Genau so sieht's aus
Quatsch
Genau so sieht's aus
Quatsch
Hier noch ein kleiner Nachtrag zum diesem Thema:
Auszug aus: Regel des Monats - "Was ist Abseits?"
"Du befindest Dich in einem Schuhladen und stehst an der Kasse.
Vor Dir in der Schlange steht nur noch eine einzige Dame, eine nette, sympathische Erscheinung. Sie scheint die Kassiererin zu kennen, gehören wohl irgendwie zusammen. Auf einmal entdeckst Du auf dem Regal hinter der Kassiererin ein Paar Schuhe, in das Du Dich sofort verliebst. Du hast zwar schon genügend Schuhe, aber dieses Paar ist einzigartig, Du musst es einfach haben, dieses Paar ist nur geschaffen worden, um Dir zu gehören, Du musst es besitzen, damit Dein Leben glücklich weitergeführt werden kann, es geht nicht mehr ohne dieses Paar ...!
Plötzlich bemerkst Du, wie die Dame vor Dir in der Schlange, mit dem selben Paar liebäugelt ... die blöde Kuh! Per Blickkontakt signalisiert sie, daß das Paar nicht in Deine Hände gelangen soll. Außerdem habt ihr beide nicht genügend Geld dabei, um das Paar zu bezahlen. Und vordrängeln macht keinen Sinn ohne bezahlen zu können. Die Verkäuferin schaut Euch geduldig an und wartet.
Deine Freundin, die gerade im Laden andere Schuhe anprobiert, erkennt Deine missliche Lage und reagiert, wie es natürlich eine solidarisch-loyale Freundin, wie man sie in einer Extremsituation wie dieser brauch, tut. Sie plant, Dir ihr Portemonnaie zuzuwerfen, damit Du das hinterhältige, fiese Biest vor Dir, geschickt umrunden und die Schuhe kaufen kannst. Sie wird Dir den Geldbeutel über sie hinweg nach vorne werfen, und während dieser sich in der Luft befindet, umrundest Du das Miststück, fängst das Geld und kaufst blitzschnell die Schuhe. Aber! So lange Deine Freundin den Akt des Zuwerfens nicht abgeschlossen hat, d.h. das Geld sich noch in ihrer Hand und nicht in der Luft befindet, darfst Du Dich beim Überholen zwar auf gleicher Höhe, aber nicht schon vor der anderen Kundin befinden.... sonst stehst du im Abseits!"
Schön oder? Wenn ihr im Moment des Wurfes (des Passes) der Kasse (dem Tor) und damit der Verkäuferin (dem Torhüter) näher seid, als die andere Kundin (der vorletzte Gegenspieler) steht ihr im Abseits und müsst euch wieder hinten anstellen. Das heißt die Chance auf die Schuhe (das Tor) ist vertan.
Die weiblichen Fans des FC Bayern haben auch eine Meinung zu dem Thema.
Aus der Online-Ausgabe des Südkurvenbladdl:
Liebe Herthafreundinnen.de,
endlich gibt es ein Portal nur für Frauen. Das war nötig. Schon
lange!
Zwei schier unendlich wirkende Wochen seit dem vergangenen
Heimspieltag sind vergangen. Doch nun nähert er sich mit rasanten
Schritten, der Samstag, auf den ich mein ganzes Leben ausgerichtet
habe. Das Kribbeln wächst und schon seit einigen Tagen kann ich vor
Aufregung kaum mehr ruhig schlafen. Ohne Euer wundervolles
Internetangebot wäre ich wohl vor Entzug vergangen, doch ihr habt es
geschafft, mich über diese zermürbende Abstinenzphase hindurch am
Leben zu erhalten und meine brennende Leidenschaft für unseren Verein
weiter zu schüren. Die Tage vor eurem neuen Internetauftritt waren
trist und grau, ganz anders als heute!
Wenn mein Wecker am Freitag klingelt, springe ich voll von neuem
Enthusiasmus aus meinem Bett. Ein kurzer Blick in das offizielle
Forum vor der Schule soll genügen. Noch immer wird dort der
vergangene Spieltag diskutiert. Herthaboy87, Berlin-forever und
Bremer-Herthafan ereifern sich in einigen letzten Wogen über den
ungerechtfertigten Elfmeter von letzter Woche. Ich scrolle durch den
gesamten Thread, aber von meinem Liebling ist nix zu finden. Kein
einziger Satz! Dabei hatte er im Sportschauinterview doch so zum
Knuddeln ausgeschaut! Wenig begeistert entfährt mir also ein Gähnen,
nicht nur aus Müdigkeit: 45 Beiträge zu einem albernen Elfmeter und
keiner zum Wesentlichen? Echt doof! Ich muss meiner besten Freundin
eine empörte SMS schicken. Der Bildschirmschoner mit einem besonders
sexy Spielerfoto aus eurer unglaublichen Bildergalerie vermag es dann
ganz im Gegensatz zu lahmen Regeldebatten meine Laune zu heben und
meine Liebe zur Mannschaft auch für diesen Morgen neu zu entfachen.
