Unruhe in Premier League
Bestechungsskandal droht
Die englische Premier League wird von einem Korruptionsskandal erschüttert. Nach Informationen des Fernsehsenders BBC sind mehrere Klubverantwortliche und Spielervermittler in die Affäre verwickelt. Ihnen wird vorgeworfen, bei Spielertransfers Handgelder bezahlt und angenommen zu haben. Dies ist nach den Statuten des englischen Fußball-Verbandes (FA) verboten.
Hauptbeschuldigter ist dabei Teammanager Sam Allardyce von den Bolton Wanderers. Ein Spielerberater hatte in einem mit versteckter Kamera gefilmten Interview bestätigt, den vor einiger Zeit noch als Nachfolger von Ex-Nationaltrainer Sven-Göran Eriksson gehandelten Coach bei Transferverhandlungen bestochen zu haben.
In der BBC-Sendung wurden neben Allardyce auch Teammanager Harry Redknapp vom FC Portsmouth und Jugendkoordinator Frank Arnesen von Meister FC Chelsea der Korruption beschuldigt. Auch der Sohn von Allardyce, der als Spielerberater tätig ist, soll in den Fall verwickelt sein.
Alle Beschuldigten wiesen die Vorwürfe mittlerweile zurück. "Ich habe die betreffende Sendung nicht gesehen", erklärte Allardyce: "Aber glauben Sie mir, wenn dort falsche Dinge über mich gesagt worden sind, werde ich dagegen kämpfen." Auch der FC Chelsea erklärte, dass keine illegalen Praktiken in der Sendung zu sehen gewesen seien.
In einer Stellungnahme betonte die FA, dass sie die Anschuldigungen sehr ernst nehmen würde. Weiterhin verwies der Verband auf eine zu Jahresbeginn eingeleitete Untersuchung gegen illegale Transferpraktiken. Die FA forderte die BBC auf, alle Beweise an den Verband zu übergeben, damit die Vorwürfe vollständig aufgeklärt werden könnten.
Schon in der Vergangenheit hatte es illegale Zahlungen bei Spielertransfers in England gegeben. 1995 wurde der damalige Coach von Arsenal London, George Graham, von jeglicher Fußballtätigkeit ausgeschlossen, nachdem er rund 600.000 Euro für einen Transfer bekommen hatte.
http://www.n-tv.de/712385.html