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Vorbericht, Spieltag 12: Hamburger SV
Geschrieben von Mike Lukanz
Donnerstag, 09 November 2006
Das Schicksal meint es zur Zeit nicht gut mit Borussia. Nach der zweiten Heimniederlage und der fünftigen Pflichtspielniederlage in Folge muss Borussia nun beim Hamburger SV antreten, der einzigen Mannschaft der Bundesliga, die in den letzten Wochen noch erfolgloser agierte als das Team von Jupp Heynckes. Wie man trotz nur eines einzigen Sieges in 17 Pflichtspielen zu einem Trainer stehen kann, demonstierten die Hansestädter in den letzten Wochen jedoch eindrucksvoll, selbst wenn der Boulevard schon mehrere Rauswürfe postulierte und Krisen ausmachen wollte. Die noch ausstehenden Spiele bis zur Winterpause treiben jedem Fan und Beobachter der Borussia indes die Sorgenfalten und Schweißperlen auf die Stirn. Es gilt jedoch eins: Ruhe bewahren! Man muss nicht mit jeder Entscheidung Heynckes´ einverstanden sein, doch in Mönchengladbach muss man einsehen, dass die Forderung nach Kontinuität und kurzfristiger Erfolg nur in seltenen Fälle miteinander zu vereinbaren sind.
Wenn Ehepaare vor kaum zu überwindene Probleme stehen, suchen sie oft die Hilfe Dritter auf. Eheprobleme haben wir in der SEITENWAHL-Redaktion weniger, so sehen wir unseren heutigen Gastautor weniger als Hilfe denn als interessanten Austausch. Nachdem Michael Koll seine Einschätzung zum FC Schalke 04 abgegeben hat, baten wir für diesen Vorbericht Carsten Koslowski, seine Gedanken zum Spiel und zum Gegner niederzuschreiben. Carsten ist erfolgreicher Buchautor („Zwei Jahre sind genug", „Auswärtsspiele") und vielen Lesern der „Blutgrätsche" als Autor „janus" bekannt. Seit Jahren treuer Begleiter der Düsseldorfer Fortuna, nebenberuflich Sympathisant des Hamburger SV, darüber hinaus scharfzüngiger und kritischer Beobachter des Fußballs. Wir freuen uns, Carsten für einige Zeilen gewonnen zu haben.
Borussia
12 Punkte aus 11 Spielen stellen eine ernüchternde Bilanz dar. Von der Aufbruchstimmung, die in der Sommerpause und in den Wochen nach der Verpflichtung Jupp Heynckes´ zu spüren war, ist wenig übrig geblieben. Fünf Niederlagen in Folge, vier schwierige Auswärtsspiele vor der Brust (wobei, ist in diesen Zeiten irgendein Auswärtsspiel leicht?), da schlägt des Volkes Zorn gerne über. Dennoch ließ sich am vergangenen Mittwoch im BorussiaPark eine interessante Szene beobachten. Unmittelbar nach Schlusspfiff ließ sich ein Herr, der selbst die jungen Jahre eines Heynckes miterlebt haben dürfte, zum klassischen „Trainer raus!" hinreißen. In Folge dessen entwickelte sich eine lebhafte Diskussion einer kleinen Gruppe sich völlig fremder Menschen, die über das Pro und Contra einer Trainerentlassung philosophierten. Am Ende fiel ein einfach formulierter, dennoch kluger Satz: „Wie viele Trainer wollen wir denn noch verschleißen?". Das „wir" ließ einen schmunzeln, zeigt es doch, dass sich Fans und Verein nicht in dem Maße voneinander entfernt haben, wie es gelegentlich den Anschein hat. Auch wenn der Ansatz in dieser rhetorischen Frage sicherlich ein anderer war, steht dennoch fest, dass kein Weg an Jupp Heynckes und seiner Philosophie vorbei führt. Trotz der zur Zeit erschreckenden Leistung der Mannschaft sollte sich jeder vor Augen führen, dass es eben dennoch erst der 12. Spieltag ist, der ansteht. Panik und Hysterie sind immer schlechte Ratgeber, gleichwohl die Lage ernst ist.
Borussias Defensive
Der einzige große Vorteil der aktuellen Verletztenliste ist, dass man sich keine Gedanken über Wechselspielchen oder Alternativen machen muss. Die Abwehrreihe stellt sich quasi von alleine auf. Dennoch schafft es Heynckes immer wieder, sowohl die Presse als auch die Zuschauer zu überraschen. Einen 18jährigen in die Startformation gegen Schalke 04 zu berufen, grenzt schon fast an Idealismus. Inwieweit man der Mannschaft und dem jungen Tim Rubink einen Gefallen getan hat, ist fraglich. Dieser Fehler musste früh korrigiert werden, die Mannschaft lag fast hoffnungslos hinten und der junge Tim Rubink dürfte in naher Zukunft kein Bundesligaspiel mehr von Anfang an bestreiten dürfen. Diese mutigen Maßnahmen sind es, die Heynckes zum Teil in die Kritik geraten lassen. Jugend als Prinzip ist begrüßenswert, Jugend aus Prinzip hingegen nicht immer förderlich. Dieter Eilts hat es doch vorgemacht: Eugen Polanski gibt einen recht passablen Innenverteidiger ab. Zwar befindet er sich im Grunde nicht in der Form, die Position in der Innenverteidigung zu bekleiden, in Anbetracht der Alternativen wäre es zumindest für das Spiel am Mittwoch gegen Schalke 04 die bessere Alternative gewesen. Da Thomas Helveg nach seiner Sperre zurück in den Kader rutscht, wird die gleiche Verteidigung beginnen, die schon in Frankfurt auflaufen durfte und dort, bis auf den kurzen Moment beim Gegentor, eine gute Leistung bot. Den größten Leistungsunterschied im direkten Vergleich zum eigentlichen Stammspieler hat Marvin Compper. So bemüht er ist, von einen Marcell Jansen in seiner ganzen Dynamik trennen ihn Welten.
Borussias Offensive
So paradox es klingt: in der Offensive liegen die größeren Probleme. Federico Insua ist noch nicht angekommen, sofern er spielen darf. Peer Kluge taucht ab, spielt allenfalls durchschnittlich. Delura ist wirklich bemüht, doch sicherlich keiner, der ein Spiel alleine entscheiden kann. Oliver Neuville befindet sich seit Saisonbeginn in einem Formtief. Seine Sturmpartner wechseln in beeindruckender Regelmäßigkeit. Kahê, mit vier Toren in den ersten Spieltagen noch sehr gut gestartet, saß gegen Schalke 90 Minuten auf der Bank. Nando Rafael, beim Spiel in Frankfurt in der Startelf, war gegen Schalke überhaupt nicht im Kader. Vaclav Sverkos erging es genau anders herum. Eine Chance genutzt hat keiner. Wesley Sonck würde seine Chance sicherlich gerne nutzen, wenn er überhaupt die Gelegenheit bekäme, von Beginn an aufzulaufen.
