Das höre ich jetzt zum ersten Mal, dass die nicht organisiert sind. Nun gut.
Mal ganz ehrlich, ich glaube dass man in Dortmund das ganze Ausmaß nicht begreift oder nicht begreifen will.
Nimm doch nur hier mal das Forum. Wir haben hier zig Dortmunder, viele kenne ich aus Treffen persönlich. Von denen kommt hier kein kritisches Wort! Die meisten ducken ganz ab! Spricht für sich!
Die einzigen selbstkritischen Beiträge kamen von Brasi und Birne. Ansonsten nur " Scheiss RB, Scheiss Medien, Scheiss DFB"...
Ohh, da spricht das Fachwissen über die Dortmunder Fanszene.
...20.000 Leute auf der Süd sollen also die Gewaltaktionen und Banner unterstützt oder zumindest geduldet haben, nur weil sie nicht deutlich genug bereit waren, pauschal die Schuld anderer auf sich zu nehmen und sich nicht medienwirksam genug distanziert haben? Oha! ...Mich interessiert im übrigen, auf welchen Informationen/Fakten/Annahmen diese Aussagen basieren.
Jeder normal tickende Dortmunder Fußballfan hat sich durchaus mit dem Fehlverhalten der Idioten in den eigenen Reihen und den Machenschaften der Vereinsführung auseinandergesetzt (wobei ich ganz klar den Standpunkt vertrete, dass Watzkes Aussage bezüglich der Promotion für eine Dosenfirma einfach nur ein Fakt ist und nicht ansatzweise ein Aufruf zur Hetze war). Nur wenn man sich nicht pauschal und medienwirksam von allem distanziert oder die Schuld für Dinge auf sich nimmt, die nachgewiesen andere verbockt haben, heißt es noch lange nicht, dass man alles abnickt. Ich brauche kein Distanzierungsbanner um kundzutun, dass ich gegen Gewalt und Aufrufen zum Mord/Selbstmord bin, nur weil gerade die Medien eine Kamera auf mich richten. Für mich ist es eine Selbstverständlichkeit, so eine Scheiße nicht zu akzeptieren und genau so eingestellt sind viele andere BVB-Fans hier im Forum oder rund um das Stadion auch.
Was hätte man als normaler Fan denn deiner Meinung nach tun sollen, um gegen die Banner oder gegen die Gewalttäter vorzugehen?
...Sich mit der ganz nebenbei ganz gut ausgestatteten und organisierten Prügeltruppe anlegen?
...Sich dazwischen stellen, wenn Hooligans, die eh schon Stadionverbot haben, sich zusammenrotten und Unschuldige mit Flaschen bewerfen?
...Jedes mal, wenn eine Kamera auftaucht, traurig schauen und Schilder hochhalten?
Ich glaube auch, dass einigen hier gar nicht bewusst ist, welche Tragweite es beispielsweise haben kann, wenn man sich dort mit den falschen Leuten anlegt: Bedrohungen sind noch harmlos. Es wurden auch schon einige Leuten Hausbesuche abgestattet. Das weiß ich leider aus erster Hand.
Ich persönlich distanziere mich schon lange von den Ultra-Gruppen, obwohl ich (im Gegensatz zu einigen hier) einige der dort engagierten Leute persönlich kenne. Der Grund dafür ist einfach der, weil diese Gruppen schon lange ihre eigenen Süppchen kochen, sich abschotten und wie wir alle wissen, gerne mal extrem über die Stränge schlagen und somit Angst verbreitet (siehe oben). Schon lange passen nicht nur mir deren Aktionen und deren Auftreten nicht.
Die nicht organisierten Fans arrangierten sich aber insofern mit den Gruppen, dass man in Ruhe gelassen wurde. Wo wir im übrigen auch wieder bei der Frage sind, was ein unorganisierter "Hobby-Fan" denn auch gegen eine Gruppe von mehreren hundert Leuten ausrichten soll? Und ist man bereit, dafür während seiner Freizeitbeschäftigung(!!) eine dicke Lippe zu riskieren? Hier muss der Verein aktiv werden und tut es leider nicht.
...So wie eben beschrieben, halten es sehr viele normale BVB-Fans. Bislang lief das auch immer recht unspektakulär nebenher - bis jetzt, wo nunmal alle bestraft werden.
Nur weil extremst viele Außenstehende mit zugegebenermaßen größtenteils wenig bis gar keiner Ahnung von der BVB-Fanszene behaupten, man muss sich ausgerechnet jetzt davon distanzieren, sehe ich persönlich als Unbeteiligter und damit Unschuldiger mich nicht genötigt, ausgerechnet nun medienwirksam die Schuld auf mich zu nehmen.
Dass ein Zuschauerausschluss irgendwann kommen wird, war jedem klar Denkenden bewusst. Es stellte sich nur noch die Frage, wann. Jedem war klar, dass die vielen überflüssigen Pyro- und inakzeptablen Banner-Aktionen der eigenen Fanszene einen großen Anteil am Verhängen der Strafe ausmachen. Hier liegt es am Verein, dagegen vorzugehen und das wurde in der Vergangenheit einfach nicht stark genug durchgesetzt.
Jedem von der Strafe Betroffenem sei aber auch das Argument frei gestellt, dass der DFB und eben auch die Medien gerne mal so urteilen, wie beide es gern hätten und mit zweierlei Maß gemessen wird: Sagt man was gegen deren Lieblinge (aktuell Leipzig), dann kommt das Echo mit der ganz großen Keule. Denn wie einige schon zutreffend schrieben: Bei Derbys etc. gibt es auch oft was auf die Mütze oder es werden Parolen unter der Gürtellinie schwadroniert (was auch nicht okay ist), aber da interessiert es halt niemanden.