ZitatAlles anzeigen"Meine Fehler haben uns viel gekostet"
VfB-Kapitän Meira über die Gründe der Krise, seine Vorbildfunktion und den Teamgedanken
Es sind keine großen Probleme. Aber es sind viele Kleinigkeiten, die sich beim VfB Stuttgart in der Summe gravierend auswirken. Jetzt bewertet Kapitän Fernando Meira die Faktoren der Krise und nimmt vor der Mittwochspartie (20 Uhr) gegen Bochum Stellung zu seinen Patzern.
Das Zweikampfverhalten
Kampfgeist, Aggressivität, Siegeswillen sind alles andere als meisterlich. Auch die Körpersprache der Spieler deutet auf die fehlende Einstellung hin. Das Lob und die Anerkennung nach der Meisterschaft wirkt offenbar nach. Markus Babbel hatte diese Befürchtung schon in der Nacht des Titeltriumphes: "Hoffentlich sind die Jungs jetzt genauso gierig auf den zweiten Titel, wie wir es damals bei den Bayern waren." Hat sich statt des unbedingten Willens etwa Selbstzufriedenheit breitgemacht?
Meiras Meinung: "Natürlich dürfen die Jungs mit dem Erreichten zufrieden sein. Aber jetzt müssen wir alle mehr erreichen. Wir dürfen nicht mehr nach Alibis suchen. Aber sicher ist auch: Die Gegner haben inzwischen mehr Respekt vor uns, gehen ganz anders zur Sache."Keine Sicherheit
Die Selbstverständlichkeit in den Aktionen ist verflogen. In der vergangenen Saison herrschte blindes Spielverständnis. Der Ball zirkulierte schnell durch die Reihen. Ein Rädchen griff ins andere. Nun fehlen Anspielstationen. Eine Folge: eine hohe Fehlpassquote. Und mit jedem weiteren Fehlpass wächst die Unsicherheit. Hat der VfB ein Mentalproblem? Oder lahmt das Spiel ohne Ball wegen Konditionsmängeln?
Meiras Meinung: "Dazu nur eines: Ergebnisse bringen Sicherheit. Das brauchen vor allem junge Menschen. Und ohne Ergebnisse ist es schwer, attraktiven Fußball zu spielen. Am Mittwoch gegen Bochum zählt daher nur eines: Gewinnen, egal wie."Instabile Mittelachse
Timo Hildebrand, Fernando Meira, Pavel Pardo, Antonio da Silva, Mario Gomez: An der Mittelachse orientierten sich bisher alle - sie gaben vor allem den jungen Spielern wie Serdar Tasci oder Sami Khedira Halt und Sicherheit. Jetzt ist es wie beim Domino. Wer sich an einem instabilen Spieler festhalten will, fällt und reißt den anderen mit. Liegt die Wahrheit des Problems in der Mitte?
Meiras Meinung: "Vollkommen richtig. Pavel und ich waren nicht so gut drauf. So etwas spürt eine Mannschaft natürlich."Verteidigung beginnt im Sturm
Die perfekt organisierte Defensive beginnt im Sturm. Die Angreifer müssen frühzeitig attackieren und Passwege zustellen. Davon ist bei Ciprian Marica fast nichts zu sehen - Mario Gomez und Cacau arbeiteten im Meisterjahr bedeutend mehr mit. Schon nach sechs Spieltagen hat der VfB zehn Gegentore kassiert - nicht nur weil Verteidiger Matthieu Delpierre verletzt fehlt. Ist der VfB in der Defensive schlechter organisiert?
Meiras Meinung: "Ich drehe die Sache einmal um. Vor der vergangenen Saison hieß es: Unser Sturm schießt zu wenig Tore. Da habe ich gesagt: Helft den Stürmern mehr, dass sie besser treffen. Wir müssen auch jetzt als Mannschaft wieder mehr machen."Keine Vorbilder: Kritik am Kapitän
Fernando Meira ist der uneingeschränkte Chef. Seine Leistung war außerordentlich, seine Einstellung vorbildlich. Das hat sich geändert. Die Kritik am VfB-Kapitän wächst - intern und extern. In den Gesprächen unter den Anhängern klingt oft der Vorwurf mit, der Portugiese denke mehr an das Angebot von Juventus Turin als an seine Aufgaben beim VfB. Auch Trainer Armin Veh ist nach Meiras vielen Patzern unzufrieden mit seinem Führungsspieler. In einem langen Gespräch hat er Meira erklärt, dass er sich ändern müsse: in erster Linie auf dem Platz. Aber auch daneben - als Vorbild für den Rest der Mannschaft. Haben die Anhänger und der Trainer recht?