Was bleibt? Dass Heynckes ausgerechnet in Hamburg von seinem Prinzip der zwei defensiven Mittelfeldspieler abrückt, erscheint unwahrscheinlich. David Degen und Peer Kluge sind beide angeschlagen, einem Einsatz sollte jedoch nichts im Wege stehen. Bernd Thijs und Eugen Polanski werden versuchen, die Kreise von van der Vaart einzuengen. Peer Kluge und Michael Delura spielen demnach die offensiveren Parts und werden versuchen, in Kombination mit den Stürmern Neuville und (zur Abwechslung) Sonck für mehr Torgefahr zu sorgen. Ein Offensivfeuerwerk sollte man nicht erwarten. Beim papierdünnen Nervenkostüm aller aus Mönchengladbach Beteiligten wird die erste Devise sein, das von Kasey Keller gehütete Tor zu verteidigen und einen frühen Rückstand unter allen Umständen zu vermeiden.
Der Gegner aus Hamburg...
...wird heute wieder vom Gegner vorgestellt. Allerdings nur von einem halben Gegner. Das passt auch irgendwie besser zur Lage. Als „echter" HSV-Fan tut man sich wohl schwer, für die momentane Situation überhaupt noch Worte zu finden. Da hab ich es schon einfacher. In erster Linie bin ich nämlich Anhänger von Fortuna Düsseldorf. Als solcher mannigfaltigen Kummer gewohnt, kann mich die derzeitige Verfassung meines Zweit-Lieblingsclubs, eben jenes HSV, nicht besonders nachhaltig erschüttern. Aus in der 1. Runde des DFB-Pokal gegen dieselbe Truppe, die man ein Jahr zuvor in derselben Runde locker 5:1 wegfidelte; Aus in der Champions League mit einer derzeit schlechteren Bilanz als die Bayern in ihrer legendären Trümmersaison 2002 (ebenfalls als Gruppen-4. in der Vorrunde ausgeschieden); in der Bundesliga nach dem überraschenden Sieg in Leverkusen wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt durch ein schluffiges Remis gegen Hannover und die unnötige Niederlage in Wolfsburg. Das 0:2 in Stuttgart am letzten Dienstag trotz recht guten Spiels war da schon keine Überraschung mehr. Abstiegskampf statt Meisterträume. Eine Mannschaft, die entweder Fußball zum Abgewöhnen spielt (derzeit mit Vorliebe in der Champions League, damit auch ganz Europa etwas davon hat), oder die - wie zuletzt in Stuttgart - bei guten Leistungen gerne mal das Toreschießen vergisst. Kurz, eine Truppe, die derzeit den Beweis antritt, dass man mit Geld und kurzfristigen Verpflichtungen den Erfolg immer noch nicht kaufen kann. Erinnert mich als Außenstehender ein wenig an den vorletzten Winter und eine kleine Stadt am Niederrhein, aber egal.
Um den Gegner vorzustellen, bedarf es Namen, die einer Mannschaft ein Gesicht geben. Dann fangen wir doch mal an: Vincent Kompany. Juan Pablo Sorin. Raphael Wicky. Nigel de Jong. Guy Demel. Bastian Reinhardt. Collin Benjamin. Thimothee Atouba. Das dürften Namen sein, unter denen sich der Fußball-Kenner etwas vorstellen kann. All diese Herren spielen gegen Gladbach wahrscheinlich nicht. Sie sind samt und sonders verletzt oder nur in der Rehabilitation, teils schon seit Wochen, zum Teil auch noch wochenlang. Sie verdeutlichen eins der großen Probleme des HSV in dieser Saison: nicht nur, dass die Mannschaft zwar mit relativ klangvollen Namen ergänzt wurde, dies allerdings zum Teil sehr uninspiriert unmittelbar vor Saisonbeginn erfolgte, nein, Trainer Thomas Doll hatte im Verlauf der bisherigen Saison auch noch nicht einmal die Möglichkeit, annähernd so etwas wie eine Wunschformation aufstellen zu können. So kommt es, dass man wohl mehr über Mario Fillinger und Benny Feilhaber sprechen muss. Beide immerhin bereits Torschützen. Und zwar gegen Fortuna, Fillinger vor einem halben Jahr, Feilhaber im letzten Jahr, beide als Spieler der Zweitvertretung des HSV. Dass diese beiden mittlerweile fast so etwas wie Stammspieler sind, Fillinger in der Defensive, Feilhaber als „6er" vor der Abwehr, sagt wohl so einiges über die derzeitige Personalmisere des HSV aus.
Hamburger Defensive
Wer im Tor des HSV steht, darf noch erwürfelt werden. Zuletzt war es Stefan Wächter, der gegenüber Sascha Kirschstein den Vorzug erhielt. Zwei grundverschiedene Typen, der ruhige Wächter, der impulsive Kirschstein, die leider eins gemeinsam haben: in ihren Einsätzen waren sie neben guten Paraden zuletzt auch immer für einige Klöpse gut. Wächter verwechselt sich beim Abtauchen auf den Boden des Öfteren mit einer Bahnschranke, Kirschstein hingegen segelt gerne mal durch den Strafraum und in Freund und Feind hinein, ohne den Ball auch nur zu erahnen, geschweige denn zu berühren. Das mag für die Gegner und deren Fans ja sehr amüsant sein, in Hamburg hingegen treibt es einem die Schweißperlen auf die Stirn. Die Ruhe und Sicherheit, die insbesondere Wächter in der letztjährigen Hinrunde auszeichnete, ist wie weggeblasen, sicherlich auch dadurch bedingt, dass die Abräumer van Buyten und Boulahrouz vor dem eigenen Tor nicht mehr da sind.
Neben Fillinger ist mit Klingbeil, Mathijsen und Mahdavikia in der Viererkette zu rechnen, eine Abwehr, die in dieser Konstellation schon am Dienstag in Stuttgart aufgelaufen ist. Beim HSV der aktuellen Saison heißt so etwas wohl „eingespielt". Die Verunsicherung ist ihnen manchmal recht deutlich anzusehen, mehr als im besten Fall solide Abräumarbeiten sind daher derzeit von hinten nicht zu erwarten. Vielleicht noch, dass sich Mahdavikia ab und zu nach vorne trauen wird, allerdings in der derzeitigen Situation wohl nur, wenn es hinten wirklich zu langweilig werden sollte, was beim HSV bislang noch in keinem Spiel dieser Saison der Fall war.
