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StudiVZ verkauft seine Nutzer
Zum 13. Dezember erhielten alle Mitglieder des StudiVZ eine E-Mail mit den neuen Geschäftsbedingungen. Die mehrseitige E-Mail wird wohl kaum einer zu Ende lesen, bevor er sein okay gibt. In diesem Fall sollte sich allerdings jeder Student die Zeit nehmen. Denn der Nutzer stimmt der "Verarbeitung und Nutzung der personenbezogenen Daten" zu.
Was bedeutet das?
Ein Schachzug, der es in sich hat, denn die Mitglieder im StudiVZ geben nicht nur ihre Adressdaten an, sie veröffentlichen arglos alle Vorlieben, Hobbies, Vereinszugehörigkeiten und ähnliche intime Daten. So kann dem Werbekunden, der diese Adressen teuer einkauft, ein gläserner Nutzer auf dem Silbertablett serviert werden. Was das amerikanische Vorbild "facebook" längst für sich nutzt, macht nun auch in Deutschland Schule. Der User im Mitmach-Web wird zur perfekt analysierten öffentlichen Person, die bereitwillig über alles plaudert was er gerne tut - und kauft. Was dem Betreiber eine Einnahmequelle von gigantischem Ausmaß sein dürfte, bedeutet für die rund vier Millionen Nutzer eine Werbeflut, die ihnen wenig zusagen wird.
Über Cookies oder Java Script erstellt das StudiVZ zudem eines sogenannte "Clickstream-Analyse". Das bedeutet, dass beobachtet werden kann, wer wie oft welchen Bereich besucht. In Absatz 4 der neuen Geschäftsbedingungen wird offen erklärt, wozu dies dient: "Dem Nutzer können so über das StudiVZ-Netzwerk mit der erklärten Einwilligung Werbung und/oder besondere Angebote und Services präsentiert werden, deren Inhalt auf der Analyse beruht. " So wird dem sportlich interessierten User ebenso wie der modebewussten Studentin Werbung nach Maß präsentiert.
Kann ich widersprechen?
All dem stimmt man zu, wenn man bereitwillig sein Häkchen setzt. Im Absatz 4 der mehrseitigen E-Mail findet sich ein Hintertürchen, durch das man dem Werbemassnahmen entkommen kann. In der Rubrik "Datenschutz" am Ende des Textes zur Einwilligung in die Verbarbeitung personenbezogener Einstellungen kann der Nutzer unter "Einstellung zur Verwendung meiner Daten" die personalisierten Werbung widersprechen. Wenn man die Stelle denn findet..
StudiVZ verkauft seine Nutzer - Kölner Stadt-Anzeiger
Dass StudiVZ kein Muster an Datenschutz ist war ja bekannt….