Rückschau-Bücher gibt es viele, aber keines ist wie dieses. Als Offizielles Rückschau-Buch der FIFA WM 2006TM setzt es neue Maßstäbe in Inhalt und Ausstattung. Top-Journalisten und Top-Fotografen lassen in diesem aufwändig gestalteten Bild-Text-Band auf 288 Seiten die schönsten, kuriosesten und aufregendsten Momente der FIFA WM 2006T lebendig werden. Packende Stories und faszinierende Aufnahmen - festgehalten auf edlem Papier, präsentiert in einem exklusiven Schuber mit Banderole. Kurz: die FIFA WM 2006TM als Luxus-Edition für Premium-Ansprüche -- schon kurz nach dem Event erhältlich.
Meine Rezension:
Auf den ersten Seiten grüßt unser aller Franz seine Fans und auch Sepp Blatter lässt sich das Grußwort natürlich nicht nehmen. Nun beginnt auf fabelhaftem Papier das Sommermärchen noch mal einmal in sensible Nähe zu rücken. Italiens Kapitän Cannavaro mit dem Pokal, umringt von der Squadra Azzura in bester geistiger Sphäre vorbei an Liebesbriefen für die Deutsche Nationalmanschaft sowie Grüße an Oma Liesel „Hallo Oma Liesel, alles Gute zum Geburtstag! Kann leider nicht kommen, bin bei der WM!“. Ebenso wird unser Mann des Jahres bedacht „Klinsi, du bist unser Lieblingsbäcker!“. Ein zweiter Rinnetaler tönt „Bruno ist tot, es lebe Goleo“. Ein Meer aus Farben blau und weiß, schließlich ein oranje-orange und unser Schweizer rot-weiß ist auch nicht zu vergessen.
Ein schöner Rücken kann auch entzücken und so lässt Frau Lehmann gerne blicken.
Die Stadien werden nochmals bildlich dargestellt, diese sind natürlich mit technischen Daten versehen und Farbenmeer gestaltet sich dort wunderbar.
Auf geht’s zur Vorrunde, zur hiesigen Eröffnungsfeier mit Pelé, Franz, Rudi und wie sie alle heißen mögen. Bayerische Trachtler umrahmen dabei das Programm. Ein erschreckender Traumstart, den die Deutschen dabei hinlegen „Kaum aufzuhalten: Zu bremsen ist Philipp Lahm an diesem Tag allein von seinen Mannschaftskameraden. Nach dem herrlichen Schuss zum 1:0 kann er sich nur für Sekunden der Zuneigung seiner Mitspieler entziehen, ehe Torsten Frings und Sebastian Schweinsteiger die Flucht des kleinen Helden handgreiflich stoppen.“
Weiter geht es um ein paar Seiten zu überspringen mit dem voll in Ekstase geratenen Oliver Neuville nach seinem 1:0 gegen Polen. Es ist Mittwochabend in Deutschland, 22:52 Uhr genau, als plötzlich die gesamte Republik bebt. Der Auslöser: ein Torschrei. . Danach ein flaxiger Thorsten Frings „England oder Schweden? Ich würde gerne gegen Trinidad und Tobago im Achtelfinale spielen“.
Trinidad und Tobago so eine Mannschaft, die auch an Australien erinnert. Australien in ihrem ersten Spiel gegen Brasilien, was mich an ein Buch (Der Ball ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann) erinnern lässt, dass vor der WM erschienen ist.
...Blicken wir voraus zum Abend des 17. Juni 2006, in das Zimmer des australischen Torwarts Mark Schwarzer in einem Münchner Fünfsternehotel. Du bist ein erfahrener Torhüter, ein Aufsteiger in der englischen Premier League, hast für deine Nationalmannschaft gegen Uruguay großartig pariert. du bist an große Spiele gewöhnt, an spannende Begegnungen, an knappe Entscheidungen. Aber heute Abend, vor dem Spiel gegen Brasilien, kannst du nicht schlafen. Du tigerst durch dein Hotelzimmer und machst ein paar Dehnungsübungen, um deine Nerven zu beruhigen. Morgen findet das wichtigste Spiel deines Lebens statt. Ihr spielt bei der WM-Finalrunde gegen den amtierenden Weltmeister. Obwohl deine Mannschaft in der Fifa-Weltrangliste nur auf Platz 47 steht, nimmst du am größten Sportereignis des Planeten teil, und jedes Spiel fängt 0:0 an.
