In der südlichen Hemisphere ist am Wochenende die Saison der dort bedeutenste Profi-Liga gestartet. Ich dachte ich schreib dazu mal ein bisschen was, vielleicht interessiert es ja den einen oder anderen.
Es heisst Super 14, weil die Liga aus 14 Teams besteht, die aus Neuseeland (5 Teams), Australien (4 Teams) und Südafrika (5 Teams) kommen. Im einzelnen sind das die folgenden Teams:
NZ Teams:
Crusaders aus Christchurch / Canterbury
Blues aus Auckland
Chiefs aus Waikato
Hurricanes aus Wellington
Highlanders aus Otago / Dunedin
Aussi-Teams:
Reds aus Queensland / Brisbane
Waratahs aus NSW / Sydney
Brumbies aus ACT / Canberra
Western Force aus WA / Perth
SA Teams:
Bulls aus Pretoria
Stormers aus Cape Town
Cheetahs aus Bloemfontaine
Lions aus Johannesburg
Sharks aus Durban
Titelverteidiger sind in diesem Jahr die Bulls, der Rekordmeister sind die Crusaders mit 6 Titeln. Mit den Bulls hat im letzten Jahr auch erstmalig ein Team aus Südafrika die Liga gewonnen.
Spiel 1
Am ersten Spieltag kam es gleich zu einigen Prestigeduellen. Die Brumbies eröffneten die Saison gegen die Crusaders in Christchurch. Die Crusaders sind ein auf allen Positionen sehr stark besetztes Team in dem der Kapitän der All Blacks, Richie McCaw, Daniel Carter und Ali Williams herausragen. Die Brumbies hingegen befinden sich im Neuaufbau, da nach der letzten Saison Größen des australischen Rugbys wie Stephen Larkham und George Gregan ihre Karriere beendet haben.
Aufgrund sintflutartiger Regenfälle hatte die Partie eher den Charakter von Wasserball und es gab dementsprechend viele Handling Errors auf beiden Seiten. Dementsprechend war es ein von der Taktik geprägtes Spiel in dem es vor allem um gute Feldposition ging. Das Spiel war lange offen, aber der Druck der Crusaders durch eine starke Lineout und eine starke Scrum-Plattform, sowie das taktisch hervorragende Kickinggame von Daniel Carter zahlte sich am Ende aus und sie konnten sich letztendlich relativ klar durch 2 Tries von Mose Tualili, Daniel Carter und Brad Thorn mit 34:3 durchsetzen.
Spiel 2
In einer weiteren Partie trafen die Chiefs und Blues in Auckland aufeinander. Das hat den Charakter eines Lokalderbys, da beide Teams in Auckland bzw. in der Nähe von Auckland beheimatet sind. Zudem spielen beide Mannschaften sehr offenes, aggressives Offensivrugby und sind mit zahlreichen All Blacks topbesetzt.
Die Partie ging in der ersten Hälfte hin und her, war sehr schnell und die Chiefs konnten eine 11:8 Führung durch einen Try von Mills Muliaina in die Halbzeit nehmen.
In der zweiten Hälfte zogen die Blues das Tempo an und konnten den Druck immer weiter erhöhen. Sie erzielten direkt nach der Pause einen Try durch Kapitän Troy Flavell und danach gelangen Joe Rokocoko 2 starke Linebreaks gegen eine müde werdende Defensivlinie der Chiefs. Ein Break schloss wieder Flavell mit seinem 2. Try ab, ein weiteres verwertete Rokocoko selbst zu einem Try zu einem am Ende klaren Erfolg der Blues.
Spiel 3
Der Titelverteidiger die Bulls traten in der ersten Runde gegen die Stormers aus Cape Town an und in einem traditionell von den Verteidigungen geprägten Spiel mit wenig Höhepunkten konnte sich der Champion mit 16:9 gegen Konkurrenten durchsetzen. Bryan Habana, Spieler der Jahres 2007, erzielte dabei den einzigen Try des Spiels. Leider zog er sich dabei eine Verletzung der Schulter zu und wird wenigstens 4 Wochen ausfallen. Damit haben die Bulls bereits im ersten Spiel ihre wichtigste Offensivwaffe für einen längeren Zeitraum verloren, ein sehr hoher Verlust.
Spiel 4
In Sydney kam es dann noch zu einem weiteren Duell zwischen einem Team aus NZ und einem aus Australien. Die Waratahs trafen auf die Hurricanes aus Wellington.
die Hurricanes wurden in der Preseason als Favorit gehandelt und auf dem Papier haben sie ein sehr starkes Team zusammen in dem All Blacks Jerry Collins und Rodney So'oialo herausragen. Gleichzeitig gelten sie aber auch als das unbeständigste, unberechenbarste Team aus Neuseeland und dem Ruf wurden sie in Sydney wieder mal gerecht. Einer hohen Zahl von Linebreaks standen noch mehr Handling Errors gegenüber und so zeigten die Hurricanes eine eher chaotische Spielanlage und verloren das Spiel verdient mit 20:3.
Die Waratahs zeigten eine solide Leistung mit guten Leistungen in den Setpieces (Lineout und Scrum) und hatten mit Lachlan Turner den Mann des Tages in ihren Reihen. Fullback Turner erzielte 2 Tries und so kamen die Waratahs zu einem ungefährdeten Sieg im ersten Spiel.
Alle Ergebnisse des ersten Spieltages:
Crusaders 34 Brumbies 3
Reds 22 Highlanders 16
Sharks 17 W Force 10
Blues 32 Chiefs 14
Waratahs 20 Hurricanes 3
Stormers 9 Bulls 16
Cheetahs 22 Lions 23
Interessante Nebenbemerkung: In der Super 14 werden dieses Jahr erstmals auf professionellem Level Regelmodifikationen und deren Auswirkungen auf das Spiel ausprobiert.
Nach der Beobachtung des ersten Spieltages bin ich der Ansicht, dass diese Regeländerungen den offensiv-orientierten Teams sehr helfen werden und das Spiel insgesamt noch schneller wird bzw. die Anzahl an Unterbrechungen deutlich reduziert werden wird. Sah schon sehr gut aus und ich denke es wird dem Spiel absolut gut tun.
Speziell wenn man die Sixnations im Vergleich anschaut, werden einige große, schwere Forwards aus England hoffen, dass diese Modifikationen nicht zu schnell weltweit eingeführt werden.