Im Anschluss an die Profi-Fußball-Weltmeisterschaft 2006 findet vom 26. August bis zum 17. September 2006 die ebenfalls alle vier Jahre stattfindende WM von Fußballern mit einer sogenannten geistigen Behinderung statt. Im Jahr 2006 wird sie ausgerichtet von der INAS-FID (International Sports Federation for Persons with Intellectual Disability) und erstmals in Deutschland ausgetragen. Hauptsponsor ist die Rheinisch-Westfälische Elektrizitätswerk AG (RWE).
In den Jahren zuvor fand sie statt in den Niederlanden (1994), England (1998) und Japan (2002). Deutschland belegte 1994 den 7. Platz, 1998 den 3. und 2002 Platz 4.
Nationaler Ausrichter ist die Fußball-WM 2006 der Menschen mit Behinderung GmbH mit Unterstützung des Deutschen Fußballbundes (DFB). Der zuständige internationale Verband hat seine 4. Weltmeisterschaft an den Deutschen Behindertensportverband (DBS) vergeben; Partner des DBS ist die Lebenshilfe für Menschen mit Behinderung, vertreten durch den Landesverband Nordrhein-Westfalen und die Bundesvereinigung. Die Schirmherrschaft hat Gerhard Schröder übernommen, der der WM "einen guten Verlauf, den Aktiven den erhofften sportlichen Erfolg und den Zuschauern spannende Wettbewerbe"' wünscht (Infobroschüre: "Geballte Leidenschaft", Seite 2).
16 Nationalmannschaften aus fünf Kontinenten mit rund 500 Sportlern, Trainern und Begleitpersonal werden in 48 WM-Spielen gegeneinander antreten, um dem seit 2002 amtierenden Weltmeister England den Platz streitig zu machen. Gesetzt sind Deutschland als Gastgeber und England als Titelverteidiger sowie die Nationalmannschaften aus Brasilien, Frankreich, Japan, Mexiko, Niederlande, Nordirland, Australien, Polen, Portugal, Russland, Saudi-Arabien, Südafrika, Südkorea und Ungarn.
Die Eröffnungsfeier findet in der Kölnarena in Köln, das Eröffnungsspiel in der Duisburger MSV-Arena, Finale und Abschlussfeier in der BayArena in Leverkusen statt. Die Spiele werden nach den FIFA-Regeln ausgetragen; jedoch werden alle 16 Platzierungen ausgespielt. Aus den vergangenen Weltmeisterschaften ist ersichtlich, dass das Leistungsniveau der Spieler vergleichbar ist mit dem der Spielkassen der Kreisklasse und Kreisliga, wobei alle antretenden Teams auch deutlich höherklassig spielende Sportler haben. Dies ist nicht zuletzt auf die sich stetig verbessernde Zusammenarbeit mit den nationalen Fußballverbänden zurückzuführen. Einige Spieler sind in den nationalen Ligabetrieb integriert. Erwartet werden in besonderem Maße authentische Spiele, da die unterschiedlich starken kognitiven Einschränkungen der Spieler erfahrungsgemäß bedingen, dass die Entwicklung der Spiele in höherem Maße über situativ-spontane Emotionen und weniger über vorausschauend-berechnende Ratio abläuft: "Und so ist das Spiel (...) geprägt von echter Begeisterung, unverfälschter Spielfreude und großen Gefühlen" .
Die Spiele werden in den Bundesländern Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Bayern und Sachsen-Anhalt in folgenden Städten ausgetragen:
Aachen, Arendsee, Bielefeld, Bochum, Bonn, Bottrop, Braunschweig, Celle, Dinslaken, Dortmund, Düsseldorf, Duisburg (Eröffnungsspiel), Essen, Euskirchen, Gardelegen, Gütersloh, Hamm, Hannover, Heinsberg, Hürth, Kleve, Klötze, Köln, Krefeld, Leverkusen (Finale), Lippstadt, Lübbecke, Lüdenscheid, München, Münster, Oberhausen, Olpe, Osterburg, Recklinghausen, Salzwedel, Schwelm, Stendal, Waltrop, Wermelskirchen, Wesel, Wolfsburg
Die Auslosung der Spielbegegnungen erfolgte am 28. April 2006 im ZDF-Hauptstadtstudio Berlin und wurde moderiert von Johannes B. Kerner. Als Botschafter der WM war der ehemalige Nationaltrainer Rudi Völler ebenfalls gekommen. Die deutsche Nationalmannschaft wird auf die Teams aus Japan, Nordirland und Russland treffen. Fritz Pleitgen, WDR-Intendant und ebenfalls WM-Botschafter, hat angekündigt, dass der Westdeutsche Rundfunk (WDR) alle Spiele der deutschen Nationalmannschaft sowie Eröffnungs- und Endspiel live übertragen wird.
Link zur WM-Seite http://www.inas-fid-wm2006.com/DesktopDefault.aspx