Hamburger Offensive
Im Mittelfeld offenbart sich die Raute, die Trainer Doll im letzten Jahr mit so großem Erfolg praktizierte. In dieser Saison hat sich bereits gefühlt jeder zweite HSV-Spieler darin versucht, meist mit niederschmetterndem Ergebnis. Sie dürfte diesmal aus dem bereits erwähnten Benny Feilhaber sowie David Jarolim, Piotr Trochowski und Rafael van der Vaart bestehen. Eine schlagkräftige Truppe, wenn - ja, wenn nicht Jarolim und van der Vaart auch erst wieder relativ kurzfristig nach ihren Verletzungen in der Mannschaft stehen würden. Wie deren derzeitiger Leistungsstand ist? Keine Ahnung. Ob Jarolim durch gekonnte Flugeinlagen wieder Vielfliegermeilen bei der Lufthansa sammelt oder seine Zweikampfstärke ausspielen kann; ob Trochowski wieder ansatzlos einen seiner gefürchteten Präzisionsschüsse aus der Distanz loslässt (wie am Dienstag in Stuttgart schon zu sehen) oder vom Trainer entnervt auf die Bank gesetzt wird, weil er sein Verhältnis zur Eckfahne als Empfänger seiner Pässe präzisiert; ob van der Vaart seine manchmal genialen Ideen auch in geniale Pässe, Freistöße und Torschüsse umsetzen kann oder durch seine frustriert-rüde Art wieder am Rande eines Platzverweises wandelt, sodass man sich wünscht, seine Frau würde auflaufen, die kann zwar auch nicht spielen, bietet aber wenigstens etwas fürs Auge - man weiß es nicht. Es ist derzeit eine echte Wundertüte. Wenn alle drei gut in Form sind, können sie jeder gegnerischen Defensive schlaflose Nächte bereiten, aber wann waren sie das zuletzt? Und auch noch gleichzeitig???
Wundersames kann man auch im Sturm des HSV sichten. Das etatmäßige Sturmduo Benny Lauth und Paolo Guerrero kriegt zumeist gar nichts auf die Reihe (von Guerreros Treffern in Leverkusen mal abgesehen), sodass man sich manchmal fragt, ob beide nicht Teil einer gesamtbajuwarischen Verschwörung (1860 & Bayern) sind, um die Hanseaten nachhaltig zu schädigen, die „Noteinkäufe" Boubacar Sanogo und Danijel Ljuboja hingegen begannen überraschend gut, bevor auch sie nachließen. Also lässt Trainer Doll die vier munter durcheinander rotieren in der Hoffnung, an jedem Spieltag durch Zufall die zwei herauszupicken, die vielleicht einen guten Tag haben. Am komplettesten scheint mir hier Sanogo zu sein, der auch nicht umsonst bereits mit allen möglichen Arten von Treffern glänzte, Abstaubern, Kopfbällen, Fernschüssen, auch wenn er gerne mal einen Elfer verschießt. Ljuboja ist mehr der Strafraumwühler mit dem richtigen Riecher (zuletzt allerdings eher verschnupft), Lauth hat die Technik, Guerrero soll beides besitzen, es weiß nur noch keiner, wo. In der Konsequenz hat der HSV bislang ganze 10 Treffer erzielt, was Thomas Doll in seiner Verzweifelung auch schon mal dazu bringt, Besart Berisha spielen zu lassen, den jungen Albaner, der in der zweiten Mannschaft gute Leistungen abliefert, auch immer einigen Schwung mitbringt, aber für die Bundesliga vielleicht noch ein wenig zu „grün" erscheint, wie er am Dienstag freistehend vor Hildebrand schon eindrucksvoll bewies. Ich hätte allerdings nichts dagegen, wenn er diesbezüglich am Samstag sein „Coming out" erleben würde.
Keine Frage, beim HSV, der gespickt ist mit gutklassigen nationalen wie internationalen Spielern, ist derzeit der Trainer der Star. Thomas Doll könnte sich auch selbst einwechseln - ich glaube nicht, dass er seinen Stuhl räumen müsste, wenn er es selbst nicht wollte. Ein Sympathieträger par excellence, niemand leidet bei der anhaltenden Misserfolgsserie so leidenschaftlich wie er, man spürt die Identifikation des Mannes zum Verein. Mannschaft, Fans und Offizielle stehen erstaunlich bedingungslos hinter ihm, man hat nicht vergessen, von wo er den Verein 2004 weggeholt hat, was allerdings nicht verwundert, denn diesen Tabellenplatz kann man langsam schon wieder aus der Nähe sehen. Immerhin, in puncto Trainer ist sich die Mannschaft einig, es wäre schön, wenn sie das auch mal auf dem Platz umsetzen könnte. Das Zeug dazu hat sie allemal, aber der Knoten sollte bald platzen, ansonsten kann man sich im neuen Jahr auf gepflegten Abstiegskampf einstellen, und der Einzige in der aktuellen Truppe, der damit richtig Erfahrung hat, dürfte Mario Fillinger sein. Der konnte mit dem Chemnitzer FC im Jahr 2005 den Abstieg aus der Regionalliga Nord vermeiden. Allerdings nur deshalb, weil dem KFC Uerdingen nachträglich die Lizenz entzogen wurde. Darauf sollte sich der HSV aber lieber nicht verlassen, Dortmund ist schließlich nicht Uerdingen, schon gar nicht beim DFB.
Schiedsrichter
Florian Meyer pfiff bereits ein Auswärtsspiel der Borussia im Norden. Bei der verdienten 0:3-Niederlage in Bremen leitete Meyer fehlerlos und unauffällig. Insgesamt verdiente sich der 38jährige Burgdorfer eine passable Durchschnittsnote von 3,14, wobei die glatte „6", die er vom kicker für die Leitung des Spiels Bayern München - Eintracht Frankfurt bekam und in dem er in allen wichtigen Entscheidungen daneben lag, den Schnitt deutlich nach unten zog. Ansonsten scheint Meyer fast ein Glücksbringer für Borussia zu sein. Von den letzten vier Spielen unter seiner Leitung konnte der fünfmalige Deutsche Meister immerhin drei gewinnen.
Bilanz
In den direkten Vergleichen zieht Borussia immer öfter den Kürzeren, was speziell in der seit Jahren anhaltenden Auswärtsschwäche begründet ist. Der letzte Sieg gelang am 21. Oktober 1994, als Peter Wynhoff und Thomas Kastenmaier beim 2:1 im alten Volksparkstadions für die Gäste vom Niederrhein trafen. Immerhin konnte Borussia in der Folge das ein oder andere Unentschieden erzielen und musste keine Niederlagenserie erleiden, wie es in vielen anderen Stadien bisweilen der Fall ist. Das ermauerte 0:0 am Ende der Saison 2004/05 war der Schlüssel zum Klassenverbleib, das 3:3 im September 2001 endete mit einem tollen Fallrückzieher von Marcin Marciel in der Schlussminute, gleichwohl an diesem Wochenende keinem der Sinn nach Fußball stand, nachdem wenige Tage vorher die Terroranschläge vom 11.September in New York und Washington die Welt erschütterten.
