SEXSKANDAL UM FUSSBALLSTAR
Ronaldos Ärger mit Transvestiten
Eigentlich sollte Fußballstar Ronaldo in Brasilien eine Verletzung auskurieren. Doch in seiner Heimat musste das Idol auf die Polizeiwache: In einem Stundenhotel hatte er sich mit Transvestiten gestritten, die dort als Prostituierte arbeiten.
Rio de Janeiro - Brasiliens Fußballidol Ronaldo, 31, musste in Rio de Janeiro auf die Polizeiwache - zur Klärung eines Sachverhalts. Denn drei Transvestiten, die ihr Geld in einem Stundenhotel als Prostituierte verdienen, hatten sich mit dem 31-jährigen Nationalspieler gestritten. Sie werfen Ronaldo vor, die vereinbarte Zahlung verweigert und Drogen konsumiert zu haben. Einer der Transvestiten filmte die Diskussion im Stundenhotel und stellte das kurze Video sogar ins Internet.
Ronaldo: Von Transvestiten erpresst?
Ronaldo steht zurzeit beim AC Mailand unter Vertrag und kuriert in seiner Heimatstadt eine Verletzung aus. Auf der Polizeiwache habe er "psychologische Probleme" eingeräumt, heißt es. Sein Pressesprecher veröffentlichte eine Stellungnahme, in dem der angebliche Drogenkonsum durch den Spieler dementiert wird. Ronaldo sei Opfer eines Erpressungsversuchs gewesen. "Der Sportler Ronaldo hat nie Drogen zu sich genommen", heißt es. Zum Thema wolle Ronaldo persönlich nicht Stellung beziehen.
Aber die Prostituierten bleiben bei ihrer Darstellung: In verschiedenen Fernsehinterviews versicherte André Albertino, er und zwei weitere Transvestiten hätten die Nacht zum Montag mit Ronaldo im Stundenhotel verbracht. Er präsentierte einen Fahrzeugbrief, den der Fußballstar angeblich als "Bürgschaft für eine spätere Zahlung" seiner Schulden hinterlassen habe. Auf dem Schein war Ronaldos bürgerlicher Name Ronaldo Luiz Nazário de Lima zu sehen. Im Video in Internet ist ein verärgerter Ronaldo zu sehen und Albertinos Stimme zu hören: "Um zu beweisen, dass du es bist."
Der mit dem Fall beauftragte Kommissar Carlos Augusto Nogueira sagte unterdessen zu Journalisten, Ronaldos Fassung sei "glaubhafter". Der Spieler, der auch wegen Gewaltdrohung angezeigt worden sei, habe versichert, dass er sich mit weiblichen Prostituierten habe vergnügen wollen und von den Transvestiten getäuscht worden sei. Er sei von den Männern, die 50.000 Real (knapp 20.000 Euro) verlangt hätten, erpresst worden.
als/dpa