In der Schule ziehen sich die Stunden unendlich in die Länge, aber
auch dort engagiere ich mich für meinen Verein: Ich trage nur noch
blau und weiß, schreibe nur noch in blauen Heften auf weißen Seiten
mit blauen Stiften. Meine beste Freundin und ich malen kleine
Herthawappen auf den Rand, in Schönschrift kalligrafisiere ich seinen
Namen, so versuche ich, ihm auf übersinnlichem Wege meine
Unterstützung für das morgige Heimspiel zuzusichern. Es vergeht keine
Minute, in der ich nicht an die Hertha bzw. an ihn denke!
Nach der Schule kann dann die konkrete Vorbereitung für den morgigen
Spieltag beginnen. In einem Cafe entwerfen meine beste Freundin und
ich zunächst unseren Schlachtplan, natürlich angeleitet durch eure
wertvollen Beautytipps, die uns gegenüber jedem Offline-Fan einen
taktischen Vorteil zuspielen. Ein neues Top muss her, das alte kennt
er schon. Wir sitzen zwar im Oberrang, aber bei der
Stadionbesichtigung letzte Woche ist mir sehr wohl aufgefallen, dass
mit ein wenig Konzentration auch unsere Plätze vom Spielfeld aus
einsehbar sind. Um den Eindruck zu vermeiden, ich würde immer
dieselben schwitzigen Shirts tragen, kaufe ich mir gleich noch zwei
weitere in Reserve, bevor ich mich den Badeölen und Gesichtsmasken
widme. Es folgen zwei Stunden beim Frisör, 45 Minuten im Solarium und
zwei weitere Stunden bei der Maniküre.
Als ich geschafft nach Hause komme, hadere ich mit meinem vollen
Terminplan, doch wenn ich den Onlinetagesablauf meiner blau-weißen
Helden studiere, fühle ich mich nicht länger allein und weiß, es
dient einem hehren Ziel. In dieser Entschlossenheit kann mich auch
ein Anruf einer anderen Freundin nicht mehr ins Wanken bringen, die
alles daran setzt mir einen hippen Tanzabend näher zu bringen. Auch
die Spieler müssen vor dem Spiel früh zu Bett und ausruhen, denke ich
mir, wenn ich mir schließlich die Nachtcreme auflege.
Vor dem Einschlafen widme ich mich ein letztes Mal der Umfrage, wer
der attraktivste Spieler ist. Vorsichtshalber stimme ich gleich zehn
Mal für Kevin-Prince Boateng ab. Meine beste Freundin stimmt
unterdessen für Malik Fathi, ein Konflikt, der unsere Freundschaft
seit Wochen arg belastet.
Letztlich bleibt nur noch die Frage, wann ich den Wecker stellen
soll. Die Zeit bis zum Eintreffen der Mannschaften am Stadion ist
knapp bemessen, doch die Gefahr, aus allzu großer Erschöpfung mit
etwaigen Augenringen vor meinem Schatzi zu stehen, überwiegt und
somit stelle ich den Wecker besser nur auf 6 Uhr. Ich zögere. 6:17
Uhr ist besser, denn 17 ist seine Rückennummer, das muss doch Glück
bringen!
Also klingelt der Wecker am Samstag um 6:17 Uhr in der Früh: Ich will
eigentlich mit einem zünftigen Frühstück den Tag einleiten, doch auf
der Website finde ich zwar unendlich viele Kochrezepte, aber kein
Wort zum Frühstück der Spieler. Ob die wohl auch Nutella essen? Der
Malik Fathi bestimmt, Nationalspieler tun das doch alle, oder? Das
Risiko, etwas Falsches zu wählen, erscheint mir aber dann doch zu
groß. Ich entscheide mich zu Fasten, denn zum einen darf ich heute
kein Gramm zu viel wiegen und zum anderen bleibt mir so mehr Zeit für
das existenzielle Styling.
