Sicherheitsmaßnahmen wie bei Olympia
Athen im Ausnahmezustand
Für die meisten ist das Champions-League-Finale zwischen dem AC Mailand und dem FC Liverpool am Mittwochabend ein fußballerischer Leckerbissen. Für die Athener Polizei ist es vor allem ein Großkampftag. Rund um das Olympiastadion "Spyridon Louis" und im Stadtzentrum herrscht die gleiche Sicherheitsstufe wie bei den Olympischen Spielen 2004. 7500 Polizisten und 7000 andere Ordnungshüter haben Stellung bezogen.
Im Falle von Krawallen wird die Polizei mit Farbpistolen auf Hooligans schießen, um diese besser identifizieren zu können. "Diese Farbbälle erfüllen gleich zwei Aspekte: Sie sind einerseits beim Aufprall sehr schmerzhaft, andererseits können wir Randalierer durch die Farbmarkierungen schnell identifizieren und festnehmen", erklärte Polizeisprecher Panagiotis Stathis. Im Olympiastadion sollen die Geschosse aber nicht eingesetzt werden. "Nicht nur die 7500 Polizisten werden in der Stadt patrouillieren. Jeder Beamte der Stadt wird bis Mittwochnacht in voller Bereitschaft sein", kündigte Stathis an.
Insgesamt werden rund 20.000 Engländer und 15.000 Italiener, zudem aber auch etwa 15.000 Anhänger ohne Tickets erwartet. Aus Sicherheitsgründen werden zum Finale lediglich 63.800 Besucher Einlass erhalten. Eigentlich fast das Olympiastadion 72.000 Zuschauer. "Wir sind für alle Fälle vorbereitet und garantieren die einwandfreie Austragung des Spiels", sagte Vyron Polydoras, seines Zeichens griechischer Minister für Öffentliche Ordnung. Die Polizei-Gewerkschaft, die zunächst einen Streik angedroht hatte, änderte ihre Pläne und wird für die Sicherheit Sorge tragen.
Am internationalen Flughafen von Athen werden italienische und englische Fans am Mittwoch gar nicht erst in Kontakt kommen. Mit farbigen Armbändern sollen sie direkt bei der Ankunft kenntlich gemacht werden. Zum Stadion geht es für die Anhänger der "Reds" in Bussen, die Milan-Fans sind auf die Vorortzüge angewiesen. Im Vorfeld des Ereignisses arbeiteten die Athener Behörden eng mit Beamten aus England und Italien zusammen, um polizeibekannte Hooligans frühzeitig an einer Einreise nach Griechenland zu hindern. Zu den Maßnahmen gehören auch Luftüberwachungen durch Hubschrauber, der Einsatz von Videokameras im gesamten Stadtgebiet und stark limitierter Autoverkehr im Bereich des Olympiastadions.