Weltwirtschaftskrise!!!

krass, dass Dubai die Anleger im Regen stehen lässt

das wird zu massivem Vertrauensverlust führen und sicher auch in Deutschland einige Jobs kosten

Zitat von tixx

mach mal erklärbär.

es gibt viele deutsche Unternehmen, die am Bauboom dort ganz gut verdient haben.
Jetzt wird es sehr schwer werden für neue Projekte dort Kapital aufzutreiben bzw. die bestellte (und teilweise schon gelieferte) Ware auch zu bezahlen.

Wird jetzt nicht gleich tausende Arbeitskräfte betreffen, aber wenn es blöd läuft macht 'ne kleinere Firma wegen sowas Pleite

Zitat von tina

Wohingegen hier son Rating sehr variabel sein kann

Zitat von tixx

?

schau mal die Ratings für Lehman kurz vor und nach der Pleite

Zitat von tixx

ich denke nicht das man das vergleichen kann. allein abu dhabi hat knapp ein viertel der geldreserven der chinesen. dazu noch öl für 100 jahre und in den gesamten emiraten steckt ja auch noch öl.

die ausständen von dubai wären somit mit dem über dem 10fachen an reserven abgedeckt. oder anders ausgedrückt, die reserven dort übersteigen unseren bundeshaushalt...

das ändert aber doch nix daran, dass z.B. die CDS von Dubai World innerhalb kürzester Zeit hochgeschnellt sind.

Fazit: nix ist so sicher wie es manchmal scheint

Monopoly und die Rückwärts-Zukunft ... oder manchmal sollte man denken wie ein Kind!

12.10.2009

von Helmut Reinhardt

Wenn Sie Kinder haben wird Ihnen folgende Situation bekannt vorkommen: Es ist Sonntag morgens sieben Uhr in der Früh und zwei kleine Dötzken stehen mit ihren Plüschtieren in der Hand vor Ihrem Bett und sagen genau drei Worte: „Papa. Aufstehen. Spielen.“ Eigentlich würden Sie ja noch gerne ein Stündchen liegen bleiben, aber da auch der Hund an Ihrer Hand herumleckt, entscheiden Sie sich dann doch, Ihren Vaterpflichten nachzukommen.

Gespielt werden soll zum ersten Mal die Kinderversion eines der beliebtesten Brettspiele aller Zeiten: Monopoly. Sohn Justus ist auf Grund seines Alters noch nicht in der Lage, die Spielregeln vollständig zu verstehen und wird deswegen als Bankier eingesetzt. Er stattet meine sechs Jahre alte Tochter Jule und mich mit dem Startkapital aus und schon geht es los. Sie kennen Monopoly und wissen, dass dieses Spiel recht spannungslos beginnt. Alle Akteure haben nur wenig Geld, und große Mieteinnahmen auf Schlossallee und Co. lassen sich noch nicht erzielen, da diese Immobilien erst noch gekauft und bebaut werden müssen.

Meiner Tochter ist das nach drei Runden zu langweilig.

„Papa, warum hat die Bank soviel Geld und wir so wenig? Das ist ungerecht!“ sagt sie, während sie unter Protest ihres empörten Bruders in die Kasse greift, um das geraubte Geld gerecht zwischen uns aufzuteilen.

„Justus, hör doch auf zu weinen“, sagt sie mit liebevollem Unterton, „du hast doch immer noch viel mehr Geld als Papa und ich zusammen.“

Justus schaut auf seine Kasse, und nach einem prüfenden Blick kehrt ein zufriedenes Lächeln auf sein Gesicht zurück.

„Papa, woher kriegen Banken eigentlich das Geld?“

„Es gibt zwei Sorten Geld. Das eine macht die Zentralbank und damit bezahlen sich die Banken gegenseitig. Und das andere machen die Banken mit Computern und das benutzen wir hauptsächlich. Das Papiergeld leihen die Banken gegen Zinsen von der Zentralbank. Die lässt das in einer Druckerei drucken, und das kann von den Banken aber auch uns Menschen benutzt werden.“

„Papa, ist die Zentralbank der Anführer?“

Hm, denke ich, Anführer? Das klingt nach Bande. „Ja, die Zentralbank ist der Anführer.“

„Was sind Zinsen?“

„Die Leihgebühr für´s Geld.“

„Wie sollen die Banken Zinsen an die Anführer zurück zahlen, wenn sie die nicht gedruckt haben? Werden Zinsen extra gedruckt?“

„Nein, keiner weiß so genau, wie das gehen soll. Müssen halt immer wieder neue Schulden her, damit die Zinsen bezahlt werden können.“

„Find ich doof.“

„Ich auch.“

„Geht das immer, immer, immer so weiter.“

„Nein, irgendwann sind zu viele Schulden da und dann kann kein neuer Schuldner gefunden werden. Das nennt man dann Game over.“

„Was heißt Game over?“

„Das Spiel ist dann zu Ende.“

„Doof.“

Nach weiteren drei Runden:

„Papa, wieviel Geld gibt es?“

„Geld gibt es ganz viel, nur vom Papiergeld gibt es recht wenig. Das andere Geld, das Banken selber machen gibt es viel, viel mehr. Das heißt Computergeld. Mama benutzt das zum Beispiel, wenn sie mit ihrer EC-Karte bezahlt.“

