Preisgestaltung beim Abstieg

Mich würde interessieren, ob Dortmund selbst nach einem Abstieg (Gott behüte... ) noch deutlich teurer ist als Schalke auch nach der angekündigten Preiserhöhung.....

Zitat von Matthias

Ich gebe dir vollkommen recht grover, dass durch die anderen Anstoßzeiten sich das Zuschaueraufkommen verändern wird. Man müsste die als zusätzliche Variable für den NAchfragerückgang in der 2. Liga berücksichtigen. Allerdings hätte ich das nicht bei den Hardcore-Fans erwartet.

Erst mal Respekt für deine Ausführungen, sind schon ziemlich fundiert. VWLer oder BWLer, was von beiden biste?

Du mußt bei Vereinen wie Borussia bedenken, dass ein nicht unerheblicher Teil der Fans und Zuschauer nicht unbedingt aus der Region kommen, sondern mehr oder weniger aus dem gesamten Bundesgebiet. Das ist z.B. beim VFL Bochum anders, da kommen die meisten Fans aus der Region. Viele Gladbachfans können in der zweiten Liga nicht zu allen Spielen gehen. Man müßte dann zu häufig Urlaub nehmen da die Anstoßzeiten so mies sind. Ich habe z.B. über 350 km Anfahrt zum Park. Kannst dir ja ausrechnen wann ich Freitags los muß bei Anstoß um 18:00 Uhr.

Zitat von Matthias

Sowohl als auch. In Bochum heißt der Abschluss Ökonom

Das mit der unterschiedlichen Fanstruktur ist ein wichtiger Aspekt, der im Einzelfall zu beachten ist. Man kennt das ja extrem auch aus München, wo unter der Woche das Olympiastadion kaum 20.000 Leute aufgesucht haben (so CL am Dienstag abend im Dezember). Es ist also wichtig, dass ein Verein seine Fans, sprich Kunden kennt. Wenn ich dich am Freitag abend selbst umsonst nicht ins Stadion locken kann, weils einfach logistisch nicht geht, sollte ich es gar nicht erst probieren. Also, doch nicht Preis runter, sonder oben lassen, da nicht der Preis über deinen Besuch entscheidet.Die Sache ist die doch die, dass die Preisgestaltung hier der zentrale Aspekt ist und dabei die Frage, wie erziele den größten Erlös. (Dies ist im Übrigen eine Annahme, die willkürlich ist. Wenn Schalke dies wollte könnten Sie die Preis locker anheben.) Das bedeutet ich muß mich unter gegebenen Rahmenbedingungen anpassen.

Das war ja auch die Intention meines letzten Postes im anderen Fred

Zitat von Matthias

Ich sach dem Königs mal bescheid. Na, und da werden sich die anderen Jungs aus der Kurve bei dir schön bedanken!

ich hatte j auch dazu geschrieben, dass dies nur betriebswirschaftlich sinnvoll wäre,
dass es für den Fan nicht toll ist, ist ja klar! Und der optimale Weg ist es daher sicherlich nicht

Mal aus der Dortmunder Sicht:

- Dauerkarten: Jedes Jahr auf's Neue werden zu Beginn der Saison viele DK bei eBay angeboten, die meisten mit dem Zusatz "keine Übertragung - nur für diese Saison". Da viele Plätze auch weiterhin eher vererbt/versteigert werden als verkauft/zurück gegeben, würde sich hier wohl nur das Angebot der "ausgeliehenen" DK vergrößern. In einem Punkt ist der BVB-Fan nämlich genauso realitätsfremd wie der in Köln. Bei ner Niederlage geht die Welt unter, aber bei nem Sieg auf Platz 17 wird gleich wieder auf den Uefa-Cup geschielt. Dann könnte es aber sein, dass man die gewünschte DK nicht mehr bekommt. Die DK ist bei knappem Angebot ja auch so etwas wie ein Spekulationsobjekt. Oder könnte es zumindest werden. Von daher wird bei über 40000 DK der Druck etwas gemildert, die Ticketpreise zu reduzieren. Der Verein kriegt den Großteil der DK ja sowieso los. Das wird aber dem Verein auch klar sein oder er könnte zumindest drauf spekulieren.

- Sponsoring: Nochmal der FC als Beispiel. Ich habe letztens irgendwo gelesen, der FC hätte in Liga 2 höhere Sponsoringeinnahmen als in der Bundesliga. Macht ja auch durchaus Sinn: Sicherer Anwärter auf viele Montagsspiele und somit mehr Präsenz auf dem Free-TV-Markt. Zudem steht der tatsächliche Erfolg der Mannschaft nicht unbedingt in direktem Zusammenhang zur Zuschauerzahl und dem Medieninteresse. In Dortmund ist ja jetzt die Hütte auch voll gegen Nürnberg und Frankfurt. Mitte der Saison, im Niemandsland der Tabelle, sind weniger Zuschauer gekommen. Es geht ja jetzt um was, es ist spannend. Außerdem wird über den BVB auf nem Abstiegsplatz sehr viel mehr geredet/berichtet als auf nem sicheren aber langweiligen Platz 11.

