Wer hätte das gedacht ...
laut einem Bericht der Berliner Morgenpost wurden 40.000 WM-Tickets wurden nicht bezahlt und auch der Hospitality-Verkauf läuft nur schleppend ... den ganzen Bericht hier:
40.000 WM-Tickets wurden nicht bezahlt
Auch Hospitality-Verkauf läuft nur schleppend
Die wirtschaftlich angespannte Situation in Deutschland bereitet dem Organisationskomitee der Fußball-WM 2006 offenbar Probleme beim Ticket-Verkauf. Alleine im Zuge der ersten Verkaufsphase im Februar 2005 wurden 40 000 bestellte Tickets von den Kunden nicht bezahlt.
"Bei insgesamt 800 000 Tickets entspricht das immerhin fünf Prozent. Einige haben vielleicht nicht damit gerechnet, daß es so teuer ist. Wenn fünf oder sechs Karten zusammenkommen, ist man schnell bei 1000 Euro. Nicht alle Fußball-Fans sind mit soviel Geld ausgestattet", erklärte OK-Vizepräsident Horst R. Schmidt. Die nicht bezahlten Karten gehen wieder in den freien Verkauf.
Die Erfahrungen aus der ersten Verkaufsphase haben das WM-OK dazu animiert, die Zahlungsfähigkeit der Bewerber für die seit dem 2. November angebotenen Optionstickets vorzeitig sicherzustellen. Immerhin wird mit den kalkulierten Einnahmen aus dem Ticketverkauf von rund 200 Millionen Euro fast die Hälfte des gesamten WM-Etats (430 Mio.) gedeckt.
"Die Zustellung der Optionstickets kann bis zu 36 Stunden vor Spielbeginn von statten gehen. Nichts anderes geschieht bei Wartelisten im internationalen Flugverkehr, wo man im Vorfeld ein Ticket bezahlt und bis zum Abflug in der Ungewißheit bleibt, ob man mitgenommen wird oder nicht", sagte OK-Pressechef Jens Grittner.
Allerdings will der Europa-Abgeordnete Andre Brie (Linkspartei) mit einer parlamentarischen Anfrage die EU-Kommission zur Prüfung der Verkaufspraktiken für WM-Tickets bewegen. Brie hält es für fragwürdig, daß Kunden beim Kauf von so genannten Optionstickets in Vorleistung treten müssen.
"Dabei wissen die Interessenten nicht, ob sie später ins Stadion kommen", meinte Brie und behauptete zudem, daß der Weltverband Fifa und das WM-Organisationskomitee mit den zunächst ohne Gegenleistung eingezogenen Beträgen arbeiten könnten. Dies sei nichts anderes als ein zinsloser Kredit. "An einen Zinsertrag haben wir dabei überhaupt nicht gedacht", meinte Schmidt.
Doch nicht nur der einfache Fußball-Fan, auch die besser betuchten Anhänger geben sich zurückhaltend. Deshalb soll der Verkauf der kostspieligen Hospitality-Pakete in den kommenden Wochen angekurbelt werden. "Dieser Bereich macht 10 bis 15 Prozent aller Karten aus. Die sind noch lange nicht verkauft, da muß noch vieles an den Mann gebracht werden", meinte Schmidt. Die Logen, die bis zu 15 Personen Platz bieten, kosten zwischen 99 000 und 210 000 Euro.
Mit der Splittung der Ticket-Verkaufsphasen und einer "Last-Minute-Offensive" im Mai will das WM-OK zudem den derzeit florierenden Handel beim Internet-Auktionshaus ebay eindämmen. Mittlerweile wurden 760 Tickets bei ebay identifiziert. Das OK behält sich vor, dort ersteigerte Karten zu sperren und rät deshalb dringend davon ab, Tickets zu ersteigern.