Der Retter aus dem Land des Weltmeisters
München - Die Präsentation von Fabio Capello als Teammanager von Englands Nationalmannschaft ist nur noch eine Frage von Stunden.
Die Gespräche zwischen der FA und seinem Sohn und Manager Pierfilippo verliefen laut eines Verbandssprechers "extrem positiv".
Der britische Verband und die Presse feiern den Italiener als Retter, denn er hat anscheinend das richtige Rezept für das enttäuschende Flaggschiff parat.
"Die Spieler sind mental blockiert, anders ist das Aus in der EM-Qualifikation nicht zu erklären", sagte Capello der "Sun". Daher werden seine psychologischen Fähigkeiten in naher Zukunft stärker gefragt sein als die taktischen.
Immenser Druck
Der Druck im Nationaltrikot sei sehr hoch, selbst für die Stars. Der Auftritt der Mannschaft unterscheide sich von Spiel zu Spiel gewaltig.
Zuletzt hatte er die beiden entscheidenden Quali-Spiele in Russland und gegen Kroatien analysiert.
"Wie kann die Leistung von Spielern wie David Beckham oder Michael Owen so schwanken?", wundert sich der 61-Jährige, den die verpasste EM-Teilnahme "sehr überraschte".
Sechs Millionen Euro pro Jahr
Sein Vertrag auf der Insel soll bis zur WM 2010 datiert sein und eine Option darüber hinaus beinhalten.
Mit einem Jahresgehalt von umgerechnet sechs Millionen Euro wird Capello der bestverdienende Nationaltrainer der Welt.
Dafür erwartet England nun auch schnelle Erfolge von ihm. Die ersten Möglichkeiten dazu hat Capello in den beiden Freundschaftsspielen gegen die Schweiz (6. Februar) und in Frankreich (26. März).
Im Bunde mit Baldini
Wer einen Platz in seinem Trainerstab bekommt, ist noch offen. Alan Shearer oder Stuart Pearce sind Kandidaten, die eine britische Note einbrächten.
Der "BBC" zufolge will Capello Franco Baldini, mit dem er schon in Rom und bei Real Madrid zusammengearbeitet hat, als Sportdirektor einbinden.
Der englischen Verband hat jedoch Vorbehalte, dass sich Baldinis Aufgaben mit denen des "Direktor of Football", Sir Trevor Brooking, überschneiden.
Englands Potenzial ausschöpfen
Als anerkannter Fachmann ist sich Capello bewusst, dass viel Arbeit auf ihn wartet. Denn wie in den letzten Partien habe England schon einige Male sein Potenzial nicht ausgeschöpft.
"Das englische Team gewinnt sehr wenig, obwohl sie einige sehr gute Spieler haben", stellt der Erfolgstrainer fest.
Sowohl in Italien als auch in Spanien gewann er mit den Top-Klubs zahlreiche Titel und den Respekt seines geschassten Vorgängers Sven-Goran Eriksson: "Ich kenne Capello seit vielen Jahren. Er ist einer der besten Trainer."
Anekdote in Wembley
Mit England verbindet den Italiener ein besonderes Erlebnis:
Als Nationalspieler schoss er 1973 die Squadra Azzurra zum ersten Sieg in Wembley.
Im neuen Wembley wurde das Mutterland des Fußballs jüngst in eine tiefe Depression gestürzt.
quelle sport1
im videotext steht es schon fest