- Zuschauereinnahmen/Sponsoring: Das Sponsoring bringt den Vereinen ja sowieso mehr Geld ein als die Zuschauereinnahmen. Wenn die aber (zumindest bei bestimmten Vereinen) gar nicht oder nur unwesentlich geringer ausfallen bei einem Abstieg, dann ist der Druck auf eine Preissenkung eventuell gar nicht so groß wie's auf den ersten Blick aussieht (sorry, Fahnder). Problematisch wird es aber natürlich, wenn der Erfolg in der Liga ausbleibt und das durch die DK formal gut gefüllte Stadion plötzlich sehr leer wird. In der Bundesliga werden dann halt kurzerhand ganze Schulen eingeladen. Aber ob das in Liga zwei auch zieht?

Insgesamt denke ich, dass der Reiz des vollen Stadions und der guten Stimmung für uns Fans zwar wichtig ist, aber in den Bilanzen der Clubs immer mehr an Bedeutung verliert. Ist noch gar nicht so lange her, da wurde beklagt, dass die Vereine immer noch wie kleine Vereine und nicht wie Unternehmen geführt werden. Diese Vorstellung ist zwar nicht mehr romantisch, aber bei den aktuellen Umsatzzahlen einfach nur logisch. Was bringt dir ein volles Stadion, wenn du montags drauf die Insolvenz anmelden musst? Und glaubt mir, als BVBler weiß ich, wovon ich da rede. Diese Gefühle wünsch ich keinem.

Ein letzter Gedanke zum Thema Abstieg: Das viel größere Problem im Abstiegsfall ist für mich der Ausverkauf der Mannschaft. Die meisten werden Ausstiegsklauseln haben und dann stehste plötzlich nur noch mit ner Rumpftruppe da und das zu einem Zeitpunkt, da die interessanten Spieler schon "vom Markt" sind. Verlässt du dich auf die eigene Jugendspieler (so vorhanden), läufst du Gefahr, dass die der Situation (noch) nicht gewachsen sind. Kaufst du erfahrene Spieler dazu, hast du vielleicht plötzlich ne Legionärstruppe am Hals unter der mittelfristig auch dein Image leiden könnte. Ich denke, das dürfte das normale Szenario für Fahrstuhlmannschaften sein.

So und jetzt sagt mir ruhig, dass ich von Ökonomie keine Ahnung habe. Das meint meine Bank nämlich auch immer

grau ist alle Theorie

hier mal die praktische Umsetzung für die Dauerkartenpreise der Eintracht:

http://www.eintracht.de/media/tickets/pdf/dk_lyer0708.pdf

wichtig ist Seite 5

Zitat von Matthias

So hier kanns bei Belieben weitergehen.
Die Diskussion begann hier:
http://forum.tooor.de/743140-post9.html

Qualifizierte Kommentar sind erwünscht

okay, dann greif ich mal zurück ... wie kannst du von abstieg und derby gg fc sprechen ? das widerspricht sich doch zwangsläufig, denn nächste saison greift der fc die champions-league plätze an

Zitat von Matthias

Ein paar Fragen:
1. Wird das DK-Kontingent jede Saison neu festgelegt oder 2. wäre theoretisch auch der Verkauf von 80.000 DKs möglich?
3. Ist die gesamt Südkurve, okay, Südtribüne, mit DKs besetzt?
4. Glaubst du, dass bei einem Abstieg Leute ihre DK zurückgeben?
5. Wo waren die freien Plätze zur Saisonmitte?

1. Ja. Momentan sind's ungefähr 44/45000. Der BVB will da wohl Spitzenreiter in der Liga sein. Prestigesache
2. Nein. Ist wohl selbst im Erfolgsfall (CL) nicht gewollt, um eine gewisse Fluktuation und damit stetige Nachfrage aufrecht zu erhalten.
3. Süd sind ja Steher. Für internationale Spiele (ja, ich weiß ) ist auf einigen DK noch der Sitzplatz festgelegt. Dadurch ergibt sich schon eine Begrenzung.
4. Gibt jedes Jahr ne (geringe) Fluktuation. Denke dass die meisten ihre DK zumindest für ein Jahr 2. Liga behalten würden. Würden aber mit Sicherheit nicht immer genutzt. Grob geschätzt: 30000 bei gleichem Preis, 35-40000 bei niedrigerem Preis.
5. Verkauf wurde dieses Jahr im September (?) beendet (die letzten Jahre gab's noch nen Verkauf einer Halbjahres-DK). Süd war komplett weg. Ansonsten freie Einzelplätze über's ganze Stadion verteilt. Die meisten davon vermutlich auf den Oberrängen der beiden Haupttribünen und Nord.

@Duffman: Fresse