Mit Heynckes in die Rückrunde
http://javascript<b></b>:void(0)Geschrieben von Thomas Zocher
Montag, 18 Dezember 2006 Jupp Heynckes bleibt Trainer von Borussia Mönchengladbach, mit dieser Nachricht ging der Verein am frühen Montagabend im Anschluß an eine mehrstündige Unterredung an die Presse und verkündete damit das Festhalten an der von ihr in den vergangenen gut vier Jahren mehrfach verkündeten, am Ende aber niemals aufrechterhaltenen Marschroute. Zeitlich im Grunde noch unmittelbar im Anschluß an die Pleite seiner Mannschaft beim Mitkonkurrenten VfL Bochum stellte der Verein klar, wie man gewillt ist den zum prekären Halbjahr verkommenen letzten Teil der Saison zu bestreiten. So sehr man diese vom Verein getroffene Entscheidung von dieser Stelle nur begrüßen kann, ihr müssen nun rechtzeitig weitere Entscheidungen personeller Art folgen, damit eben genau dieser Entschluß im Sinne eines kontinuierlichen Aufbaus einer Erfolgsmannschaft für kommende Jahre weder ein Phyrrussieg wird, noch die Absicht dahinter zu einer Sisyphusarbeit verkommt.
Als Jupp Heynckes im Sommer des nun bald beendeten Jahres seinen Dienst bei der Borussia antrat, begab er sich zu mehreren Exklusivinterviews in die Redaktionsräume der auch in Mönchengladbach residierenden Medien. Seine während diesen später dann abgedruckten Interviews geäußerten Thesen, Ideen und Ziele propagierten einen neuen Stil in der täglichen Arbeit und so erzählte man sich rasch von seinem - sich von seinen Amtsvorgängern mitunter elementar abhebenden - Training, welches die Basis für die zukunftsorientierten Ziele werden sollte, für die Heynckes offensiv und bereitwillig eintrat. Mit dem inzwischen 61-jährigen Fußballehrer sollte sich nicht bloß der Tabellenplatz und die Spielweise der Elf verbessern, die seit längerer Zeit von Vereinsverantwortlichen aktiv betriebene Förderung der eigenen Jugendarbeit sollte sich möglichst konstruktiv in den Resultaten niederschlagen. Heynckes votierte beispielsweise im Sinne einer gern bemühten "Fohlenphilosophie" umgehend für punktuelle Verstärkungen und betrieb aktiv den Abschied von Spielern wie Strasser und Fukal, an deren Stelle er nach den Trainingseindrücken in der Sommervorbereitung U23-Verteidiger Tobias Levels in den erweiterten Kreis berief und erklärte man wolle durch die Abschiede jener auch bei den Borussenfans nicht unbedingt hochgehandelten Grobmotoriker dokumentieren, dass man bei der Borussia andere Wege gehen müsse.
Nun kann man trefflich darüber streiten, ob es fahrlässig gewesen ist, nicht allein Strasser, sondern auch noch Fukal abzugeben und an ihrer Stelle keine weitere Erfahrung für die Abwehr hinzugekauft zu haben - SEITENWAHL hatte ja selbst zu geeigneter Zeit darauf hingewiesen - aber dieses vermeintliche Vergehen im Wissen der Hinrundenergebnisse allein auf Heynckes schieben zu wollen, repräsentiert doch schon Arglist. Gerade bei der Borussia, die es in ihren Glanzzeiten immer wieder schaffte junge und unverbrauchte Talente in die erste Mannschaft einzubauen, ist der Wunsch nach einer Identität mittels solch einer "Fohlenphilosophie" auch innerhalb der Anhängerschaft ein vollkommen kontinuierlich gehegter und durch sämtliche Anhängerschichten gern ausgesprochener. Ein Marcell Jansen oder Eugen Polanski bot nicht nur manchem in den letzten Jahren ernüchterten Fan einen gewissen Halt, beide Nachwuchskräfte hatten sich binnen kurzer Zeit in der ersten Mannschaft etabliert und ihren eigenen Teil an der vernünftig verlaufenen vergangenen Spielzeit gehabt; Jansen wurde dadurch rasch ein wirklicher, Polanski immerhin potentieller A-Nationalspieler.
Daher schwingt selbstverständlich ein gehobenes Maß Unverständnis mit, wenn man Heynckes in den letzten Wochen eben auch aus der Anhängerschaft dafür massiv kritisierte, dass er zugunsten der Zukunft des Vereins auch in neuralgischen Partien eher Nachwuchsspieler bevorzugt. Sicher kann man begründet sagen, dass die Borussia in der Hinrunde einen erfahrenen Abwehrspieler zusätzlich ganz gut hätte gebrauchen können, aber dann muß man eben sehen, dass es eher auf Verletzungen zurückzuführen ist, dass zum Beispiel das Duo Compper und Levels bereits derart oft im Saisonverlauf in der Anfangsformation gestanden hat. Wie kann es denn angehen, dass man einem Trainer nach dem Sieg über den VfL Wolfsburg ob der vielen jungen Spieler in der Startformation quasi unendlich dankbar um den Hals fällt, ihm aber nicht aufmerksam zuhört, wenn er im selben Moment noch von den Risiken spricht, die sich durch die Verletzungsmisere unverhältnismäßig niederschlugen.