Meiras Meinung: "Wir Führungsspieler müssen Vorbilder sein. Vor allem ich als Kapitän. Aber so langsam müssen auch die anderen Verantwortung übernehmen. Wir haben schließlich viele Nationalspieler. Mit meiner Leistung bin ich natürlich nicht zufrieden. Ich weiß, dass uns meine Fehler viel gekostet haben. Das will ich schnell korrigieren, damit wir wieder stabiler werden."Der Faktor Glück
In der vergangenen Saison klappte alles wie am Schnürchen. Auch Trainer Armin Veh wechselte fast immer erfolgreich ein. Inzwischen hat Veh das Glück ein wenig verlassen. Hinzu kommt: In Bremen wurde Roberto Hilberts Tor nicht anerkannt, obwohl der Ball nach seinem Schuss von der Unterkante der Latte hinter die Torlinie geprallt war. Und Mario Gomez traf aus guter Schussposition nur den Pfosten. Nur Pech?
Meiras Meinung: "Es gibt keinen, der in so einer Situation ein Patentrezept hat. Es gibt keinen einzigen Grund dafür, dass wir dumme Tore kassieren und unsere Chancen nicht verwerten."Die fehlende Geschlossenheit
Die Bremer Profis registrierten erstaunt, dass sich die Roten auf dem Feld regelrecht angifteten. Tatsächlich gibt es erste Tendenzen, die Schuld beim Mitspieler zu suchen. So beklagen sich die Stürmer über Schlafmützigkeit der Hintermannschaft. Und die Abwehrspieler denken sich: Wenn die Stürmer ihre Chancen besser verwerten würden, gäbe es die Probleme nicht. Muss die Mannschaft wieder enger zusammenrücken?
Meiras Meinung und Fazit: "Wir gewinnen zusammen. Und wir verlieren zusammen. Es hat keinen Sinn, sich öffentlich Vorwürfe zu machen. Gegen den VfL Bochum müssen wir am Mittwochabend bis zur letzten Minute kämpfen - und wieder als Mannschaft funktionieren."Stuttgarter Nachrichten 25. September 2007

Archiv VfB Stuttgart
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mensch -
6. November 2006 um 21:55 -
Geschlossen
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checker, willst du die karte, ja/nein? 15€ und n bierchen gg barca
ich glaub, ich bin zu spät?!
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ich glaub, ich bin zu spät?!
sie ist unterwegs, glaube ich...;)
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Hauptsache 3 Punkte
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Hauptsache 3 Punkte
ganz wichtig. Wenigstens gewinnen sie gegen Teams, die sich nur hinten reinstellen...
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Robberddooo sagts genau rischdsch:
Zitat"Wir haben drei Punkte, wir haben gewonnen, alles andere ist scheißegal!"
ich hoffe trotzdem, wir kehren zu schönem fußball mit positiven ergebnissen zurück
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Unkonzentriertheit trifft Pech trifft Unvermögen
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was ist denn mit dem meira los?
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danke für die 3 Punkte;)
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was ist denn mit dem meira los?
Lass ihn doch, der soll die Saison lang büßen für sein Foul im Pokalfinale
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Und ihr wollt deutscher Meister sein
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sorry, das sollte nich hierhin!
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sorry, das sollte nich hierhin!
Doch, genau hierhin, was meinste wie häufig ich mir das als bayernfan schon anhören musste
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Und ihr wollt deutscher Meister sein
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Stimmen zum Spiel
VfB-Cheftrainer Armin Veh: "Wir haben in der ersten Viertelstunde ordentlich angefangen. Dann bekommen wir aber in einer Situation, in der wir in Ballbesitz sind, einen Freistoß gegen uns und kassieren ein Tor. Danach waren wir nicht so präsent, wie das eigentlich sein sollte und kriegen gleich das 0:2. Das Zweikampfverhalten war in dieser Phase wieder einmal schlecht. Es scheint, als ob die Mannschaft aus den letzten Spielen nicht viel gelernt hat. In der zweiten Hälfte hatten wir dann Chancen im Minutentakt und müssen auch das 2:2 machen, denn wir hatten Möglichkeiten für gleich mehrere Spiele. Entscheidend war aber, dass wir wieder mal mit 0:2 hinten lagen. Und wenn man sieht, was für einen Aufwand wir betreiben, dann ist das am Ende natürlich zu wenig. Solche Fehler wie heute dürfen wir uns am Dienstag gegen Barcelona gegen ein internationales Spitzenteam sicher nicht erlauben."
