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EM-Reporter stoppt Flugzeug mit Bombendrohung
War es berufliches Pflichtgefühl oder nackte Verzweiflung? Ein deutscher Sportjournalist soll versucht haben, per Bombendrohung seinen Flug zur Europameisterschaft in Wien noch zu erreichen. Die italienische Polizei kam dem rasenden Reporter allerdings auf die Schliche.
Verona - Der italienischen Polizei zufolge hatte sich der 27-Jährige am Mittwoch verspätet und dann offenbar entschieden, den Start seiner Anschlussmaschine in Verona künstlich zu verzögern. Er rief am Donnerstag bei der Polizei an und erklärte, in der Maschine der Air Dolomiti nach Wien sei eine Bombe versteckt.
Der Flughafen wurde daraufhin für zwei Stunden geschlossen, andere Flüge wurden umgeleitet. Der Reporter erreichte fünf Minuten vor dem geplanten Abflug den Flughafenschalter - und entlarvte sich dann selbst: Als ihm gesagt wurde, dass er zu spät sei, erwiderte der Mann, er habe gehört, dass das Flugzeug noch nicht startbereit sei.
Diese Tatsache war der Polizei zufolge aber am Flughafen nicht bekanntgegeben worden. Im weiteren Gespräch habe sich der Mann in Widersprüche verstrickt, berichtete die Polizei. Sein eigenes Handy habe ihn dann schließlich als Anrufer entlarvt. Der rasende Reporter wurde wegen falschen Alarms und Eingriffs in den Luftverkehr festgenommen.
"Kompliment für die Dreistigkeit, könnte man sagen", schreib der Mailänder Corriere della Sera. Die römische "Repubblica" wunderte sich, dass es diesmal einen Deutschen, und nicht die traditionell erfindungsreichen Italiener getroffen hat, als es darum ging, Regeln zu brechen.
Der Polizeipräsident von Verona hatte weniger Verständnis: "Diese Leute machen sich nicht klar, wie schwerwiegend eine solche Geste ist, wie viele Sicherheitskräfte an dem Fall beteiligt sind und welche Umstände das für die anderen Passagiere bedeutet", ärgerte sich Vincenzo Stingone und lobte seine Carabinieri für die erfolgreiche Festnahme.
Verspätet: EM-Reporter stoppt Flugzeug mit Bombendrohung - Panorama - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten
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