ZitatAlles anzeigenBesoffene Hooligans in der Bahn Kommt jetzt das Alkohol-Verbot in Zügen?
Innenminister beraten über härtere Massnahmen gegen Hooligans +++Polizei fordert von der Bahn Alkohol-Verbot für Krawallmacher
03.12.2009 - 16:10 UHRVon Franz Solms-Laubach
Eine Szene wie aus einem Bürgerkrieg: Tatort Bahnhof Bielefeld! Am vergangenen Samstag lieferten sich besoffene HSV-Fans eine gewalttätige Schlacht mit der Polizei, griffen die Beamten mit brutaler Gewalt an.Rund 30 teilweise stark betrunkene Fans warfen Flaschen, Dosen und Stühle in Richtung Polizei, beschossen sie sogar mit Signalfeuer und Kanonschlägen! Zuvor randalierte die Gruppe in einem Schnellrestaurant, einem Bäckereistand und am Serviceschalter der Deutschen Bahn...
Solchen Hooligans soll es jetzt an den Kragen gehen!
Nach immer wiederkehrenden Prügel-Attacken, Saufgelagen und Pöbeleien von Fußballfans und Hooligans in Regionalzügen, dem Nahverkehr und auf Bahnhöfen, planen die Innenminister von Bund und Ländern jetzt ein Alkohol-Verbot in Bahn und Zügen!
Die Innenminister wollen dem Treiben der betrunken Fans einen Riegel vorschieben, und den Konsum alkoholischer Getränke im öffentlichen Nahverkehr entweder ganz verbieten oder stark einschränken lassen.
Auf dem Innenminister-Gipfel in Bremen sollen heute entsprechende Empfehlungen verabschiedet werden.
Unterstützung für die Initiative der Innenminister-Konferenz gibt es von der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG). Der Bundesvorsitzende der DPolG, Rainer Wendt, sagte BILD.de: „Die Innenminister müssen die Bahnbetriebe in die Pflicht nehmen, den Alkoholkonsum in ihren Zügen einzuschränken.“
SAUFGELAGE UNTERBINDEN
Es könne nicht sein, dass die „Polizei immer wieder zur Hilfe gerufen wird, wenn besoffene Fußball-Fans und Hooligans in Zügen randalieren, die Bahn selbst aber nichts unternimmt, um die Saufgelage der Krawallmacher bereits im Vorfeld zu beschränken“.
Die „Zeche“ für den Einsatz der Polizei müssten dann die Steuerzahler übernehmen und die zerstörten Bahnabteile würden auf die Fahrkartenkunden abgewälzt, so Wendt weiter. „Diese Situation ist untragbar!“
Ein Totalverbot von Alkohol in Zügen lehnt DPolG-Chef Wendt jedoch ab. „Das ist politisch nicht durchsetzbar. Die Innenminister müssen an die Bahn und private Verkehrsbetriebe appellieren, von ihrem Hausrecht gebrauch zu machen und den Konsum mitgebrachter Alkoholika zu verbieten.“
Davon wäre der Verkauf von alkoholischen Getränken im Speisewagen nicht betroffen.
Auch die Fährgäste unterstützen den Vorstoß der Innenminister. „Es gibt ganz eindeutig Alkoholexzesse, gerade rund um Fußballspiele“, klagt Karl-Peter Naumann, Sprecher des Fahrgastverbandes Pro Bahn.
Er spricht von „unhaltbaren Zuständen“.
KRITIK VON DER FDP
Die stellvertretende FDP-Fraktionsvorsitzende Gisela Piltz wandte sich gegen das von den Innenministern geplante Alkoholverbot in Zügen: Damit sei nicht effektiv zu verhindern, dass alkoholisierte Passagiere Gewalt und Vandalismus begingen.
Eine Kontrolle sei nahezu unmöglich, da Getränke selbstverständlich aus mitgebrachten Flaschen konsumiert werden könnten. Ein Alkoholverbot sei „Augenwischerei“ und treffe im Zweifel diejenigen, „die völlig verantwortungsvoll ihre Reise mit einem Gläschen Sekt versüßen“, gab Piltz zu bedenken.
ZÜGE OHNE ALKOHOL
Verschiedene private Verkehrsbetriebe denken bereits selbst über die Einführung eines Alkohol-Verbots in ihren Zügen nach. So führte die private Bahngesellschaft Metronom aus Niedersachsen schon zum 15. November ein generelles Konsumverbot für Alkohol in ihren Regionalzügen ein.
Übrigens: Das Verbot bezieht sich nur auf den Konsum, der Transport von Alkoholika ist in den Metronom-Zügen weiterhin erlaubt!
blöd.de
phoe und reichireich: Bitte Getränke in Volvic-Flaschen umfüllen