Hansa-Coach Frank Pagelsdorf: "Für uns war es natürlich eine überragende Woche mit neun Punkten aus drei Spielen. Trotzdem wachsen die Bäume aber nicht in den Himmel. Nach dem Doppelschlag war der VfB in der ersten Hälfte etwas geschockt, bevor er sich wieder gefangen hat. Nach der Pause hat Stuttgart dann richtig Druck gemacht. Da bleibt es dann auch nicht aus, dass sich ein Team wie der VfB gute Chancen erspielt. Am Ende hatten wir bei den Möglichkeiten des VfB sicher auch das notwendige Glück auf unserer Seite."
VfB-Mittelfeldspieler Roberto Hilbert: "Das haben wir uns hier sicher anders vorgestellt. Nach dem schnellen 0:2-Rückstand haben wir nach der Pause alles versucht und auch genug Chancen gehabt. Es ist sehr bitter, dass es nicht mehr zum Ausgleich gereicht hat. Jetzt müssen wir nach vorne und auf das Spiel gegen Barcelona am Dienstag schauen. Wir haben sicher keine Angst. Klar ist Barcelona eine der besten Mannschaften der Welt, aber wenn man in so ein Spiel mit Angst geht, dann bekommt man auch eins auf die Mütze."
Hansa-Keeper Stefan Wächter: "Wir haben 2:1 gewonnen und neun Punkte in einer Woche geholt. Nach unserem schlechten Start ist das natürlich sensationell. Ich freue mich, dass ich dabei mithelfen konnte."
VfB-Linksverteidiger Ludovic Magnin: "Wir können Druck machen so viel wir wollen, wenn wir uns durch zwei Standards wieder selbst schlagen. So etwas wiederholt sich zurzeit leider immer wieder, weshalb wir uns dringend Gedanken machen müssen. Wir stehen auswärts einfach nicht gut, das ist uns in dieser Runde schon zu oft passiert."
Hansa-Torschütze Tobias Rathgeb: "Das war heute natürlich ein Riesengefühl für mich, gegen meinen Ex-Verein zu spielen und dann auch noch zu treffen und zu gewinnen. Jeder, der schon einmal in so einer Situation war, weiß, wie man sich dann fühlt. Es ist einfach ein super Tag für mich!"
VfB-Keeper Raphael Schäfer: "Wir zeigen derzeit auswärts und daheim zwei Gesichter. Daran müssen wir schleunigst etwas ändern. Teilweise lassen wir uns auswärts vorführen. Das kann nicht sein. Wir müssen da jetzt schnell zusammen wieder rauskommen."
VfB-Torschütze Mario Gomez: "Die ersten zehn Minuten haben wir gut gespielt. Dann kassieren wir ein Tor durch eine Standardsituation und der Faden geht verloren. Kurz danach kriegen wir dann gleich das nächste Tor. Das darf einfach nicht passieren. Die Ordnung geht uns derzeit verloren, sobald wir ein Gegentor bekommen. Ich bin sehr enttäuscht."
VfB-Mittelfeldspieler Sami Khedira: "Das war auf jeden Fall eine blöde Niederlage. Es ist sehr bitter, als Deutscher Meister nun schon beim zweiten Aufsteiger zu verlieren. Wir hatten uns für dieses Spiel viel vorgenommen und wenig davon umgesetzt. Das darf einer Spitzenmannschaft nicht passieren und wir wollen eine Spitzenmannschaft sein."
Hilbert trifft den Nagel auf den Kopf "...bekommen wir auf die Mütze...."
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Rostock und Barcelona sind zwei Paar Schuhe. Sollten nicht noch weitere Verletzungen dazukommen, bin ich zuversichtlich, dass es ein gutes Spiel wird am Di - ich freue mich jedenfalls schon drauf :p:
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Rostock und Barcelona sind zwei Paar Schuhe. Sollten nicht noch weitere Verletzungen dazukommen, bin ich zuversichtlich, dass es ein gutes Spiel wird am Di - ich freue mich jedenfalls schon drauf :p:
das siehst du nach dem 0:3 anders
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das siehst du nach dem 0:3 anders
wer Spiele vor dem Anpfiff schon verloren gibt, sollte zu hause bleiben
man sollte nicht vergessen, dass der vfb seit 19 spielen zu hause ungeschlagen ist
und sollte es 0:3 ausgehen (was ich nicht hoffe) und barca dabei die viel bessere mannschaft war, geht die welt auch nicht unter...
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