Stuttgart 21??? Watt steckt dahinter...

Zitat von Raumplaner

Also nach nun einigen Jahren Berufserfahrung kann ich sagen: Es liegt definitiv nicht an den deutschen Ingenieuren.

Wir bräuchten glaub' ich eine verbinliche Ingenieurs-Quote in Vorständen/Aufsichtsräten von Projektgesellschaften. Dann wäre schon viel gewonnen.

Der Kardinalfehler war hier ja wohl, dass ahnungslose Politiker mal wieder ihre Kompetenzen überschritten haben und Herr Wowereit bei der Vergabe aus Kostengründen auf einen Generalunternehmer verzichtet hat und im Größenwahn meinte, selber Bauherr sein zu können.
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Zitat von Raumplaner

Also nach nun einigen Jahren Berufserfahrung kann ich sagen: Es liegt definitiv nicht an den deutschen Ingenieuren.

Wir bräuchten glaub' ich eine verbinliche Ingenieurs-Quote in Vorständen/Aufsichtsräten von Projektgesellschaften. Dann wäre schon viel gewonnen.

Erst sind wir dran bitte!

Also Frauen. Und Nicht-Deutsche. Bevorzugt beides bitte! Pro dieser Quoten

Wo kämen wir denn da bitte schön hin wenn Leute mit Ahnung und Fachwissen daran kämen?! Wohlmöglich noch solche ohne richtig Parteibuch?!

Zitat von xiaxue

Erst sind wir dran bitte!
Also Frauen. Und Nicht-Deutsche. Bevorzugt beides bitte! Pro dieser Quoten

Es gibt bestimmt auch Ingenieure, die Frauen und nicht Deutsch sind

Zitat von julio.alemao

Es gibt bestimmt auch Ingenieure, die Frauen und nicht Deutsch sind

die sind in der Regel leider zu klug, um sich das Theater mit größenwahnsinnigen Lokalpolitikern anzutun.

Beim BER wurde der Ingenieur, der die erste vollständige Mängelliste erstellt hatte übrigends direkt gefeuert...

Also wenn ich sehe, wie viel Architekten und Bauingenieure ich bei meiner täglichen Arbeit auf geänderte Vorschriften und unzulässige Konstruktionen hinweisen muss, kann ich deine Einschätzung nur so halbwegs teilen, Planer.

Und wenn ich dann nach der Ausschreibung solche Aussagen wie "Sie sind doch der Fachmann, woher sollen wir das wissen" höre, dann ist es auch absolut nicht verwunderlich, warum alles ständig umgeplant werden muss und immer teurer wird.

Das ist zum Teil ein Problem der Politik und Gesetzgebung, aber zum großen Teil auch ein Problem der Planer , die weder gewerkeübergreifende Fachkenntnisse haben, noch immer auf dem aktuellsten Vorschriftenstand sind

Zitat von gandalf

Und wenn ich dann nach der Ausschreibung solche Aussagen wie "Sie sind doch der Fachmann, woher sollen wir das wissen" höre, ...

Sowas sagt jemand zu DIR?
Arbeitest du beim BER?

Zitat von Herbie13

Sowas sagt jemand zu DIR? Arbeitest du beim BER?

das hat er bestimmt irgendwo abgeschrieben

Zitat von Herbie13

Sowas sagt jemand zu DIR? Arbeitest du beim BER?

sprach der Lehrer

Zitat von gandalf

Also wenn ich sehe, wie viel Architekten und Bauingenieure ich bei meiner täglichen Arbeit auf geänderte Vorschriften und unzulässige Konstruktionen hinweisen muss, kann ich deine Einschätzung nur so halbwegs teilen, Planer.

Ich glaube Planer bezog sich nur auf den Aufsichtsrat und die dadurch resultierenden Einflüsse der Politik, insb. bei Großprojekten

Schau bitte auf das Beispiel BER:
9 Leute auf Eigentümerseite Berlin, Bund, Brandenburg dann wird klarer.

Seitdem Reiner Bomba durch Gerhard Schulz ausgewechselt wurde haben von diesen 9 nur noch 1 (Norbert Preuß) davon mit ausgewiesenen Technik- und Ingenieurwissen. Der Rest sind Volkswirte, Betriebswirte, Journalismusstudenten, Juristen etc und alle mit entsprechenden Parteibuch.

Von außen kommt mit Norbert Preuß (dankenswerterweise auf Ticket der Grünen ) auch nur einer der sich mit Flughäfen auskennt.

Nicht gerade ein Musterbeispiel für Good Governance denke ich und das Gegenteil fachlicher Expertise dass sich @Raumplaner wünschte

Zitat von xiaxue

Ich glaube Planer bezog sich nur auf den Aufsichtsrat und die dadurch resultierenden Einflüsse der Politik, insb. bei Großprojekten

Schau bitte auf das Beispiel BER:
9 Leute auf Eigentümerseite Berlin, Bund, Brandenburg dann wird klarer.

