ZitatAlles anzeigenNeuer Wirbel um Michael Ballack
Chelsea verweigert Freigabe für DFB-Werbedreh. Teammanager Bierhoff: "Wir sind fassungslos"
Von Lars Gartenschläger und Markus Lotter
Die Londoner Flugsicherung hatte die Genehmigung für den kurzfristig anberaumten Trip nach Köln erteilt. Auch ein Learjet stand bereit. Doch am Ende fehlte der Passagier: Michael Ballack (30), für den das alles organisiert war, blieb in London. Dorthin war der Kapitän der deutschen Nationalmannschaft am Sonntagabend geflogen, nachdem ihm der FC Chelsea keine Freigabe für einen Werbedreh mit der Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) erteilt hatte.
So wurde der vier Millionen Euro teure Film von Ausrüster adidas gestern ohne den prominentesten Nationalspieler in Lerbach gedreht. "Wir sind fassungslos. Ich muss ganz ehrlich sagen, wie Chelsea da vorgegangen ist, ist uns unverständlich", kommentierte der deutsche Teammanager Oliver Bierhoff den neuen Akt im Theater um den Mittelfeldstar.Vergangenen Montag hatten die Londoner den am Knöchel verletzten Ballack überraschend nicht für die Gruppenphase der Champions League nominiert und damit für großes Aufsehen gesorgt. Chelsea-Arzt Dr. Bryan English - hieß es - sei der Ansicht, dass Ballack noch zwei, drei Monate ausfallen würde. "Selbst wenn der Spieler noch drei bis fünf Wochen braucht, um fit zu werden: So verfährt man nicht mit einem deutschen Nationalspieler, der zudem Kapitän ist und in Europa hohe Anerkennung genießt", sagte Bierhoff.
Kein Kontakt zu Chelsea
Der Nationalmannschafts-Manager hatte vor mehr als vier Wochen die Freigabe für den Werbedreh beantragt. Nachdem es per Fax vor zwei Wochen eine Absage gab, versuchte der DFB vergeblich, Kontakt mit Chelsea zu bekommen. "Es ist nicht in Ordnung, dass sie so mit uns und ihrem Partner adidas umgehen." Der Sportartikelhersteller zahlt dem Londoner Klub jährlich angeblich 18 Millionen Euro. Bierhoff will trotz des "Hickhacks" nicht bei der Europäischen Fußball-Union (Uefa) vorstellig werden: "Uns ist der direkte Kontakt und eine gute Zusammenarbeit mit dem FC Chelsea wichtiger. Allerdings können wir das so nicht unkommentiert stehen lassen."Die Verwirrung um den Kapitän war gestern selbst den englischen Zeitungsmachern fast genauso wichtig wie das eigene Nationalteam, das noch um die Europameisterschafts-Teilnahme 2008 bangen muss. "Ballack hat den Blues" titelte der "Guardian" und berichtete von der maßlosen Enttäuschung des Deutschen als Reaktion auf das Gebaren seines Arbeitgebers.
Dass Chelsea Ballack mit der Ausbootung aus dem Kader für die Champions League ein Zeichen geben wollte, steht auf der Insel außer Frage. Ungewissheit herrscht darüber, ob die Maßnahme als Warnung oder als Wink gemeint ist. Will Chelsea Ballack, der im April ohne Absprache zu einem Arztbesuch nach Deutschland gereist war, noch einmal motivieren? Oder wollen die Londoner vielleicht mit sofortiger Wirkung auf Ballacks Dienste verzichten?
Die Chance auf einen ehrenwerten Abschied für Ballack haben die Verantwortlichen des Premier-League-Klubs in jedem Fall verpasst. Ihr Schweigen hat die Spekulationen angeheizt, Trainer Jose Mourinho und Manager Peter Kenyon waren zu keiner Aussage zu bewegen - und von Bierhoff oder Bundestrainer Joachim Löw nicht zu erreichen. Kenyon, nach Klubeigner Roman Abramowitsch einflussreichster Mann bei Chelsea, urlaubte auf Zypern.
Nur das Duo könnte eine schlüssige Erklärung dafür liefern, warum Ballack vergangenen Donnerstag zuerst nach München zu seinem Arzt des Vertrauens, Dr. Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt reisen durfte, dann ins fränkische Scheinfeld, um in aller Eile mit den Technikern von adidas einen Spezialschuh zu entwickeln. Und schließlich nach Köln, wo die deutsche Nationalmannschaft derzeit ihr Basislager aufgeschlagen hat. Jetzt aber plötzlich nach London abkommandiert wurde, wodurch er den nicht ganz unwichtigen Werbespot verpasste. Plausibel klingt nur die Vermutung, dass der Klub fürchtet, Ballack könne sich dabei erneut verletzen, weil er ein paar Mal gegen den Ball treten müsste. Die englischen Medien berichten allerdings bereits von einem zerrütteten Verhältnis zwischen Chelsea und Ballack. Und auch aus dem Umfeld des Spielers ist zu hören, dass er über die Ereignisse der vergangenen Tage mittlerweile nicht mehr nur verwundert, sondern genervt sei. Ein vorzeitiger Wechsel könnte nun doch bald ein Thema werden. Aus Italien gibt es vom AC Mailand und Juventus Turin bereits erste Interessensbekundungen.
Aus der Berliner Morgenpost vom 11. September 2007

Neuer Wirbel um Michael Ballack
-
-
Das ist eine Unverschämtheit!!!
So springt man nicht mit unserem Capitano um!!! -
Das ist eine Unverschämtheit!!!
So springt man nicht mit unserem Capitano um!!!Es gibt nur einen Capitano: Arne Friedrich
-
Es gibt nur einen Capitano: Arne Friedrich
Keks!
-
-
ich bin erschüttert
über das süd ost gefälle hier im forum, das ganze hab ich heute früh
in der zeitung gelsen...dachte es wäre ein alter hut bis musti kam
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!