Jetzt schläfst du ein und träumst davon, dass du die Südamerikaner fertig machst, gekonnt parierst und den Ball sofort wieder ins Spiel bringst. Du spielst Neill an, der zu Viduka köpft. Viduka köpft den Ball ganz tief ins brasilianische Tor. Vielleicht schießt du sogar selbst eines, rennst wie der Wind über das gesamte Spielfeld, dribbelst an den besten Spielern der Welt vorbei - an Ronaldinho, Robinho, Ronaldo, Roberto Carlos - und hämmerst den Ball zwischen den Beinen von Julio Cesar hindurch ins Netz. Das fantastische Tor der Weltgeschichte...
Und dann ist es soweit, dieses Spiel findet statt. Auch im Bildband der Fifa. Ronaldo nicht in Form, was Hoffnung bei den Australiern aufkommen lies. Schüsse aus allen Lagen: Möglichkeiten ein Tor zu erzielen hatte Australien genug, das Chancenverhältnis zwischen beiden Teams war 6:6 ausgeglichen. Doch vor dem Tor fehlte den Socceros die nötige Präzision. Ein 2:0. Das Buch kommentiert wie folgt: „Den späten Treffer von Fred zum 2:0 bejubelt er sichtlich träge. Die brasilianischen Kritiker jubeln überhaupt nicht. Sie fühlen sich an 1994 erinnert, als die „Selecao“ mit Parreira den Titel mit dem schnöden Zweckfußball gewann. Das gilt im Land von Pelé und Co. als Vergehen….“Noch nie habe ich eine brasilianische Mannschaft gesehen, die bei der WM so schlecht gespielt hat“ hieß es danach von renommierten Sportjournalisten.
Fußball ist eine Religion und so sieht man auch einen Traktor mitten auf dem Feld, mit Laptop auf der Vorderfront, der mit seinen 3 Töchtern gemeinsam das Geschehen verfolgt. Rollt der Fußball, steht der Traktor. Ebenso ergeht es den Hummerkrabbenfischern von Helgoland. Abwechselnd werden die Hummerkörbe kontrolliert und die Spiele am Fernseher verfolgt in mitten der See.
Könnt ihr euch noch an die Angolesen erinnern? Oder nennt man sie Angolaner? Ich weiß es nicht, aber ich weiß aus vielen Berichten, dass viele Ihre ersparte Rente genutzt haben um nur dabei zu sein, bei diesem Ereignis. Zwischen Genie und Wahnsinn befindet sich ein Bericht auf Seite 110. Die Begegnung in Hannover ist gerade abgepfiffen, da hat Joao Ricardo seine schwerste Prüfung zu bestehen. Wie eine wild gewordene Büffelherde stürmen seine Mitspieler auf ihn zu und springen ihm jubelnd in die Arme. Angolas Torhüter hat soeben beim 0:0 gegen Mexiko das Spiel seines Lebens gezeigt.
In Kaiserslautern zeigte der Fußball zum ersten Mal bei dieser WM sein hässliches Gesicht. Bei der Partie zwischen Italien und den USA verhängte Schiedsrichter Jorge Larrionda drei Platzverweise. In der hektischen Partie gab Favorit Italien mit dem 1:1 überraschend Punkte ab. Ein grinsender de Rossi grinst auf der illustrierten Darstellung den Schiri an, obwohl dieser die rote Karte gezückt hält und ihn des Feldes verweist.
Weiter geht es mit dem Abgang Ronaldos beim Spiel Brasilien gegen Australien. Vielleicht sollte ich einmal erwähnen, dass zu jedem Spiel ein kleiner Bericht, Aufstellung, Zuschauerzahl, gelbe- und Rote Karten, Tore und vieles andere vermerkt ist.