Und in der Tat, auch wenn Tobias Levels in Bochum nun ein Eigentor unterlaufen ist, er hat seine Erfahrungen in dieser Hinrunde sammeln können. Sowohl er, als auch der Verein weiß nun, wie auch bei Marvin Compper oder bei Robert Flessers beziehungsweise Oliver Kirch, dass er in der Tat ein brauchbarer Mann ist, der allerdings noch wenig als sofortiger Bestandteil der Mannschaft taugt. Trotzdem kann man ihn bei der entsprechenden Gelegenheit recht bedenkenfrei bringen.
Ähnlich gelagert ist die Situation bei Publikumsliebling Vaclav Sverkos, für den es im Sommer lange nicht danach aussah als könne er eine (finale) Bewährungsmöglichkeit im Borussendress bekommen. Heynckes setzte sich gleich nach Amtsantritt für Sverkos ein und traf damit den Nerv etlicher Borussenfreunde, die in dem Tschechen vornehmlich das unter einem persönlichen Schicksalsschlag leidende Ausnahmetalent sahen. Auch für diese Entscheidung kassierte Heynckes damals das Lob nahezu aller, aber auch an diesen Szenenapplaus wollten sich etliche dieser Claquere im Spätherbst nun nicht mehr erinnern. Dass der Sverkos keiner ist, das hätte man eben schon im Sommer wissen müssen.
Solche Art der Prahlerei erinnert schon massiv an ein Szenario vor nicht allzu langer Zeit, als sich der damalige Sportdirektor Christian Hochstätter bei zwei eigentlich stimmungsvollen Abschiedsspielen häßlich aus dem Stadion buhen lassen musste, weil irgendeine anonyme Armada ihre Enttäuschung über die eben gerade von ihr teils vehement geforderten Verpflichtungen von Spielern wie Jörg Böhme oder Giovane Elber nicht anders zu verarbeiten wusste, als unbedingt einen möglichst prominenten Sündenbock dafür zu finden. Als Böhme mehr als ein Dreivierteljahr verletzt pausierte und Elber durch seine aus Lyon mitgebrachten Verletzungen nicht mehr an seine alte Form aus Münchener Zeiten anknüpfen konnte, wollte natürlich niemand zu der gerade im Sommer davor diese beiden Spieler vehement fordernden Menschenmasse. Merke: Fehler macht stets ein Einzelner allein, das kaut ja vor allem der am Tropf sinkender Auflagenzahlen jämmerlich vor sich hin siechende Boulevard gern mundgerecht vor.
Und gerade der Boulevard hätte es nun wiederum sehr gerne gesehen, wenn die Borussia so reagiert hätte wie man es in dem Metier mittlerweile von jedem in eine Krise geratenen Klub verlangt. Aber dieser Schmuddelei ist die Borussia ja nunmehr entgegengetreten. Heynckes bleibt, vor allem eben weil er neben der fachlichen Qualifikation in erster Linie die Portion Identifikation mitbringt, die nötig ist um die Lage gebührend einschätzen zu können und die nötigen Maßnahmen auf den Weg zu bringen. Dass Maßnahmen nötig sind, zeigt der Tabellenplatz und das Auftreten der Mannschaft obendrein. Dass Heynckes nicht der Typ Trainer ist, der einen Verein grundlos zu unnötigen Ausgaben drängt, zeigen unter anderem seine hier erwähnten Entscheide im Abwehrverbund oder in der "Sverkos-Frage".
Sicher wird auch Jupp Heynckes nicht um die Abkehr von einigen seiner ursprünglichen Vorhaben herumkommen. Die Borussia wird im Winter nachkaufen, man wird im kommenden Halbjahr gewisse wohlmeinende Fördermaßnahmen für Nachwuchskräfte auf ein Minimum eindämmen müssen und darüber hinaus sich nun natürlich auch von Spielern trennen. Dass es in den kommenden 17 Spielen in der Saison nicht einfach wird, sollte eben begriffen sein. Welcher Spieler sich dazu mental oder auch physisch nicht in der Lage fühlt, der hat nun die Möglichkeit einen teaminternen Mentalitätswechsel mit seiner Charakterstärke auf einmalige Weise zu bereichern und sich mit der unmittelbaren Rückgabe seines Vertrages einen sauberen Abgang zu verschaffen. Und damit sein Opfer zur Rettung leisten.
