Man hätte wohl lieber von Hooligans, Ausschreitungen, Polizei-Gewalt usw. berichtet, einziges Problem: Gibt es alles nicht. Unsere Jungs vor Ort berichten von einer unfassbaren Gastfreundschaft, von einer erfrischenden Willkommenskultur, jeder bemüht sich ... die Russen versuchen zu helfen wo es nur geht und sind oh Wunder... Deutschen gegenüber freundlich eingestellt, man hört von reibungslosen Abläufen, wie schnelle An- und Abreisen zu den Stadien. U-Bahnen im 2 Minuten Takt. Einem riesigen Fest. Wenn überhaupt, dann sprachlichen Barrieren. Die gewünschten Bilder kann Opferdöfel nicht liefern. Also bleibt zum Sendeschluss nur das Thema Doping. So ein klein wenig Russland-Bashing ist schließlich von oben angeordnet, damit der ARD Sonderermittler Hajo S. nicht umsonst auf seine Dienstreise verzichtet hat... Also... Ein in den USA lebender "Kronzeuge", komplett verhüllt, hat "ermittelt", dass das russische Team 2014 vor der WM bei einem Arzt war, der feststellen sollte, ob alle Spieler gesund sind. Gesund ist das Codewort für "sauber". Deutet also eindeutig auf flächendeckendes Staatsdoping im russischen Fußball hin. Muhaaahaa. Tja Leute, ihr die ihr alle den Scanner 24/7 laufen habt... 6.000 ... 7.000 Deutsche sind laut Medienberichten live mit dabei. im Vergleich dazu 50.000 Mexikaner .... 50.000 Argentinier, alleine mehr als 25.000 Peruaner drängten zu ihrem Eröffnungsspiel ins Stadion von Saransk. Mehr als 11.000 km von ihrer Heimat entfernt... Ob dort überall auch so einseitig und anti-russisch im Vorfeld in den Medien berichtet wurde??
Meine Güte, was für eine Weinerlichkeit aus diesem Text trieft.
Warum nicht einfach die schönen Dinge dieser WM aufzählen, die auch ich unzweifelhaft seit 4 Tagen erlebe und bestätigen kann und gleichzeitig nicht die Augen davor verschließen, dass Russland von einem verbrecherischem Regime gelenkt wird? Mit all seinen Aspekten die dazu gehören, wenn solch ein Regime seine Macht knallhart durchsetzt. Gerade WEIL man viele herzliche Gastgeber erlebt, kann es einen doch nicht kalt lassen, dass eine kleine Clique dieses Land ausquetscht, mit der Folge, dass eine nicht unerhebliche Zahl dieser oft liebenswürdigen Menschen entweder in ärmsten Verhältnissen lebt oder aber verfolgt und drangsaliert wird, weil sie sich nicht „opportun“ verhalten - um es gelinde auszudrücken.
Ich habe vor allen Journalisten hohen Respekt, die versuchen, Licht in die dunklen Machenschaften dieses Regimes zu bringen, so wie mein Respekt auch denen gilt, die in Deutschland oder anderswo investigativ Skandale und verbrecherische Machenschaften aufdecken. Von dieser Art Journalismus kann es auf dieser Welt gar nicht genug geben.