Mit dem Handy am Ohr stehe ich schon bald der schwersten Aufgabe an
einem Spieltag gegenüber: Der Auswahl eines geeigneten Outfits. Das
kleine blaue Top? Das blauweiße Bauchfrei-Shirt? Das Ringeltop? Die
kniehohen Lederstiefel? Mein Minirock? Oder die sexy Röhrenjeans?
Oder doch besser das Bauchfrei-Top? Passt blau eigentlich zu
schwarzem Leder? Goldener Schmuck zu weißen Streifen? Gebräunte Haut
zu Glitzer-Makeup? Blau zu weiß?
Ohne das gute Zureden meiner besten Freundin hätte ich diese Hürde
kaum nehmen können! Nur Sekunden bevor ich an der Bushaltestelle sein
muss, schaffe ich es, eine Entscheidung zu treffen. Zum Glück!
Der Bus ist schon voll mit vielen anderen angeblichen Herthafans. Sie
wedeln mit blauen Schals, brüllen und singen im Suff, es riecht nach
Bier und Schweiß. In meinem Magen dreht sich alles, der Ekel steigt
in mir auf. Ein fetter Kerl mit Trikot lehnt sich zu mir hinüber und
bläst mir seine widerwärtige Alkoholfahne ins Gesicht: Na Mädel, was
glaubst du denn, wie das Spiel ausgeht? Ich dreh mich angewidert weg:
Ist mir doch egal!
Vor dem Eingang warte ich auf meine Freundin und natürlich auf den
Mannschaftsbus. Es ist ein harter Kampf gegen ca. ein Dutzend anderer
Furien um einen Platz am Absperrband. Dennoch geling es mir, einer
aufgebrezelten Schlampe meinen Ellenbogen unauffällig ins Gesicht zu
rammen, als sie dann benommen zu Boden sinkt, wird ein Platz ganz
vorne frei! Als der Bus letztlich eintrifft, schreie ich aus ganzer
Kehle und winke ekstatisch den getönten Scheiben zu. Dies alles ist
ein ungezügelter blau-weißer Rausch, der mich gefangen hält. Eine
Euphorie, so wie sie mir seit dem Ende meiner überraschend
gestorbenen, einst aber unsterblichen Liebe zu Tokio Hotel nicht
wiederholbar erschien!
Im Stadion umfängt mich dann diese Aura von unbändiger Männlichkeit,
der Geruch von exquisitem Aftershave, von Testosteron, der ganz
unmöglich von den zwei singenden, furchtbar unmodisch gekleideten
Proleten zwei Sitze vor mir kommen kann.
Das Spiel beginnt, unsere Blicke kleben gebannt auf unseren
Lieblingen. Jäh unterbrochen von den Massen, die wie im Kollektiv
aufspringen, singen, klatschen und mit Fahnen wedeln.
Der Höhepunkt folgt, als mein Schatzi plötzlich auf der Anzeigentafel
auftaucht. Einen Moment wiege ich mich in seinem 3 Quadratmeter
großem, digitalisierten Anblick, bis meine Freundin alle Sinnlichkeit
untergräbt: Was heißt, er hat die rote Karte bekommen? Schnell ziehe
ich den Regelzettel aus meiner Tasche. Zum Glück hatte ich das
Regellexikon für Frauen noch rechtzeitig von der Homepage
ausgedruckt! Rote Karte, rote Karte& Ernüchterung. Entsetzen. Schock.
Panik. Wut. Tränen steigen mir in die Augen. Bitterlich weinend haste
ich die Treppen entlang zum Ausgang. Zwei Weiber mit Trikots stellen
sich mir aufmunternd in den Weg: Keine Sorge, wir führen doch schon
3:0.
Diese blöden Mannweiber wissen doch gar nichts!
Stunden in Trauer vergehen, bis ich daheim den Fernseher einschalte.
Dann aber stockt mein Herz, als Kevin-Prince Boateng über den Äther
flackert und verkündet, mit sofortiger Wirkung zu Schalke 04 zu
wechseln.
Mit einem Handstreich ist Berlin aus meinem Zimmer verbannt. Mit der
anderen Hand tippe ich schon die verheißungsvollen Buchstaben:
Schalkefreundin.de
Wir Frauen beim Fußball brauchen keine positive Diskriminierung, die
vielleicht gut gemeint (oder doch nur verkaufsfördernd geplant)
Klischees betoniert und so das Gegenteil erreicht!
könnt ihr mir das nochmal mit bier erklären? ich will das auch endlich verstehen!
:p:
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So verkommt unser Sport!!!![]()
Hertha BSC
Neee... so verkommen is dein Club!
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