Da hat Otto aber kräftig auf den Putz gehauen. Theater gab´s da ja schon häufiger, aber ich glaub nicht, dass er noch allzu lange Trainer bei den Griechen bleibt......
Otto Rehhagel teilt kräftig aus
Turbulent ging es auf der Pressekonferenz der Griechen vor dem EM-Qualifikationsspiel gegen Norwegen am Samstag in Piräus zu. Während Mannschaftskapitän Zagorakis seinen Rücktritt nach der Partie in Bosnien (13. Oktober) aus dem Nationalteam verkündete, ging Griechenlands Trainer Otto Rehhagel auf die versammelte Presse los.
In einer emotional geladenen Pressekonferenz verkündete Kapitän Zagorakis, dass die Partie in Bosnien am 13 Oktober sein 120. und zugleich letztes Länderspiel sein wird. Der fast 35-jährige Mittelfeldmann debütierte im griechischen Nationaltrikot am 7. September 1994 beim 5.1-Erfolg auf den Färöer Inseln.
Sein größter Moment war der EM-Gewinn mit Griechenlands Nationalteam am 4. Juli 2004 in Lissabon."Ich danke Gott, dass ich das alles erleben durfte und versichere, dass die Nationalmannschaft weiterhin meine volle Unterstützung haben wird", erklärte Zagorakis, der, wenn es nach dem Wunsch des Verbands (EPO) geht, die Rolle des Managers beim Nationalteam übernehmen soll. Zagorakis will noch die laufende Saison bei seinem Verein PAOK Saloniki zu Ende spielen und dann seine Karriere beenden und eventuell beim Verband einsteigen.
Das Kapitänsamt soll bei den Griechen nach dem Abgang von Zagorakis der 32-jährige Stelios Giannakopoulos von den Bolton Wanderers übernehmen.
Rehhagel wehrt sich gegen die Presse
Den Abgang von Zagorakis überschattete die Wutrede des zuletzt heftig kritisierten Nationaltrainers Otto Rehhagel. Der 68-Jährige betonte vor versammelter Presse, dass nur er das Recht hat, Spieler einzuladen und nicht die Presse. Ein Teil der griechischen Medien forderte zuletzt die Nominierung des 31-jährigen Mittelfeldspielers Stoltidis von Olympiakos. "Es war bis 2001 vielleicht so, dass die Presse Spieler aufgezwungen hat, aber in meiner Zeit wird so etwas nie passieren. Ich kann nach sportlichen Kriterien mein Team zusammenstellen."
"Es war bis 2001 vielleicht so, dass die Presse Spieler aufgezwungen hat, aber in meiner Zeit wird so etwas nie passieren. Ich kann nach sportlichen Kriterien mein Team zusammenstellen."
Otto Rehhagel am Donnerstag
Ein weiterer Konflikt war die von Olympiakos rückgängig gemachte Nominierung von Abwehrmann Kapsis (33), der seinem Verein vorwirft, ihn nicht zur Nationalmannschaft gehen zu lassen. Hintergrund ist, dass Kapsis beim griechischen Rekordmeister und dessen norwegischen Trainer Trond Sollied in Ungnade gefallen ist und als verletzt gemeldet wird. Der Spieler jedoch betont stets seine ausreichende Fitness.
Kapsis wurde von Rehhagel nach den Verletzungen von Lagos und Papadopoulos nachnominiert. Doch sein Klub beschwerte sich beim Verband und Trainer Sollied bei Rehhagel persönlich, der schließlich widerwillig einlenkte. "Der griechische Fußball verdankt Herrrn Kapsis sehr viel, das hattet ihr alle selbst vor ein, zwei Jahren geschrieben", so Rehhagel weiter, "ich habe mit dem Spieler geredet und wollte seinen Zustand aus nächster Nähe beobachten. Zudem wollte ich ihn psychologisch stützen".
Der Chef kritisiert auch Topalidis
Auch sein Co-Trainer Topalidis bekam von seinem Chef sein Fett ab: "Ihr schreibt, das Jannis mich in Entscheidungen beeinflusst. Das ist nicht wahr, das könnt morgen schreiben. Nur meine Frau kann mich beeinflussen. Ich fuktioniere zwar nicht so wir Ihr es gerne hättet, aber ICH bin Otto Rehhagel. Wollt Ihr die Nominierungen machen, oder darf ich dies weiterhin tun?"
Eher nebensächlich bezog der einstige Meistertrainer auch zum Norwegen-Spiel Stellung: "Wir müssen uns gut auf den laufstarken Gegner einstellen und versuchen, Solskjaer und Iversen in Schach zu halten. Wir müssen auf der Hut sein, denn die Norweger können jeden Moment des Spiels gefährlich werden."