Österreich: Erste Runde im Lizenzverfahren
Wiener Klubs müssen zittern
Verliert die österreichische Bundesliga beide Wiener Traditionsvereine? Der zuständige Lizenzausschuss des Ligaverbandes verweigerte sowohl Rekordmeister Rapid Wien und dem Lokalrivalen Austria in erster Instanz die Lizenz für die kommende Saison. Gleiches gilt für den Grazer AK sowie Wacker Tirol.
Rapid-Trainer Peter Pacult: Die Zukunft seines Vereins ist ungewiss.
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Dem Grazer AK waren bereits für die laufende Saison wegen Verstößen gegen Lizenzierungs-Auflagen, Insolvenz und ungeklärten Gehalts-Forderungen insgesamt 28 Punkte abgezogen worden. Auch im Unterhaus sind vier Vereine (Admira Wacker Mödling, FC Gratkorn, FC Kärnten und DSV Leoben) vom Zwangsabstieg bedroht.
Liga-Vorstand Georg Pangl sprach angesichts der Entscheidung von einem "richtungsweisenden (Zwischen-) Status". Er gehe davon aus, dass die betroffenen acht Vereine die Möglichkeit des Protestes mit neuen Nachweisen wahrnehmen. Die Klubs können bis zum 10. Mai beim Protestkomitee Einspruch einlegen. Dieses entscheidet dann bis zum 15. Mai. Sollte auch in zweiter Instanz die Lizenz verweigert werden, bleibt den Klubs noch das Ständige Neutrale Schiedsgericht, das bis 31. Mai eine definitive Entscheidung trifft.
Die vorläufige Lizenzverweigerung traf Austria Wien nicht unvorbereitet. Auf der Website des Vereins teilte Manager Markus Kraetschmer mit: "Wir waren uns dessen durchaus bewusst, deswegen haben das Präsidium, Management und die Juristen auch am Wochenende am neuen Kooperationsvertrag mit (Hauptsponsor) Magna intensiv weiterverhandelt. Allerdings gibt es dabei noch juristische und steuerrechtliche Details abzuklären. Wir sind sehr bemüht, bis spätestens Ende der Woche den Vertrag zu unterfertigen." Laut den Regularien können neue Unterlagen nur bis zum 10. Mai nachgereicht werden.
Rapid-Präsident Rudolf Edlinger gab sich gelassen: "Der Grund für die fehlende Lizenz ist, dass wir noch die Bankgarantie eines Sponsors nachbringen müssen, und das werden wir in den nächsten Tagen tun. Die Rapid-Fans müssen sich keine Sorgen machen, das ist eine rein formelle Sache."
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