Weihnachtszeit, Zeit zur Muße, für Nachdenkliches, Zeit für ein Jahresbilanz.
Auch wenn es weh tut, hilft uns stets der kritische Blick von objektiven Experten von Außen auf den BVB, das rechte Augenmaß zu wahren bei der Einschätzung der Entwicklung rund um Borussia Dortmund.
Wüssten wir doch ohne den unbestechlichen Blick nicht, wie töricht es ist, sich über leidenschaftlichen Fußball, gespielt von einer jungen, aber gewachsenen Mannschaft zu freuen. Wer kann da glauben, in Dortmund würde nachhaltig und mit einer Philosophie gearbeitet! Wie borniert der Gedanke, ein volles Stadion und emotionale Spiele könnten ein positives Image entstehen lassen. Und einen unrasierten, leicht übergewichtigen Trainer mit häßlicher Kappe, zig Werbeverträgen und bisweilen allzu proletarischer Aussprache für einen Sympathieträger zu halten, ist ebenso dümmlich.Doch lasst uns nicht verzagen, wenn wir nicht mehr weiter wissen im Dunste unseres regionalen Phänomens, lasst uns den Blick heben und nach München schauen:
Echte Klasse, Stil und Erfolg vereinte im Jahr 2012 und eigentlich immer vorher und in alle Zukunft nur ein Verein: der FC Bayern München.
2011 Weihnachtsmeister und 2012 schon wieder.
Das ist Konstanz, das ist das Maß!
Ich hab jetzt nen knappen Tag überlegt, darauf zu antworten, weil ich sowas von dir nicht erwartet habe.
Ich betrachte mich jetzt mal als objektiven Bayernfan und merke mal an, dass das doch sehr polemisch ist.
Ich (und du kannst jetzt gerne selbst entscheiden, ob ich repräsentativ bin) erkenne durchaus an, dass der BVB in den letzten beiden Jahren die bessere und erfolgreichere Mannschaft war. Dass im Westfalenstadion die wesentlich bessere Stimmung herrscht, ist ebenso unstrittig genauso wie die Tatsache, dass aus München viel Blödsinn (regionales Phänomen, blablabla ...) getrommelt wird. Ausserdem würde ich auch gerne einen Reus oder Götze und vor allen Dingen Hummels im roten Dress sehen. Allerdings ist der BVB inzwischen so weit, dass er sowohl finanzielle als auch sportliche Gründe anführen kann, die dies verhindern.
Was mir auf den Keeks geht, ist, dass in Dortmund (und hier tut sich der "Unrasierte" besonders hervor) die Vokabeln "gut", "ordentlich" oder "normal" ausgegangen sind und nur noch von "geil", "überragend", "Monster" oder "brutal" die Rede ist. Ein Heimsieg z.B. gegen einen Bundesligaabstiegskandidaten sollte von einem Doppelmeister als "gut" und "normal" und nicht übertrieben "geil" oder "brutal" bewertet werden. Da fehlt mir ein wenig die Souveränität. Aus diesem Grund kriege ich schon zuviel, wenn ein Interview mit dem von dir als unrasiert bezeichneten Trainer angkündigt wird. Ich schalte dann um. Diese Wortwahl kostet euch im Augenblick bei den von dir erwähnten objektiven Betrachtern (das sind beileibe nicht nur Bayernfans) einige Sympathiepunkte und deswegen wird gerne mal gefrotzelt.
Mein Nachbar im Kollegium (BVB-Fan) hat sich eigentlich nie was aus Fussball gemacht und hat auch aus meiner Sicht keine Ahnung, aber er hat es sich in den letzten 2 Jahren nicht nehmen lassen, mir jeden Tag aufs Butterbrot zu schmieren, auf welchem Tabellenplatz die Bayern doch stehen und wie viele Titel sie in den letzten Jahren geholt haben. Plötzlich möchte der nur noch mittwochs oder donnerstags mit mir über Fussball reden, montags musste oft genug ich das Thema ansprechen.
Dass solche Leute (und von denen gibt es ja auch einige im Forum) in diesem Jahr eine Retourkutsche erwarten können, ist doch wohl nur logisch.
Abschliessend möchte ich noch sagen, dass ich noch nichts für entschieden halte, Bayern ja eine extrem schwierige Rückrunde vor der Brust hat und in allen Wettwbewerben immer noch alles möglich ist.
Naja, jetzt habe ich dann doch geantwortet, stürzt euch drauf, mir wars wichtig.