Die Tätlichkeit zu seinem unrühmlichen Karriereende zieht für Frankreichs Superstar Zinedine Zidane noch ein Nachspiel nach sich. Der Weltverband FIFA hat gegen den 34-Jährigen nach dessen Platzverweis im WM-Endspiel in Berlin gegen Italien ein Disziplinarverfahren eröffnet. Der Weltmeister von 1998 hatte sich in der 110. Minute in der Verlängerung zu einem Kopfstoß gegen die Brust von Marco Materazzi hinreißen lassen. "Zizou" war von dem Italiener zuvor verbal provoziert worden. Zidane absolvierte im WM-Finale das letzte Spiel in seiner Karriere.
Vierter Offizieller hatte aufgepasst
Der argentinische Schiedsrichter Horacio Elizondo zeigte Zidane nach dieser Tätlichkeit die Rote Karte. Der Hinweis auf den Kopfstoß kam vom vierten Offiziellen, Schiedsrichter Luis Medina Cantalejo (Spanien), der den Vorfall laut FIFA von seiner Position am Spielfeldrand direkt gesehen und Elizondo informiert hatte. Die Zuhilfenahme eines Monitors, so die FIFA, sei nicht erfolgt. Es habe sich also keineswegs um einen so genannten Videobeweis gehandelt.
Die FIFA nahm auch nochmals zur Wahl von Zidane zum besten WM-Spieler und der Auszeichnung mit dem Goldenen Ball Stellung. Das Votum wurde von 700 Medienvertretern im Berliner Olympiastadion durchgeführt. "Die Wahl erfolgte unabhängig von der FIFA durch schriftliche Stimmabgabe in Wahlurnen, die am Finaltag bis um 24.00 Uhr im Medienzentrum in Berlin geöffnet waren. Wie viele der Medienleute vor oder während dem Spiel ihre Stimme abgaben, kann nicht ermittelt werden, da die Stimmzettel nach Abschluss des Wahlverfahrens in einem Vorgang ausgezählt wurden", teilt die FIFA mit.
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Quelle: http://www.fussballportal.de/wm-2006/Diszip…h-Kopfstoss.php