WM-Ticketsystem beunruhigt Blatter

jetzt hat er auch mal recht... und wird sich auch durchsetzen, da bin ich sicher...

Fifa-Boss Blatter: „Wir wollen keine halbleeren Stadien“

| 09.05.06, 10:59 Uhr |
Fifa-Chef Joseph Blatter sieht einen Monat vor der WM noch viel Verbesserungsbedarf beim Ticketsystem der Fußball-WM.

Bei einem Besuch in London verlieh der Schweizer Präsident des Fußball-Weltverbandes Fifa seiner Besorgnis Ausdruck: „Wir haben nur noch vier Wochen, um dieses Problem zu lösen. Ich kann mir vorstellen, dass Fans mit einer Karte in der Hand ins Stadion wollen, aber nicht eingelassen werden. Wir wollen keinen halbleeren Stadien, und die Fans stehen draußen und kommen nicht rein", sagte Blatter bei einem Treffen mit britischen Medienvertretern.

Stichproben am Stadiontor

Er hob damit erneut auf die hohen Sicherheitsstandards ab, die in Deutschland gelten. Jeder Fan, der bei einem WM-Spiel ins Stadion möchte, muss die Person sein, deren Name auf dem Ticket abgedruckt ist. Ihre Identität muss der Zuschauer durch einen Ausweis belegen. Bei der Einlasskontrolle an den zwölf WM-Arenen wird es Stichprobenkontrollen geben.

Das Eintrittskartensystem soll eine höchstmögliche Sicherheit garantieren, außerdem soll mit dieser Maßnahme der Schwarzmarkthandel mit WM-Tickets bekämpft werden. Blatter: „Es ist verständlich, wenn die deutschen Behörden darauf bestehen, um zu wissen, wer im Stadion ist.“

Problem des Datenschutzes

Andererseits stelle sich die Frage nach der Datensicherheit. „Schließlich müssen die Fans persönliche Informationen über sich selbst preisgeben. Die deutschen Behörden fühlen sich mit der Situation nicht wohl, und der Fifa geht es genauso", gestand Blatter.

Erst am vergangenen Freitag (5. Mai) hatte es in Zürich ein Gipfeltreffen der Fifa-Spitze mit Blatter und Generalsekretär Urs Linsi mit WM-OK-Chef Franz Beckenbauer und dem 1. Vize-Präsidenten Horst R. Schmidt gegeben. In der Fifa-Erklärung hieß es da: „Beide Parteien zeigten sich mit den Vorbereitungen sehr zufrieden und stellten fest, dass die vor Jahren getroffenen Vereinbarungen beidseits gut umgesetzt worden sind. In den letzten Wochen muss nur noch der Feinschliff gemacht werden. Sowohl das OK als auch die Fifa sehen der WM mit sehr positiven Erwartungen entgegen.“

(flf/sid)

Das hier finde ich ja sehr interessant:

Zitat

Die Stadien öffnen drei Stunden vor dem Anpfiff, und es gibt ein attraktives Rahmenprogramm." Beispielsweise werden bei 18 oder 21-Uhr-Spielen die vorherigen Partien live über die Videowände/-würfel übertragen.

Ein sehr gutes Angebot an die Fans, finde ich..

Zitat von bouba

Quelle: focus online, 09.05.2006, 13:27 Uhr

"Die Ausweise werden nur stichprobenartig bei Auffälligkeiten verlangt..."

"Die namentliche Erfassung der Ticket-Inhaber war besonders auch eine vorbeugende Maßnahme. Wenn aus Block 17, Reihe 12, Platz 35 eine Leuchtrakete abgeschossen wird, wissen wir, wer das war."

Was für ein wiederum selten dummes blabla...!

was haltet ihr von der letzten zeile? sollte eine übertragung ohne namen erfolgen, ist dann der ursprüngliche besitzer dran, falls der neue, nicht auf dem ticket vermerkte besucher was anstellt???Leuchtraketen etc.

Die Ausweise werden nur stichprobenartig bei Auffälligkeiten verlangt..."

"Die namentliche Erfassung der Ticket-Inhaber war besonders auch eine vorbeugende Maßnahme. Wenn aus Block 17, Reihe 12, Platz 35 eine Leuchtrakete abgeschossen wird, wissen wir, wer das war."

Das hört sich doch super an!!!