Quelle: seitenwahl.de

Archiv Borussia Mönchengladbach
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Spargo -
6. November 2006 um 14:48 -
Geschlossen
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Wenn das mal nicht schief geht:(
Sie haben nur ne Chance wenn die Streitigkeiten zwischen Mannschaft und Trainer beigelegt werden. -
Zitat von Spargo
Wenn das mal nicht schief geht:(
Sie haben nur ne Chance wenn die Streitigkeiten zwischen Mannschaft und Trainer beigelegt werden.
Wenn in den ersten 3 Spielen (Cottbus, Nürnberg und Bielefeld) nix zählbares (6 Punkte) rauskommt, ist Heynckes trotzdem weg. In Cottbus hoffe ich ja auf Herrn Piplica, damit es mit dem Dreier klappt. -
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Gladbach: Krisenkonzept nach dem Heynckes-Verbleib
Gohouri im Visier - Pander über Santa Cruz: "Interessant"Guckst Du hier:
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Zitat von alonso-mosley
Gladbach: Krisenkonzept nach dem Heynckes-Verbleib
Gohouri im Visier - Pander über Santa Cruz: "Interessant"
Guckst Du hier:
Holy Cross war gestern der mit Abstand schlechteste von allen Bayern-Spielern….
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Zitat von Spargo
Sonst würden wir den ja auch nicht holen, die müssen entweder schlecht, zu alt oder inner dritten Reha sein, die wir holen.
Ui, fühle mich persönlich angesprochen. Bin vertraglich nicht gebunden, also sozusagen ablösefrei. Spargo bitte schon einmal bei Pander vorsprechen. Wunsch-Rückennummer: 69 / Beflockung: Ich bin alonso-mosley... -
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Zitat von Spargo
Sonst würden wir den ja auch nicht holen, die müssen entweder schlecht, zu alt oder inner dritten Reha sein, die wir holen.
Santa ist doch fast Dauerverletzt
Passt also gut in unser Schema
Ob es alles richtig ist was bei uns läuft? 2 Punkte aus 9 Auswärtsspielen; im Pokal einem 3. Ligisten deutlich unterlegen; 13 Tore und 15 Punkte in 17 Spielen
Trotzdem geht es nach Cottbus. Im Sonder-Party-Zug
Das wird wieder Party pur!
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Zitat von Seanphilipp
Santa ist doch fast Dauerverletzt
Passt also gut in unser Schema
Ob es alles richtig ist was bei uns läuft? 2 Punkte aus 9 Auswärtsspielen; im Pokal einem 3. Ligisten deutlich unterlegen; 13 Tore und 15 Punkte in 17 Spielen
Trotzdem geht es nach Cottbus. Im Sonder-Party-ZugDas wird wieder Party pur!
das spar ich mir diesmal, War damals in dem Partyzug nach Rostock dabei. war ganz schön stressig sone lange Zugfahrt. Abba hat sich ja gelohnt, war einer der wenig gesäten Auswärtssiege.
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Zitat
Mehr Stabilität mit Gohouri
Im Kampf gegen den Abstieg ist Borussia Mönchengladbach auf der Suche nach personellen Verstärkungen fündig geworden. Der Tabellen-16. steht dabei kurz vor der Verpflichtung des Verteidigers Steve Gohouri vom Schweizer Erstligisten Young Boys Bern.
Bereits am vergangenen Donnerstag hatte der kicker über das Interesse der Borussia an dem 25-jährigen Innenverteidiger berichtet, der zum Kader der Nationalmannschaft der Elfenbeinküste zählt. In der Hinrunde gehörte der Ivorer mit französischem Pass zu den besten Abwehrspielern der Schweizer Liga. Am Mittwoch wird Gohouri zur sportärztlichen Untersuchung erwartet.
Darüber hinaus ist der fünfmalige deutsche Meister an der Verpflichtung von Aristide Bance vom ukrainischen Spitzenklub Metalurg Donezk interessiert. Den 22-jährigen Nationalspieler aus Burkina Faso hatte die Borussia bereits im Sommer mehrfach beobachtet. Damals entschied sich der 1,92-Meter-Mann für einen Wechsel vom belgischen Erstligisten SC Lokeren in die Ukraine. Trotz eines langfristigen Vertrags kann er Donezk Richtung Deutschland verlassen, da er sich eine entsprechende Klausel in seinem Arbeitspapier festschreiben ließ.
Sollte die Verpflichtung Bances endgültig in trockenen Tüchern sein, wird sich die Borussia von einem Angreifer trennen. Erster Kandidat ist der Tscheche Vaclav Sverkos, um den sich Alemannia Aachen seit geraumer Zeit bemüht.
Auch im Trainerstab gibt es die angekündigten Veränderungen: Gesucht wird ein Nachfolger für Konditionstrainer Uwe Speidel.
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habe soeben eine Dauerkarte für die Rückrunde bestellt, die Mannschaft braucht uns in der Rückrunde!
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