Ein Beitrag zum Thema Spaltung der Gesellschaft.
"Gleichzeitig spielen sich in den Schulen Szenen ab, die vor der Pandemie einen gesellschaftlichen Aufschrei ausgelöst hätten. Da gibt es Tafeln, auf deren einer Seite die Geimpften stehen, auf der anderen die nicht Geimpften, die sich dann vor der versammelten Klasse regelmäßigen Tests unterziehen müssen."
Waren diese Leute schon mal in einer Schule? Ich weiß nicht wie es heutzutage ist, aber von Anfang der 90er als ich auf der Grundschule war bis Mitte der 2000er als ich Abi gemacht habe war eigentlich der gesamte Lehrbetrieb darauf ausgerichtet, die vermeintlich schwächeren Schüler durch fortwährendes Bloßstellen zu "motivieren", damit sie endlich "mitziehen". Insofern: Alles beim Alten
Aber für so ein Paulanergarten-Zeug hier hätte ich dann doch gerne mal ein einziges Beispiel:
Da gibt es Lehrkräfte, die Kinder einzeln aufrufen und nach ihrem Impfstatus befragen: Wer geimpft ist, erhält einen Applaus, wer nicht, muss sich rechtfertigen.
"Spaltung der Gesellschaft" ist ein schöner neuer Begriff, der aber irgendwie komischerweise nur im Zusammenhang mit Corona verwendet wird. Dieselben Leute, die sich über die Spaltung der Gesellschaft Sorgen machen, äußern sich doch eher selten zu der Frage, ob für eine Spaltung der Gesellschaft auch durch andere Phänomene voranschreitet. Man könnte ja auch mal über die zunehmende Ungleichverteilung von Wohlstand, den Fortbestand von Alltagsdiskriminierung, die infrastrukturelle Benachteiligung der ländlichen Räume oder die ungleiche soziale Perspektive der verschiedenen Generationen als Katalysatoren von Spaltung nachdenken, wenn einen die Spaltung denn umtreiben würde. Diesen Leuten geht es aber nicht um die Spaltung der Gesellschaft, sondern nur um irgendwelche bestimmten Corona-Maßnahmen, die sie nicht mitmachen wollen. Das könnten sie so auch geradeheraus sagen, aber stattdessen verstecken sie sich hinter erfundenen Schulklassen und einer angeblichen Spaltung der Gesellschaft.
"Spaltung der Gesellschaft" kann für mich in einen großen Müllsack mit "Cancel Culture", "Gender-Wahnsinn" und "Fake News". Das ist leider aktuell einfach ein Kampfbegriff, mit dem man keine ernsthafte Diskussion führen kann.