Hotten meldet sich zurück

Hallo liebe Gemeinde,

nachdem ich während der (manipulierten) Ticketvergabe
einen durch die Russenmafia angeordneten Zwangsurlaub
verbringen musste, melde ich mich nun, da alle ihre aus ungeordneten
Kanälen erlangten Tickets verstaut haben, zurück, um die letzten Wochen
mit Euch zu rekapitulieren und philosophisch zu durchleuchten.

Leider sind mir alle Likes und andere Liebesbekundungen, die ich durch Euch erfahren durfte,
abhanden gekommen, so dass ich als Mittelloser zurück kehre.
Aus diesem Grunde hoffe ich auf mildtätige Gaben von Euch, die ich, und das ist ein Versprechen,
mit einigen tiefergehenden Gedanken veredeln werde.

Wer mich noch nicht kennt, darf mich kennenlernen, wer mich kennt, weiß, was er zu erwarten hat!
So feile ich schon an ersten Analysen und Gedanken in mir selbst.

Hallo lieber Brasi,
schön, dass du dich irgendwie meldest, auch wenn Dir kein Text zu gelingen scheint.
Die neumodischen Emoticons benutzen meine Kinder auch immer.
Da Du aber schon 64.978 Beiträge zu verzeichnen hast und dafür auch schon 3.347 gelobt wurdest,
erkenne ich an, dass hier jeder seinen Stil haben darf.
Ich werde weiter an meinem feilen und Dich und die anderen daran teilhaben lassen.

Erst einmal sind meine Gedanken von eher pragmatischer Kultur geprägt.
Ich habe ohne Ende Tickets von der Mafia bekommen, während Ihr die ganze Zeit
hier rumgepost(et) habt. Ich durfte ja nicht pos(t)en und so habe ich mit Leuten aus dem
Ticketgewerbe Geschäfte gemacht.
Nun habe ich zig über und andere wiederum fehlen mir.
Auch wenn ich meine Kindheit schon hinter mir gelassen habe, so fühle ich mich gerade
wie früher beim Panini-Bilder sammeln...

Doch wie dichtete schon Heinrich Heine tröstlich:

"Mein Kind, wir waren Kinder,
Zwei Kinder, klein und froh;
Wir krochen ins Hühnerhäuschen,
Versteckten uns unter das Stroh.
Wir krähten wie die Hähne,
Und kamen Leute vorbei -
"Kikereküh!" sie glaubten,
Es wäre Hahnengeschrei.
Die Kisten auf unserem Hofe,
Die tapezierten wir aus,
Und wohnten drin beisammen,
Und machten ein vornehmes Haus.
Des Nachbars alte Katze
Kam öfters zum Besuch;
Wir machten ihr Bückling' und Knickse
Und Komplimente genug.
Wir haben nach ihrem Befinden
Besorglich und freundlich gefragt;
Wir haben seitdem dasselbe
Mancher alten Katze gesagt.
Wir saßen auch oft und sprachen
Vernünftig, wie alte Leut',
Und klagten, wie alles besser
Gewesen zu unserer Zeit;
Wie Lieb' und Treu' und Glauben
Verschwunden aus der Welt,
Und wie so teuer der Kaffee,
Und wie so rar das Geld! ---
Vorbei sind die Kinderspiele,
Und alles rollt vorbei -
Das Geld und die Welt und die Zeiten,
Und Glauben und Lieb' und Treu'.

Zitat von Rogätzer

ich glaub es geht schon wieder looos

Hallo lieber Rogätzer,

ich glaube, es war nie vorbei, denn es lebt.
Ein Monat Sabbatical tut auch mal ganz gut, denn es gibt, auch wenn es viele hier nicht glauben wollen
und das Forum für den Nabel der Welt halten, noch einen Abgrund im Leben und den habe ich in meiner Absentia
besucht. In diesem Abgrund habe ich mir die Tickets besorgt, die uns alle so beschäftigen und Kopfschmerzen bereiten.
So darf ich Euch nach Frankreich begleiten und wer möchte, darf sich mir sein herz ausschütten, auf das die Herzschwere
sich eine Leichtigkeit des Seins verwandeln möge.

