Fußball-EM 2008 wohl teilweise im Pay-TV
NEUSS/NYON -
Die Fußball-Europameisterschaft 2008 in der Schweiz und in Österreich könnte die erste sein, die zum Teil im Bezahlfernsehen gesendet wird. Die öffentlich-rechtlichen Anstalten ARD und ZDF, die bislang das deutsche Monopol hatten, sind nicht bereit, die geforderten rund 150 Millionen Euro für die 31 Spiele zu bezahlen.
Zum Vergleich: Für 48 WM-Spiele 2006 überwiesen die durch Gebühren finanzierten Sender rund 180 Millionen Euro. Ein EM-Spiel 2008 würde beim Komplettangebot 4,8 Millionen Euro kosten, während ein WM-Spiel für 3,75 Millionen Euro zu haben war.
Bislang hat die Europäische Fußball-Union (Uefa) die TV-Rechte seit der ersten EM 1960 immer pauschal an die European Broadcasting Union (Ebu) vergeben. Für die EM 2008 in der Schweiz und Österreich aber soll die deutsche Agentur Sportfive die Rechte auf allen 52 Märkten einzeln verkaufen. In zehn Ländern - darunter Italien und die Niederlande - ist das schon gelungen. In Deutschland hingegen läuft noch ein Pokerspiel, zu dem sich weder Sportfive noch die TV-Sender äußern wollen. Es ist aber wahrscheinlich, dass die EM-Rechte auf dem lukrativen deutschen Markt aufgeteilt werden. Die Uefa hat Sportfive vorgeschrieben, das Eröffnungsspiel, die Gruppenspiele der jeweiligen nationalen Teams sowie alle sieben Final-Spiele nach der Gruppenphase an einen Free-TV-Sender zu geben. Gut möglich, dass ARD/ZDF sich auf diese elf Spiele konzentrieren werden. Die Uefa hofft, bis zum Frühjahr auch in Deutschland einen Abschluss zu erreichen.