Aufstellungen
Hamburg: Wächter - Fillinger, Klingbeil, Mathijsen, Atouba - Feilhaber - Jarolim, Trochowski - van der Vaart - Sanogo, Guerrero
Ersatz: Kirschstein, Mahdavikia, Gouhari, Karl, Laas, Wicky, Lauth, Berisha, Ljuboja
Es fehlen: Sorin, Kompany, Benjamin, de Jong, Demel (alle verletzt), Reinhardt (Trainingsrückstand)
Borussia: Keller - Helveg, Levels, Ze António, Compper - Thijs, Polanski - Delura, Kluge - Neuville, Sonck
Ersatz: Heimeroth, Fleßers, El Fakiri, Sverkos, Kahê, Rafael, Degen
Es fehlen: Svensson, Bögelund, Svärd (Trainingsrückstand), Jansen, Daems, Kirch (alle verletzt)
Schiedsrichter: Florian Meyer (Burgdorf)
Assistenten: Thomas Frank (Hannover), Harald Sather (Grimma)
Vierter Offizieller: Holger Henschel (Braunschweig)
SEITENWAHL-Meinung
Thomas Zocher: Herbert Grönemeyer und Friedel Rausch sind die bekanntesten Verfechter der "Männer"-Ansprachen, wohingegen der Hamburger Sportverein ein Kind der Sportjournalie und des Boulevards ist. In der letzten Saison ihr Lieblingskind, in dieser ihr Sorgenkind mit ähnlich frustrierenden letzten Wochen wie die Borussia. Durch das Spiel erweist sich, dass jene, die am lautesten plärren und damit ihre schicksalbeeinflußte Situation beweinen, belohnt werden. Mit 2:0 siegt der Hamburger SV.
Mike Lukanz: Zu wenig Zeit hat Jupp Heynckes, um die Mannschaft nach den vergangenen Pleiten wieder aufzurichten, zu deutlich sind die aktuellen Probleme und zu stark ist der Hamburger SV. Die Hanseaten wollen ihren Trainer nicht verlieren, und einige Niederlagen der letzten Wochen war durchaus unglücklich, als man selber sehr gut spielte. Gegen Borussia kommt das Glück zurück, 3:0 für den HSV.
Hans-Jürgen Görler: Zwei Teams, die sich vor der Saison mehr ausgerechnet hatten und nun gegen den Abstieg kämpfen, werden am Sonnabend aufeinandertreffen. Da die Borussia sich in dieser Spielzeit mal wieder als perfekter Aufbaugegner erweist, wird der HSV ein 3:1 einfahren dürfen.
Christian Heimanns: Womit wird dieses Spiel wohl am meisten angekündigt? "Wird eine der beiden Serien reissen?"... ja, und wir wissen auch, welche. 2:0 für den HSV und darauf folgender Großkampftag in allen Foren.
Quelle: seitenwahl.de
Die Meinungen decken sich leider mit meiner.
Habe noch nie erlebt, dass die Jungs von Seitenwahl alle auf ne Niederlage tippen.
Ich muß mich dem leider anschließen und habe zum ersten Mal in meinem Leben auf eine Gladbacher Niederlage getippt.
Na dann mal allen viel Spass beim heutigen Grottenspiel.:(
Vmaexchen und CharlysDad haben dagegen im "HSV-Thread" Abstiegsängste...
Hamburger SV - Borussia Mönchengladbach 1:1
Geschrieben von Christoph Clausen
Samstag, 11 November 2006
Nein, Jupp Heynckes war mit dem Ergebnis nicht zufrieden. Man hätte diese Partie gewinnen müssen, leitete er sein Fazit in der Pressekonferenz ein und bekräftigte dies später gleich drei Mal. Manchen mag das überrascht haben: Schließlich hatte die Borussia zwar ihren ersten Auswärtspunkt eingefahren, dabei aber wenig Torchancen erspielt und erst kurz vor Schluss den 1:1-Endstand hergestellt. Tatsächlich wollten manche Kommentatoren gar einen unverdienten Gladbacher Punktgewinn gesehen haben und konnten dabei immerhin auf die Statistik verweisen, die am Ende 21:8 Torschüsse für den gastgebenden Hamburger SV auswies. Aber Heynckes hatte so unrecht nicht, und die Partie ist ein gutes Beispiel dafür, wie sehr plumpe Statistiken den Blick auf das Wesentliche eines Spiels verstellen können.
Kleine, unscheinbare Szenen, die im Fernsehen in keiner Zusammenfassung auftauchen, verraten manchmal vielmehr darüber, was sich verbessert hat und was weiterhin im Argen liegt. Freistöße im Mittelfeld etwa. Beispiel Nummer eins aus der 23. Spielminute: Nach taktischem Foul nahe des Mittelkreises wollen die Hamburger den verhängten Freistoß schnell ausführen. Eine gefährliche Kontersituation könnte daraus entstehen, wird aber vom aufmerksamen Thomas Helveg noch in der Entstehung unterbunden. In Frankfurt hatte die Gladbacher Verteidigung bei einem schnell ausgeführten Freistoß noch zu spät reagiert und den Gastgebern damit den glücklichen Siegtreffer ermöglicht. Beispiel Nummer zwei aus der 15. Minute, wieder Freistoß nahe des Mittelkreises, diesmal für die Borussia: Auf den schnellen Vorstoß Oliver Neuvilles Richtung Strafraum reagiert Bernd Thijs gedanklich zu langsam, so dass sich die Hamburger Deckung sortieren kann und Thijs letztlich quer spielen muss. Beispiel Nummer drei aus der 81. Minute: Die Hamburger, bemüht ihre knappe Führung über die Zeit zu schaukeln, zögern auffällig lange mit der Ausführung eines Freistoßes in der eigenen Hälfte. Wesley Sonck spurtet dazwischen, tippt den Ball an und beschwert sich lautstark bei Schiedsrichter Meyer, der nun endlich eine zügige Ausführung durchsetzt.
Was illustrieren die drei Beispiele? Erstens, dass sich die Gladbacher Defensive in Hamburg deutlich verbessert präsentierte. Zweitens, dass im Spiel nach vorn die entscheidende Inspiration zumeist ausblieb. Und drittens, dass die eingewechselten Feldspieler in Sachen Siegeswillen jenen Schub mitbrachten, denen man sich von Einwechslungen immer wünschen würde.
