Hier ist ein Artikel zum Thema aus der Hannoversche Allgemeine Zeitung vom 09. August 2006:
http://www.haz.de/wisp/289877.html
Zur Premiere blieben Bildschirme dunkel
Der neue Bundesliga-Fernsehsender Arena ist für viele Zuschauer mit einer Geduldsprobe gestartet. Zunächst war nämlich außer einer Fehlermeldung nichts zu sehen.
Als zum offiziellen Sendestart am Dienstagabend um 19.25 Uhr in der Münchener Allianz-Arena der Sohn von Arena-TV-Geschäftsführer Christoph Bellmer einen überdimensionalen Startknopf drückte, blieb bei einer Reihe von Zuschauern der Bildschirm dunkel: „Ihre Smartcard ist für diese Sendung nicht freigeschaltet“, war auf den Bildschirmen zu lesen.
Das berichten übereinstimmend mehrere Leser dieser Zeitung und Fernsehzuschauer in Internet-Foren, und es deckt sich mit Erfahrungen eines Premiere-Geräts in der Redaktion, über das im Kabelnetz auch das Arena-Programm empfangbar sein sollte. Premiere-Sprecher Michael Jachan bestätigte auf Anfrage einen großen Ansturm auf die telefonischen Hotlines des Senders. „Wir haben seit dem 1. August eine neue Angebotsstruktur“ sagte er, außerdem gebe es große Unsicherheiten wegen Arena. „Das ist bei derzeit 3,4 Millionen Kunden für uns keine Kleinigkeit.“
Premiere mischt seinen TV-Signalen unsichtbar die Freischaltung für die Arena-Kunden bei, eine nach der anderen. Deshalb kann die erste Anmeldung bei Arena bis zu einer Stunde dauern. Wer sich einmal diese Zeit nehme, habe künftig keine Schwierigkeiten mehr, versicherte der Premiere-Sprecher. „Wir senden die entsprechenden Signale in einer Schleife, die sich alle 60 Minuten wiederholt. Das kann beim einen Kunden dann fünf Minuten dauern, beim anderen bis zu einer Stunde“.
Viele Kunden haben diese Geduld offensichtlich nicht: Sowohl bei Premiere, über deren Empfangsdecoder im Kabelnetz bei entsprechendem Abonnement Arena zu empfangen ist, als auch bei Arena selbst laufen nur noch Bandansagen: Die Kunden werden „auf Grund der vielen Telefonanfragen“ auf später vertröstet. Wer eine E-Mail an Premiere schickt, bekommt automatisch die Antwort, dass das Aufkommen von Anfragen per E-Mail und Telefon zurzeit die Erwartungen übertrifft: „Wir bitten Sie außerdem herzlichst, keine weiteren Anfragen auf bislang unbeantwortet gebliebene E-Mails an uns zu richten. Bitte antworten Sie nicht auf diese Nachricht.“ Selbst morgens um 5 könne man bei Premiere niemanden erreichen, berichtete eine HAZ-Leserin. Und das Internet-Forum von Digitalfernsehen.de erlebte einen solchen Ansturm von frustrierten und verärgerten Premiere-Arena-Kunden, dass die entsprechenden Diskussionsseiten zeitweise nicht mehr erreichbar waren.
Dort wurde auch eine Hotline-Nummer (0 18 05 12 34 00) von Premiere veröffentlicht, die eigentlich zum Thema hochauflösendes Fernsehen technische Fragen beantworten sollte. Und dort konnte man zumindest am Dienstag und am Mittwoch noch tatsächlich jemanden persönlich bei Premiere erreichen – so dass im Fall unserer Redaktion das entsprechende Receivergerät tatsächlich freigeschaltet wurde. Ob die Technik in diesem Fall nachgeholfen hatte oder die Schleife tatsächlich wirksam wurde, ließ sich nicht klären. Gelohnt hat sich der ganze Aufwand für das eher langweilige Abschiedsspiel für Giovane Elber nicht – aber am Freitag startet ja die Bundesligasaison. Hoffentlich ohne weitere Probleme mit Premiere oder Arena.
Ernst Corinth und Marcus Schwarze
Veröffentlicht 09.08.2006 19:20 Uhr
Zuletzt aktualisiert 09.08.2006 19:29 Uhr