Seitdem Reiner Bomba durch Gerhard Schulz ausgewechselt wurde haben von diesen 9 nur noch 1 (Norbert Preuß) davon mit ausgewiesenen Technik- und Ingenieurwissen. Der Rest sind Volkswirte, Betriebswirte, Journalismusstudenten, Juristen etc und alle mit entsprechenden Parteibuch.

Von außen kommt mit Norbert Preuß (dankenswerterweise auf Ticket der Grünen ) auch nur einer der sich mit Flughäfen auskennt.

Nicht gerade ein Musterbeispiel für Good Governance denke ich und das Gegenteil fachlicher Expertise dass sich @Raumplaner wünschte

ich frag einfach mal ganz dumm: Gibt es eigentlich ein Thema bei dem du dich nicht auskennst?

Zitat von Kartenfahnder

ich frag einfach mal ganz dumm: Gibt es eigentlich ein Thema bei dem du dich nicht auskennst?

OT:
Schlimm dass ich breit gefächert bin? Oder wo ist jetzt wieder das Problem bitte? Sag doch bitte

Ach ja:
Musik, Kunst, Technik, Trinken, Auto fahren, Religion, Tanzen, Singen, u.v.m. ist nicht. Und von Fußball habe ich ja eh keine Ahnung wie wir alle wissen

Und zum Thema Aufsichtsrat:
Muss ich Dir noch Arbeitszeugnis schicken von meiner mehrjährigen Tätigkeit bei "Institut für Unternehmensführung und Corporate Governance" an Uni um meine Qualifikation zur Mitsprache in diesem Thread dazulegen? Wäre kein Problem

Ein Aufsichtsrat und auch ein Vorstand eines Großkonzerns muss auch kein spezifisches Fachwissen haben.
Der muss Entscheidungen fällen/kontrollieren, die von den untergebenen Fachleuten vorbereitet sein müssen. Und dabei geht es zu 99% um Geld.

Zitat von gandalf

Ein Aufsichtsrat und auch ein Vorstand eines Großkonzerns muss auch kein spezifisches Fachwissen haben.
Der muss Entscheidungen fällen/kontrollieren, die von den untergebenen Fachleuten vorbereitet sein müssen. Und dabei geht es zu 99% um Geld.

Sehe ich beim Vorstand anders, beim AR aber grundsätzlich bei Dir.

Dennoch wird der Fachkenntniss enorm viel Wirkung und Platz in Theorie und Praxis eingeräumt und das ist richtig und wichtig denke ich.

Der DCGK nennt u.a. 2 wichtige Punkte

Zitat von Deutscher Corporate Governance Kodex 5.4

Der Aufsichtsrat ist so zusammenzusetzen, dass seine Mitglieder insgesamt über die zur ordnungsgemäßen Wahrnehmung der Aufgaben erforderlichen Kenntnisse, Fähigkeiten und fachlichen Erfahrungen verfügen.

...

Dem Kandidatenvorschlag soll ein Lebenslauf beigefügt werden, der über relevante Kenntnisse, Fähigkeiten und Erfahrungen Auskunft gibt

Und zur Unabhängigkeit von Politik im Fall BER aus gleicher Stelle

Zitat von DCGK 5.4

Dem Aufsichtsrat soll eine nach seiner Einschätzung angemessene Anzahl unabhängiger Mitglieder angehören; der Aufsichtsrat soll dabei die Eigentümerstruktur berücksichtigen. Ein Aufsichtsratsmitglied ist im Sinn dieser Empfehlung insbesondere dann nicht als unabhängig anzusehen, wenn es in einer persönlichen oder einer geschäftlichen Beziehung zu der Gesellschaft, deren Organen, einem kontrollierenden Aktionär oder einem mit diesem verbundenen Unternehmen steht, die einen wesentlichen und nicht nur vorübergehenden Interessenkonflikt begründen kann

Beim BER ist genau eine Person unabhängig und das ist Herr Preuß.

Klar man kann argumentieren BER keine Privat Wirtschaft. Dennoch: Auch in Public Projekten sollte Good Governance Standard sein denke ich.

Diesbezüglich gilt ja auch der Public Corpoeate Governance Kodex für Bund, Länder und Gemeinden der ähnliches in 5.2 schreibt...

Zitat von PCGK 5.2

Bei den Wahlvorschlägen ist darauf zu achten, dass dem Überwachungsorgan nur Mitglieder angehören, die über die zur ordnungsgemäßen Wahrnehmung der Aufgaben erforderlichen Kenntnisse, Fähigkeiten und fachlichen Erfahrungen verfügen.