Punkte eins und zwei waren schon in der ersten Hälfte ausgiebig zu besichtigen. Die Gladbacher Defensive wirkte generell stabilisiert, was teilweise mit Heynckes' Aufstellung zu tun hatte. Der Trainer schonte zwar den angeschlagenen Peer Kluge, setzte mit Thijs, Polanski und Fakiri aber auf gleich drei stärker defensiv ausgerichtete Mittelfeldspieler, rechts hinten kehrte Thomas Helveg nach abgesessener Gelb-Rot-Sperre zurück. Wichtiger noch aber war, dass die Borussen defensiv mit hohem Engagement auftraten, zudem mit gedanklicher Schnelligkeit und teilweise auch taktischem Geschick - beides war am Mittwoch noch schmerzlich vermisst worden. So kamen die Gastgeber im ersten Durchgang kaum zu nennenswerten Torchancen. Deren größte vereitelte Kasey Keller in der 21. Minute, als er nach Fillingers Flanke von rechts Rafael van der Vaart wagemutig vor die Füße sprang, sich dabei verletzte und elf Minuten später verletzt ausgetauscht werden musste. Das hätte die Borussen verunsichern können, Ersatztorwart Heimeroth aber wehrte nicht nur kurz nach seiner Einwechslung Ljubojas Schuss mit starker Parade ab, sondern zeigte auch sonst eine überzeugende Leistung.
So deutlich verbessert das Defensivverhalten, so unbefriedigend blieb das Spiel nach vorn. Zwar war die Fehlpassquote im Vergleich zum gruseligen Auftritt gegen Schalke 04 deutlich reduziert und kombinierte man bis zum gegnerischen Strafraum teilweise sogar recht ansehnlich. Dort aber fehlte entweder der Mut zum entschlossenen Abschluss oder blieb das entscheidende Zuspiel zu ungenau. Symptomatisch dafür zwei Szenen: Nach knapp einer halben Stunde eröffnete ein schöner Doppelpass zwischen Neuville und Delura letzterem eine gefährliche Schusschance, Delura aber brauchte zulange, um den Ball zu kontrollieren, so dass die Hamburger Verteidiger klären konnten. Neun Minuten später startete Helveg nach toller Kombination mit Polanski und Neuville auf dem rechten Flügel Richtung Grundlinie durchs, Polanskis Abspiel aber geriet einen Tick zu lang.
Immerhin: Ein den Gastgebern emotional verbundener Journalist, der das Spielgeschehen durchgängig lautstark für die Umsitzenden (oder vielleicht auch nur für sich selbst) kommentierte, ließ sich zu diesem Zeitpunkt zu der Bemerkung hinreißen, die Gladbacher spielten „auch besser". In der vierzigsten Minute hätte die Borussia den Kollegen beinahe in einer Art und Weise bestätigt, die ihm gar nicht behagt hätte: Delura hatte sich auf der rechten Seite energisch durchgesetzt und auf den in der Mitte des Strafraums völlig freistehenden Kahê gepasst. Der Brasilianer, für Sverkos in die Startelf zurückgekehrt, scheute indes den direkten Abschluss und verhedderte sich beim Versuch, die Hamburger Innenverteidigung auszuspielen. Jupp Heynckes sollte hinterher von einer hundertprozentigen Chance sprechen, nach deren Verwertung man ganz anders hätte spielen können und wohl als Sieger nach Hause gefahren wäre. Ohnehin gefiel Kahê zwar durch fleißige Lauf- und Defensivarbeit, neigte aber dazu, die Dribblings zu übertreiben.
Das Hamburger Publikum hatte sich lange in Geduld gefasst, aber als Atouba in der 36. Minute unbedrängt einen langen Pass ins Leere schlug, drohte die Stimmung zu kippen. Die Pfiffe zur Halbzeitpause fielen entsprechend vernehmlich aus. Die Gastgeber hatten also allen Grund, ihre Bemühungen zu intensivieren, und in der Tat traten sie zu Beginn der zweiten Hälfte deutlich engagierter auf. Es war vor allem in dieser Phase, dass der HSV sich seine imposant erscheinende Torschussstatistik erarbeitete. Sie wäre sicher anders ausgefallen, hätte man stärker zwischen der Qualität der Schüsse differenziert. Bei Lichte betrachtet erarbeiteten sich die Gastgeber nämlich das, was Hans Meyer gemeinhin als „Scheinüberlegenheit" bezeichnet: Ein deutliches Plus an Spielanteilen, einige Schussversuche, kaum aber wirklich zwingende Gelegenheiten. Wirklich nennenswert war allein Ljubojas nur knapp zu hoch angesetzter Kopfball in der 55. Minute.
Da Borussia nach vorn weiterhin zu halbherzig agierte - bezeichnend eine Szene aus der 52. Minute, als Polanski am rechten Flügel schön von Delura freigespielt wurde, der Pass auf den in der Mitte lauernden Neuville aber zu ungenau geriet - schien die Partie auf ein torloses Remis hinauslaufen. Dass es anders kam, dazu trug zunächst Atouba maßgeblich bei. In der 65. Minute entwischte der Kameruner ein einziges Mal dem ansonsten sehr umsichtigen Helveg und passte den Ball in die Mitte, wo Ljuboja scharf am Rande des Abseits wartete. Der bis dahin bewegliche, aber glücklose Stürmer touchierte den Ball mit der Hacke, letztlich aber war es der Levels, der bei seinem Rettungsversuch das Leder aus kurzer Distanz ins eigene Tor bugsierte.
Nur zwei Minuten später hätte der kämpferisch starke, aber spielerisch zumeist unter seinen Möglichkeiten agierende van der Vaart die Partie entscheiden können, beließ es aber bei einem harmlosen Schüsschen. Doch erst als Heynckes nach David Degen auch Wesley Sonck einwechselte, gewann man den Eindruck, dass Borussia das Spiel noch wenden könnte. Nahezu direkt nach seiner Einwechslung - die Schiedsrichter Meyer aus schwer einsichtigen Gründen mehrere Minuten verzögerte - leitete der Belgier Borussias bis dahin größte Gelegenheit ein. Heimeroths langen Abschlag hatte der Ex-Borusse René Klingbeil vertändelt, woraufhin Sonck sich am rechten Flügel durchsetzte und überlegt auf Kahê passte. Völlig ungedeckt, hatte Kahê aus acht Metern freie Auswahl unter den Ecken des Hamburger Tores, entschied sich aber für die Mitte, die diesmal keine goldene war. Der genau dort postierte Torwächter jedenfalls nahm den zu allem Unglück wenig scharf geschossenen Ball dankbar auf. In der 83. Minute - zwischenzeitlich hatte Heimeroth einen gut platzierten Freistoß des eingewechselten Mahdavikia aus dem Winkel gefischt - machte Oliver Neuville es besser. Neben Sonck war mit Degen der zweite eingewechselte Feldspieler entscheidend beteiligt. Vorausgegangen war eine lange Gladbacher Ballstafette im Mittelfeld, die zwar hübsch anzusehen war, bei der man aber den Eindruck gewann, es wisse keiner so recht, wie man sich näher ans gegnerische Tor heranarbeiten sollte. Schließlich aber leitete der an der Strafraumgrenze angespielte Sonck den Ball geschickt an den durchstartenden Degen weiter, der Schweizer passte in einem optimal gewählten Moment auf Neuville, und der wiederum ließ Wächter aus wenigen Metern keine Chance.