Denn wie schrieb schon Ludwig Tieck:

Melancholie
Schwarz war die Nacht und dunkle Sterne brannten
Durch Wolkenschleier matt und bleich,
Die Flur durchstrich das Geisterreich,
Als feindlich sich die Parzen abwärts wandten
Und zornge Götter mich ins Leben sandten.
Die Eule sang mir grause Wiegenlieder
Und schrie mir durch die stille Ruh
Ein gräßliches: Willkommen! zu.
Der bleiche Gram und Jammer sanken nieder
Und grüßten mich als längst gekannte Brüder.
Da sprach der Gram in banger Geisterstunde:
Du bist zu Qualen eingeweiht,
Ein Ziel des Schicksals Grausamkeit,
Die Bogen sind gespannt, und jede Stunde
Schlägt grausam dir stets neue blutge Wunde.
Dich werden alle Menschenfreuden fliehen,
Dich spricht kein Wesen freundlich an,
Du gehst die wüste Felsenbahn,
Wo Klippen drohn, wo keine Blumen blühen,
Der Sonne Strahlen heiß und heißer glühen.
Die Liebe, die der Schöpfung All durchklingt,
Der Schirm in Jammer und Leiden,
Die Blüte aller Menschenfreuden,
Die unser Herz zum höchsten Himmel schwingt,
Wo Durst aus selgem Born Erquicken trinkt,
Die Liebe sei dir auf ewig versagt.
Das Tor ist hinter dir geschlossen,
Auf der Verzweiflung wilden Rossen
Wirst du durchs öde Leben hingejagt,
Wo keine Freude dir zu folgen wagt.
Dann sinkst du in die ewge Nacht zurück,
Sieh tausend Elend’ auf dich zielen,
Im Schmerz dein Dasein nur zu fühlen!
Ja, erst im ausgelöschten Todesblick
Begrüßt voll Mitleid dich das erste Glück.

Zitat von peksim

yepp, selbstgespräche tun jedem manchmal gut

Hallo lieber peksim,

ich habe Dich als einen etwas granteligen Österreicher in Erinnerung.
Ich mag solche Menschen, die mit ihrem Schmäh zum ausdruck bringen wollen,
dass sie einen eigentlich in den Arm nehmen wollen, um ganz fest zuzudrücken.
Deine Spitzen gegen Brasi verraten eine leichte Sympathie für ihn.
Schön, dass Ihr Euch irgendwie mögt - schön, wie Ihr es zeigt

Zu Deinem Lieblingsthema "Selbstgespräche" habe ich Dir etwas von
Erich Kästner mitgeracht - lese laut und denke nach!

Paralytisches Selbstgespräch

Ein Kuß in Ehren ist kein Büstenhalter.
Der Ehebruch wirkt äußerst zeitgemäß.
Ein Embryo ist meist von zartem Alter.
Der Spucknapf ist zunächst kein Trinkgefäß.
Dreh dir den Kopf ab, falls du einen hast!
Auch ohne Kopf wirst du kein deutscher Denker.
Knüpf dich dezent an einen Lindenast.
Seit Zeile 5 wirst du davon nich kränker...
Wie wird man sich nach seinem Tode kleiden?
Ob auf dem Mars wohl Freudenhäuser sind?
Ob auch Minister an Erkältung leiden?
Ist wohl der Zufall nur per Zufall blind?
Das sind dabei nicht etwa alle Fragen!
Die meisten fallen einem gar nicht ein.
Es nützt nichts, im Adreßbuch nachzuschlagen.
Das ist für diese Zwecke viel zu klein.
Ein Fräulein will sich mit mir trauen lassen.
Sie schätzt mich so. Weil ich so höflich sei.
Ein Nachthemd hat sie. Und elf Untertassen.
Und einen Gasherd. Doch der ist entzwei.
Wenn ich elektrisch Licht im Munde hätte
und, wo der Blinddarm ist, ein Grammophon -
und Geld zu Schnaps und eine Zigarette,
das wäre schön. Denn ich bin Gottes Sohn.
Irrsinn ist menschlich und hat Gold im Munde.
Fast jeder hat's; nicht jedem ist's bekannt.
Der Doktor sagt, ich bin sein längster Kunde.
Nachts bin ich meist ein roter Elefant.
In Brüssel hat sich mancher kriegsverletzt.
Seit Mitte Juli kann ich nicht mehr lachen.
Wer Pech angreift, denkt an sich selbst zuletzt. -
Wo steht doch: Selig sind die Geistesschwachen?

Zitat von superboy_xx

Schreibst du die ganzen Verse eigentlich alle selber ab oder arbeitest du etwa mit Strg + C für diese wunderbaren Texte?

Ich kann Dir darauf nicht antworten, denn Teile meiner Antwort würden Dich beunruhigen!