Ein regulärer Treffer, erzielt mit der Hand? Dass so etwas möglich ist, bewies vor exakt 25 Jahren Stürmer Uwe Reinders. Pünktlich zum Spitzenspiel zwischen Werder Bremen und Bayern München jährt sich eines der kuriosesten Tore der Bundesliga-Geschichte.
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Die Bayern-Verteidiger wissen, was kommt. Reinders' weite Einwürfe sind berüchtigt. Jean-Marie Pfaff hat man davon aber offenbar nichts erzählt. Der Ball segelt in hohem Bogen in Richtung Bayern-Tor. Pfaff ist überrascht und deshalb etwas spät dran, als er sich in die Spielertraube mit Bremens Verteidiger Norbert Siegmann und Mitspieler Klaus Augenthaler stürzt, um die Situation zu bereinigen.
Fausten oder Fangen? Nichts von beidem gelingt. Pfaff berührt den Ball nur ganz leicht mit den Fingerspitzen und gibt ihm so neues Tempo, eine andere Richtung und einen eigentümlichen Effet. Zwar erkennt der Torwart diese neue Situation schnell, jedoch zu spät, um den Ball noch aufzuhalten. Hilflos dreht er sich um die eigene Achse und krabbelt dem Leder hinterher. Auch die artistische Einlage von Wolfgang Grobe, der bedrängt von Rudi Völler noch versucht, den Ball von der Linie zu kratzen, misslingt.
1:0 für Werder - gleichzeitig der Endstand - durch einen Einwurf! Sportschau und Sportstudio wiederholen die Szene immer wieder, Zeitungen drucken verschiedenste Fotos und sezieren die Aktion regelrecht. Tenor: Pfaff ist der Depp. Schon wieder lacht ganz Deutschland über einen Bayern-Torwart. Das Problem: Hätte Pfaff den Ball nicht berührt und einfach durchgelassen, wäre das Spiel mit Abstoß fortgesetzt worden. Die offiziellen Fußball-Regeln sind in Punkt 15 eindeutig: "Der Einwurf ist eine Spielfortsetzung. Aus einem Einwurf kann ein Tor nicht direkt erzielt werden."
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