Die verbleibenden Spielminuten verbrachten die Gastgeber im kollektiven Schockzustand, während bei der Borussia zwar vor allem Sonck und Degen punktuell engagiertes Pressing betrieben, die Mannschaft aber im Ganzen zu wenig entschlossen auftrat, um gar noch den Siegtreffer erzielen zu können. So kam eine defensiv sehr kompakte, offensiv aber weiterhin zu harmlose Borussia zu einem gleichwohl insgesamt verdienten Punktgewinn in Hamburg. Positiv fielen dabei vor allem der sichere Heimeroth, der umsichtige Helveg und der eingewechselte Sonck auf.
Tore: 1:0 Levels (66., ET), 1 :1 Neuville (83.)
Hamburger SV: Wächter - Fillinger, Mathijsen, Klingbeil, Atouba - Feilhaber - Jarolim, Trochowski (63. Mahdavikia) - van der Vaart (83. Wicky) - Sanogo (63. Berisha), Ljuboja.
Borussia: Keller (32. Heimeroth) - Helveg, Levels, Zé António, Compper - Polanski (66. Degen), Thijs, El Fakiri - Delura (75. Sonck) - Kahê, Neuville.
Ersatz: Fleßers, Insua, Rafel.
Schiedsrichter: Florian Meyer (Burgdorf)
Zuschauer: 57.000 (ausverkauft)
Datum; Spieltag: Samstag, 11. November 2006; 12. Spieltag 2006/07
Gelbe Karten (Borussia): Compper, Degen
Gelb-rote Karten: -
Rote Karten: -
Besondere Vorkommnisse: In der 32. Minute kam Christofer Heimeroth nach Kasey Kellers Verletzung zu seinem Bundesligadebüt für die Borussia. Insgesamt schraubte der ehemalige Schalker damit die Zahl seiner Bundesligaeinsätze auf neun. In Hamburg kam die Borussia zu ihrem ersten Auswärtspunkt der Saison. Der HSV selbst hatte zuvor seinen letzten Heimsieg am 9.April, ausgerechnet gegen die Borussia, erreicht. Nach dem Spiel beendete Lotto King Karl im Stadion TV seinen enttäuschten Kommentar mit dem Satz: „Ich hoffe, dass wir uns hier (bedeutungsvolle Kunstpause) alle wiedersehen". Damit waren wohl weniger die Borussen gemeint, als der Hamburger Trainer Thomas Doll, auf den sich denn auch das Medieninteresse richtete. Doll aber erklärte, mit der Mannschaft weiterarbeiten zu wollen, und auch die Vereinsführung steht offenbar weiterhin fest zu ihrem Übungsleiter.
Quelle: seitenwahl.de
12.11.2006
Ein Punkt, drei Verletzte
Eigentlich müsste beim VfL letztendlich Zufriedenheit nach dem ersten Auswärtspunkt der Saison vorherrschen. Die Zufriedenheit wird allerdings von drei zum Teil schweren Verletzungen überschattet.
Zum einen ist da die Verletzung von Kasey Keller. In der 20. Spielminute riskierte der US-Nationalkeeper nach einer scharfen Flanke Kopf und Kragen, prallte mit Hamburgs Spielmacher Raphael Van der Vaart zusammen und blieb verletzt liegen. Er konnte zunächst unter Schmerzen weiterspielen, musste nach weiteren zwölf Minuten allerdings gegen Christofer Heimeroth ausgewechselt werden. Keller erlitt beim Zusammenprall eine schwere Prellung der Halswirbelsäule und der rechten Schulter. Morgen muss sich Borussias Nummer eins einer Kernspin-Untersuchung unterziehen, um eine Gelenkverletzung auszuschließen.
Als wäre die Verletzung des Stammtorhüters nicht schon schwer genug, zog sich auch Innenverteidiger Zé Antonio eine nicht unerhebliche Verletzung zu. Beim portugiesischen Nationalverteidiger wurde eine schwere Brustkorbprellung und eine Lungenkontusion (Lungenquetschung/-prellung) diagnostiziert. Erst in den kommenden Tagen wird sich entscheiden, wie schwer die Verletzung wirklich ist. Zé Antonio ist derzeit nach den Ausfällen von Marcell Jansen, Filip Daems, Bo Svensson, Kasper Bögelund und Oliver Kirch der letzte verbliebene Abwehrstammspieler und absolute Führungsfigur in der jungen Abwehrreihe des VfL.
Als Dritter im Bunde plagt sich Eugen Polanski mit einer Reizung der Patellasehne herum. Der Mittelfeldspieler sagte bereits seine Teilnahme am Länderspiel der neuformierten deutschen U20-Auswahl in der kommenden Woche ab. Auch bei ihm werden erst die kommenden Tage genauen Aufschluss über die Schwere seiner Verletzung geben. Das Verletzungspech ist Borussia also mehr als treu geblieben.
Trotz der trainingsfreien Tage, Trainer Jupp Heynckes bittet nach dem Spiel in Hamburg erst am Dienstag um zehn Uhr zum Training, herrscht im BORUSSIA-PARK demnach Hochbetrieb. Dort werden derzeit die verletzten Spieler von Borussias medizinischer Abteilung behandelt und arbeiten die angeschlagenen Spieler an einer baldigen Rückkehr ins Mannschaftstraining. Insofern bleibt als Fazit der Auswärtspartie beim HSV leider, dass der erste Auswärtspunkt sehr teuer erkauft wurde.
Quelle: borussia.de
13.11.2006
Im Januar nach Portugal
Borussia wird im Rahmen der Vorbereitung auf die Rückrunde vom 10. bis 17. Januar ein Winter-Trainingslager in Alvor/Portugal beziehen.
Nachdem der VfL in den letzten Jahren in Spanien und in der Türkei gewesen war, fiel die Wahl nun wieder auf die Algarve-Küste, wo Borussia zuletzt im Januar 2002 gewesen war. Testspieltermine stehen momentan noch nicht fest.
Quelle: borussia.de
13.11.2006
Lazarett lichtet sich
Gegen Hannover 96 wird Borussia voraussichtlich auf Kasey Keller verzichten müssen. Doch es gibt aus der medizinischen Abteilung des VfL endlich auch Erfreuliches zu berichten.
