ZitatArgentinien: Drastische Maßnahme gegen eskalierende Gewalt
Seit Monaten eskaliert die Gewalt in der argentinischen Fußballliga. Um den Problemen wieder Herr zu werden, ergriff der argentinische Fußball-Verband nun eine drastische Maßnahme: Vorerst bis zum Jahresende dürfen Fans der Gastmannschaft ab sofort nicht mit ihren Teams auf Reisen gehen und die gegnerischen Stadien betreten.
Dies gab Verbandschef Julio Grondona am Dienstag in Buenos Aires bekannt - offenbar auf Druck von politischer Seite hin. So hatte sowohl Innenminister Anibal Fernandez als auch der Gouverneur der Hauptstadt, Felipe Sola, ein hartes Druchgreifen gegen die so genannten "Barrabravas" - besonders gewaltbereite Fans v.a. von Boca, River, Newell's Old Boys und Rosario Central - gefordert.
Andernfalls, so Sola, werde dafür gesorgt, dass kein Polizist mehr seinen Fuß in ein Stadion der Provinz setzt. Die Welle der Gewalt - Woche für Woche fallen Spiele aus oder werden abgebrochen - gipfelte zuletzt vor wenigen Tagen in massiven Drohungen gegen Profis des Erstligaklubs Gimnasia, denen von eigenen Fans mit einem "Schuss in jedes Bein" gedroht wurde, sollten sie ihr Spiel gegen die Boca Juniors gewinnen. Die Partie endete mit einem 4:1-Sieg von Boca.
Laut Grondona soll die nun ergriffene Maßnahme die erhitzten Gemüter kühlen, jedoch auf alle Fälle nicht von Dauer sein. Eine Umfrage der Zeitung "La Nación" ergab, dass die Bevölkerung zu einem großen Teil mit der Aussperrung der Gästefans nicht einverstanden sei.
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