Kommen wir zurück zu Ronaldos Abgang. Ronaldo muss nun das Spielfeld 20 Minuten vor Abpfiff verlassen. Netzer kommentiert das, wie ihr euch sicher erinnern könnt mit „Ich werte Ronaldos Auftritt als Arbeitsverweigerung“. War uns Experten ja nicht neu ;-).
Viele Fans werdet ihr wieder entdecken, die ihr vielleicht vor den Stadien gesehen habt oder Fans, die eventuell neben euch gesessen haben, so wie zum Beispiel der blauwütige Japaner. Viele davon mit einem lachenden Auge, manchmal leider auch mit einem weinenden.
Die Welt spricht Fußball, man sieht’s und innerlich hört man es auch wieder – ob in Brasilien, Peking oder im Allgäu. Selbst in Kabul bei den englischen Soldaten, während des Spiels. Dargestellt werden Soldaten, die gerade ihre Jungs beim 1:0 gegen Paraguay bejubeln.
Mexiko-Stadt: Dort krümmt sich eine verzweifelte Ladenbesitzerin nach der Niederlage beim Spiel gegen Argentinien auf dem Boden und man möchte fast mitweinen, wenn man das Spiel selbst in Leipzig im Stadion erlebt hat, da die Mexikaner wirklich nah bei ihren Fans waren. Einzigartig.
Überspringen wir ein paar Seiten. Es sind einfach zu viele und da ich keine Bilder hier präsentieren darf aus rein rechtlicher Sicht, möchte ich euch ein bisschen von dem Buch erzählen, das mich schon wieder in die „gute alte Zeit“ verfallen lässt.
Kahn und Lehmann, fast wie Katz und Maus. Aber eine Geste lässt sie zu guten Freunden wie Dick & Doof werden. Kahn, der zu Lehmann kam. Vorm Elfmeterschießen. Ein wunderbares Foto. Kahn packt seinen Jens und Jens flüstert ihm etwas ins Ohr, fast wie ein Liebespaar.
Trauer über Deutschland gab’s auch und so überfliegen wir ein paar Tage und sehen Ballacks Tränen. Tränen beim „aus“ gegen Italien. Alles wohlgemerkt im Großformat. Bravo Deutschland! Bravissima Italia. Und dann gibt’s aber noch den guten alten Klinsi, der seine Jungs in die Arme schließt und mit ihnen weint. Tränen des Glücks und der Enttäuschung. Odonkor, der von Poldi sanft in den Arm genommen wird, da er beim ausscheiden weint, wie ein kleines Kind, wie wir alle.
Dann kommt aber die Nacht, die Nacht der großen Gefühle, Feuerwerk rings um Stuttgart und in vielen anderen Städten und ihr wisst alle wieso! Weil es vielleicht einer der geilsten Abende unseres Lebens war und so bereitete man auch Oli Kahn einen würdigen Abgang und lies ihn spielen.
Nun geht auch fast die Ära Klinsmann zu Ende und man bedankt sich noch mal obligatorisch beim Bäckerjungen. Klinsmannsche Lebensfreude hatte er im Blut und ich hoffe ihr tragt die immer noch in euch. DANKE JÜRGEN!
Zinédine Zidane beim Abgang auf der rechten Seite in dem Buch tut einem dann schon fast weh, als man sieht, wie er an seinem erhofften Pokal vorbei trottet und ihn keines Blickes würdigt. Zwei die sich suchten, aber nicht zueinander finden konnten.
Im hinteren Teil des Buches findet ihr viele Statistiken „Die besten Spieler“, „Die Rekordschützen“, „Die besten Scorer“, „Die Nationenwertung“ usw.!
Des Weiteren werden alle Teams vorgestellt. Von den Socceros über die Jungs aus Ecuador, Schweden, Trinidad und Tobago, die nicht zu vergessende Elfenbeinküste und natürlich unsere Deutsche Nationalmannschaft!
Ich empfinde großes Glück bei dem Gedanken, dass ich eine von Milliarden von Menschen war, die zusehen durfte, wie sich 32 Nationen versuchten an 17 einfache Regeln zu halten...
Wir sehen uns 2010!
Das seh ich alles in meinen Gedanken, wenn ich mir dieses Buch zu gemühte führe.