Zu den sieben verletzten Defensivspielern in Borussias Lazarett hat sich ein weiter hinzugesellt: Kasey Keller musste im Spiel gegen den Hamburger SV nach einem Zusammenstoß mit Rafael van der Vaart verletzt ausgewechselt werden. Die heutige Kernspin-Untersuchung brachte die endgültige Gewissheit: Die rechte Schulter des US-Amerikaners ist stark geprellt. Außerdem erlitt Keller in der angeschlagenen Schulter eine Kapselüberdehnung. Damit erscheint ein Einsatz des Torhüters im Spiel gegen Hannover 96 (Sonntag, Anstoß 17 Uhr im BORUSSIA-PARK) mehr als fraglich. An Torwarttraining ist auf alle Fälle vorerst nicht zu denken, in dieser Woche absolviert der Mannschaftskapitän erst einmal Reha-Übungen. Doch immerhin war Keller heute schon wieder zu Scherzen aufgelegt. "Mir geht's gut", so Keller. "Es ist nur ärgerlich, dass Schultern für Torhüter relativ wichtig sind."
Bei Zé Antonio und Eugen Polanski hingegen gab es gute Nachrichten. Dem Portugiesen, der sich am Samstag eine Lungen- und Toraxprellung zugezogen hatte, ging es heute schon wieder besser. Auch die Patellasehnenreizung Eugen Polanskis scheint abzuklingen. Nach einer weiteren Untersuchung am Dienstagmorgen entscheidet sich, ob die beiden Borussen morgen schon wieder vorsichtig mit ihren Teamkollegen auf den Trainingsplatz können.
Einer, der morgen auf jeden Fall wieder ins Mannschaftstraining einsteigen wird, ist Bo Svensson. Sein Landsmann Kasper Bögelund und Oliver Kirch sollen ihm im Laufe der Trainingswoche folgen. Die beiden Dänen Svensson und Bögelund litten unter Achillessehnenbeschwerden, während Oliver Kirch wegen eines Muskelfaserrisses im Oberschenkel mit dem Training aussetzen musste. Um auf etwaige körperliche Reaktionen gut reagieren zu können, starten diese drei mit einem langsamen Belastungsaufbau.
Weiterhin gute Fortschritte machen auch die beiden Langzeitverletzten des VfL, Marcell Jansen (Reha nach Knie-OP) und Filip Daems (Reha nach Fersen-OP). Mit einer baldigen Rückkehr dieser beiden ist jedoch vorerst nicht zu rechnen. Wahrscheinlich werden sie Trainer Jupp Heynckes erst wieder zu Beginn der Rückrunde zur Verfügung stehen.
Quelle: borussia.de
Gladbach: Erster Auswärtspunkt der Saison beim HSV
Heynckes und seine Herzensangelegenheit Borussia
Nach dem Mittagessen folgte für ihn ein Schmankerl, das ihn schon vor dem Erfolgserlebnis aufbaute: Jupp Heynckes hockte im Trainingsquartier mit Rolf Königs, dem Gladbach-Chef, zusammen, wie der Coach später verriet. Überdies stehe er mit Manager Peter Pander im ständigen Austausch, erzählte der Trainer-Senior weiter.
Aufmunterung und Rückendeckung für den Coach, schon vor dem schweren Gang zum HSV. In der Führung seien sie nicht überrascht über diese Serie, wie sie die Borussia nun durchleiden musste, in einer Umbruchphase und beim Ausfall von fünf Leistungsträgern. Heynckes sagte dies nach dem Ausrufezeichen von Hamburg, wo die Rheinländer den Negativ-Trend gestoppt haben, wie Manager Pander vergnügt feststellte, der die Heynckes-Version bestätigte und eine Trainer-Diskussion verneinte.
Ende der Krise: Der erste Erfolg nach fünf sieglosen Spielen, der erste Auswärtspunkt in dieser Spielzeit. Noch sei nicht alles Gold, was glänze, meinte Pander. "Doch darauf können wir aufbauen. Wir sind endlich belohnt worden."
Heynckes fiel es unter diesen Umständen leichter, einmal mehr seine Konzepte zu verteidigen, seine Personalrochaden und seine Rotation in Systemfragen, zumal an der Alster ein Aufwärtstrend zu erkennen gewesen ist. "Normalerweise", durfte denn auch der 61-jährige Trainer resümieren, "hätten wir hier sogar gewinnen müssen."
Kein Widerspruch für Heynckes, der von einer taktisch klugen Leistung, einer gut gestaffelten Defensive und davon sprach, "dass wir bis zum Strafraum gut gespielt haben." Womit das Manko aufgezeigt worden ist: Dem Konterspiel fehlten Durchschlagskraft und letzte Konsequenz sowie speziell einem Kahé Kaltschnäuzigkeit und Treffsicherheit.
Arbeit für Heimkehrer Jupp, der diese am Bökelberg gerne in Angriff nehmen will. Er fühlt sich in seiner Heimat nicht als "irgendein Trainer". Und umgekehrt: Die Borussia sei für ihn nicht irgendein Klub wie Madrid und München, Frankfurt und Schalke: "Sie ist mir ans Herz gewachsen." Borussia als Herzensangelegenheit.
Quelle: kicker.de
Degen fordert Stammplatz
»Es kann nicht sein, dass ich in Gladbach auf der Bank sitze!«
Allgemein wird gesagt, dass den Profis von Borussia Mönchengladbach Selbstvertrauen fehlt. Bei einem trifft das ganz und gar nicht zu: David Degen. Der Schweizer ist sauer über seine Reservistenrolle.
von Marc Basten und Jan van Leeuwen
Mit seiner Vorlage zum Ausgleichstor ebnete David Degen der Borussia den Weg zum ersten Auswärtspunkt dieser Saison. Dennoch wirkte der 23-jährige alles andere als glücklich, als er in die Katakomben der AOL-Arena stiefelte: »Ich bin mit meiner persönlichen Situation nicht zufrieden«, grantelte er. »Aber was will ich machen? Ich warte darauf, bis ich endlich von Anfang an spielen kann«.
Nur als Joker von der Bank – das entspricht nicht den Ansprüchen des David Degen. »Wir haben fünf Spiele hintereinander verloren. Ich bin Nationalspieler, habe im UEFA-Cup, in der Champions League gespielt. Ich habe genug Erfahrung dass ich weiß, wie ich der Mannschaft helfen könnte«.
Dennoch musste er in Hamburg bis zur 65. Minute auf seinen Einsatz warten. Was noch zum Stammspieler bei der Borussia fehlt, weiß Degen nicht. »Das ist für mich ein Rätsel. Ich bin neu hier her gekommen um die Mannschaft zu verstärken. Warum soll ich nicht von Anfang an spielen?«
Und einmal in Rage sprudelt es aus dem impulsiven Schweizer nur so heraus: »Ich bin hier her gekommen aus Basel, wo ich zusammen mit Delgado der Leistungsträger war, habe im UEFA-Cup vier, fünf Tore gemacht. Es kann nicht sein, dass ich nach Gladbach komme und da auf der Bank sitze«.
