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25.03.2009 |
Herbert Hainer: "Schalke ist DER Inbegriff des Fußballvereins"
Ein souveräner Auftritt eines einflussreichen Mannes, dem Schalke 04 trotz vielfältiger Münchner Vorlieben am Herzen liegt: Großen Beifall erntete adidas-Chef Herbert Hainer für seinen Auftritt bei "Tore und Gewinne" in der VELTINS-Arena.Zum zweiten Mal hatten die Knappen geladen, um mit einer der Schlüsselfiguren des Fußballs über mehr als nur die 90 Minuten auf dem Rasen zu sprechen. Nach Günter Netzer durfte sich Herbert Hainer, Vorstandsvorsitzender der adidas AG, über ein sehr aufmerksames Auditorium und ein angenehmes Gespräch mit Moderator Ulli Potofski freuen.
Und über warme Worte des Schalker Vorsitzenden Josef Schnusenberg, der adidas als langjährigen Partner der Königsblauen lobte. Mit Blick auf den aktuellen, bis 2018 laufenden Kontrakt meinte der Präsident: "Wir haben mit adidas einen Partner, der immer verlässlich war, und sind stolz darauf, ihn noch viele Jahre an unserer Seite zu haben."
Eine Einschätzung, die auf Gegenseitigkeit beruht. "Ich war zwar als Kind Fan der Sechz'ger, weil mein Bruder dort spielte, und bin später zum FC Bayern übergewandert; aber schon damals war für mich Schalke 04 immer DER Inbegriff des Fußballvereins", betonte Hainer im Hospitality-Bereich Tibulsky. "Jeder, der die Geschichte des Clubs kennt, wird wissen, wie viel Schalke 04 für den deutschen Fußball geleistet hat."
Deswegen sei Hainer immer an einer langen Bindung an sein Unternehmen interessiert gewesen, wobei er die Gegenleistungen auch klar definierte: "Jeder Verein ist Botschafter für unsere Marke. Diese sollen wirtschaftlich und erfolgreich arbeiten." Das traut Hainer den Knappen zu. So sagte er "klares Ja" auf die Frage, ob der Club in den kommenden zehn Jahren einmal Deutscher Meister werden könne. "Sehr opportunistisch", frotzelte Potofski. "Überhaupt nicht", konterte Hainer gutgelaunt. "Das ist meine Überzeugung."
Ein glänzend auf das Gespräch vorbereiteter Potofski konfrontierte Hainer gleich zu Beginn mit einem "traumatischen" Erlebnis aus der Jugend. Wie es der größte Wunsch des kleinen Schalkers Ulli gewesen sei, einen adidas-Trainingsanzug zu besitzen und wie er einen zum Geburtstag geschenkt bekam - leider mit einem Streifen zu viel... "Wenn ein Markenzeichen erfolgreich und begehrt ist, versucht man es zu kopieren", schien der schmunzelnde Mittelfranke ähnliche Geschichten schon mal gehört zu haben...
Mit der Gelassenheit des ersten Mannes eines Unternehmens, das als eine von nur drei Firmen auf allen elf größten Wirtschaftsmärkten der Welt vertreten ist, kommentierte Hainer auch die Diskussionen um die Besetzung des Schalker Managerpostens. Potofski wollte wissen, was er in dieser Hinsicht von Oliver Kahn halte. "Das entscheiden die Schalker Verantwortlichen, da werde ich mich nicht einmischen." Zu den Fähigkeiten des einstigen Nationaltorhüters äußerte sich Hainer sehr wohl: "Er ist sicherlich jemand, der sehr willensstark und durchsetzungsfähig ist, was Ziele angeht. Auf der anderen Seite ist er auf diesem Aufgabenfeld ein Neuling." Hainers abschließendes Urteil: "Er hätte auf alle Fälle eine Chance verdient."
Und dann plauderte er noch aus dem Nähkästchen über ein sehr schweigsames Golfspiel mit Oliver Kahn über 18 Löcher: "Alles Gute" und "schönes Spiel", viel mehr habe man nicht geredet. Der Sieger habe indes Kahn geheißen. "Der Oliver ist auch im Golf sehr zielstrebig."
Anschließend brach der 54-Jährige eine Lanze für die Bundesliga. "Über sie wird viel zu viel geschimpft, viele sehen nur die negativen Aspekte. Ich komme sehr viel in der Welt rum und da merkt man überall, dass die Bundesliga ein enorm hohes Ansehen genießt."
Nicht nur, weil adidas einen Anteil von zehn Prozent an Bayern München besitzt, steht Hainer dem Thema Investoren in der Bundesliga positiv gegenüber und befürwortete das Engagement von Dietmar Hopp bei der TSG Hoffenheim. "Dafür muss man aber auch klare Regeln und Richtlinien aufstellen, damit die Vereine nicht durch Investoren missbraucht werden können."Sehr bemerkenswert auch, was Hainer zur aktuellen Weltwirtschaftskrise sagte: "Natürlich können wir durch ein Jammertal gehen und uns jeden Tag sagen, wie schlecht es uns geht. Aber wir können auch dagegen angehen." Die Philosophie seines Unternehmens sei auf Nachhaltigkeit angelegt. "Es geht eben nicht um kurzfristige Erfolge, die einem dann nachher auf die Füße fallen." Obwohl das gar nicht so einfach für ein börsennotiertes Unternehmen sei, das daher in jedem Quartal seine Umsätze offen legen müsse. Da erwarteten natürlich alle immer nur Gewinnsteigerungen.
Nachdem Hainer anschließend auch noch charmant eine Fragerunde der Zuhörer - etwa zu den Themen Bundesliga-Spielball (adidas ist interessiert) oder Plagiate (6 Millionen Teile konfisziere man jedes Jahr, beschäftige 60 Rechtsanwälte) - absolvierte, gab es für ihn anschließend lang anhaltenden und verdienten Beifall.
Quelle: Schalke-HP
Und jetzt Fresse ihr Fans von langweiligen Popelsvereinen
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