Pal Dardai ist bereits jetzt eine Hertha-Ikone. Am kommenden Sonntag wird der Ungar im blau-weißen Trikot offiziell verabschiedet. Und Coach Markus Babbel hat bereits angekündigt: "Pal wird spielen!" Wir haben die lange Geschichte von Pal Dardai bei Hertha BSC zusammengefasst:
Als Pal Dardai im Januar 1996 zu HERTHA BSC wechselte, war noch nicht abzusehen, dass der damals 20-Jährige einer der wichtigsten HERTHA-Spieler der nächsten Jahre werden würde. Ob Michael Preetz, Alex Alves, Marcelinho oder Marko Pantelic, es gab sicherlich auffälligere Spieler als Pal Dardai, aber der Ungar war stets der Akteur, der den Künstlern den Rücken frei hielt. Ohne einen Spieler wie Pal Dardai kann keine gute Fußballmannschaft funktionieren. Und genau deshalb setzte sich der heute 35-Jährige immer durch, egal welcher Trainer das Team betreute. Von Jürgen Röber, seinem ersten Coach bei HERTHA, schwärmt Dardai noch heute: „Das war eine besondere Beziehung, er war wie ein Ziehvater zu mir.“
Für Hertha gegen Bayern
Wenn man Dardai nach seinem sportlichen Höhepunkt fragt, muss er nicht lange überlegen: „Das Mittelfeld mit Tretschok, Wosz, Deisler und Hartmann – das war das beste Mittelfeld, das HERTHA je hatte. Da zu spielen, hat wirklich Spaß gemacht.“ Und zum Spaß gesellte sich auch noch der Erfolg. 1999 spielte sich HERTHA im zweiten Jahr nach dem Wiederaufstieg mit eben dieser Offensive sensationell auf Platz drei und damit in die Champions League. Seine guten Leistungen weckten auch Begehrlichkeiten anderer Vereine. So legte der Ligaprimus Bayern München dem Mittelfeldrenner einen unterschriftsreifen Vertrag vor. Doch Pal Dardai entschied sich für HERTHA und gegen die Bayern.
Der Teamplayer Dardai ist auch für Rekorde gut. Seine 286 Bundesliga-Einsätze sind ebenso HERTHA-Bestmarke, wie die 44 Europacup-Spiele. In der „Ewigen Einsatzliste“ von HERTHA hat sich der treue Pal mit 296 Spielen auf Rang drei vorgearbeitet; hinter Holger Brück (301) und Michael Sziedat (298). Trotz seiner körperbetonten Spielweise blieb Pal Dardai immer fair. Lediglich eine Gelb-Rote Karte steht in dieser Rubrik in seiner Statistik.
Dardai bleibt Hertha erhalten
Aber die vielen Einsätze zollten auch ihren Tribut. Aufgrund von anhaltenden Sprunggelenksproblemen war ein kontinuierlicher Einsatz in Herthas Profimannschaft in dieser Saison nicht mehr möglich. In der Winterpause wechselte Pal Dardai in die U23. Und auch das mit Erfolg. Mit ihm in der Anfangsformation startete die Mannschaft von Karsten Heine eine Serie von sechs Siegen in Folge. Nebenbei machte er in Ungarn seinen Trainerschein.
Ehrungen hat der 28-malige ungarische Nationalspieler schon einige erhalten. Heute, vor dem Spiel gegen den FC Augsburg wird Dardai feierlich verabschiedet. Es werden sicherlich ein paar Tränen fließen. Denn einen Sportsmann wie Pal Dardai lässt man nicht gerne gehen. Aber es ist ja auch „nur“ ein Abschied von der großen Fußballbühne. Dem Nachwuchsbereich von HERTHA BSC bleibt der Ungar erhalten.