Natürlich wollten die Bayern das Pokalfinale gewinnen. Schweinsteigers Reaktionen auf dem Platz zeugten davon ebenso wie das Aufbäumen der Mannschaft vor dem 2:5.
Für die Bayern ist der Titel „DFB-Pokalsieger“ sicherlich nur eine Zugabe oder ein Trostpreis für eine versäumte Meisterschaft, den die Fans und den Verein zwar erfreut, aber nicht im Übermaß beeindruckt.
Doch es stand etwas anderes auf dem Spiel: Die Vormachtstellung im Deutschen Fußball. Alleine dass dieses Thema nun in den Medien präsent ist, ist ein herber Prestigeverlust für den FC Bayern und seine Fans. Ein Sieg im Pokalfinale hätte die Pein der verlorenen Meisterschaft zwar nicht geheilt, aber doch wesentlich gemildert. Aber jetzt ist die Schmach da. Die Bayern sind die Vize-Bayern.
Die Meisterschaft hat die Borussia verdient gewonnen. Auch den Pokal. Aber beim Pokal wäre es vermeidbar gewesen. Die Bayern haben es sich selbst unmöglich gemacht zu siegen. Die hohe Anzahl der individuellen Fehler entschied das Spiel. Im Fall Gustavo muss man ja schon froh sein, dass dieser im CL-Finale gesperrt ist.
Und klar, das CL-Finale ist in den Köpfen der Spieler. Es ist ja auch in den Köpfen der Fans. Ob sich dies aber positiv oder negativ oder gar nicht auf das Pokalfinale auswirkte, ist Spekulation.
Wie wird es mit Dortmund weitergehen? Die Organisation BVB Borussia Dortmund funktioniert derzeit perfekt. Klopp hat eine Mannschaft aufgebaut und ihr ein System beigebracht, das mustergültig anmutet. Doch ich schließe mich der Meinung von Oli Kahn an: Ob Klopp auch mit echten Stars arbeiten kann ist zwar nicht ausgeschlossen, aber fraglich. Und im internationalen Fußball sind Fußballer mit individueller Klasse notwendig, die ein Spiel auch mal alleine entscheiden können. Schaun mer mal ...
Und jetzt: Alles für die Champions-League, alles für den großen Titel!