Südafrikas Teenager wehren sich gegen sexuelle Restriktionen
Johannesburg (dpa) - Tausende südafrikanische Teenager planen ein landesweites Massenküssen. Sie wollen damit gegen ein neues Gesetz protestieren, das unter 16-Jährigen auch einvernehmliche sexuelle Aktivitäten verbietet - Küssen und Schmusen eingeschlossen.
Wie die Zeitung "Star" berichtete, haben sich tausende von Teenagern in einem Internet-Forum empört über den neuen "Sexual Offence Act" geäußert. "Das ist nur wieder so eine dumme Sache, die sich in jedermanns Leben einmischt", schrieb ein Teenager dort und ein anderer meinte rebellisch: "Na und, dann gibt es eben ein neues Gesetz."
Massenkussaktionen, sogenannte "Kissathons", wurden von den Protestierenden in verschiedenen Städten im ganzen Land angekündigt, einschließlich in Kapstadt, Johannesburg und Pretoria. In Johannesburg wollen sich die jungen Liebenden nach Angaben des Senders SAfm auf einer Eisbahn in einem Einkaufszentrum treffen.
Der "Sexual Offences Act", den Präsident Thabo Mbeki Mitte Dezember mit seiner Unterschrift in Kraft setzte, enthält Bestimmungen gegen eine ganze Reihe von einvernehmlichen und nicht einvernehmlichen sexuellen Aktivitäten. Einige der Bestimmungen, wie etwa die Ergänzung der strafrechtlichen Definition der Vergewaltigung um die Gewalt gegen Männer, wurden von den Bürgern begrüßt. Denn in Südafrika werden jedes Jahr mehr als 50 000 Vergewaltigungen bekannt. Die harte Haltung gegen Teenagerflirts, die als Vorbeugung gegen Schwangerschaften Minderjähriger gedacht ist, wurde jedoch von mehreren Organisationen als lächerlich kritisiert.