Wien - Die Vorbereitungen auf die EURO 2008 laufen auf Hochtouren. Dabei wird nicht nur an der Fertigstellung der EM-Stadien mit Hochdruck gearbeitet.
Am Wiener Messegelände wird für tausende EURO-Besucher das größte Hotel Österreichs auf die Beine gestellt.
Doch das Fan Camp Wien 2008 ist mehr als nur eine günstige Übernachtungsmöglichkeit für die Fußball-Verrückten aus ganz Europa.
Im europhorie-Talk steht Thomas Swancar, Mediensprecher des Fan Camps Wien 2008, Rede und Antwort und verrät was den Fans in Wien abseits des Stadionbesuchs geboten wird.
Sport1: Wo genau schlägt das „Fan Camp Wien 2008“ in Wien sein Zelt auf?
Thomas Swancar: Auf der Rückseite der Reed-Messe in Halle 10 am Rotundenplatz. Also nur einen Katzensprung vom Stadion entfernt. Zudem ist man mit der U-Bahn in knapp zehn Minuten in der City.
Sport1: Was muss Fan tun, um einen der begehrten Schlafplätze zu ergattern?
Thomas Swancar: Man wird sich hauptsächlich über die Homepage Fancamp Vienna 2008 - Home registrieren können. Dort gibt es ein Echtzeit-Buchungssystem, wo man um nur 38.- Euro pro Tag sein Bett registrieren kann.
Sport1: Was erwartet die Fans im Camp?
Swancar: Wir haben im Fan Camp 20 Shops geplant. Die 16.000 m² große Halle ist in zwei Bereiche unterteilt. Zwei Drittel davon sind der Schlafsaal und ein Drittel ist ein öffentlicher Bereich, der für jedermann frei zugänglich ist. Wir bauen dort eine Infrastruktur wie in einer kleinen Stadt auf. Wir sind zur Zeit der EURO 2008 mit 2700 Betten das größte Hotel Österreichs und in diesem öffentlichen Bereich wird es alles geben, was das Fan-Herz begehrt.
Sport1: Auf welche Einrichtungen dürfen sich die Fans in dieser Kleinstadt freuen?
Swancar: Es gibt einen EM-Friseur, EM-Visagisten und einen Tätowier-Shop, eine Bäckerei und natürlich auch Gastronomiebetriebe und ein Internetcafé, eine Game-Zone und einen Fanshop, eine Bank und Convinience-Stores. Einfach alles was der Fan benötigt um die EURO zu genießen.
Sport1: Wie muss man sich die Betteneinteilung vorstellen? Gibt es separate Damen- bzw. Herrenbereiche?
Swancar: Im Schlafsaal werden ca. 700 Zimmer aufgebaut, in denen jeweils zwei Stockbetten stehen. Es gibt einen Herren-, eine Damen- und einen Mixed-Bereich für Pärchen. Alle verfügen über einen eigenen Sanitärbereich.
Sport1: Stichwort „Sanitärbereich“: Wie steht es um Wasch- und Duschgelegenheiten?
Swancar: Wir legen auf zwei Punkte großen Wert. Das eine ist die Security und das andere das Facility Management, die Sauberkeit. Es gibt genügend sanitäre Anlagen. Wir haben 150 Duschen und insgesamt 200-300 Toiletten, Urinale und Behinderten-WCs. Ein 24-Stunden-Dienst kümmert sich um die Sauberkeit.
Sport1: Weiß man wie viele der Betten bereits gebucht sind?
Swancar: Das kann man jetzt noch nicht sagen. Am 2. Dezember wird der wirkliche Run auf die Betten losgehen. Dann steht durch die Auslosung fest, welche Länder in Wien spielen werden. Vorher wird der deutsche Fan nicht in Wien buchen, wenn die Mannschaft dann in Basel spielt. Natürlich gibt es schon einige Reservierungen, aber den Run erwarten wir erst im Dezember.
Sport1: Stützen sich die Organisatoren auf Erfahrungswerte, zum Beispiel von der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland?
Swancar: Ja. In Deutschland gab es in fast jeder großen Stadt Fan Camps, die durchwegs ausgebucht waren. Dort war durch das Public-Viewing eine super Stimmung. Die positive Berichterstattung aus Deutschland war eigentlich der ausschlaggebende Grund, warum alle für das Fan Camp in Wien gestimmt haben. Unser Vermieter, die Messe Besitz Gesellschaft, hat sich natürlich erkundigt, wie der Ablauf in Deutschland war und welche Probleme es gegeben hat. Und weil dort alles friedlich über die Bühne gegangen ist, haben sie das „OK“ gegeben.
Sport1: Man erwartet sich also trotz der verschiedenen Nationen und Mentalitäten keine Auseinandersetzungen zwischen den Fans?
Swancar: Nein. Wie die Beispiele in Deutschland zeigen, war das Fan Camp eine super Sache. Mit den Fans ist alles ganz reibungslos über die Bühne gegangen, keine Gewaltausschreitungen, alles friedlich. Darum hat auch die Stadt Wien ihre Zustimmung gegeben und auch Österreichs Turnierdirektor der EURO 2008, Christian Schmölzer von der UEFA, hält das Fan-Camp für eine super Sache.
Sport1: Ganz nach dem Motto des Camps: "Bei uns treffen Freunde aufeinander".
Das Interview führte Martina Gugglberger
Quelle: Sport1.at