Zitat von jay-jay

was haltet ihr von der letzten zeile? sollte eine übertragung ohne namen erfolgen, ist dann der ursprüngliche besitzer dran, falls der neue, nicht auf dem ticket vermerkte besucher was anstellt???Leuchtraketen etc.

Das hört sich verdammt danach an... naja du kennst ja diene Pappenheimer wohl selbst...
Ansonsten glaube ich dass das rechtlich schwer durchzuführen wäre..

pappenheimer schon, aber dann ist wohl nix mit tauschen hier im forum. wer weiss denn schon was über die anderen (vor allem neue benutzer.:-(

Zitat von jay-jay

pappenheimer schon, aber dann ist wohl nix mit tauschen hier im forum. wer weiss denn schon was über die anderen (vor allem neue benutzer.:-(

ja das hab ich mir auch schon gedacht.. aber ehrlich: wenn da einer eine Flasche wirft und die ihn rausnehmen (nur ein bsp...) dann kann ich mir nicht vorstellen dass die sagen "So und jetzt zeig mal deine Karte, wir bestrafen den Inhaber, du kannst wieder gehen..."

Jungs, bitte - lasst uns auf die WM freuen und dreht diesen Sicherheitsfanatikern den Hahn zu. Das Problem sind nicht zwei Typen, die Leuchtraketen schießen oder aufs Spielfeld laufen. Das Problem ist diese Mießmache, die hier mit diesem debilen Personalisierungsscheiß getrieben wird. Dann soll man keine WM ausrichten, wenn man Sicherheit nur so gewähren kann, dass JEDER fußballfan nachteile davon hat.

süddeutsche Zeitung:

Kommentar zu WM-Tickets
Freundschaft nach Fifa-Art
Man kann es mit dem Motto "Die Welt zu Gast bei Freunden" auch übertreiben. Mit zahllosen VIP-Tickets für Sponsoren zum Beispiel.
sport-online@sueddeutsche.de

An eines haben die Veranstalter der Fußball-Weltmeisterschaft bei ihrem schönen Motto „Die Welt zu Gast bei Freunden“ offenbar nicht gedacht. Daran, dass man es mit Freundschaftsdiensten auch übertreiben kann. Der Weltverband Fifa hat fast eine halbe Million Vip-Tickets in Umlauf gebracht. Deren Abnehmer sollen so Gelegenheit erhalten, Geschäftspartner, Minister und Funktionäre einzuladen. Die WM wird zur Kontaktmesse für die globale Wirtschaft; zum Wohle der Sponsoren und anderer Konzerne, die mit den Sondertickets ihre Kunden hofieren – und manchmal auch die Politik. Für die Fifa und deren Präsidenten Joseph Blatter, die mitunter recht freizügig Geschenke verteilen, mag diese Art der Klimapflege selbstverständlich sein. Aber in Deutschland gibt es noch Spielregeln.

Die hat der drittgrößte heimische Energiekonzern EnBW aus Baden-Württemberg, einer der WM-Sponsoren, möglicherweise überschritten. Vorstandschef Utz Claassen wollte sämtliche Regierungsmitglieder im Ländle mit Tickets versorgen, außerdem alle Landräte, viele Bürgermeister und andere Amtsträger. Zahlreiche Kommunen sind beim Strombezug freilich auch Vertragspartner von EnBW. „Wir helfen Ihnen gerne, das für Sie optimale Produkte zu finden“, wirbt der Konzern bei dieser Klientel. Nun ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen Claassen und sieben der von ihm angeschriebenen Staatsdiener, darunter ein Minister, wegen des Verdachts des strafbaren „Vorteilsgewährung“ beziehungsweise „Vorteilsannahme“.

Das ist keineswegs übertrieben, wie das deutsche WM-Organisationskomitee kritisiert. Der Fehler liegt woanders. Es rächt sich die Geschäftspolitik von Blatters Fifa, die das Großereignis offenbar nur als ihr optimales Produkt betrachtet; und die Vip-Tickets als optimale Erlösquelle bei den Besuchern. 170 Millionen Euro hat die Fifa dafür kassiert. An die Grenzen der Vermarktung zu denken, das ist Blatters Sache nicht. Jetzt sind Politiker und Geschäftsleute verunsichert und schlagen reihenweise Einladungen aus, darunter auch solche, die unanstößig wären. Im schlimmsten Fall bleiben Tausende von Sitzen leer, obwohl Millionen Anhänger vergeblich versucht haben, das zu tun, was eigentlich normal ist: Karten zu kaufen.