat eingreifen». Die Staatsanwaltschaft lud die Spieler von Gimnasia vor, um sie zu den Vorgängen zu befragen. Das Parlament der Provinz Buenos Aires verabschiedete unterdessen ein Gesetz, das den Barrabravas den Zugang zu den Stadien verbietet.
In den Barrabravas sind die besonders treuen und gewaltbereiten Fans organisiert, die beste Verbindungen zu den Vereinsführungen haben. Zugleich aber sind sie nach Angaben von Kennern des Fußballs bei fast allen Vereinen das Zentrum einer mafiösen Verbindung zur Polizei. Zudem werden sie auch von Politikern für Straßenschlachten angeheuert. In den Stadien zetteln sie immer wieder brutale Schlägereien mit gegnerischen Fans und mit der Polizei an.
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