„Papa, Justus hat doch neulich Mamas Karte mit der Schere kaputt gemacht. Wenn alle Kinder das machen würden, und alle Eltern auf der Welt wollten für Ihr Computergeld Papiergeld haben, dann könnten die Banken das doch gar nicht rausgeben, oder?“

„Ja, das ist richtig, weil es viel mehr Computergeld als Papiergeld gibt. Die wären dann pleite.“

„Was ist pleite?“

„Wenn man kein Geld hat.“

„Ah, ich verstehe, die Banken können zwar Computergeld machen, aber kein Papiergeld. Glauben alle Eltern, das genügend Papiergeld da ist?“

„Ja, die meisten glauben das.“

„Dann ist ja gut.“

Eine Runde weiter:

„Papa, in der Schule haben sie gesagt, es gibt keinen Weihnachtsmann?“

„Wenn Du an ihn glaubst, gibt es ihn. In deinen Gedanken. Ist genau wie mit dem Papiergeld.“

Nach etwa einer halben Stunde Spielzeit haben sich bei meiner Tochter sehr, sehr viele Straßen, Häuser und Geld angehäuft und ich stehe kurz vor der Pleite.

„Papa, Du hast ja kaum noch Geld.“ stellt meine Tochter erschrocken fest.

„Ja“, sage ich „Du hast gleich gewonnen, gleich bin ich pleite.“

Jule fängt an, ihr Geld zu zählen und schiebt die Hälfte davon zu mir über den Tisch.

„Hier Papa, kannst Du haben. Ich hab´ ja genug.“

„Aber Jule, willst Du denn nicht gewinnen?“

„Nein, wenn ich gewinne ist das Spiel vorbei, und ich will doch noch länger spielen! Das Spiel macht Spass und alleine spielen geht nicht.“

„Wir können doch das Spiel noch einmal spielen.“

„Nein, will ich aber nicht. Ich habe doch jetzt schon so viele Häuser. Ich will nicht nochmal von vorne.“

„Ok.“, sage ich, während ich an den schönen Ausspruch eines Wirtschaftsanalysten denken muss: „Wirtschaft ist Kreislauf, nicht Wettlauf.“

„Papa, wenn ich einmal groß bin, will ich mit Justus zusammen auch eine Zentralbank haben. Wann sind wir groß?“

„In ein paar Jahren. In der Zukunft.“

„Was ist Zukunft?“

„Das ist die Zeit, die noch nicht passiert ist.“

„Also ist das eine Zeit, die es noch nicht gibt. Die Zeit als ich ein Baby war, gibt es auch nicht mehr. Wie heißt diese Zeit? Heißt die Rückwärts-Zukunft?“

„Nein, Vergangenheit.“

„Die Vergangenheit ist vorbei, also gibt es diese Zeit auch nicht. Papa, was ist die kleinste Zeit?“

„Wie meinst du das?“

„Welche Zeit gibt es? Was ist die kleinste Zeit, die es gibt? Eine Sekunde?“

„Nein, Jule, es gibt viel kleinere Zeiten, als eine Sekunde. Jede Zeit kann man immer noch einmal teilen.“

„Papa, wenn man jede Zeit noch einmal teilen kann, gibt es gar keine Zeit. Papa, es gibt gar keine Zeit! Dann gibt es nur Zukunft und Rückwärts-Zukunft, aber die gibt es ja auch nicht.“

Sprachlos kratze ich mir am Kopf. Wo sie Recht hat, hat sie Recht.

„Papa, wenn es keine Zeit gibt, warum wird man dann älter?“

„Wenn du isst, trinkst und atmest werden diese ganzen Moleküle in deinen Körper eingebaut. Und deine Zellen werden neu gemacht. Und ab und zu passieren Fehler und dann wird deine Haut runzlig und du siehst älter aus.“

„Doof. Was sind Moleküle? Sind das Tiere?“

„Nein, daraus bestehen alle Sachen die es gibt. Das sind ganz kleine Teilchen, die man nicht sehen kann.“

„Was ist das kleinste Teilchen?“

„Das weiß niemand.“

Zwei Runden weiter:

„Papa, wenn ich dauernd Luft hole, wird die Luft immer bei mir eingebaut. Wenn ich trinke und esse wird das auch bei mir eingebaut. Dauernd. Bin ich dann immer jemand anderes?“

„Hm, wenn Du so willst ja.“

„Juhu, ich kann zaubern. Ich bin immer jemand anderes.“

Drei Runden weiter:

„Papa, es gibt gar keine Zeit, und uns gibt es auch nicht richtig, weil wir immer jemand anderes sind. Geld gibt es auch nicht richtig. Wir glauben nur, dass es das alles gibt. Den Weihnachtsmann gibt es bestimmt auch nicht richtig. Papa, kannst Du mir ein bisschen Geld geben, ich habe nicht mehr viel, ich will nicht pleite sein.“

Zum Glück kommt meine Frau zum Tisch und löst mich beim Spielen ab.

„Papa, ich wollt´ noch was fragen.“

„Ja, Schatz?“

„Papa, Du hast mal gesagt. Gott ist überall. Ist das kleinste Teilchen Gott?“

„Schatz, das weiß ich nicht. Ich gehe jetzt runter und leg mich nochmal hin.“

„Willst du wieder schlafen, Papa?“

„Nein, nachdenken.“

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