DAS THEMA: FUSSBALL-HINRUNDENBILANZ LOK STENDAL
Von Wolfgang Seibicke
Seit knapp zehn Jahren befindet sich der zuvor als altmärkisches Sport-Aushängeschild firmierende Stendaler Lok-Fußball in einem kritischen Zustand. In dieser Zeit gab es mehrfach Finanzkrisen, fiel gleich dreimal das Wort Insolvenz und folgte der Abstieg von der Oberliga in die Verbandsliga.
Stendal. Von finanziellen Problemen sind die Altmärker derzeit nicht betroffen. Der Vorstand hat diesbezüglich ordentlich gearbeitet und kann das als großen Pluspunkt werten.
Was den Fans derzeit die größten Sorgen macht, ist der drohende sportliche Abstieg in die nunmehr siebente deutsche Liga, die künftig zweigliedrige Landesliga. Lok steht derzeit auf dem 14. Verbandsligaplatz. Setzt man voraus, dass die vor ihnen liegenden Magdeburger Preussen und Halle-Ammendorfer in ihren Nachholspielen punkten, dann würde der Abstand der Stendaler auf einen Nichtabstiegsplatz bereits acht Punkte betragen.
Lok kam trotz ordentlicher Vorbereitung und der Saison-Zielstellung Platz fünf von Beginn an nicht richtig in die Gänge. Gleich die ersten drei Begegnungen wurde verloren.
Im Oktober erklärte Guido Euen, übrigens von sich aus, vor der Mannschaft seinen Rücktritt. Ihm folgte Co-Trainer Heiko Gödecke. Als neues Übungsleiterduo fungieren seitdem Olaf Harfenmeister, der zuvor fünf Jahre Landesligist Blau-Gelb Goldbeck betreute, sowie Sergej Devjatov.
Zwischenzeitlich und in der Folge aber verringerte sich die Zahl der Spieler, und zwar dramatisch. Die zuvor für Lok gemeldeten Seldcuk Sahin, Carsten Thielitz und Oliver Nagel spielten jeweils nicht einmal, Andras Böhme, Christian Reineke, Christoph Strauer und Marco Schönfeld verließen den Verein aus den verschiedensten Gründen. Andy Borchert verletzte sich schwer an der Schulter, die Saison ist für ihn beendet. Stefan Kluwe schließlich musste seine Fußball-Laufbahn aus gesundheitlichen Gründe ganz beenden. Neun Spieler sind es somit inzwischen, die aus dem Ursprungskader nicht mehr zur Verfügung stehen. Junge Kicker wie Benedikt Nellessen, Jakob Fleischmann und Danny Maier mussten ran, machten ihre Sache ordentlich, der A-Junior Stefan Konerow wurde Stammkeeper bei den Männern und bot insgesamt eine gute Leistung. " Dafür kann man diesem jungen Akteur nur Respekt zollen ", so Jörg Siebert vom Förderverein.
Trainer Harfenmeister hatte ein schwieriges Amt übernommen, erzeugte bei den meisten Aktiven jedoch Entschlossenheit und Optimismus. Die ersten Auswärtspunkte ( Halle-Ammendorf, Preussen Magdeburg ) wurden geholt. Was in der Folge oftmals fehlte, war das Glück. In den letzten beiden Heimspielen aber ( Amsdorf 0 : 2, Piesteritz 1 : 4 ) lag der Hauch eines Wortes über dem Stadion Am Hölzchen, das " Resignation " heißt.
War es das wirklich schon, Lok Stendal?