Also fordert Degen nachdrücklich mehr Einsatzzeiten: »Ich weiß was ich kann. Wenn ich drei, vier Spiele hintereinander von Anfang an mache, meine Leistung nicht bringe und auf die Bank muss, dann ist das eine logische Konsequenz. Aber ich bin mir sicher, dass wenn ich mal diese drei, vier Spiele bekommen, dann bringe ich der Mannschaft etwas«.
So bleibt ihm derzeit nichts anderes übrig, als sich über Kurzeinsätze zu empfehlen. »Aber das ist sehr schwierig«, sagt Degen und deshalb hofft er jetzt auf eine andere Bühne, um seine Fähigkeiten zu präsentieren – die Nationalmannschaft.
Die Schweizer spielen gegen Brasilien und Degen ist – auch für ihn überraschend – dabei. »Das hatte ich ehrlich gesagt nicht gedacht. Ohne ein Spiel für Gladbach von Anfang an habe ich eigentlich nicht das Anrecht in die Schweiz zu fahren und gegen Brasilien spielen zu dürfen. Dass ich trotzdem dabei bin, freut mich sehr und dafür muss ich natürlich dem Trainer danken. Wenn ich gegen Brasilien spiele, dann werde ich es sicherlich allen zeigen, dass ich zu Unrecht auf der Bank sitze. Das werde ich sicher machen um zu zeigen, dass sie mit mir einen Fehler machen«.
Deutliche Worte des Schweizers, der unmissverständlich seine Ansprüche formuliert: »Wenn ich zurückkomme ist klar, dass ich in Gladbach spielen und nicht auf der Bank hocken will«.
Ein eindeutiger Hinweis in Richtung Trainer Heynckes. Warum Degen nicht spielt, hat ihm der Coach bislang nicht mitgeteilt. »Der Trainer spricht schon ab und zu mit mir, aber er hat mir noch nie erklärt, wieso ich nur auf der Bank sitze«, sagt Degen. Nun will der Spieler den Dialog verstärkt suchen: »Es ist normal, dass es noch das ein oder andere Gespräch geben wird. Ich schätze den Trainer sehr und habe eigentlich ein sehr gutes Verhältnis zu ihm, aber ich hoffe schon, dass ich endlich mal von Anfang an spiele«.
Etwas Diplomatie wollte Degen dann aber doch walten lassen. »Ich freue mich mit der Mannschaft über den Punkt in Hamburg. Es ist klar, dass ich meine persönlichen Ansprüche hinten anstellen muss. Aber – ich weiß was ich der Mannschaft bringen kann ..
Quelle: torfabrik.de
Kurzarbeiter Wesley Sonck
Sonck: »Ich habe nur zehn Minuten gespielt!«
Einen glücklichen Eindruck machte Wesley Sonck nach Spielende in Hamburg nicht gerade, hatte ihm Trainer Jupp Heynckes wieder nur einen Kurzeinsatz zugestanden ...
von Hans-Friedrich Hoven
So verwunderte es nicht, dass der Belgier den wartenden Journalisten nur einen lapidaren Satz zuraunzte, ehe er schnurstracks im Kabineneingang verschwand: „Ich habe nur zehn Minuten gespielt!“
Tatsächlich kann Wesley Sonck auch mit seiner dritten Saison bei Borussia nicht zufrieden sein. Denn während man seinen Stürmerkollegen Kahê, Nando Rafael, Vaclav Sverkos und Oliver Neuville wenigstens einmal einen Platz in der Startelf vergönnte, musste Sonck stets auf der Tribüne oder Ersatzbank Platz nehmen.
Ausgerechnet bei der größten Pleite der Saison, dem 1:2-Pokal-K.O. in Osnabrück sollte sich der belgische Nationalstürmer beweisen. Dass er es war, der den Gladbacher Treffer markierte, verschaffte ihm beim Trainerstab offensichtlich keinen Bonus für die Bundesliga.
Am Samstag in Hamburg war Sonck wieder einmal das Opfer taktischer Zwänge, wie Jupp Heynckes einräumte: „Wenn wir mit El Fakiri und Helveg spielen, dann fehlt immer ein Kopfballspieler in der Defensive.“ Will heißen: Wenn auf der Gegenseite ein 1,91 m-Hüne der Marke Atouba aufgeboten wird, liegt es Nahe, den körperlich stärkeren Kahê für Standardsituationen Wesley Sonck vorzuziehen.
Derlei Überlegungen scheinen schwerer zu wiegen, als die unbestrittenen fußballerischen Qualitäten des Ex-Amsterdamers. Geschicklichkeit am Ball und Kombinationssicherheit zeichnen Sonck ebenso aus wie sein kompromisslose Strafraumarbeit und ein vortreffliches Kopfballspiel. Alles Attribute, die im Moment innerhalb des Teams nicht unbedingt an der Tagesordnung sind und die auch dem Trainer nicht verborgen geblieben sein sollten.
Doch auch hier sieht Jupp Heynckes die Leistungen und Einsatzmöglichkeiten des Belgiers offensichtlich differenzierter: „Wesley hat sich gut eingefügt. Er war nicht nur beim Tor, sondern auch bei anderen Möglichkeiten beteiligt. Er war sehr spielfreudig. Man muss berücksichtigen, dass Kahê sehr großen läuferischen Aufwand betrieben hat und dann passiert es, dass man vor dem Tor unkonzentriert ist. Das ist natürlich was anderes als bei einem reinen Strafraumspieler. Wenn wir Torchancen herausarbeiten ist Wesley sicherlich ein Mann, der diese Chance nutzen kann.“
Wesley Sonck steht also offenbar nicht in dem Ruf sich in den Dienst der Mannschaft zu stellen, wenn es um die Vorwärtsverteidigung geht. Andererseits: Würde es der Mannschaft gelingen, mehr Torchancen zu kreieren, dann wäre er der Mann der Wahl.
Bei einem richtungsweisenden Match wie gegen Hannover 96 wird Borussia als Heimmannschaft gefordert sein, dass Spiel zu machen und Torchancen herauszuarbeiten. Vor diesem Hintergrund dürfte dem Einsatz von Wesley Sonck in der Startformation nichts im Wege stehen. Denn obwohl Kahê läuferisch und kämpferisch vorbildliche Leistungen abruft und unter Jupp Heynckes auch endlich den Weg in die „box“ gefunden zu haben scheint, tun sich im Abschluss immer wieder eklatante Schwächen auf.
Für Wesley Sonck hingegen wäre es eine gute Gelegenheit seinen Wert für Borussia doch noch unter Beweis zu stellen. Gelänge es ihm in den kommenden Wochen – zum Beispiel bis zur Winterpause – seine Qualitäten einzubringen, dann hätte sich die Verpflichtung am Ende möglicherweise doch noch ausgezahlt. Sollte er jedoch seine Chance nicht nutzen, dürfte damit sein Abschied aus dem Borussia-Park vorprogrammiert sein.
Quelle: torfabrik.de
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