Samstag, 18. März 2006
Viele Unternehmen haben Probleme, ihre Karten für die Fußball-Weltmeisterschaft etwa bei den als Empfängern anvisierten Kunden auch abzugeben. Sie fürchten sich vor Ermittlungen wegen Korruption, schreibt die Zeitung "Welt am Sonntag".
Nach geltendem Recht könnten die begehrten Tickets nicht so einfach zur Kundenbindung eingesetzt werden, zitierte das Blatt die Bielefelder Jura-Professorin Britta Bannenberg. Sollten Amtsträger oder Angestellte anderer Firmen Karten geschenkt bekommen, drohten den schenkenden Unternehmen Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts auf Korruption. "Das Delikt ist relativ früh strafbar", sagte Bannenberg. Eine WM-Karte sei schließlich kein Allerweltsgeschenk.
Zahlreiche Konzerne haben sich als Sponsoren der Weltmeisterschaft große Kartenkontingente gesichert. Dem Zeitungsbericht zufolge überlegt der RWE-Konzern, nicht vermittelbare Tickets zurückzugeben. "Es soll ja keine leeren Plätze geben", sagte ein Unternehmenssprecher der Zeitung. Bei der vorigen Fußball-WM in Japan und Südkorea hatten zahlreiche Spiele vor halbleeren Rängen stattgefunden, weil von Unternehmen gekaufte Tickets nicht genutzt wurden.