Zitat von xiaxue

Und zum Thema Aufsichtsrat:
Muss ich Dir noch Arbeitszeugnis schicken von meiner mehrjährigen Tätigkeit bei "Institut für Unternehmensführung und Corporate Governance" an Uni um meine Qualifikation zur Mitsprache in diesem Thread dazulegen? Wäre kein Problem

Ja schick mal

Zitat von xiaxue

OT:Schlimm dass ich breit gefächert bin? Oder wo ist jetzt wieder das Problem bitte? Sag doch bitte

Ach ja:
Musik, Kunst, Technik, Trinken, Auto fahren, Religion, Tanzen, Singen, u.v.m. ist nicht. Und von Fußball habe ich ja eh keine Ahnung wie wir alle wissen

Und zum Thema Aufsichtsrat:
Muss ich Dir noch Arbeitszeugnis schicken von meiner mehrjährigen Tätigkeit bei "Institut für Unternehmensführung und Corporate Governance" an Uni um meine Qualifikation zur Mitsprache in diesem Thread dazulegen? Wäre kein Problem

bitte an den Mod deiner Wahl

Zitat von Kartenfahnder

bitte an den Mod deiner Wahl

Einfach mal runterkommen...

Zitat von spock

Einfach mal runterkommen...

wartest du da?

Zitat von Kartenfahnder

ich frag einfach mal ganz dumm: Gibt es eigentlich ein Thema bei dem du dich nicht auskennst?

Werder Bremen?

Zitat von xiaxue

Sehe ich beim Vorstand anders, beim AR aber grundsätzlich bei Dir.
Dennoch wird der Fachkenntniss enorm viel Wirkung und Platz in Theorie und Praxis eingeräumt und das ist richtig und wichtig denke ich.

Der DCGK nennt u.a. 2 wichtige Punkte

Und zur Unabhängigkeit von Politik im Fall BER aus gleicher Stelle

Beim BER ist genau eine Person unabhängig und das ist Herr Preuß.
Klar man kann argumentieren BER keine Privat Wirtschaft. Dennoch: Auch in Public Projekten sollte Good Governance Standard sein denke ich.

Diesbezüglich gilt ja auch der Public Corpoeate Governance Kodex für Bund, Länder und Gemeinden der ähnliches in 5.2 schreibt...

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Alles schön und gut, du vergisst aber zu erwähnen, was die Aufgaben eines Aufsichtsrates sind.

Denn nur dafür müssen sie die erforderlichen Kenntnisse haben, nicht um Detailentscheidungen zu fällen/kontrollieren. Und auch da geht es zu 99% um betriebswirtschaftliche Entscheidungen und Zielsetzungen, bzw um Kontrolle der betriebswirtschaftlichen Entscheidungen. Mit Ingenieuren/Ingenieursleistungen hat das ganze so gut wie gar nichts zu tun.

Und zu deinem Zitat zur Unabhängigkeit:
Wer aus dem AR des BER hat denn eine persönliche oder wirtschaftliche Beziehung zur Flughafen Berlin Brandenburg GmbH, die einen Interessenkonflikt begründen kann? Quelle?
Ich glaube, du missverstehst den Absatz. Es geht nicht darum, unabhängig vom Eigentümer der AG/GmbH zu sein, sondern von der AG/GmbH an sich. Alles andere macht ja auch keinen Sinn, weil der AR ja gerade die Interessen der Eigentümer wahren/vertreten soll.

Im übrigen ist die Zusammensetzung beim BER aus 1/3 Arbeitnehmervertretern und 2/3 Anteilseignern(also Bund und 2 Bundesländer) das, was das Gesetz vorschreibt bei einer GmbH.

Das die nicht alle(oder keiner) einen guten Job gemacht haben, steht auf einem ganz anderen Blatt.
Hat aber nichts damit zu tun, ob die Betriebsratsvorsitzende der GmbH nun eine Ingenieurin ist oder nicht

Zitat von gandalf

Alles schön und gut...

Finde an dieser Stelle lobenswert und wirklich "schön und gut" dass wir uns sachlich und fachlich tauschen hier

Weil ich kein Detailwissen zu GmbH Recht und auch nicht zu Public Corporate Governance (mehr) habe und eher von AG Seite argumentierte (darum auch oben mein Beginn mit DCGK) dauert eine vernünftige Antwort noch ein wenig bitte

Vorab und kurz:

Denke ähnlich wie Wolfgang Clement ("Sobald es um die konkrete, operative Steuerung großer unternehmerischer Projekte geht, verlangt es im Aufsichtsrat Wissen, Können, Erfahrung. Das aber kann kein aktiver Politiker bringen, erst recht kein Regierungschef.", Handelsblatt v.11.01.13)

Auch teile ich Fazit von Prof. Fiedler:

Zitat von Herthie School of Governance (2015; Fact Sheet 3)

Die hohen Kosten- und Zeitüberschreitungen haben ihre Ursache in zentralen Defiziten des gewählten Governance-Ansatzes.

Die auf den Flughafenbetrieb spezialisierte Flughafengesellschaft (FBB) war mit dem Bau eines vollständig neuen Flughafens überfordert:

• Dem überwiegend mit Politikern besetzten Aufsichtsrat fehlte das Fachwissen.
• Eine projektspezifische Governance wurde nicht aufgebaut.
• Ein externes Controlling fehlte.

Vieleicht schreibt @Raumplaner in Zwischenzeit noch?!