Robin Dutt von den Stuttgarter Kickers soll beim SC Freiburg wohl Volker Finke nachfolgen (Von unserem Redakteur René Kübler)
FREIBURG. Die offizielle Bestätigung steht noch aus. Aber alle Anzeichen deuten daraufhin, dass der Trainer des SC Freiburg in der kommenden Saison Robin Dutt heißen wird. Der 42-Jährige gab gestern bekannt, dass er den Regionalligisten Stuttgarter Kickers nach Ende dieser Spielzeit verlassen und zu einem aktuellen Zweitligisten wechseln wird. Freiburg und Fürth galten bislang als Kandidaten. Aus Kreisen der Franken gab es nun jedoch ein Dementi.
Während der Fürther Präsident Helmut Hack eine Verpflichtung Dutts definitiv ausschloss, wollte sich sein Freiburger Kollege Achim Stocker, der die Verhandlungen mit Dutt offenbar selbst geführt hat, gestern nicht konkret zu der Personalie äußern. 'Wenn es so weit ist, werden wir etwas dazu sagen' , ließ sich Stocker zitieren.
Auch Dutt selbst gab sich zurückhaltend. Den Zeitpunkt der Bekanntgabe seines Abschieds von den Kickers habe er mit seinem künftigen Arbeitgeber vereinbart. Nun gehe er davon aus, dass die Verantwortlichen seines neuen Klubs Ende dieser Woche die Neuigkeit verkünden werden.
Die Stuttgarter hätten mit Dutt indes gerne weitergearbeitet. Herausgehoben wird von Seiten der Kickers-Vereinsführung die gute Aufbauarbeit, die der indisch-stämmige Coach in den vergangenen Jahren geleistet habe. Dabei waren die bisherigen Platzierungen, die Dutt mit den Kickers erreicht hat, lediglich Mittelmaß: zweimal Platz neun und Rang acht in der vergangenen Runde. In dieser Saison sind die Stuttgarter derzeit immerhin Tabellenvierter — noch mit intakten Aufstiegschancen.
Gute Kritiken erhält der gebürtige Kölner Dutt auch von seinen Spielern. Einer davon ist Laszlo Kanyuk. Der Ungar ist in Freiburg kein Unbekannter, hat er doch vor Jahren selbst für den SC gespielt. Über die Stationen Aalen, Schweinfurt und Offenbach ist Kanyuk mittlerweile bei den Stuttgarter Kickers gelandet — und somit bei Robin Dutt. 'Menschlich gebe ich ihm die Note eins' , sagt Kanyuk. 'Er kann sehr gut mit den Spielern umgehen. Und zwar mit allen' , berichtet der Mittelfeldakteur weiter. Außerdem bringe er viele neue Ideen mit und 'eine erfrischende Art' .
Kickers-Spieler Laszlo Kanyuk über Robin Dutt
Im Profigeschäft muss sich Dutt jedoch erst noch bewähren. Eine erste Chance dazu hätte er um ein Haar im vergangenen September erhalten, als er mit dem Erstligisten Hannover 96 Gespräche über die Nachfolge des entlassenen Trainers Peter Neururer führte. Nun scheint es für Dutt, der im Juli 2005 den DFB-Fußball-Lehrer-Lehrgang an der Deutschen Sporthochschule Köln mit der Gesamtnote 1,4 abschloss, so weit zu sein. Beim SC Freiburg darf er sich als Chefcoach beweisen.
Dass die Aufgabe schwierig sein wird, dessen muss sich Dutt bewusst sein. Nach 16 Jahren Volker Finke ist dessen Schatten gewaltig. Zumal gerade jetzt der Erfolg zum SC Freiburg zurückgekehrt zu sein scheint. Nach einer Serie von neun Spielen ohne Niederlage sind die Breisgauer wieder dran an den Aufstiegsrängen. Derzeit beträgt der Rückstand auf Platz drei nur noch vier Zähler. Und am Sonntag steigt das Spitzenspiel des Tabellensiebten gegen den Vierten Kaiserslautern. Dabei soll es zudem organisierte Sympathiebekundungen für den scheidenden Cheftrainer geben. Ein SC-Fanklub plant im Rahmen der Aktion 'Wir-sind-Finke' 6000 Flugblätter im Stadion zu verteilen, zudem sollen T-Shirts mit diesem Slogan verkauft werden.
siehe hierzu auch :
http://www.kicker.de/fussball/2bund…artikel/362847/