Schwarzer legt Investition auf Eis
München - Das ist der Hammer! Der TSV 1860 München hat am Montag Abend bekanntgegeben, dass sich Investor Nicolai Schwarzer vom Engagement bei den Löwen zurückzieht.
Nur eine Woche nach seinem Einstieg als Investor beim Fußball-Zweitligisten TSV 1860 München hat die Schwarzer Unternehmensgruppe ihr Engagement wieder beendet. Die Deutsche Fußball-Liga (DFL) habe signalisiert, dass die Vereinbarungen zwischen 1860 und dem Berliner Unternehmen auf erhebliche Bedenken stößen, teilte der Club am Montag mit. “Der Verein und Herr Schwarzer haben deshalb beschlossen, den Genehmigungsantrag zurückziehen und die Investition bis auf weiteres auf Eis zu legen.“ Der Privatinvestor sollte schrittweise Millionensummen in unbekannter Höhe für Transfers zur Verfügung stellen.
Der Immobilienunternehmer war am vergangenen Dienstag gleichzeitig mit dem früheren “Löwen“-Profi Miroslav Stevic, der den beurlaubten Stefan Reuter als Sportdirektor ablöste, beim finanziell angeschlagenen Münchner Traditionsclub eingestiegen. Die Investition von Schwarzer war für Spielereinkäufe in den nächsten vier Transferperioden gedacht. Das Geld sollte zunächst als so genanntes “nachrangiges Darlehen“ an 1860 verbucht werden, hätte aber von Schwarzer gegen Anteile an die Spielbetriebsgesellschaft des Clubs eingetauscht werden können.
Schwarzer hätte sich nach und nach Anteile an der Kommanditgesellschaft auf Aktie sichern können, laut 1860- Vizepräsident Michael Hasenstab maximal “zwischen 15 und 25 Prozent“. Auf das Darlehen sollte Schwarzer Zinsen erhalten, außerdem wäre er an einem künftigen möglichen Gewinn der “Löwen“ beteiligt gewesen.
Lesen Sie hier die Pressmitteilung des Vereins im Wortlaut:
"Das Präsidium gratuliert der Mannschaft zum Punktgewinn in Mainz. Die Mannschaft hat es deshalb verdient, dass ihr Einsatz am kommenden Sonntag im Heimspiel gegen Ahlen von vielen Fans unterstützt wird.
Entgegen den Erwartungen hat die DFL signalisiert, dass die Vereinbarungen zwischen dem TSV München von 1860 und der Unternehmensgruppe Schwarzer auf erhebliche Bedenken stoßen. Der Verein und Herr Schwarzer haben deshalb beschlossen, den Genehmigungsantrag zurückzuziehen und die Investition bis auf weiteres auf Eis zu legen.
Nicolai Schwarzer versichert, dass seine Sympathie auch weiterhin dem TSV München von 1860 gilt. Der TSV München von 1860 bedankt sich bei Herrn Schwarzer für das entgegengebrachte Vertrauen und die gute Zusammenarbeit."
Die tz erreichte Schwarzer telefonisch am Berliner Flughafen, von wo aus er sich gerade auf den Weg nach München zu einer Präsidiumssitzung machte. Schwarzer zur tz: "Die Sache hat sich heute mittag zugespitzt und dann entschieden. Es hat nichts mit Sportdirektor Miki Stevic zu tun, es geht hier einzig und allein um Vertragsmodalitäten." Mehr war dem (ehemaligen) Löwen-Investor zunächst nicht zu entlocken.
Für viele Löwen-Fans dürfte jetzt das große Zittern beginnen - außerdem "droht" den Blauen das Wahrwerden der Prophezeihung von Bayern-Manager Uli Hoeneß. Der hatte kurz nach Bekanntwerden des Deals zwischen Schwarzer und dem TSV 1860 gesagt: "Ich glaube, das ist der Anfang vom Ende für die Löwen".
Über die weiteren Entwicklungen beim TSV 1860 informieren wir Sie im Laufe des Abends hier auf tz-online.de.
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