ich schreib einfach mal was
wir (frau und ich) habe gestern 4 stunden lang eine karten/fotocollage von der wm gemacht (in einem riesigen bilderrahmen). ich versuche mal heute abend ein foto reinzustellen. sieht echt geil aus.
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hallo fahnder
Frost in der Stimme
Bundestrainer Löw muss gegen Sportdirektor Sammer schon den ersten Machtkampf bestehen
Andreas Lesch
BERLIN. Joachim Löw kennt die Probleme, die sein neues Amt mit sich bringt. Er formuliert bei seiner Antrittsrede einen Satz, der unscheinbar wirkt, den Kern der Sache aber trifft: "Die WM war für alle ein unvergleichliches Erlebnis." So ist es: Die WM 2006, der dritte Platz des deutschen Teams, der Jubel der Fans, der dauernde Rausch, die Hitze des Sommers, die Allgegenwart des Fußballs - all das ist vorbei. Es ist der Gegenentwurf zur EM-Qualifikation, zum Alltag, der jetzt beginnt. Die WM ist unvergleichlich, aber sie wird immer aufs Neue zum Vergleich herbeizitiert werden. Sie ist die Ausnahmesituation, die Löw in den Niederungen der Normalität das Leben schwer machen kann.
Bei seinem ersten Auftritt als Bundestrainer versucht Löw in Berlin, dieses Dilemma anzumoderieren. Er hält eine Rede, die inhaltlich der seines Vorgängers Jürgen Klinsmann vor zwei Jahren ähnelt und doch völlig anders ist. Löw kann jetzt kein neues Grundsatzprogramm verkünden, weil er Teil des alten Systems war. Er fordert keine radikale Rundumrenovierung des deutschen Fußballs, weil es diese Forderung seit zwei Jahren gibt. Er spricht erwartbar, wenig überraschend, sehr realistisch. Das passt in die Zeit; das kann ein Schutz sein für die nächsten Wochen, die vom Glanz der WM überstrahlt werden, deren Verklärung längst begonnen hat. "Man sollte ehrlich sein: Euphorien dieser Art sind natürlich nicht von Dauer", sagt Löw.
Der Affront mit Rutemöller
Die Arbeit des neuen Bundestrainers dürfte tatsächlich Ernüchterung mit sich bringen. Löw will ja nicht nur das Testspiel am Mittwoch (20.30 Uhr/ARD) in Gelsenkirchen gegen Schweden bestehen, den Auftakt der Qualifikation für die EM 2008 meistern, einen Assistenztrainer suchen und sein Team weiter verjüngen. Er muss, zusammen mit Teammanager Oliver Bierhoff, auch schon den ersten Machtkampf seiner Amtszeit führen. Löw will die Neuerungen, die Klinsmann und er im A-Team etabliert haben, den Nachwuchsmannschaften des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) näher bringen. Doch Matthias Sammer, der DFB-Sportdirektor, unternimmt alles, um diese Absicht zu unterlaufen. Er hat Erich Rutemöller zum Coach der U20-Auswahl berufen - ausgerechnet jenen Übungsleiter, den Klinsmann erst im Mai 2005 wegen angeblich antiquierter Ansichten aus dem DFB-Trainerstab ausgeschlossen hatte.
Dieser Affront zeigt, wie grundsätzlich sich die Auffassungen von Löw/Bierhoff und Sammer widersprechen. Im DFB duellieren sich Vorwärtsdenker und Rückwärtsdenker, Modernisierer und Traditionalisten. Der neue Bundestrainer weiß, dass er diese Auseinandersetzung nicht als Verlierer beenden darf. Er muss jetzt sein Profil schärfen, er muss Stärke zeigen, er kann alles sein, nur nicht mehr der nette Herr Löw. Entsprechend mürrisch klingt sein Kommentar zur Rückholaktion Rutemöllers. "Matthias Sammer hat mich in der vergangenen Woche darüber informiert, dass die Entscheidungen schon während der WM gefallen seien", sagt Löw. "Letztendlich hat Matthias Sammer die Kompetenz, wobei abgesprochen ist, dass es zukünftig da auch Absprachen gibt."
Im September wollen die gegnerischen Lager sich treffen, um über die weitere Jugendarbeit des Verbandes zu sprechen. Es ist davon auszugehen, dass die Gesprächsatmosphäre wenig herzlich sein wird. Auch Bierhoffs Kommentare zu seinem ungeliebten DFB-Kollegen klingen frostig: "Wir wissen nicht, was Matthias Sammer vorhat. Das war ja schließlich auch der Grund, weshalb wir Bernhard Peters als Sportdirektor verpflichten wollten. Wir suchten jemanden, der unsere Philosophie mitgetragen hätte", wird Bierhoff im Express zitiert. Über die Personalie Rutemöller sei er nicht informiert gewesen: "Formal können wir Sammer nicht sagen, was er machen soll. Er ist uns nicht weisungsgebunden." Am Sonntagabend dementiert Bierhoff seine Kritik. "Das sind Aussagen, die ich so nicht gemacht habe und die falsch dargestellt wurden", beteuert er. "Es gibt keinerlei Unstimmigkeiten oder Probleme zwischen Matthias Sammer und mir."
Der Konflikt, so scheint es, hat trotzdem alle Zutaten für eine gepflegte Eskalation. Wer ihn verfolgt, kann Löws Ankündigung nur als Drohung verstehen: "Das Konzept, das Jürgen Klinsmann und sein Team vor zwei Jahren erarbeitet haben, das wird mit aller Konsequenz, Strenge und Hartnäckigkeit weitergeführt." Die Qualifikation für die Europameisterschaft 2008 sei eine Selbstverständlichkeit. Aber so weit ist es noch nicht. Erst stehen Grundsatzdebatten an. "Ich kenne das genauestens, in der ersten Reihe zu stehen", sagt Löw. Er ahnt: Wer dort steht, der darf nicht umfallen.
Berliner Zeitung, 14.08.2006
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