Nachdem es lange so aussah, als würde ich kein Spiel im Stadion sehen, gelang es vor ein paar Wochen einem Freund, Karten fürs Viertelfinale in DO zu bekommen. Dadurch angespornt habe ich mich nun intensiver um Tickets bemüht und mich von der "Es kriegen ja eh' nur die da oben Tickets!"-Lethargie befreit.
Leider waren meine Bemühungen von höchst bescheidenem Erfolg gekrönt. Dennoch spielte besagter Freund Schicksal, denn er besorgte uns zwei Karten fürs AF in DO. Etwa zeitgleich sah ich den Bericht im Spiegel und fand den Weg in dieses Forum.
Nachdem ich mich in die Welt von Ormus & Co. eingearbeitet hatte, gelang mir der erste große Erfolg: Nach vielleicht drei, vier Tagen stundenlanger Klickerei hatte ich zwei Karten für PAR-T&T. Was habe ich mich gefreut. Von nun an hatte mich das Jagdfieber gepackt und ich ergötzte mich an 144seitigen Gelb-Alarm-Threads und ähnlichen Ungetümen. Schließlich kam es am "Goldenen Pfingstmontag" um 2 Uhr morgens zu einem lupenreinem Hattrick. In gefühlten drei Minuten hatte ich ECU-POL, SWE-T&T und POR-ANG im Sack. Voller Stolz legte ich die Ausdrucke meiner Frau auf den Nachttisch, auf dass sie meinen zutiefst männlichen Jagderfolg gebührend preisen möge.
Unsere WM begann also am 09.06.06 mit der Fahrt nach Gelsenkirchen. Nach zwei Stunden, 60 km, einem 13 km und einem 4 km langen Stau waren wir endlich da. Das Parken lief völlig reibungslos. Es waren ausreichend Stewards da, die einen gezielt und unaufgeregt zu den Parkplätzen leiteten. Ein ähnliches Bild ergab sich nach dem kurzen Fußmarsch zum Stadion. Das sogenannte Bodenpersonal war äußerst freundlich und zuvorkommend. Die Stadionwurst war eher mangelhaft und der ordentlichen Currywurst weit unterlegen. Schlimmer als die Bratzwurst war wohl nur das unsägliche Bud-Bier. Es sollte wohl besser Butt-Bier heissen...
Die Abfahrt gestaltete sich perfekt und wir kamen ohne Staus und Behinderungen einwandfrei aus dem Parkplatz hinaus und schnurstraks auf die Autobahn.
Am nächsten Tag stand das Spiel in Dortmund auf dem Programm. Hier waren die Parkplätze nicht so gut ausgeschildert wie in GE. Eine Parkplatz-Stewards waren auch mehr damit beschäftigt, ihre rote Birne nicht über Gebühr anzustrengen und waren eine dementsprechende Hilfe. Der Shuttle-Bus fuhr unmittelbar neben dem Parkplatz ab und fuhr anscheinend alle fünf Minuten. Die Stadionwurst war eine Pracht, deutlich besser als in GE. Personal im und um das Stadion herum wieder sehr sehr freundlich und zuvorkommend. Das kann man gar nicht oft genug betonen.
Die Abreise war leider weniger positiv, da der Busfahrer es nicht für nötig befand, die Stationen anzusagen. An der Endstation gefiel er sich noch dabei, patzig zu werden. Ansonsten war das Ausparken aber wieder erstklassig.
Gestern nun das vorläufige Ende in Köln. Wie beim Confed-Cup war die Parkplatz-Suche eine Katastrophe. Die Stewards waren sichtlich überfordert und man hat scheinbar nichts aus dem Desaster vor einem Jahr gelernt. Das Personal im Stadion war trotz des großen Ansturms immer Herr der Lage und wieder überaus freundlich.
Im Stadion selbst hatten wir das Glück, dem Tünn über den Weg zu laufen. Somit war auch der Promibereich abgearbeitet.
Für eine Wurst hat es angesichts unfassbar langer Schlangen nicht gereicht. Überhaupt fand ich, dass es im Oberrang zu wenig Gastronomie gab. Aber dafür gab es fleissige Menschen, die während des Spiels noch Eis und Brezeln ans hungrige Volk brachten.
Von der Stimmung her war Köln eigentlich am besten. Obwohl das wohl das schlechteste der drei Spiele war, war das kölsche Publikum klasse und intonierte zur Freude der neben mir sitzenden Japaner "Viva Colonia" und "Kölle Alaaf" voler Inbrunst. Auch die Mischung aus Skandinavien und Karibik war klasse und so konnte man das langweilige Spiel gut verschmerzen. In GE saßen wir wahrscheinlich ungünstig und hatten dauernd irgendwelche leicht aggressiven Polen um uns, die entweder auf die Security spuckten oder ihre Tickets wutentbrannt aufs Spielfeld schleuderten. Angesichts dessen, dass zwei von ihnen im Dortmund-Trikot aufliefen, könnte man fast meinen, sie wollten sich AufSchalke absichtlich mies benehmen.
Fahrttechnisch sind wir jeweils drei Stunden vor Spielbeginn losgefahren. Das wurde in GE knapp. Denn wir erreichten unsere Plätze erst, als das ES schon lief. Der Berufsverkehr ist wirklich eine erhebliche Beschwernis. Am Samstag nach Dortmund ging alles einwandfrei und schnell bis auf die Parkplatzsuche.
Von Solingen nach Köln waren drei Stunden auch okay (40 km), allerdings würde ich werktags fast noch früher losfahren. Beim Confedcup brauchte ich einmal geschlagene 3,5 Stunden!
So, hoffentlich hat Euch unser kleiner Bericht gefallen.
Weiterer Fahrplan:
DE-POL mit Frau und Kind
AF DO (Brasilien-Tschechien oder Italien) mit Herrn Alemao
PAR-T&T wird verkauft